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Vater 1832 uach Pallanza zurückrief, wo er sich mit i philos., litterar. und staatswissenschaftlichen Studien ^ und Veröffentlichungen beschäftigte. 1837 nach Turin [* 2] zurückgekehrt, gründete er ein liberales Blatt, [* 3] das aber bald wieder einging, ward 1838 Nechtsanwalt in Casale-Monferrato und beteiligte sich 1847 an der Unterzeichnung des Gesuchs an den König um eine Verfassung. Nach deren Erlaß (Febr. 1848) vertrat er Pallanza in der Kammer, deren Präsident er 1850-55 war, bis er zum Senator ernannt wurde.
Nachdem er schon 1818--19 im Ministerium Gioberti den Unterricht gehabt hatte, wurde er von Cavour, dessen Kirchen- politik er eifrig unterstützt hatte, an Stelle Lanzas wieder mit diesem Posten betraut, auf dem er bis blieb, worauf er zum Staatsrat er- nannt wurde. 1864 hatte er als Prüfekt von Turin die schwierige Aufgabe zu erfüllen, die über die Ver- legung der Residenz nach Florenz [* 4] empörte ehemalige Hauptstadt zu beruhigen. Mit Thatkraft unter- drückte er dann auch als Minister des Innern im zweiten Kabinett Menabrea von Jan. bis Sept. 1808 die Unordnungen in Bologna und Ravenna. 1869 -75 war er Gesandter in London, [* 5] worauf er bis zu seinem Tode, den Vorsitz im Staatsrat führte. Er schrieb: «1^3. poimca clei cont6 äi (^ivour N6II0 relaxioni lra, 1a cliissa 610 st^to» (Rom 1882), "1^.6. relÄxioni intLi'na^ioulili dkii'Itlilill, 6 13. HU68- tione äkii'I^'itto" (Tur. 1882),
«1.3. tiipUcs lü- I6an2g. 6 i pei'icoli intsrni 6(1 68t6ii dsii' Itulia» (Flor. 1883),
«11 potore t6mp0i-ai6 dei papi, 1». 1k^F6 äeiiL ^3rmixi6 6 1a Mr^nxili cikiie Fargn/i6" (ebd. 1884),
«1)6ii3 68MN3i()ii6 coloni^ie äoli'Itaiiw) (ebd. 1885). ^Turin. »'Eadorna, Raffacle, starb in *Caen. Auf dem Kasernenplatz steht das Denk- mal (Granitpyramide) der Gefallenen von 1870/71 von Leduc, auf der Place St. Sauveur eine Statue des Geologen Elie de Veaumont von L. Nochet, das Denkma^ Ludwigs XIV. schmückt die Place du Parc. Die (Ht. Peterskirche hat eine reiche Apsis und sünf Chorkapellen (s. Tafel: Französische Kunst II, [* 1] Fig. 4, Bd. 7). -
Vgl. Robillard de Beaurepaire, ^!. i11u8trö (Par. 1895).
Eaetäni, Onorato, .verzog von Sermoneta, Fürst von Teano, ital. Staatsmann, geb. als Sohn des Danteforschers Michelangelo Caetani (s. d., Bd. 3), gehörte seit der 11. Legislatur- periode als Kammermitglied der Rechten an, trat zwar nur selten hervor, wurde aber dennoch 1894 zum Vicepräsidcnten der Deputiertenkammer ge- wählt und 1895 nach Biancheris Rücktritt von den Konservativen gegen Villa als Präsident in Vor- schlag gebracht. Er übernahm im Kabinett Rudim-Ricotti als Nachfolger des Barons Vlanc das Auswärtige, trat aber schon im Juli bei der Neubildung des Kabinetts wieder zurück. Caisse des retraites pour la viei ist ein Mann von universeller Bildung, der als Bürger- meister von Rom [* 6] (1890-92) dte Errichtung des Giordano-Vruno-Denkmals förderte, im städtischen Budget das Gleichgewicht [* 7] wiederherstellte und sich als Vorsitzender der Geographischen Gesellschaft und der Philharmonischen Akademie in Rom Verdienste um Wissenschaft und Kunst erworben hat.
^Eagnoni, Antonio, starb in Bergamo. IParis. 5'Cain, Auguste Nicolas, starb in Eaine (spr. kehn), Thomas Henry Hall, [* 8] engl. Ro- manschriftsteller, geb. zu Runeorn in der Grafschaft Cheshire, verlebte seine Jugend auf der Insel Man und in Liverpool. [* 9] Hier trat er bei einem Architekten in die Lehre, [* 10] war frühzeitig als Mit- arbeiter an Zeitungen thätig und hielt 1874 auf Veranlassung des Stadtrates von Liverpool Vor- lesungen über Shakespeare, welche Lord Houghton und Dante Gabriel Rossetti auf fein Talent auf- merksam machten.
Von Rossetti nach London ein- geladen, wurde er dort Mitarbeiter des «I^ivki-pool Ner^u!-^», des «^t1i6na6nin» und der «^c^äku^». Nach Rossettis Tode zog er auf die Insel Wight, wo er 1885 seinen ersten Roman: «lks 8ii3.äo^ ol a crim6» und 1886 «^ 8011 ol IiHFÄi'» schrieb. Sein erstes bedeutendes Werk war «1^6 OeeinZwr», worin er den Pathos und die leidenschaftliche Wärme, [* 11] die seine neuern Schriften auszeichnen, zur vollen Ent- faltung bringt. Dieser Roman ward vom Verfasser 1888 dramatisiert und von Wilson Barrett unter dem Titel «L6ii-N^'01ii'66» auf die Bühne gebracht.
«Ine donäin^n. ^ n6^v 83^a» (3 Bde., 1890) behandelt eine Episode in dem Aufstande der Isländer zu An- fang dicfes Jahrhuuderts. Noch größeres Auffehen erregte der Roman «^1i6 8clip6^0Ht» («Der Sün- denbock)), 1891; deutfch Vieles. 1895), worin die Be- drückungen, welche die Juden in Marokko [* 12] zu erdulden haben, in äußerst wirksamer Weise geschildert werden. 1892 erschien »^1i6 ?i-op1i6t", 1893 " (^pt'n I)avv'8 II0N6XM00N», eine phantastische Erzäblung, die mit «^Ii6 1^8t c0Qf683i0N» und einen Band [* 13] ausmacht. Sein neuester Roman ist «'II16 NÄNxman» (Lond. 1894),
der wieder außer- ordentlichen Erfolg hatte. Ferner verosinMchte er «8cmii6t8 of tiii-66 c6nturi68» (Lond. 1882),
eine dichterische Blütenlese, «^o1)v6i)8 ok ci-iticism» (ebd. 1883),
eine Besprechung kritischer Methoden des 19. Jahrb., und die biogr. Skizzen «I^eoiiLotionz ok I5o886tti» und «I^ils ok 8. 1. ethnogr. Werkchen »1K6 littlo ^lanx nlNion" ging aus einer Reihe von Vorlesungen hervor, die Caisse des retraites pour la viei 1891 in der «Ro^i In8tituti0n» gehalten hatte. Sein Drama «NHiiomet» konnte infolge eines Pro- testes der ind. Mohammedaner nicht zur Auffüh- rung gelangen. Caisse des retraites pour la viei hat in seinen Romanen aus eigener Anschauung geschöpft und für die Zwecke semer Dichtungen Norwegen, [* 14] Island, [* 15] Marokko, Rußland und Galizicn bereist. 1895 besuchte er die Vereinigten Staaten [* 16] und Canada. Er lebt auf sei- nem Landgut Greeba Castle auf der Insel Man. Das «.Imii'nai oMoiel» veröffentlicht für das Jahr 1895 folgende Ziffern: Zahl der Einzahlungen 1338 859 (1894: 1041720) im Betrage von 32 638154,89 Frs. (31045 337 ms.).
Betrag der Einnahmen einschließlich des Saldo von 1894: 114190 076,01 Frs., der Ausgaben 48 432 479,03 Frs. Der Rest ist zum Teil in Wertpapieren ange- legt. Saldo Ende 1895: 47 558248,3? Frs. Neu eröffnet wurden 1895: 157 072 Konten, eine sehr starke Vermehrung, die auf das Gesetz vom über die Altersversorgung der Bergleute zurückzuführen ist. Der Betrag der lebenslänglichen Renten war Ende 1895: 33151178 Frs., darunter 2124 085 Frs. aus dem I. 1895, ihre Zabl betrug 200 740, der Durchschnitt einer Rente 165 Frs. i4 Frs. weniger als 1894). Die Anlagen verzinsten sich mit 3,0 bis 4,i Proz.; den Einlegern konnten desbalb 3,5 Proz. Zinsen vergütet werden. Zahl der Rentner 334155, wovon 75,45 Proz. Renten in kleinen Beträgen zwischen 2 und 200 Frs. beziehen. Artikel, dio mau unter C vermißt, siud uutt'r K aufzusuchen. ¶
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