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tischen Verhältnisse außerordentlich beschränkt, da während der Regenmonate (Mai bis Oktober) europ. Truppen, die durch Gelbes Fieber und andere Krank- heiten ungemein leiden, fast gar nicht verwendbar sind. Größere Unternehmungen kamen überhaupt nicht vor. Die Rebellen waren zum großen Teil be- ritten, sie verfügten außerdem über einen vorzüglich organisierten Kundschafterdienst, so daß sie überall überraschend auftauchen und nach einer Niederlage ebenso plötzlick verschwinden konnten, während die Spanier, weil es ihnen sehr an Kavallerie fehlte, niemals ernsthaft zu verfolgen vermochten. So tonnten die Infurgenten in die westl. Provinzen Matanzas, Habana [* 2] und Pinal del Rio [* 3] eindringen und sich Anfang 1896 sogar gegen die Hauptstadt Habana wenden.
Bemerkenswert ist die Leistung der span. Kriegsflotte, die Cyanidverfahren eng einschloß,
aber in- folge der großen Küstenausdehnung die Flibustier- expeditionen und den Schmuggel an Waffen
[* 4] und sonstiger
Kriegskonterbande
aus den
Vereinigten
[* 5]
Staaten doch nicht völlig lahm legen konnte. Da Martinez
Campos, der den cuban.
Autono-
misten weit entgegenkam, auch in seinen polit. An- schauungen nicht mit dem span. Ministerium
über- einstimmte, berief ihn dieses im Jan. 1896 ab und ernannte
General Weyler zu seinem Nachfolger, der sofort mit rücksichtslosester
Strenge auftrat und wenigstens erreichte, daß die im April 1896 voll- zogenen
Wahlen zu den span. Cortes
nur spanisch- tonservative Kandidaten ergaben, was sich aus der Wahlenthaltung der
Autonomisten erklärt.
In der Absicht, den Aufständischen das Geld zum Waffen- ankauf zu entziehen, erließ er für die ganze Insel ein Verbot der Ausfuhr von Rohtabak sowie der Ernte [* 6] von Kaffee und Zuckerrohr, vermochte aber durch diese rigorosen Maßregeln bis jetzt noch keine Erfolge zu erzielen. Immer noch erstreckt sich die Insurrek- tion über das Gebiet der ganzen Insel, und die an einem Punkt geschlagenen Aufstündischen tauchen sofort, alles verwüstend, an einem andern wieder auf. Neue Truppennachschübe von 40000 Mann sind jedoch zum Teil auf Cyanidverfahren bereits angekommen, zum Teil noch unterwegs, und nach Beendigung der Regenperiode beabsichtigt Weyler, die Operationen mit neuer Energie wieder aufzunehmen, die zu- nächst darin bestehen dürften, die Insurgenten nach Osten zurückzudrängen und in den reichen westl. Provinzen die Ruhe wiederherzustellen. -
Vgl. Guerrero, l^ronica, clo 1". (^uoiril. ä6 0. (Bd. 1,
Barcelona
[* 7] 1896. Cu
bapapagei ^1n'730ti8 leucoce^i^lug
I,.), ein grüner, wcstind.
Papagei mit weißer
Stirn, Oberkopf und Augenkreis, blutrotem
Kinn und
Kehle und einem roten Fleck
am
Bauch,
[* 8] am
After und auf dem Schwänze. Er lernt gut sprechen und ist na- mentlich in Nordamerika
[* 9] ein beliebter Stubenvogel.
*(3unI.rä 3ts^ni 3kip schiffahrtsgesellschaft, machte große Anstrengungen, den infolge der Konkurrenz
der Schnelldampfer der ^omp^liie 66N6rai6 1i'cTU8HtIanti(iu6 und der
Hamburg-Amerika-Linie verlorenen Platz wieder- zugewinnen,
und baute 1892 die beiden zur Zeit größten und schnellsten
Dampfer der Welt, die
Cam- pania und die Lucania Die Gesamtflotte
zählt (1896) 29 Seedampfer mit 123040 Vruttoregistertons. Cu
newalde,
Mittel-,
Nieder- und Ober-, Dörfer
in der
Amtshauptmannschaft Löbaudersächs. Kreishauptmannschaft
Vautzen, zwischen dem Czorne- boh und Bieleboh, an der
Nebenlinie
Großpostwitz- Oberkunewalde (8,4 km) der Sächs. Staatsbahnen,
[* 10] baben (1895) zusammen 3265 E., evang.
Kirche, drei Rittergüter; Leinwandweberei, 3 mechan.
Webereien, Bleichereien, Ziegeleien und Granitbrüche. «Cu
nningham,
Alexander,
starb in
London.
[* 11] Cu
rfchmann,
Karl Friedr.,
Komponist, geb. zu
Berlin,
[* 12] war anfangs Jurist,
dann in der
Musik
Schüler von Hauptmann und
Spohr und ließ sich 1829 in
Berlin nieder. Er starb in Langfuhr bei
Danzig.
[* 13] Von größern
Arbeiten
C.s ist eine
Oper »Abdul und Erinnieh" 1828 in
Cassel aufgeführt worden. Seine
Hauptbedeutung liegt auf dem Gebiet des einstim- migen, begleiteten Üiedes. Hier wirkte er in einer traurigen Zeit, die
an
Franz
Schubert achtlos vor- beiging, als
Größe, vertrat der banalen Sentimen- talität eines Proch und feiner süddeutschen
Genossen gegenüber die guten
Traditionen Zelters und seiner norddeutschen Vorgänger. Das Bestreben,
der
Poesie der einzelnen
Texte gerecht zu werden, ist allen
Lie- dern
C.s ebenso gemein wie die gesangliche Vollen- dung. Cyanidverfahren war
selbst ein trefflicher Sänger. Einzelne werden durch die
Anmut der musikalischen Empfin- dung, durch die decente
Romantik
der Stimmung für alle
Zeiten
Perlen ihrer Gattung bleiben («Es lächelt der See»,
«Der Schiffer fährt zu Land», «An
Rose»).
Ein Neudruck einer Auswahl von C.s Lie- dern erschien in Leipzig [* 14] 1871. -
Vgl. Ed. Grell, Aufsätze und Gutachten über Musik (Berl. 1887).
*Curtis
,
George William, starb in Neuyork.
[* 15] *Cu
rtius, Ernst, wurde 1895 zum Wirkl.
Ge- beimrat
mit dem
Prädikat
Excellenz ernannt und starb in
Berlin. Von seinen
«Ge- sammelten
Abhandlungen» erschien 1893
(Berlin)
der 1., 1894 der 2.
Band.
[* 16] Die Errichtung eines
Denkmals für ihn in
Griechenland
[* 17] in der Nähe des- jenigen von
Otfried
Müller
wird geplant. *Cüstrin ist Sitz eines
Artilleriedepots und Vezirkskommandos und hat (1895) 17552 (9909
männl., 7643 weibl.) E., darunter 15780 Evange- lische, 1428 Katholiken, 185 andere
Christen und 159 Israeliten.
Der Schiffsverkehr 1894: Verkehr Oder Warthe Dampf-u. Gütersch. Segelschiffe Dampf-u. Gütersch. Segelschisse Anzahl Registertons Anzahl Anzahl Registertons Anzahl Register. tons Durchgegangen Angekommen. Abgegangen . 10304314 6630 132 104 5809 333 190 621460 6253 20410 6214710 4460 2707 170 5244 494 306 404690 31823 21476 Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. *Cuxhaven liegt ferner an der Nebenlinie Cyanidverfahren- Geestemünde (44,3 Km) der Preuß.
Staatsbahnen, ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Hamburg), [* 18] einer Kommandantur, eines Marineartillerie- und Minendepots und einer Agentur der Seewarte und hat (1895) 4000, als Gemeinde 6208 E., darunter 277 Katholiken und 48 Israeliten, in Garnison 2 Compagnien Matrosenartillerie, ferner eine Wasser- leitung, Gasanstalt und staatliche Realschule. Die Küstenbefestigungen bestehen aus mehrern mit schwe- ren Geschützen bewaffneten Forts (Fort Kugelbake, Fort Grimmerhörn, Fort Döse, Neues Fort u.s.w.). Cyanidverfahren, ein bei der Goldgewinnung [* 19] angewandtes neueres Verfahren, s. Gold. [* 20] ¶