291 Binnenverkehr 7885 Schiffe
[* 2] und 358624 cbm Floßholz,
bez. 7927 Schiffe. Die
Reederei zählte Ende 1895: 17 Segelschiffe
mit 7981 und 27 Dampfschiffe mit 12375
Registertons;
ferner waren 12 Küstenfahrzeuge heimatberechtigt, außerdem waren vorhanden
für den Verkehr im
Hafen, auf der
Reede und in der
Danziger Bucht sowie auf den west- und ostpreuß.
Binnengewässern 56
Bugsier-,
Personen- und Frachtdampfer. Die Eröffnung desKaiser-Wilhelm-Kanals hat bisher einen nennenswerten Umschwung im Verkehr zwischen
Ostsee und Nordsee nicht zur Folge gehabt, wohl wegen der hohen Kanalkosten.
Danziger Segelschiffe haben 1895 den
Kanal
[* 3] überhaupt
nicht benutzt. Die quer durch die Stadt und dieVororte führende Pferdebahn erhält elektrischen Betrieb.
Die Post beförderte 1895 im Eingang (Ausgang) 6324552 (8116238)
Briefe, Postkarten, Drucksachen und
Warenproben, 572288 (407236)
Pakete ohne, 45265 (33760)
Briefe und
Pakete mit Wertangabe (Wert 82,385 und 64,2 Mill. M.), 388758 (288902) Postanweisungen
im Gesamtbetrage von 24,189 (18,968) Mill. M. und 15429 (23433) Postaufträge. Ferner wurden 5417472
Zeitungsnummern und 537420 außergewöhnliche Zeitungsbeilagen aufgeliefert. 180662
Telegramme wurden aufgegeben, 194028 kamen
an und 374690 gingen durch. Einwohnerzahl desRegierungsbezirks und seiner
Kreise:
[* 4]
Beschreibung der Stadt D. (Amsterd. und Danz. 1656–88);
Damus, Die Stadt D. gegenüber der
Politik
Friedrichs d. Gr. und
Friedrich Wilhelms II. (im 20. Heft der «Zeitschrift des westpreuß. Geschichtsvereins»,
Danz. 1887);
ders., Festschrift zur Gedenkfeier der
Vereinigung D.s und
Preußens
[* 5] 1793 (ebd. 1893): Köhler, Geschichte der
Festungen D. und Weichselmünde bis zum J. 1814 (2 Bde.,
Bresl. 1893);
Pawlowski, Geschichte der Provinzialhauptstadt D. von den ältesten
Zeiten bis zur Säkularfeier ihrer Wiedervereinigung
mit
Preußen
[* 6] 1893 (Danz. 1893).
Ignaz von, ungar. Staatsmann, geb. zu
Budapest,
[* 7] machte seine
Studien an der dortigen
Universität und erlangte 1872 das Doktorat, 1874 das Advokatendiplom.
Ein ausgezeichneter Jurist, wurde er schon 1875 Mitglied der
Landes-Advokatenprüfungskommission. Die Theißthal-Gesellschaft
wählte ihn 1878 zum Sekretär
[* 8] und Referenten des Centralausschusses. Seit 1881 vertritt er im ungar.
Reichstage den zweiten
Bezirk der Hauptstadt
Budapest, um deren Aufschwung er sich hervorragende Verdienste erwarb. Er war Vicepräsident
der liberalen Partei
und später Vicepräsident des Abgeordnetenhauses. Ein vortrefflicher praktischer Landwirt, zählte
er zu den geschätztesten Mitgliedern des
Landes-Agrikulturvereins, so daß sich der
Freiherr von
Bánffy veranlaßt sah, ihm
nach dem Rücktritt des
Grafen Festetics im Nov. 1895 das Ackerbauministerium zu übertragen.
1) Distrikt in der bengal. Division Patna
(Ostindien)
[* 9] mit 9492 qkm, ist ein
Teil des frühern Distrikts
Tirhut, der 1875 in die beiden Distrikte Darbhanga und Musaffarpur zerlegt wurde. Er ist eine fruchtbare, von vielen
Flüssen und zahlreichen künstlichen Rinnsalen bewässerte Alluvialebene mit sehr vielen Reisfeldern.
Kleinere Baumbestände
(besonders Bambu- und Mangobäume) sind in den meisten Landesteilen vorhanden; eigentlicher
Wald fehlt.
Der salzige
Boden des
Südens liefert Salpeter, Kochsalz u.s.w.
Die Hauptflüsse (zum
Ganges) sind: Bhagma, Gandak,
Kleine Bhagmati, Karai und Kamla, die in ihren Unterlaufen sich vielfach
zerteilen und ein großes Kanalnetz für die Schiffahrt und Bodenbewässerung bilden. Nur ein größerer See existiert, der
Tal Barailā (zur Regenzeit 50 qkm).
Das Klima ist trocken, meist mild und gesund; doch kommen beständig
Fieber vor. Die
Cholera
tritt alle 4–5 Jahre auf. Haupternten: Reis, Leinsaat,
Indigopflanze, Senf,
Zuckerrohr,
Tabak
[* 10] und die gewöhnlichen Getreidearten;
Der Handel ist von
großer Bedeutung. Der Indigohandel ist fast ganz in europ.
Händen, der Zuckerhandel in denen der Eingeborenen. –
2) Hauptstadt des Distrikts Darbhanga, liegt am linken Ufer der
Kleinen Bhagmati, umschließt 1554 ha. und hat (1891) 73561 E. (darunter 53987
Hindu, 19181 Mohammedaner).
Eine der Haupteigentümlichkeiten ist die Menge zum
Teil seeartiger
Teiche innerhalb der Stadt. Die drei
größten liegen in einer Reihe und sind durch einen Fahrweg verbunden. Die ganze Umgegend wird, infolge der
Überschwemmungen
durch die Kamla und die
Kleine Bhagmati, in der Regenzeit zum Sumpfe; die Seltenheit höher gelegenen
Grundes erschwert die
Anlage größerer (Regierungs- u.s.w.) Bauten.
Nach allen Seiten führen von Darbhanga gute Landstraßen. Eisenbahnen führen nach mehrern
Richtungen. Beträchtlich ist
der Handel;
Hauptausfuhrwaren sind: Ölsaat, Ghī (geseihte zerlassene
ButterfürKoch- und Opferzwecke) und
Bauholz;
Einfuhrwaren:Getreide,
[* 13] Salz,
[* 14] Jutezeug,
Tuch- und Lederwaren, Kalk und
Eisen.
[* 15] Die
Bazare sind ansehnlich;
täglicher Markt auf dem neuen großen
Marktplatz zwischen dem Hospital und dem
Garten
[* 16] des
Maharadscha. – Die Stadt war seit 1726 die Residenz der heutigen Maharadschafamilie;
durch den
Vertrag von 1776 übernahmen die Engländer die Regierung.
Die Befestigungswerke der Dardanellen. sind in wesentlich besserm Zustand als die des
Bosporus.
[* 17] An der Besikabucht,
vor dem Eingang in die Dardanellen. liegt das erste neue
Fort und eine
Telegraphenstation.
Die erste Gruppe von Küstenwerken
liegt am Eingang; auf der europ. Seite ist die große alte Festung
[* 18]
Seddil-Bahr noch mit 63
Kanonen, darunter 12 bis 22 cm-Paixhansgeschützen
bewaffnet; daneben steht die 1886 erbaute neue
BatterieSeddil-Bahr mit 11 Kruppschen 21, 26 und 28 cm-Kanonen.
Darüber liegt eine neue
Batterie in 43 m Höhe, die mit 2 Kruppschen 26 cm-Kanonen bewaffnet ist. Die alte
Batterie Totts
ist verfallen, dagegen nahe dabei eine neue
Batterie von 30
Geschützen (einschließlich 6 Mörsern) bei Eski-Hissarlik
¶
mehr
292 erbaut worden. Gegenüber auf der asiat. Seite liegt die alte steinerne Festung Kum-Kale mit 64 Geschützen, darunter 10 Paixhanskanonen;
westlich daneben liegt eine 1886 erbaute neue Batterie mit 10 Kruppschen 15 cm-Kanonen. 5 Seemeilen innerhalb von Kum-Kale
liegt bei der Spitze Kefis eine Batterie. Die wichtigste Verteidigungsgruppe liegt bei Tschanak-Kalessi
oder Kale Sultanie; auch hier sind die Hauptfronten der Küstenwerke, wie bei denen des Eingangs, nach dem Ägäischen Meer
hingewendet.
Die Werke von Tschanak-Kalessi sind mit 30 Geschützen bewaffnet; eine große Redoute
[* 20] führt ein Kruppsches 35,5 cm-Geschütz;
im Süden davon liegt eine neue Erdbatterie mit 9 Kruppschen Geschützen, Fort Hamidis genannt, außerdem
sind noch mehrere steinerne alte Forts vorhanden. An der Nordspitze der Dardanellenbucht liegt das neue Erdwerk FortMedjidié,
das neben einer Zahl älterer Geschütze
[* 21] 16 Kruppsche 15 bis 28 cm-Kanonen führt. Auf europ. Seite liegt gegenüber
von Tschanak-Kalessi, durch Telegraphenkabel verbunden, das alte, von Mohammed II. schon 1470 erbaute FortKilid-Bahr (Schlüsses des Meers), (Anmerkung des Editors: unverständlich ) das noch 6 Paixhansgeschütze führt. Im Süden davon
liegt das wichtige Erdwerk Fort Namasigia, dessen Brustwehr
[* 22] 10 m über dem Meeresspiegel liegt; das Fort ist mit 24 Kruppschen 21 und 28 cm-Kanonen
bewaffnet.
Das Fort wird noch durch die Strandbatterien mit je 4 Kruppschen Geschützen unterstützt. Zwischen Tschanak-Kalessi
und Kilid-Bahr, der engsten und am stärksten verteidigten Stelle der Dardanellen., soll die Minensperre gelegt werden, für die allerdings
die Stromstärke von 2 ½ bis 4 Seemeilen nicht günstig ist. Das Minendepot ist in Tschanak-Kalessi. Unmittelbar im Norden
[* 23] von Kilid-Bahr liegt das moderne Erdfort Deïrmen Burun mit 7 oder 8 Kruppschen 26 cm-Kanonen, dann das
alte steinerne Fort Tscham-Burun oder Tscham-Kalessi; es hat 8 Paixhansgeschütze.
Eine Strandbatterie mit 4 Kruppschen Geschützen gehört zu diesemFort. Beim Dorfe Maïdos oder Kiamleh liegt auf einem Hügel
eine Batterie; dann folgt in der Biegung der Dardanellen. nach Nordosten das alte viereckige steinerne
Fort von Boghali-Kale; es ist nicht mehr armiert, hat aber 2 moderne Batterien mit 4 Kruppschen Geschützen neben sich. Ein
unterseeisches Kabel verbindet Boghali-Kale mit der Landspitze und dem Fort von Nagara-Kalessi. Auf asiat. Seite schließt sich
dem FortMedjidié nach Norden an das 1 Seemeile abliegende alte steinerne Fort von Kösse-Kale, das mit 19 Paixhanskanonen
bewaffnet ist.
Etwa 1 ½ Seemeilen nordwärts davon liegen die Werke von Nagara an der Stelle des alten Abydos, wo Xerxes die Brücke
[* 24] baute.
Am verlor hier der engl. Admiral Duckworth bei seinem Rückzug von Konstantinopel
[* 25] 2 Fregatten
und etwa 600 Mann Tote und Verwundete; vorher beim Einlaufen am 19. Febr. hatte er nur 10 Tote und 77 Verwundete auf der Flotte.
Das alte Fort Nagara hat 37 Paixhansgeschütze und ist aus Stein gebaut; das neue Erdwerk daneben hat 11 Kruppsche 21, 24 und 28 cm-Geschütze;
zwei hochliegende Batterien mit je 4 Kruppschen Geschützen überragen die beiden Forts.
Alle Küstenwerke jeder Seite sind durch Militärstraßen und elektrische Telegraphenlinien miteinander verbunden. Nach
der zuverlässigsten Schätzung sollen im ganzen 682 Geschütze in den verschiedenen Küstenbefestigungen zur Verteidigung
der Dardanellen. aufgestellt sein. Um die europ. Forts gegen
Landangriffe zu schützen, ist die Halbinsel Gallipoli
im Norden der gleichnamigen Stadt an ihrer schmalsten (5 km breiten) Stelle durch die Festungslinie Bulair gedeckt; diese Werke, 3 Forts
zu 15–25 Geschützen und mehrern Zwischenbatterien, wurden während des Krimkrieges angelegt und sollen mit etwa 100 Kanonen,
zur Hälfte Kruppsche, bewaffnet sein. Lotsen- und Schleppdampferstation ist Tschanak-Kalessi, Quarantänestation
ist Naga.