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letzte Strecke war noch der Nachweis zu bringen, daß Bau und Betrieb über 3000 m keine Gefahren für die Gesundheit nach sich ziehen werden; nach vor- gelegtem Gutachten hat der Bundesrat im Juli 1895 sein Bedenken jedoch fallen lassen. Die Länge wird 12,3 km, die Spurweite 1 m, die Kosten sollen 10 Mill. Frs. oder mit Elevator für 1 ^m 780000 Frs., die Bauzeit 5 Jahre betragen. Sie wird als elektrische Zahnradbahn angelegt. Die Entwürfe von Köchlin, Locher und Trautweiler hatten übereinstimmend als Ausgangspunkt das obere Lauterbrunnenthal ge- wählt.
Die Iungfraukommission hat einen internationalen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen (beste Lösung der Fragen in Bezug auf Führung, Bau, Betrieb u. s. w.) ausgeschrieben. Iung-Woschitz, czech. Niaäa. Voöics, Stadt in der österr. Vezirkshauptmannschast Tabor in Vöh- men, Sitz eines Bezirksgerichts (264 ykiu, 19 330 E.), hat (1890) 2043, als Gemeinde 2157 kath. czech. E., Marienkirche (1646), Pfarrkirche, gewerbliche Fort- bildungsschule und Fide'ikommißherrschaft (3621119) des Grafen von Kuenburg mit Schloß: Brauerei, Brennerei, Ziegel- und Kalkbrennerei.
Iün-nan-fu, Hauptstadt der Provinz Iün-nan, liegt unter 25° 4' nördl. Br. und 102° 52' östl. L. von Grcenwich, auf der Nordseite des Tien-thschi, eines nach dem alten Namen des Landes genannten Sees, Himmelsees (Tien-Hu), etwa 1960 m ü. d. M., ist die Residenz des Vicekönigs oder Oberstatthalters der Provinzen Iün-nan und Kwci-tschou, sowie Sitz des Statthalters vonI. Die Stadt ist wohl befestigt und sehr gewerbthä'tig, umspannt von einer 10 km langen Mauer.
Ihre Einwohnerzahl wird auf 200000 geschätzt. Die Seidenstoffe, Teppiche, Leder-und Metallwaren von hier haben in ganz China [* 2] guten Ruf. Marco Polo beschreibt H. (nach andern Ta- li-fu) unter dem Namen Uach: (Iätsch i als eine sehr große und edle Stadt, wo viele Kaufleute und geschickte Handwerker, Sarazenen (Mohammedaner) und Götzendiener, sowie einige Nestorianer wohnten. * Jupiter. Aus mehrfach beobachteten Vorüber- gängen des ersten Iupitermondes vor der Iupiter- scheibe hat Varnard auf der Lick-Sternwarte gefun- den, daß dieser Mond [* 3] einen hellen Streifen an sei- nem Äquator und dunkle Flecken an den Polen be- sitzt.
Eine geringe Neigung der Rotationsachse desselben gegen seine Bahnebene ist wahrscheinlich. Die andern drei hellen Iupitermonde erscheinen als gleichmäßig erhellte kreisrunde Scheibchen. Nach Messungen in Greenwich aus den letzten Jahren sind die Durchmesser der Monde: 1. Mond 1",084, 2. Mond 0",959, 3. Mond 1",454, 4. Mond 1",350. Für die Umlaufszeit des 5. von Barnard ent- deckten Iupitermondes haben Varnard und H. Struve gefunden 11^ 57" 22. Iurisdiktionsnorm, das österr. Gesetz vom über die Ausübung der Gerichtsbar- keit und über die Zuständigkeit der ordentlichen Civilgerichte tritt mit dem neuen Civilprozehgesetz (s. Civilprozeß) in Kraft. [* 4] A. Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. - ',^! §^abelmaschine, Kabelschnur, s. Fadenmühle. 5kade, Otto, Musikforscher, Komponist und Diri- gent, geb. in Dresden, [* 5] war Schüler von Joh. Gottlob Schneider und Moritz Haupt- mann, besuchte 1847-48 Italien, [* 6] gründete 1848 in Dresden den Cäcilicnverein (zur Pflege älterer, meist kirchlicher Musik) und wurde ebenda Kantor der Treiköniaskirche. 1860 berief ihn der Grosi- herzog von Mecklenburg [* 7] als Dirigenten des Schloß- chores nach Schwerin, «wo er als Lehrer und Diri- gent eine segensreiche Thätigkeit entfaltete. 1884 promovierte ihn die philos. Fakultät in Leipzig, [* 8] 1886 ernannte ihn der Großherzog von Mecklen- burg zum Professor. Kadettenschulen ist einer der ersten und eifrigsten Vorkämpfer für die Erforschung und Pflege alter Musik. Zu seinen größern Werken ge- hört der musikalische Teil des Landcscantionale für die mecklenb. Kirche (4 Bde.). Von seinen litterar. Arbeiten seien hervorgehoben zahlreiche Beiträge zu den »Monatsheften für Musikgeschichte", die preis- gekrönte Schrift über Le [* 9] Maistre (Mainz [* 10] 1802),
die Herausgabe des «Neuaufgefundenen Luther-Codex vom I. 1530» (Dresd. 1872),
der Neudruck des Johann Ottschen Liederwerkes von 1544 («115 guter newer Licdlein»),
ferner «Auscrwühlte Tonwerke der berühmtesten Meister des 15. und 16. Jahrb.» (als Bd. 5 der «Geschichte der Musik» von A. W. Ambros, 2. Aufl.),
«Die ältere Passionskomposition bis zum I. 1631» (deutsche Passionskompositionen vor Joh. Seb. Bach enthaltend, 4 Hefte, Güters- loh 1891 - 93) und ein alphabetisch-thematischer Artikel, die man unter K verm Katalog der Musikaliensammlung des großherzog- lich mecklenb. Hofes (2 Bde., Schwerin 1893). Kadelburg, Gustav, Schauspieler und Lustspiel- dichter, geb. in Budapest, [* 11] wurde in Wien [* 12] deutsch erzogen und widmete sich mit 17 Jahren der Bühnenlaufbahn.
Nach den Anfängen in Leip- zig und am Stadttheater in Halle [* 13] kam er 1871 an das Wallnertheater in Berlin. [* 14] Nach kurzem Aufent- halt in Wien und Hamburg [* 15] wurde er von L'Arronge für das Deutsche Theater [* 16] in Berlin gewonnen, dem er als gern gesehener Vonvivant bis 1894 angehörte. Als Bühnendichter hat Kadettenschulen, der längere Zeit auch an verschiedenen Zeitungen thätig war, teils allein, teils in Gemeinschaft mit Franz von Schönthan oder Oskar Blumenthal eine Reihe von zugkräftigen Lustspielen und Schwanken verfaßt («Migräne», «Voltaire wird verbrannt», «Der wilde Baron», «Goldfische», «Die berühmte Frau», «In Civil», «Die Großstadtluft», «Die Orientreise», «Zwei alückliche Tage», «Der Herr Senator», «Mauer- blümchen», «Zwei Wappen» [* 17] u. a.). ^Kadettenfchulen in Österreich-Ungarn. [* 18]
Nach den Bestimmungen vom Febr. 1896 wird zur Aufnahme in den ersten Jahrgang einer Infanterie-, Kavallerie- oder Artilleriekadettenschule die Absol- vierung der vier (bei den Pionierkadettenschulen der fünf) untersten Klassen eines Gymnasiums oder einer Realschule verlangt. In einen höhern als den ersten Jahrgang kann die Aufnahme nur erfolgen, wenn bei der Aufnahmeprüfung auch die Kenntnis der- jenigen militär. theoretischen und praktischen Unter- ißt, sind unter E aufzusuchen. ¶