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Gas. Auf dem städtischen Schlacht- und Viehhofe wurden 1895/96 aufgetrieben 1109 Stück Rindvieh, 1348 Kälber, 465 Schafe [* 2] und 11484 Schweine; [* 3] ge- schlachtet wurden 2405 Ochsen, 5058 Kühe, 14105 Kälber, 14690 Schafe, 30993 Schweine und 876 Pferde. [* 4] Der Hanshaltplan 1896/97 schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 4 297 600 M. Die Schulden betragen 15538587 M., das Vermögen 22140797 M. Für Unterrichtszwecke werden auf- gewendet 640440 M., für Armen- und Kranken- anstalten 313860 M., für Strahenreinigung und -Sprengung 64 492 M., für öffentliche Beleuchtung [* 5] 238380 M., für Feuerlöschwesen 64034 M., für Sicherheitszwecke 373 909 M. Die Universität hatte im Sommer 1896: 139 Professoren und Docenten, 1415 Studierende und 62 Hörer, Winter 1896/97:91 Professoren, 47 Docen- ten, 1501 Studierende und 119 Hörer.
Das Real- gymnasium in den Franckeschen Stiftungen ist in eine Oberrealschule verwandelt worden. In der städtischen Sparkasse befanden sich (Ende 1895) 21,934 Mill. M. Einlagen, in der Sparkasse des Saalkreises 14,560 Mill. M. Die Stadt hatte Ende 1895: 21 Orts-, 13 Betriebs-, 3 Innungs- kranken- und 2 freie Hilfskassen mit 16 553, 2054, 788 und 755 Mitgliedern, 282 664, 45 916, 6654 und 9 808 M. Einnahmen, 247 733, 42 340, 6940 und 9892 M. Ausgaben und 256 395, 74377, 1943 und 12849 M. Gesamtvermögen; ferner 4 ein- geschriebene Hilfskassen mit 1152 Mitgliedern, 33 örtliche Verwaltungsstellen auswärtiger eingeschrie- bener Hilfskassen sowie 22 anderweitige Zuschuß- und Vereinskasscn.
Die Ortskrankenkasse des Saal- kreises hatte 1895:10508 Mitglieder, 139 583 M. Einnahmen, 125 228 M. Ausgaben und 159034 M. Vermögen, die Norddeutsche Knappschaftspensions- kasse seine besondere Kasseneinrichtung für die reichs- gesetzliche Invaliditäts- und Altersversicherung) hatte 70486 Mitglieder und 3 985954 M. Ver- mögen. Das Kinderasyl und das kath. St. Elisabeth- haus für ambulante Krankenpflege sind 1894 eröff- net, das Paul-Riebeck-Stift aus einem Vermächtnis von 2^ Mill. M. 1894-96 errichtet worden.
Die Gründung einer Kornhausgesellschaft und eines Ge- treidelagerhauses in Haller steht bevor. Die A.Riebeckschen Montanwerke förderten 1895: aus 16 Kohlengruben etwa 28 Mill. Ill Kohlen, aus welchen 270000 t Briquetts, 7,8 Mil!. Naßpreh- steine und 24000 t Teer gewonnen wurden, aus letzterm wieder 1526 t Solaröl, 1951 t helle, 10442 t dunkle Öle [* 6] und 3467 t Paraffin: [* 7] die Sächsisch- Thüringische Aktiengesellschaft für Vraunkohlenver- wertung förderte 8,7^2 Mill. Iii Kohle und erzeugte in 5 Schwelereien 1097 l t Teer, die ZeitzerParaffin- und ^olarölfabrik zu Haller 5297 t Teer.
Durch die erste Saalschleuse bei Calbe gingen 1895: 581 beladene Kähne mit 74604 t Ladung zn Berg, 910 mit 156121 t zu Thal; [* 8]
leere Kähne und Kettenschiffe passierten 456 und 138. Eine er- hebliche Förderung hat der Schiffs- und Umschlags- verkehr durch die 1895 eröffnete Verbindungsbahn (6 km) zwischen dem Sophienhafen im Westen der Stadt und dem Centralbahnhof erhalten (die sog. Hafenbahn, Aktiengesellschaft).
Als Fortsetzung der- selben ist die Halle-Hettstedter Kleinbahn (s. d.) über Nietleben (Vraunkohlcnwerke, Ziegeleien, Ccment- fabrik), Dölau (Thonerde- und Porzellanwerke), Lieskau (Kalkwerke), Schwittersdorf und Helmsdorf (Zuckerfabriken), Gerbstedt und Hettstedt zur Auf- schließung des landwirtschaftlich und industriell hoch entwickelten Mansfelder Seekreises eröffnet worden. 1895 gingen auf den Eisenbahnen ein (wurden ab- gesandt) 3109 (3253) t Eil-, 35181 (61127) t Stück- und 609 593 (234 940) t Frachtgut, ferner 165908 (87123) Stück Vieh.
Die Pferdebahn beförderte 1698 040, die elektrische Stadtbahn 3 503084 Per- sonen. Bei den Postanstalten gingen 1895 ein (wurden aufgegeben) 10185708 (14830296) Briefe, Postkarten, Drucksachen und Warenproben, 646551 (588030) Pakete ohne, 83 036 (61843) Briefe und Pakete mit Wertangabe, 68 364 Postnachnahme- sendungen und 17 753 Postauftragsbriefe. Der Wert der ausgezahlten Postanweisungen betrug 37,93, der eingezahlten 24,?98 Mill. M. Der Telegramm- verkehr betrug 319 028 Stück, darunter 163 098 aufgegebene; die Fernsprechemnchtnng (1248 km Leitungen) hatte Ende 1895: 946 Teilnehmer. -
Vgl. Hertzberg, Geschichte der Stadt Haller (Bd. 1-3, Halle [* 9] 1889 - 92);
ders., Entwicklung der Stadt Haller vom Mittelalter bis zur Gegenwart (ebd. 1891); ders., Die Stadt und die Universität Haller im 1.1794 (ebd. 1894);
ders., Kurze Übersicht über die Geschichte der Universität in Haller bis zur Mitte des 19. Jahrh, (ebd. 1894);
König, Aus zwei Jahrhunderten.
Ge- schichte der Studentenschaft auf der Universität Haller (ebd. 1894);
Schrader, Geschichte der Universität Haller (Berl. 1894);
und Umgegend (3. Aufl., Halle 1892); Führer durch Haller (7. Aufl., ebd. 1894).
fester. «Halls, Charles, starb in Man- * Halle-Cafseler Eisenbahn. Die Strecke Halle-Nordhausen ist seit der neu errichteten Eisenbahndirektion Halle a. Saale, die übrigen Strecken der neuen Eisenbahndirektion zu Cassel zugeteilt. Halle-Hettstedter Kleinbahn, von der Halle- Hettstedter Eisenbahngescllschast zu Halle a. d. S. er- baute normalspurige Kleinbahn, mit Zweigbahnen bei Dölau, Schwittersdorf und Helmsdorf, die eröffnet wurde. Ihre Vereinigung mit der Halleschell Hafenbahn zu einem Unterneh- men steht bevor. ^ Hallein, Bezirkshauptmannschaft in Salzburg [* 10] (seit besteht aus den Gerichtsbe- zirken Abtenau, Golling und Haller, welche bisher zur Vezirkshauptmannschaft Salzburg (Umgebung) gehörten und hat 667,56 ykm und (1890) 19 983 deutsche (9803 männl. und 10180 weibl.) E. Halle-Leipziger Kleinbahn, einer Berliner [* 11] Firma zum Bau genehmigte elektrische vollspurige Bahn für Personen-, Gepäck- und Stückgntverkehr von Halle a.d. S.über Reideburg, Queis,Wiedemar, Glesien, Nadefcld und Breitenfeld [* 12] nach Leipzig. [* 13] Haller,Johannes, Kardinal und Fürst-Erzb'ischof von Salzburg, geb. zu St. Martin im Passeierthal als Sohn einfacher Landleute, ab- solvierte seine theol. Studien in Trient [* 14] und wurde, nachdem er eine Zeit lang als Kaplan gewirkt hatte, Pfarrer in Laien bei Klausen. 1871 wurde er zum Domherrn von Trient und Provikar daselbst ernannt und 1874 übernahm er die Leitung dieser Diöcese an Stelle des erkrankten Bischofs; doch versagte ihm die Regierung die Bestätigung zum Koadjutor mit dem Necht der Nachfolge, da er in der ^chulfrage sich zu keinen Konzessionen verstehen wollte. 1881 wurde er zum Dompropst und Weihbischof von Salzburg ernannt, dessen Domkapitel ihn 1890 auf den erzbischöfl. Stuhl berief. Im Nov. 1895 erfolgte seine Erhebung zur Kardinalswürde. ¶