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prachtvolle Aussicht auf ganz L. und das Rhönethal, bis zum Montblanc, auf die Dauphinöalpen und Cevennen.
Dem Physiologen Elande Bernard wnrde 1894 ein Standbild errichtet. - In Garnison ist ferner das 2. Dragonerregiment, die 6. Artillerieab- teilung, wozu noch das 6. und 30. Festungsartillerie- bataillon kommen, und statt der 12. die 14. Gendar- merielegion.
Von Zeitungen ist noch «Le [* 2] Peuple» zu erwähnen. Es sind 12 Pferde-, 5 Dampf-, 4 elek- trische Straßenbahnen vorhanden. Lysidm, Methylglyoxalidin, eine organische Vase von der Zusammensetzung (^II"^, die ge- wonnen wird durch Erhitzen von Athylendiamin- chlorhydrat mit essigsaurem Natrium. Da L. mit Harnsäure ein sehr leicht lösliches Salz [* 3] bildet, so wird es (in 50prozentigcr Lösung) bei gichtischen Leiden [* 4] angewendet.
Da aber die lösende Wirkung auf die im Harne ausgeschiedene natürliche .Harn- säure geringer zu sein scheint, so ist seine Heilkraft zweifelhaft. Macedonien Ä)!aad, Groß-Gemeinde im ungar. Komitat Zemplin, s. Mäd. Maaß, Ernst, Philolog, geb. zu Kolberg, [* 5] studierte in Tübingen [* 6] und Greifswald, [* 7] machte 1880-82 eine Studienreise nach Italien, [* 8] Frankreich und England, 1889 nach Griechenland, [* 9] habilitierte sich 1883 in Berlin [* 10] für klassische Philo- logie, wurde 1886 als ord.
Professor nach Greifs- wald und 1895 nach Marburg [* 11] berufen. Er ver- öffentlichte : «De dio^i aplii3 ßi'aociL» sin den «Philol. Untersuchungen», Heft 3, Verl. 1880),
«^naieot^ I^awZtdenica » (Heft 6, ebd. 1883),
«^Ki'68c1ü sccnici äi I'ompei» (Rom [* 12] 1882),
«3c1io1m in Ilia- ^0m ^mvnie^anlv) (2 Bde., Orf. 1886-89), »^i-a- io2" (in den «Philol. Untersuchungen», Heft 12, Verl. 1892),
eine Ausgabe des Dichters Aratus (ebd. 1893),
«Orpheus. [* 13] Untcrfuchungcn zur griech., röm., altchristl. Icnseitsdichtnng und Religion» (Münch. 1895), ferner in Fachzeitschriften Einzeluntersuchun- gen über griech. und lat. Dichter, über die attischen Rhetoren und Redner, die griech. Mythographen, mytholoa. und archäol.
Fragen. MacArthur-Forrest-Prozetz, s. Gold. [* 14] «'MacCarthy, Justin, legte im Febr. 1896 den Vorsitz in der antiparnellitischcn Partei (s. Home- Nulers, Bd. 9) nieder. ^Vtacedonien. In der spätröm. Zeit nach Dio- cletian bildete Macedonien die Provinzen Naceäonia prima und Uaceäoniü 86cunäH; das obere Vardargebiet gehörte zur Provinz Dai-äania (Hauptstadt Scupi), die Landschaft von Ochrida zu LpiruZ novll. In der Völkerwanderungsperiode litt das Land durch die Invasionen der Goten, Hunnen, Avarcn, zuletzt der Slawen, die im 7. Jahrh, fast das ganze Binnenland occupicrten. Die Byzantiner behaupteten die Küste mit der Hauptstadt Thessalonich. Seit dem 9. Jahrh, unterjochten die Bulgaren die Slawcnstämme, und erst die Eroberung des Vulgarenreichs durch Kaiser Basilius II. (1018) verschaffte dem Byzantinischen Reich auch den Besitz des macedon. Binnenlandes. Die bulgar. autokephale Kirche (Patriarchat oder Erzbistum), die ihren Sitz zuletzt nach Ochrida ver- legt haNe, blieb dort unter der byzant. Herrschaft be- stehen, wurde jedoch mit der einstigen privilegierten Kirche Kaiser Iustinians identifiziert und meist von griech. Bischöfen verwaltet; erst 1767 erfolgte die Einverleibung in das Patriarchat von Konstanti- nopel. Nach dem vierten Kreuzzug (1204) entstand das von Vonifacius von Montferrat beherrschte Königreich von Thessalonich, das 1222 von den Grie- chen von Epirus erobert wurde, deren Macht hier aber bald den Bulgaren, später den Griechen von Nicä'a Platz machte. Nach 1282 begannen die Ser- ben erobernd aufzutreten und benutzten die byzant. Bürgerkriege unablässig zur Erweiterung ihres Ge- bietes gegen Süden. Stephan Duschan beschränkte (seit 1343) die Griechen in Macedonien auf Thesfalonich und besetzte selbst Thessalien und Epirus. Nach seinem Tod (1355) entstand in eine Reihe scrb. Teil- sürstentümer, die seit 1371 Vasallen der osman. Sultane wurden, welche 1394 diese Länder direkt ihrer Herrschaft unterordneten. Die Küste behaup- teten die Byzantiner bis 1423, wo sie Thcssalonich den Venetianern abtraten. Die Eroberung Thessa- lonichs 1430 durch die Türken machte dem letzten christl. Besitz im Lande ein Ende. Ein antonomes Gebiet blieben nur die Klöster auf dem Athos. Unter türk. Herrfchaft wurde Macedonien wenig berührt von den Grenzkriegen. Das erste Ereignis, das in die Verhältnisse dieser Länder tiefer eingrisf, war der griech. Aufstand (1821), der iedoch hier nur auf dem Berge Athos und in der Küstenebcne am Olymp einen Widerhall fand. Die Slawen des Landes beteiligten sich an der bulgar. Kirchenbewegung, die mit der Forderung einer Wiedererrichtung der auto- kephalen Kirche von Ochrida begann; nach der Er- richtung des Exarchats (1870) wurden in Macedonien bulgar. Bischöfe eingesetzt in Ochrida, Veles (Köprülü) und üsküp (Ekoplje).
Der Vertrag von San Stefano 1878 schlug einen großen Teil von Macedonien außer dem Küstenland zu Bulgarien. [* 15]
Der Berliner Vertrag [* 16] beließ Macedonien der Pforte mit der Bestimmung (Art. 23), daß in den Provinzen der europ. Türkei [* 17] Reglements nach Art des Statuts von Kreta eingeführt werden sollten, vorbereitet unter Aufsicht der internationalen Kommission für Ostrumelien.
Diese Kommission hat thatsächlich in Konstantinopcl im Aug. 1880 einen ausführlichen Entwurf dazu ausgearbeitet (I^oi cles vilaMZ äo 1a lui-cMo ä'^ui'ope), mit Provinzial- landtagen, Beteiligung der Christen an der Ver- waltung u. s. w., doch wurde der Entwurf von der Pforte zurückgewiesen.
Gleichzeitig war Macedonien, nun- mehr ein Grenzgebiet, umworben nicht nur von den Grieckcn und Bulgaren, sondern auch von den Serben; Rumänien trat für die macedon.
Süd- rumänen ein. Eine starke macedon.
Emigration, meist der Intelligenz angehörig, Beamte, Geist- liche, Kauflcntc u. s. w., schlug ihren Sitz in Bulga- rien auf.
Die Bistümer der bulgar. Kirche in Macedonien, die dem bulgar. Exarchat von Konstantinopel [* 18] unter- geordnet sind, wurden nach 1877 lange nur von einzelnen Geistlichen als Administratoren verwaltet. Erst 1890 lieh die Pforte die Bischöfe von Ochrida und Skoplje wieder in ihre Diöcefen ziehen und ¶