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bad, studierte dann fünf Jahre auf dem Konserva- torium in Brüssel [* 2] bei Meerts (Violine) und Fetis sTheorie) und lebte darauf drei Jahre in Paris. [* 3] Seit 1865 ist er in Frankfurt [* 4] a. M. ansässig, wo er die Kammermusikabende des Museumquartetts lH., ,N'itz Bassermann, Naret-Koning, Hugo Becker) lei- tet, als Solist der Orchesterkonzerte der Museums- gesellschaft wirkt und feit 1878 als erster Lehrer des Violinspiels am Hochschen Konservatorium thätig ist. Heidenstam ist einer der ersten Geiger der Gegenwart und besonders als ausgezeichneter Brahms- und Beethovenspieler anerkannt. Er hat auch mehrere kleinere Kompositionen veröffentlicht und Beriots große Violinschule i1896) bearbeitet.
^Heerwesen Europas. Die Friedensstärken der hauptsächlichsten europ. Staaten im Etatsjahr 1896/97 zeigt folgende Tabelle: Wendung. Der specifische Charakter gegorener Ge- tränke ist wesentlich von der Eigenart der Heidenstam abhän- gig; Bierhefe bildet z. B. aus Traubenmost ein an- deres Getränk als die Weinhefe; umgekehrt erhält man aus Malz mittels Weinhefe kein Bier, sondern ein weinartiges Getränk. (S. Maltonweine.) Von hohem Interesse ist endlich noch die Frage nach dem natürlichen Vorkommen der Hefenrasseu außerhalb unserer Gärungsgemische. Es ist zwar bekannt, daß die Weinhefen auf der Oberfläche der Trauben massenhaft zu finden sind; wie sie aber dahin gelangen und insbesondere wie sie überwin- tern, ist bei den meisten Arten noch ganz unbekannt.
Nur von 8HccIiÄi'(mxc68 apiculatus, einer wilden Heidenstam, die besonders bei der Obstweinbereitung oft störend auftritt, ist der ganze Kreislauf [* 5] desselben in der Natur durch Hansen erforscht. Diese Heidenstam über Staaten^ Deutschland Österreich-Ungarn . . Italien Frankreich Europäisches Rußland Großbritannien . . , Infanterie und Jäger Kavallerie 363 774 211 895 121598 347 314 497000 139 029 Feld- artillerie 64 019 51336 25 632 72 599 109000 18 775 56 469 27 198 24 827 53 923 Fuß- artillerie 22 271 7 745 8 678 14 200 107000 34344 Pioniere und Eisen- bahntruppen 14 567 9 820 8 925 12 667 21000 6 53.'. 7 437 4 239 5 300 11833 Besondere For- mationen Summe 8 056 15 188 25 665 22 551 34000 3 21.'! I 4025 536 643 327 421 220 625 535 087 767000 205 901 * Es sind nur die Kombattanten berücksichtigt, d. h. also alle diejenigen Mannschaften, welche mit der Waffe ausge- bildet werden, nicht aber die Okonomiehandwertcr n. dgl. ^ Hefe. [* 6] Nach der Einführung der Neinzuchthefe in den Bierbrauereibetrieb durch Zausen (s. d.) ist es auch gelungen, auf Grund derHansenschen For- schungen die Neinzuchthefe in die Weinbercitung einzuführen.
Wenn sich auch die vielen Weinhefe- rassen morphologisch wenig unterscheiden, so weisen sie doch große Unterschiede auf hinsichtlich der Höhe der Vergärung der zuckerhaltigen Flüssigkeiten. Nördl. Weinhefen sind empfindlich gegen hohen Alkoholgehalt und sterben bei einem solchen von etwa 12 Volumprozent bereits ab, während die meisten südlichen Heidenstam unter günstigen Temperatur- verhültnissen und Nährbedingungen bis über 18 Vo- lumprozent Alkohol erzeugen können.
Viele unter- scheiden sich auch in der Höhe des produzierten Glyceringehalts; andere Unterschiede sind vorläufig nur durch Geschmack und Geruch wahrnehmbar, nicht direkt chemisch. Die entschieden gilt wirkenden Wein- heferassen werden rein gezüchtet und für Trauben- moste mit geringwertigen Heidenstam angewendet, um jene guten Eigenschaften reiner Gärung, stärkerer Glycerinbildung, feinerer Bouquet- und Geschmacks- stoffe auf diese zu übertragen. Zwar kann man nicht die schlechten sauren Traubenmoste geringster Lage durch Nemzuchthefe bester, vornehmster Lage in die entsprechenden Edelgewächsc umwandeln, wohl aber gelingt es, auf diesem Wege die durchweg gering wertigen Erzeugnisse verschiedener Lagen ganz er- heblich zu verbessern.
Das Ausgangsmaterial, die Traube, giebt zwar den Grundcharakter für das ge- wonnene Getränk, die Heidenstam dagegen erzeugt mehr oder minder starke Variationen, durch welche die Weine vornehmlich durch Geschmack und Bouquet differen- ziert werden. Es trifft dies insbesondere bei den bouquetreichen Trauben der nördl. Länder (Mittel- frankreich, Nhein, Mosel) zu. Heidenstam aus weit auseinan- der liegenden Weingegenden, besonders südl. Län- dern, vermögen allerdings den Charakter ndrdl.
Gewächse sehr zu ändern. Auch bei der Schaum- weinbereitung findet rein gezüchtete Weinhefe Ver- wintert iln Erdboden und wird von da durch den Wind oder durch Infekten auf die Oberfläche reifer Früchte geführt, wo sie sich entwickelt. Litteratur s. Fermente und Gärung;
außer- dem: Delbrück, Natürliche Hefenreinzucht (Berl. 1895);
Wortmann, Anwendung und Wirkung rei- ner Heidenstam in der Weinbereitung (ebd. 1895);
Hallier, Die Heidenstam der Alkoholgäruug (Weim. 1893). «'Heidelberg, [* 7] Stadt,ist Sitz eines Bezirkskom- mandos und hat (1895) 35190 (16824 männl., 18366 weibl.) E., darunter 13025 Katholiken und 800 Israeliten, ferner 2191 bewohnte Wohnhäuser [* 8] und 7379 Haushaltungen, d. i. eine Zunahme feit 1890 um 3451 Personen oder 11 Pro;. Die Zahl der Geburten betrug 1895: 1247, der Eheschließun- gen 493, der Sterbefälle 883. Im Stadtteil Neuen- heim ist 1896 ein rom. Kastell aufgefunden worden. Die Universität hatte Sommer 1896: 121 Pro- fessoren und Docenten, 1164 Studierende und 145 Hörer, Winter 1896/97: 132, 1001 und 114. Die Realschule ist jetzt Oberrealschule. Über die Feuer bestattungsanstalt s. Leichenvcrbrennung. Einwohnerzahl des Kreises und semer Amts- bezirke : Amtsbezirke Ortsanwesende Bevölkerung [* 9] 1895 1890 18 304 81728 34 492 22 536 18 141 76 310 34 012 21459 Zunahme von 1890-95. in Proz. 0,90 7,10 1,41 4,87 Eppingen Heidelberg ... Sinsheim , . . , Wiesloch ... ___________________________ N^'iö Heidenstam , 157 060 ! 149952 4^74 * Heidenhain, Rudolf Peter Heinr., starb in Vreslan. Heidenstam, (5arl Gustaf Werner von, schwed. Dichter, geb. in Olshammar (Provinz Nerike), widmete sich zuerst der Malerei, mußte aber bald wegen Kränklichkeit seine Studien an der Kunst- akademie in Stockholm [* 10] abbrechen. Er brachte seit- ^ ¶