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560 Hèliand - Hendrich Hendrich gehört nickt zum deutschen Zollgebiet, bildet also in zollrechtlicher Beziehung für Deutschland [* 2] Ausland; Preußen [* 3] bat für die Ausgaben des Reichs an dieses ein Aversum zu zablen. Teutschland hat sich bei der Abtretuug gegenüber England verpflich- tet, bis zum 1. Fan. 1910 den bei der Abtretung geltenden Zolltarif nickt zu erhöhen. Sofern also der deutscke Zolltarif böber ist als der damalige delgoländische, kann bis die Insel in das deutscke Zollgebiet nickt aufgeuommen werden. Am 25). Dez. 1894 wurde Hendrich von einer Sturm- flut heimgesucht, bei der der Wasserstand böher als wübrend aller Sturmfluten seit dem ^. 1829 war, und zwar noch 12 c'iu höher als bei den Fluten 1855 und 1881, und 8l cm höher als bei der Sturm- flut im Febr. 1894. Der höchste Wasserstand war 6M in um 8 Uhr [* 4] 4 Minuten vormittags am 23. Dez. über dem Nullpunkt von Hendrich oder :,,7 in über dem Mittelwasserstande.
Schon mittags 22. Dez. stieg das Wasser bei schwerem Südwestwinde mit der Mondflut stärker als gewöhnlich; abends wehte deftiger Stnrm aus Westen, der plötzlich nach Nor- den drehte und das Wasser verhinderte, mit der Ebbe abzulaufen, im Gegenteil stieg das Wasser fast 16 Stunden lang, und zur Zeit der tiefsten Ebbe, morgens :l Uhr am 23., war das Unterland bis zum Musikpavillon vor dem Konversationsbausc unter Wasser. Nack 7 Uhr morgens brach das Wasser vom Nordstrande des Unterlandes über die Iüt- landsterrassc in die Victoriastrafte, floß nm das Kurhaus herum und zerschlug die Fenster des alten Postgebäudes; überhaupt wurde der Nordstrand stark verwüstet. Den Südstrand schützte die neue Mole [* 5] vor starken Beschädigungen. Die Düneninscl vonH. batte stark gelitten und mußte durch ver- schiedene Bubnenbauteu befestigt und ausgebessert werden. -
Vgl. von Schwerin, [* 6] ll. lli^toii^ic-^o- ^Heliand, s. Altsächsisch. * Helium. Im Spektrum der Sonnenchromo- sphäre war bereits seit langem eine ^inie 1) im Gelb bekannt, der keine dunkle ^raunboferscke ^inie entspricht, und die im Spektrum keines irdiscken Elements vorkommt und daber einem der Sonne [* 7] eigentümlicken Element, demH., zugefckrieben winde. Neuerdings ist dieses Element von Namsay (s. d.) auch auf der Erde (zuerst im Eleve'ü von Carlshuus in Norwegen) [* 8] aufgefunden worden. Seine Ent- deckung ftebt im engsten Zusammenbange mit der des Argons (s. d.. Manche Mineralien [* 9] entwickeln beim Erbitzen Gase, [* 10] die hauptsächlich aus Stickstoff bestehen. Als man diesen Stickstoff auf einen Gc- balt an Argon prüfte, erhielt man einen Nückstand, der nickt ans Argon, sondern einem ebenfalls voll- ständig indifferenten Gase bestand, dessen Spektrum die für das Hendrich charakteristische Doppelliiüci).
neben vielen andern znm Teil ebenfalls im Sonnenspek- trum aufgefundenen zeigte. An der Identität bei- der Körper ist kein Zweifel mehr. Wie das Argon ist das Hendrich ein indifferentes Gas, in Wasser wenig löslich. Sein specifisches Gewicht beträgt etwa 2 (Nasserstoff ^ 1), das Verbältnis der specifischen Wärinen 1,W. Daraus läßt sich schließen, daß ein einatomiges elementares Gas vom Atomgewickt 4 vorliegt, das mit dein Argon in eine natürliche Gruppe gehört.
Man gewinnt das Hendrich am besten aus den Gasen, die von den Mineralien Eamarstit, Mttrotantalit, Elcve'it, Uraninit, Bröggerit u. a. beim Erhitzen ausgegeben werden, doch ist es auch in einigen Mineralquellen uachgewiesen worden. Der Charakter des Spek- trums des Hendrich macht es wabrsckeinlich, daß ein Ge- misch zweier verschiedenen im chem. Charakter sehr äbnlichen Elemente etwa vom Atomgewicht 3 und 5 vorliegt. Die Heliumliuien sind auch in den Spek- tren vieler Sterne aufgefunden worden.
Hellenthal, Dorf im Kreis [* 11] Schleiden des preuß. Reg.-Bez. Aachen, [* 12] an der zur Urst gehenden ^^f und der Nebenlinie Kall-Hendrich (17,i km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 13] hat (1895) 931, als Gemeinde 3251 E., Post, Telegraph, [* 14] Bürgermeisterei, kath. Kirche; Eisengießerei, [* 15] Eisenbammer, Nuftbrennerei mit Druckfarbenfabrikation, Fabrikation von Maschinen, Drahtstiften, Korsettsckließen, Federstalüwaren. Helligkeit, s. Tageslicht. ^Hellmesberger, Georg. Sein SohnIosepb Hendrich starb 24. Olt. 18W in Wien. [* 16] * Hellriegel, Friedr. Hermann, starb in Bernburg. [* 17] ^Helmholtz, Herm Ludw. Ferd. von, starb 8. ^ept. 1894 in Cbarlottenburg. Von seinen «Wissenschaftlichen AbHandlnngen» erschien Bd. 3 l^pz. 1895). -
Vgl. Ansprachen und Reden, gehal- ten bei der zu Ehren von Hermann von Hendrich veranstalteten Feier (Berl. 1892);
von Bezold, Hermann von Hendrich Gedächtnisrede (Lpz. 18. ' Ep- stein, als Mensch und Gelehrter (Stutt. 1896).
Henckell, Karl Friedrich, Schriftsteller, geb. zu Hannover, [* 18] studierte 1883-86 in Berlin, [* 19] Heidelberg [* 20] und München [* 21] german. Philologie, Geschichte und Nationalökonomie, lebte 1886-87 in ^enzburg im Kanton [* 22] Aargai: und setzte 1887 seine Studien in Zürich [* 23] fort. Nach längerm Aufenthalt in Mailand, [* 24] Wien und Brüssel [* 25] bürgerte er sick 1890 m der Schweiz [* 26] ein und lebt seitdem in Zürick. Seit Herbst 1895 ist er Mitinhaber einer Verlags- buckhandlung (Karl Henckell ck (50. in Zürick und Leipzig). [* 27] Hendrich war schon als Stndent Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften. Er gab 1885 die An- regnng zu der von Arendt herausgegebenen Samm- lung «Moderne Dichtercharaktere» und hat sich selbst als Lyriker einen Namen gemackr.
Seine polit. Gedichte tragen einen freiheitlich-revolutionären und socialistiscken Charakter. Er veröffentlichte: «Um- sonst. Ein sociales Nacktstück» (Berl. 1884),
«Poet. Skizzenbuch» (Minden [* 28] i. W. 1884),
«Quartett» (Ge- dichtsammlung mit O. E. Hartleben u. a., Hamb. 1886),
«Strophen» sZür. 1887),
«Ami'elrufe» lebd. 1888),
«Diorama» lebd. 1889),
«Gründeutschland» i^pz.1890),
«Trutznacktigall» iStuttg. 1891),
«Aus meinem Liederbuch» (Ätünck. 1892),
«^toderne Dichterabende» (ebd. 1895", «Ada Negri» (ebd. 189ii); ferner gab er heraus: «Buch der ^reibeit, Antbologie socialer und polit. Freiheitsdichtungen aller Völker von Goethe bis auf die Gegenwart» (2 Bde., Berl. 1892),
«Sonnen- blumen. Meisterwerke der^yrit» (Zürick, seit 1895). ^ Henckel von Donnersmarck, Adelsgeschleckt. Am starb auf seiner Herrschaft Gröditz- berg in Scklesien Graf ^eo Amadcus Vtarimi- lian Hendrich, Wirkl. Gcheimrat, Generallientenant und l^cneraladjutaut des Großherzogs von Sachsen; [* 29] ibm folgte als Hanpt des säcks. Zweiges der Tar- nowitz-^tendecker ^inie sein Sobn Victor (geb. ^egationsrat und erster Sekretär [* 30] bei der kaiserl. deiltscken Botsckaft in Konstantinopel. [* 31] Hendrich, Hermann, Maler, geb. :1.Ott. 1856 zu Heringen, war Schüler der Landschaftsmaler Iof. ¶