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völkerung betrug nach der Zählung vom 262 700, davon gezählt 243 205, männlich 122480, weiblich 120725. Der Wert der Einfuhr belief sich 1895 auf 8 508 981 Pesos, die Ausfuhr auf 14509440 Pesos. Kaffee ist mit 11200000 Pesos Ausfuhrwert bei weitem das wichtigste Produkt des Landes. Bananen mit 784000 Pesos Wert, sowie Holz [* 2] und Käute stehen dagegen zurück. An Eisen- bahnen besitzt das Land jetzt 261 km, die transkonti- nentale Bahn Puerto-Limon-San Iose-Alajuela ist, außer der kürzlich fertig gestellten Tebuantepecbahn und der Panamabahn, die einzige Mittelamerika durchschneidende.
Die Einnahmen betrugen 1895/96 (April bis März): 6528975 Pesos, die Ausgaben 6187927 Pesos.DieSchuldzerfülltineineüußerevon 2Mill.Pfd.St. und eine innere von 1381591 Pesos. Die Hauptstadt San Jose hatte 1892 nur 19 326 E. Im Sept. 1892 geriet der Präsident I. Rodri- guez mit dem Kongreß in einen Konflikt, und zwar handelte es sich darum, ob in den öffentlichen Schu- len Religionsunterricht erteilt werden solle oder nicht. Während der Präsident mit den Klerikalen für die Erteilung des Religionsunterrichts war, widersetzte sich dem die Mehrheit des Kongresses, worauf Rodriguez ihn auflöste und sich zum Dik- tator erklärte.
Diese Stellung behauptete er, bis 1894 Rafael Iglesias zum Präsidenten gewählt wurde, der 8. Mai sein Amt antrat. Gegen- über den Wiederherstellungsversuchen einer central- amerik. Nnion verhielt sich Cremer anfangs ziemlich ab- lehnend, trat aber im Laufe des 1.1897 doch bei. (S. Centralamerika.) -
Vgl. Lui^an ok tli6 ^ins- i-ican RkMdlicg (Washingt. 1892);
Montero Bar- rantes, ^I6ui6iit08 äs kiätoi-ia ä6 1892);
^.nuario 63taäi8tic0 äß 1a Nspudlicg, äe ('. 1893 (San Jose 1894).
Karte: Peralta, Napa kisto- rico-FLOFratico äs 0. (Madr. 1892). Cotta, Dorf in der Amtshauptmannschaft Dres- den-Altstadt der sächs. Kreishauptmannschaft Dres- den, 2 km westlich von Dresden [* 3] (s. Karte: Dresden und weitere Umgebung, Bd. 5, S. 518), an der Nebenlinie Weinböhla-Dresden der Sächs. Staatsbahnen, [* 4] hat (1895) 9597 E., darunter 843 Katholiken, Post, Telegraph, [* 5] Landhäuser; chem. Fa- brik, Brauerei, Ziegelei, Steinbrüche, Gärtnereien. ^Cottbus, [* 6] Stadt, hat (1895) 38043(18733 münnl., 19310 weibl.) E., darunter 35217 Evan- gelische, 2149 Katholiken, 252 andere Christen und 425 Israeliten, ferner 2039 bewohnte Wohnhäuser, [* 7] 8920 Haushaltungen und 36 Anstalten, d. i. eine Zu- nahme seit 1890 um 3133 Personen oder 8,9? Proz. Die Zahl der Geburten betrug 1895:1208, der Ehe- schließungen 329, der Sterbefälle (einschließlich Tot- aeburten) 797. Das Gehalt des Oberbürgermeisters beträgt 9000 M. Das Realgymnasium ist infolge Gründung einer städtischen Realschule eingegangen.
Eine königl. höhere Webschule für Tuchweberei und Färberei ist errichtet. Coudenhove, Karl, Graf, österr. Staatsmann, geb. zu Wien, [* 8] studierte daselbst Rechts- und Staatswissenschaften und trat 1876 bei der (^tatthalterei in Mähren [* 9] in den polit. Verwaltungs- dienst. 1882 wurde er zum Vicesekretär im Ackerbau- ministerium ernannt, 1886 zum Vezirkshauptmann in Karlsbad. Als 1892 die Gemeindevertretung in Reichenbcrg aufgelöst wurde, ward (5. als Regie- rungskommissar mit der Führung der städtischen Ver- waltung betraut, bis er 1893 zum Vicepräsidenten der böhm. Statthalterei befördert wurde. Seit 1894 Artikel, die man unter C ver Landespräsident von Österreichisch-Schlesien, wurde er im Febr. 1896 nach dem Rücktritt des Grafen Thun zum Statthalter von Böhmen ernannt. vounoil Vilis lspr. kaunßil) oder Inäia Oouncii Lills, die Wechsel, welche das brit. Schatzamt auf die ind. Regierungskasfen (seit 1872) ausstellt.
Indien fchuldet an England für Zinsen, Pensionen u.s.w. jährlich 16-17 Mill. Pfd. St., die meist durch solche Regierungstratten einkassiert wer- den. Sie spielen in der Silberfrage insofern eine Rolle, als sie von den Importeuren zur Bezahlung der aus Indien eingeführten Waren in London [* 10] ge- kauft werden und ein vermehrtes Angebot derselben also die Silberausfuhr nach Indien beeinträchtigt. Couperus (spr. kupehres), Louis, niederländ. Schriftsteller, geb. im Haag, [* 11] wurde 1893 Mitredacteur der Zeitschrift «ve 6iä8» und trat zuerst als Dichter auf mit «Nn, I^ent vanVaer- 26n» (Utr. 1884) und «OrcliiäasLn» Mmsterd.1886' 2. Aufl. 1895), entfaltete aber seine größte schöpfe- rische Kraft [* 12] in seinen Novellen und Romanen.
Als feiner Maler der menschlichen Seele und deren Leiden- schaften steht er unübertroffen da; seine Sprache [* 13] ist sehr weich und innig und übt einen unwidersteh- lichen Reiz aus. Cremer huldigt in seinen Werken dem Glauben an ein alles regierendes Fatum, das die Menschen verdirbt und elend macht. Hervorzuheben sind: «N1in6V6r6; 66n IlHHF8cIi6 Roman» (3 Bde., Haag 1891),
«Xooäiot» (Schicksal; Amsterd. 1890; auch ins Deutsche [* 14] und Englische [* 15] übersetzt),
und Englische übersetzt),
«»Wei-olävi-eäL " Weltfrie- den; ebd. 1895) und »llooF^roevsn» (1896).
Eine deutsche Übersetzung seiner gesammelten «Novellen» erscheint seit 1896 in Berlin. [* 16] Couponbücher, Fahrscheinbücher, werden bei den bayr., sächs., württemb. und bad. Staats- bahnen für 30 Hin- oder Rückfahrten auf einer be- stimmten Bahnstrecke für die ersten drei Wagenklassen gültig meist für ein Jahr zu ermäßigten Preisen ausgegeben. Die Benutzung ist auch den Familien- angehörigen und dem Geschäftspersonal des In- Haders gestattet. ^Courcel, Alphonse Chodron de, ist seit Okt. 1894 Botschafter in London.
^Courcelles, Courcelles-Chaussy, Dorf, s. Kürzel. in Paris. [* 17] ^Courcelle-Seneuil, Jean Gustave, starb *Covilhäo hat (1890) 17 329 E. Cracau oder Kratau, Dorf im Kreis [* 18] Ierichow I des preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, [* 19] nahe bei Magde- burg, an der Elbe, hat (1895) 3235 E., evang. Kirche; Firnis- und Leimsiederei, Fabrikation von Knochen- kohle, Ammoniak, Geldschränken, Seife, Palmkern-, Kokosnußöl und Kokosbutter, Brauerei, 6 Gärtne- reien, 4 Ziegeleien.
Dabei ein Pionierübungsplatz. *Cranbrook, Gathorne Hardy, Viscount, trat im Aug. 1892 mit dem ganzen Kabinett Salisbury von seinem Amt als Lord-Präsident des Geheimen Rats zurück. Knüttel. Creme Iris, Creme Lefebure, s. Geheim Cremer, Hermann August, evang. Theolog, geb. zu Unna [* 20] in Westfalen, [* 21] studierte in Halle [* 22] und Tübingen, [* 23] wurde 1859 Pfarrer in Oftönnen bei Soest, [* 24] 1870 ord. Professor der Theologie für das systematische Fach in Greifswald, [* 25] 1871-90 zugleich Pfarrer an St. Marien daselbst, 1886 Konsist orial- rat, 1894 von der jurist. Fakultät zu Greifswald zum Ehrendoktor der Rechte ernannt. Cremer gehört zu den ein- mißt, sind unter K aufzusuchen. ¶
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