schlossen werden und ist für Holzfeuerung eingerichtet. Bei dem größern
Apparat in
[* 1]
Fig. 7, der eine mit Maschinenkraft
anzutreibende Röstmaschine darstellt, werden die in einem horizontalen Cylinder befindlichen
Bohnen durch
Gas erwärmt, welches
innerhalb des Cylinders, mit Luft gemischt, also mit blauer Flamme,
[* 2] brennt, wodurch ein sparsamer Betrieb erzielt wird.
Der Dunst wird schon während des Betriebes durch einen Dunstabzug entfernt.
Neuere
Ziffern über die Produktion von Kaffee liegen nicht vor oder beruhen nur auf mehr oder weniger unsichern Schätzungen.
Die Großhandelspreise betrugen 1895 im Durchschnitt für 100 kg in:
Eingeführt wurden 1895 in
Deutschland
[* 7] 122390 t roher und 114 t gebrannter Kaffee im Gesamtwerte von 203,1 Mill.
M., in
Frankreich 72170 t
(Wert 151,8 Mill.
Frs.), in
Österreich-Ungarn
[* 8] 38104 t (40,8 Mill.
Fl.), in
Großbritannien
[* 9] 38922 t (3,8
Mill. Pfd. St.). -
Vgl. noch Hensel und Haenert, Der und seine Behandlung vor, während und nach der Röstung (3. Aufl.,
Halle
[* 10] 1895).
ein 1882 von de la
Croix in
Antwerpen
[* 11] konstruierter, seit 1891 auch von Rietschel &
Henneberg
in
Berlin
[* 12] fabrizierterApparat zur unschädlichen Beseitigung und gleichzeitigen Verwertung der
Kadaver
gefallener oder kranker
Tiere. Der
Apparat besteht aus drei Cylindern, dessen erster, der eigentliche Desinfektor, mit einem
Dampfmantel umgeben ist und oben einen leicht abnehmbaren Deckel zur Einfüllung der
Kadaver besitzt. Der zweite Cylinder
nimmt die aus den
Kadavern extrahierten flüssigenTeile (Fett und Leimbrühe) auf, während der dritte
als
Kondensator
[* 13] für die aus den vorgenannten
Gefäßen abziehenden
Dämpfe und
Gase
[* 14] dient.
Alle drei Cylinder sind miteinander durch Rohrleitungen, der Desinfektor außerdem durch besondere Rohre mit dem Betriebsdampfkessel
verbunden. Die nach Abziehung des Fettes und Leimes verbleibenden festen
Bestandteile werden auf einer
Darre getrocknet und auf einem Kollergang
[* 15] gemahlen und liefern ein an
Stickstoff und
Phosphor reiches Düngepulver. Als mittlere
Ausbeute werden nach
Henneberg 25-30 Proz. des Kadavergewichts in Form getrockneten Düngepulvers gewonnen, wofür
14-16 M. pro 100 kg erlöst werden. Es liegt aber kein Bedenken vor, das Pulver weit gewinnbringender als
Viehfutter zu verwenden.
Eine wesentliche Verbesserung des
Systems ist von den Podewilschen
Fäkal-Extrakt-Fabriken in
München
[* 16] erreicht und in einer
besondern
Broschüre als
«System Podewils zur Verarbeitung von Tierkadavern und Schlachthausabfällen» bekannt gegeben worden.
Das Princip und der hauptsächliche Fortschritt des Podewilschen
Apparats besteht darin, daß alle
Phasen der Verarbeitung
des Kadavermaterials, nämlich Dämpfung und Sterilisierung mittels hochgespannten
Dampfes, vollständige
Eintrocknung und
schließlich Zermahlung der
Abfälle zu Düngepulver, in einem und demselben
Apparat vorgenommen werden.
Der Hauptteil des
Apparats stellt eine wagerecht liegende rotierende
Trommel mit doppelter Wandung und Mantelraum dar: Innenraum
und Mantel können gesondert mit gespanntem
Dampf
[* 17] gespeist werden, so daß der
Apparat zuerst zur Dämpfung,
dann zum
Trocknen verwendet werden kann.
Endlich wird die
Trommel in rasche Rotation versetzt und hierbei durch eine im Innern
derselben befindliche
Walze die Pulverisierung der
Abfälle besorgt. Fett und Düngepulver werden als fertige Produkte erhalten.
Der Betrieb ist geruchlos, weil die gesamte Verarbeitung unter hermetischem Luftabschluß erfolgt und
die übelriechenden
Dämpfe vollständig kondensiert werden. Das
System ist bereits mehrfach, so z. B. in
Hamburg,
[* 18]
München u. a. O.,
ausgeführt und hat sich gut bewährt. -
Vgl.
Henneberg, Der Kafilldesinfektor (Berl. 1892);
Wehmer, Abdeckereiwesen (2. Lfg. des «Handbuchs
der
Hygieine», von Weyl,
Jena
[* 19] 1893).
Wilhelm, Jurist, geb. in Kleinheubach
(Unterfranken), studierte in
Erlangen
[* 20] und
München Rechtswissenschaft,
habilitierte sich 1876 in
München für Kirchenrecht,
Staatsrecht und
Strafrecht, wurde 1879 außerord. Professor in Rostock,
[* 21] noch in demselben Jahre zum ord. Professor ernannt, 1883 nach
Erlangen, 1888 nach
Bonn,
[* 22] 1895 nachBerlin
berufen. Im Nebenamt bekleidet er eine
Stelle als vortragender
Rat im preuß. Kultusministerium. Er schrieb namentlich: «Die
Selbständigkeitsstellung der prot.
Kirche in
Bayern»
[* 23]
(Erlangen 1874),
vielfach verzweigter, fjordartig tief in die Westküste der Nordinsel Neuseelands eindringender
Meerbusen.
Das am südl. Ende liegende Helensville ist durch
Bahn mit
Auckland
[* 25] verbunden, die nördlich bis zum östlichsten
Arme bei
Port-Albert fortgesetzt wird.
Auch eine Bahnverbindung müder ähnlichen Mündungsbucht des Hokianga-River im Norden
[* 26] ist teilweise fertig.
Friedrich, Schlachtenmaler, geb. zu Lörrach in
Baden,
[* 27] kam mit geringer künstlerischer Vorbildung
nach
Paris,
[* 28] wo das
Studium der großen Schlachtenbilder des Horace
Vernet für seine
Richtung entscheidend
war. Nach
Deutschland zurückgekehrt, lebte er zuerst in
München und
Karlsruhe,
[* 29] seit 1850 in
Berlin. Das Revolutionsjahr 1848 (in
Baden), der dän., böhm., franz.
Feldzug, deren Schauplatz er besuchte, lieferten ihm die
Stoffe zu seinen Geschichtsbildern in Aquarell-
und
Ölmalerei. Wenige Jahre vor seinem
Tode folgte er einem Rufe des Fürsten
Karl nach
Bukarest,
[* 30] um den Krönungsfeierlichkeiten
beizuwohnen behufs späterer
Darstellung. Er starb in Charlottenburg.
[* 31] Von seinen mehr durch Zeichnung und
Komposition
als durch Farbengebung bemerkenswerten Schlachtengemälden sind zu nennen: Das preuß.
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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