Eisenbahnnetzes sind jedoch noch keine endgültigen
Beschlüsse gefaßt worden. Der Betriebsdirektion für die Bosnisch-Herzegowiner
Staatsbahn in Serajewo ist auch die 1895 in das Eigentum des
Landes übergegangene Bosnabahn unterm unterstellt
worden.
[* 2] Die Küstenwerke des Bosporus., die diese
Straße gegen einen aus dem
SchwarzenMeere kommenden Feind
verteidigen sollen, kann man in vier Gruppen geteilt annehmen. Die nördlichste Gruppe reicht bis zur Böjükbucht auf der
europäischen und bis Fil-Burun auf der kleinasiat. Seite und enthält auf der 3,5 km langen
und 3 bis 1,1 km breiten
Strecke auf rumelischer Seite 5 Küstenwerke und zwar das
Fort Rumeli-Feneri-Kalessi
nebst einer
Batterie, die
Batterie Tapas-Burun, das
Fort Gharibdsche, das hochliegende
Fort Böjük-Liman mit insgesamt 97
Geschützen,
und auf anatol.
Seite drei, nämlich das moderne
FortAnadoli-Feneri-Kalessi, die Poirasbatterie und das moderne
Fort Fil-Burun mit insgesamt 64
Geschützen.
Die zweite Befestigungsgruppe, mit den wichtigsten Werken , reicht bis zur Böjükderebai und deckt den
nur 570–740 m breiten Fahrwasserabschnitt;
hier stehen außer den alten halbverfallenen Genuesenschlössern Rumeli-Kawak
und
Anadoli-Kawak acht Werke mit mindestens 198, wahrscheinlich aber mehr
Geschützen;
unter diesen Werken sind besonders zu
nennen auf europ. Seite die neue
Batterie von Rumeli-Kawak mit 6 schweren gezogenen
Geschützen, das
Fort von
Tali-Tabia mit 30 glatten
Geschützen in sehr guter
Aufstellung unmittelbar über dem Meeresspiegel, die
Batterie von Dikili
und das
Fort Mezar-Burun;
Dieser
Paß
zwischen Rumeli- und
Anadoli-Kawak ist die wichtigste
Stelle der Verteidigung; er soll mit drei Minensperren im
Kriege gesperrt
werden. Die innerste Verteidigungslinie, die vierte Gruppe der Küstenwerke, liegt in dem schmalen (nur 670 m breiten)
Paß
zwischen den aus dem 14. Jahrh. stammenden, der Neuzeit angepaßten festen
Schlössern Rumeli-Hissar und
Anadoli-Hissar, deren jedes etwa 20
Geschütze
[* 4] führt, aber Platz für ungefähr die doppelte
Zahl hat.
Auch zwischen diesen Werken soll eine Minensperre gelegt werden, indessen ist hier der
Strom ziemlich stark, 5–6 Seemeilen
in der
Stunde, wodurch die
Minen, wenn sie trieben, leicht für
Konstantinopel
[* 5] gefährlich werden konnten.
Vom
Fort Rumeli-Hissar führt ein unterseeisches
Telegraphenkabel über den Bosporus. nach Kandillü. Im ganzen sollen in diesen Küstenbefestigungen
des Bosporus. nicht weniger als 534
Geschütze, und zwar 304 auf europ. und 230 auf kleinasiat.
Seite, aufgestellt sein, darunter 40 schwereKanonen von
Krupp und 50 schwere Mörser. So gut wie unvorbereitet
ist die Verteidigung des Bosporus. nach dem
Marmarameere hin; allerdings sind bei
Konstantinopel drei Küstenbatterien,
[* 6] die mit 150
Geschützen
bewaffnet werden könnten;
es sind dies die
Batterie vor dem
Arsenal in
Tophane mit 18
Kanonen und 6 Mörsern (hat
Platz für 96
Geschütze), ferner die
Batterie auf der nördl. Höhe des Serailhügels, die für etwa 40
Geschütze bestimmt
ist, und endlich auf asiat. Seite in
Skutari eine
Batterie in der Nähe des alten Leanderturms, für 9–14
Geschütze. Davon
ist aber nur die Salutbatterie in
Tophane -mit 6 Bronzekanonen in gebrauchsfähigem Zustand. Die
Forts
am Bosporus. sind ständig mit drei sehr tüchtigen Regimentern Küstenartillerie besetzt. Die
Forts jeder Seite sind durch
Telegraphen
[* 7] und Militärstraßen miteinander verbunden. –
[* 10] Stadt in
Amerika.
[* 11] 1890 zählte man unter den 448477 E. 158172 Fremdgeborene, darunter 71000
Irländer, 38000 Canadier, 13000 Engländer
und 10000 Deutsche.
[* 12] Ende 1895 wurde die Einwohnerzahl auf 494000 geschätzt; der Wert des besteuerten Eigentums betrug 951 Mill.
Doll., die städtische Schuld 39 Mill. Doll. Nach dem Census von 1890 betrug
die Zahl der industriellen Etablissements 7942, der darin beschäftigten Leute 90805, der Löhne 55 Mill.
Doll., der Rohmaterialien 105 Mill. Doll., der Fabrikate 211 Mill. Doll.
Von letzterer Zahl entfielen auf Männerkleider 24 Mill. Doll.,
Buch- und Zeitungsdruck und Verlag 12 Mill. Doll., Gießerei-
und Maschinenprodukte 8,5 Mill., Maurerarbeit 8,8 Mill., Zimmerarbeit 8,8 Mill., Möbel
[* 13] 5,4 Mill., Seilerwaren
5,3 Mill.,
Musikinstrumente 4,7 Mill.,
Biere 4,6 Mill., Großschlächterei 2,8 Mill., Tabakswaren 2,3 Mill., Gummiwaren 1,8
Mill., Farbstoffe 1,7 Mill. Doll. 1894 betrug der Wert der Einfuhr 53,4 Mill. Doll.,
darunter Rohrzucker 10,9 Mill.,
Wolle 6,8 Mill.,
Häute und Felle 5,1 Mill.,
Chemikalien 3,1 Mill.,
Baumwolle
[* 14] 2,6 Mill.,
Früchte 1,6 Mill., Manillahanf 1,2 Mill. Doll. Der Wert der Ausfuhr betrug 84,7 Mill.
Doll., darunter
Speck 14,2 Mill., Rindvieh 12,3 Mill., Rohbaumwolle 8,8 Mill., Weizenmehl 8,7 Mill., rohes Fleisch 7,4 Mill.,
Schweineschmalz 6,3 Mill., Leder und Lederwaren 5,8 Mill., Schinken 4,7 Mill., Weizen 2,3 Mill.,
Korn
1,8 Mill. Doll.
Deutschland
[* 15] führte ein Waren im Werte von 2,4 Mill. Doll., besonders Baumwollwaren,
Chemikalien, Porzellanwaren,
Anilinfarbe u.s.w.; es bezog dagegen Waren im Werte von 1 Mill. Doll., hauptsächlich Schweineschmalz
und
Speck. Es liefen ein 2078 Schiffe
[* 16] (darunter 1673 britische, 273 amerikanische, 78 norwegische, 19 deutsche) mit 1738733
Registertons. Es wanderten ein 15654
Personen, 6797 männliche, 8857 weibliche. 1895 wurde mit dem
Bau einer elektrischen
Untergrundbahn
begonnen.
Während man unter
Physiologie früher gewöhnlich die gesamten Lebenserscheinungen der Organismen verstand,
hat man in der botan. Litteratur neuerdings vielfach einen
Teil dieser Erscheinungen von der
Physiologie abgezweigt
und unter der Bezeichnung
Biologie zusammengefaßt, ohne daß es übrigens möglich wäre, eine streng wissenschaftliche Grenze
zwischen diesen beiden Gebieten zu ziehen. Gewöhnlich rechnet man aber zur Zeit in das Gebiet der
Physiologie die in erster
Linie chem. Prozesse, die mit der
Ernährung,
Assimilation und
Atmung zusammenhängen, ferner die Wachstums-
und Bewegungserscheinungen und die Abhängigkeit derselben von äußern
Bedingungen¶