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15 cm-Kanone für sehr große Schußweiten verwen- det. Bei der Festungsartillerie findet man dieselben Geschütz, dazu dann noch eine 3,? cm-Nevolverkanone, die schwere 9 cm-Kanone, 12 cm-Kanonen und 15 cm- Kanonen verschiedener Konstruktion, von Haubitzen das 15 cm- und 21 cm-Kaliber, von Mörsern eben- falls das 15 cm- und 21 cm-Kaliber, sowohl kurze wie lange, die 21 cm-Mantelkanone und einige leichte Kanonen von 8 und 9 cm-Kaliber, die meist derFeld- artillerie angehört haben.
Küstengeschütze der Fuß- artillerie sind die schon genannten schweren 12 cm- Kanone, der 21 cm-Mörser, die lange 15 cm-Kanone, die 21 cm-Ningkanone und der lange 15 cm-Mörser. Durch Kabinettsorder vom ist die 24 cm-, 21 cm- und 15 cm-Schnellladekanone 1^40 sowie die 3,7 cm-Maschinenkanone in die Marine- artillerie eingestellt worden. Diese Geschütz sind sowohl in der Bewaffnung der Schiffe, [* 2] als in der Küsten- verteidigung vertreten. Belgien. [* 3] Die Feldartillerie hat für reitende Batterien 7,5 cm-, für fahrende 8,7 cm-Kanonen, beide System N 78 von Krupp; hier sind Ncu- einführungen nicht zu verzeichnen, wohl aber in der Festungsartillerie, in der an Kanonen das 5,7 cm-, das 12 cm- und das 15 cm-Kaliber, an Haubitzen das 15 cm- und das 21 cm-Kaliber, an Mörsern das 8,7 cm- und das 15 cm-Kaliber vertreten sind.
Dänemark. [* 4] Die Feldartillerie hat beringte 8,7 cm-Kanonen N 76 von Krupp; eine 12 cm- Haubitze wird eben eingeführt. Die Festungsartillerie hat 8,7 cm-, 12 cm- und 15 cm- (kurze und lange) Kanonen, ferner 4,7 cm- (Hotchkiß-) Schnellfcuer- kanonen ^owie 12 cm- und 3,7 cm-Schnellfeuer- kanonen, beide fclbstthätig nach System Marim- Nordenfelt, doch sind vielfach noch ältere Systeme und Konstruktionen im Gebrauch, wie auch neuer- dings Versuche mit Schnellfeuerkanoncn wieder auf- genommen wurden.
Für die Küstenartillcrie sind neue Geschütz: 30,5 cm- und 17 cm-Kanone, 12 cm- Schnellfeuerkanone, 3,7 cm - (automatische) Schnell- feuerkanone und 7,5 cm-Schnellfcuerkanone auf Feldlafette als ambulantes Gcfchütz. Mit Küsten- haubitzen werden Versuche gemacht. Frankreich. DieFeldartilleriehatdic80mm-Ka- none für die reitende und die 90 mm-Kanone für fahrende Batterien, beide 0 77, und noch feit 1895 für vereinzelte Batterien die kurze 120 mm-Kanone, die als Schnellfeuerhaubitze zu klassifizieren ist.
Das ausgerüstete 80 mm-Geschütz wiegt 1620 K3, das 90 mm-Geschütz 2120 IcF und mit drei aufgc- scsicnen Mannschaften 2355 1 ersteres ist also um etwa 300 kF leichter als das deutsche, letzteres an- nähernd gleich diesem; doch haben die Lafetten der Geschütz für fahrende Batterien keine Achssitze, so daß für gewöhnlich nur drei Mann aufsitzen und nur im Notfalle fünf Mann auf der Protze zu befördern sind. Über die Einrichtungen der kurzen 120 mm-Kano- nen (eigentlich Schnellfeucrhaubitzen) sind nur wenig Einzelheiten bekannt geworden; erst neuerdings ver- lautet, daß die Feuergeschwindigkeit im langsamen Feuer einen Schuß, im mittlern drei, im schnellen aber sechs in der Minute beträgt, daß das Gesamtgewicht 23651(F ist, daß das Rohr in einer Jacke von Bronze [* 5] ruht und in dieser beim Schuß zurückgleitet; der Rücklauf der das Nohr tragenden Oberlafctte wird durch eine hydropncumat. Bremse geregelt, welche auch das Wiedervorgehen jener bewirkt; außerdem imd als Bremsvorrichtung für die untere Lafette Fahrbremse und Sporn vorgesehen. Die Belagerungsgeschütze sind gleichen Systems wie die Feldgeschütze; es giebt Kanonen von 95, 120,155, 220 mm-Kaliber, Haubitzen von 155 mm und zwei Mörser von 220und 270 mm; die Kanonen haben Gewichte bis 5620 KZ, die Haubitze wiegt 1020 K3, die Mörser 2000 und 5750 Kg; die größten Schußweiten gehen bei den Kanonen bis 9000 m, bei Haubitze und Mörsern bis 6600 und 6500 m. Ein Mörser von 170 mm soll demnächst eingestellt werden. Die Festungsartillerie hat außer den Geschütz der Feld- und Belagerungsartillerie noch bronzene Vor- derlader und selbst glatte Geschütz, Mitrailleusen, Schnell- feuer- und Ncvolverkanonen 0 79. Großbritannien. [* 6] Die Feldartillerie ist so- eben in der Umbewasfnung begriffen, da das bisher als Einheitsgeschütz für fahrende und reitende Ar- tillerie befindliche 12pfündige Geschütz 0 84 für letztere als zu schwer befunden wurde. Dasselbe wird nur noch für die fahrenden Batterien beibehalten, es hat das Kaliber von 7,02 cm mit steigendem Drall, besteht aus einem Kernrohr und einem Mantel, beide aus Stahl; seit 1890 ist es mit einer neuen Lafette ver- sehen, bei der eine hydraulische Bremse den sehr be- deutenden Rücklauf beim Schuß wesentlich ermäßigt; außerdem ist auch eine Fahrbremse in Gebrauch. Das Gesamtgewicht dieses Geschütz mit aller Ausrüstung belauft sich auf 1900 K3 und mit aufgefessener Be- dienung (vier Mann) 2210 k^. Die Versuche zur Herstellung eines leichtern Geschütz für die reitende Ar- tillerie haben die Einführung eines Drahtzwölf- pfünders zur Folge gehabt. Das stählerne Kernrohr reicht von der vordern Fläche des Verschlusses bis zur Mündung, auf eine Länge von 60 cm von der hintern Fläche ab ist es mit Stahlband umwickelt; diefer Teil ist vom Mantel umgeben, der das Nohr nach hinten fortfetzend das Verfchlußstück bildet und die Schildzapfen trägt. Das ausgerüstete Geschütz wiegt 1562 kF. - Für Indien und die Kolonien sind Vorderlader im Gebrauch, und zwar Neun- und Drci- zehnpfünder.
Außerdem sind Maxim-Maschinen- geschütze vom Kaliber des in der engl. Armee ein- geführten Gewehres vorhanden, welche nach Bedarf der Infanterie oder Kavallerie beigegeben werden sollen, und auch eine 5,7 cm-Hotchkiß-Schnellfeuer- kanone für den Landdienst. Die Versuche zur Ein- führung einer Haubitze zum Gebrauch bei der Feld- armee sind noch nicht abgeschlossen. Italien. [* 7] Die Feldartillerie hat die 7 cm- Kanone 0 74 für reitende und fahrende Batterien und die 9 cm-Kanone 0 81 nur für fahrende;
die Gebirgsartillerie verwendet ebenfalls eine 7 cm- Kanone, jedoch mit bcsondern Einrichtungen zum getrennten Transport der verschiedenen Teile des Geschütz auf Pferden oder Maultieren. - Für Abefsimen sind zwei Gebirgsbatterien mit Schnellfeuerkanonen von 4,2 cm ausgerüstet worden;
Gewicht des Nohres ist 87 kx, das der Räderlafctte 218 1(3; auch 9 ciu- Mörser waren im afrik. Feldzuge im Gebrauch; das Nohr wiegt 103 kx, die Lafette 125 K3. - In der Velagerungs- und Festungsartillerie sind die Kaliber von 9,12,15,21 und 24 cm vertreten; an Haubitzen 15 und 21 cm, an Mörsern 15 und 24 cm. An Schnellfcuerkanonen sind solche nach System Gruson, Nordenfelt, Gardenerund Marim eingeführt; endlich finden sich auch noch 12 und 16 cm-(gezogene) Vor- derlader und 15 cm-(glatte) Haubitzen im Gebrauch. Osterreich - Nngarn. Die Feldartillerie hat 9 cm-Kanonen 0 75 für fahrende und 0 75.30 für reitende Batterien (das Kaliber beträgt genauer ¶