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cher die Anfangsstrecke Vryburg - Mafeking Ende 1895 bereits im Betriebe war. ^Betschuanenland. Die frühere Kronkolonie Britisch-Betschuanaland wurde in: Juni 1895 von der engl. Regierung an die Kapkolonie abgetreten; sie wird längs der Ostgrenze von der Eisenbabn Kimberley-Vryburg-Mafeking (eröffnet feit Ott.1894) durchschnitten. Dernördl.Teilverbleibtnack dem Ab- ^ kommen mit den Vetsckmanenhäuptlingen vom Nov. ! 1895 engl. Protektorat, durch das die Fortsetzung der ! Eisenbahn von Mafeking nach Vuluwajo im Mata- beleland führen wird, deren erste strecke (162 km), ! 3)tafeting-Gaberones, 1896 vollendet wurde.
Bettelheim, Anton, Litterarbistoriker, geb. in Wien, [* 2] studierte daselbst die Rechte und diente dann als Rechtspraktikant und Auskul- tant beim Bezirksgericht zu Gmunden, hierauf in Wien, wo er später auch in der Advokatur prakti- zierte. 1876 gab Beuthen [* 3] die jurist. Laufbahn auf, um sich ganz seinen litterar. Studien zu widmen. Er besuchte nun die Universität München [* 4] und begab sich sodann auf Forschungsreisen nach Frankreick, England und Spanien, [* 5] wo er 1879-80 neue Ma- terialien für seine Biographie Beaumarchais' sam- melte.
Von 1880 bis 1886 gehörte er als Feuilleton- redacteur der Wiener «Presse» [* 6] und der «Deutschen Zeitung» an. Seit 1890 ist er ständiger Wiener Litteratur- und Theaterreferent der Münchener «Allgemeinen Zeitung». Beuthen machte sich besonders um die Anerkennung Anzengrubers verdient. Er veröffentlichte: «Beaumarchais» (/rankf. a.M. 1886), «Volkstheater und Lokalbühne» (Berl. 1887),
«Lud- wig Anzengruber. Der Mann. Sein Werk. Seine Weltanschauung» (Dresd. 1891),
«Die Zukunft unsers Voltstheaters» (Berl. 1892),
eine Allswahl seiner biogr. Studien u. d. T.: «Deutsche [* 7] und Fran- zosen» (Wien 1895). Er ist ferner Herausgeber der «Führenden Geister» (jetzt u. d. T. «Geisteshelden», Bd. 1 - 25, Dresd. und Verl. 1890-96),
einer Sammlung von Biographien, der Vierteljabrsschrift «Biogr. Blätter» (Berl. 1895 fg.) und der «Gesammel- ten Werke» (10 Bde., Stuttg. 1890) Anzengrubers. Betz, Franz, Sänger (Bariton), geb. zu Mainz, [* 8] studierte auf dem Polvtecbnikum in Karlsruhe [* 9] und wurde dann Sänger. Seit 1855 wirkte er nacheinander an den Opernbübnen in Hannover, [* 10] Altenburg, [* 11] Gera [* 12] und Rostock. [* 13] 1859 wurde er Mitglied der königl. Hofoper in Berlin, [* 14] an der er noch thätig ist. Bei den Bayreuther Fest- spielen von 1876 sang er den Wotan. Beuthen zeichnet sich unter den Baritonisten der Gegenwart aus durch die Schönheit einer in allen Lagen gleichmäßig wohl- klingenden Stimme, durch die Wärme [* 15] seiner gehal- tenen Töne und durch die rhythmische Bestimmtheit seines Vortrags.
Für seine darstellerischen Gaben eignen sich Partien der Ruhe und Würde, wie Hans Sachs in Wagners «Meistersingern», am besten. Betzdorf, Dorf im Kreis [* 16] Altenlirchen des preuft. Reg.-Bez. Koblenz, [* 17] zwischen bewaldeten Bergen, [* 18] an der Mündung der Heller in die Sieg, den Linien Köln-Gieszen, Hagen-Siegen-Beuthen (123,i km) und der Nebenlinie Beuthen-Daaden (9,8 km) der Preuß. Staats- bahnen, hat (1895) 3359 E., darunter 1600 Katho- liken, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 19] evang. und kath. Kirche, Kaltwasserheilanstalt; Eisenbahn- hauptwerkstätte, Fabrikation von Maschinen, Leder, Holzstoff, [* 20] Eeidenband und Papier, Dampfziegelei.
Betzingen, Dorf im Oberamt Reutliugen des württemb. Schwarzwaldkreises, an der Ecbatz und ' der Linie Etuttgart-Tübingen-Horb der Württemb. Staatsbahnen, [* 21] hat (1895) 2599 E., darunter 30 Ka- tholiken, Post, Telegraph, evang. Kirche; Baumwoll- spinnerei und -Weberei, Fabrikation von Nähfäden und Webereiutensilien. Beutelmaulwurf (XotorMss t^Mopg F^- ?/)?.//), eill merkwürdiges, grabendes Beuteltier vom Habitus der Goldmaulwürfe. Es hat eine Körpcr- länge von 11 und eine Schwanzlänge von 2 cni.
Der Kopf ist ziemlich kurz mit abgerundeter, oben von einem Hornfchild bedeckter Schnauze, die seit- lich die schlitzförmigen Nafenlöcher hat. Die Augen sind von der Haut [* 22] überzogen, aber bei näherm Zu- sehen entdeckt man an ihren Stellen je ein kleines Pigmentfleckcken. Die Zunge ist fleischig, vorn ab- gestumpft. Äußerliche Ohren sind nickt wahrnehm- bar, doch ist eine besondere, 1 min weite, außen vom Pelz überdeckte Ohröffnung vorhanden. Die vordern Gliedmasien sind kurz, etwas denen des Manlwurfs äbnlich; die Hand [* 23] ist der Länge nack zusammengefallen, so daß in ihrer natürlichen Lage bloß die Nägel [* 24] des 4. und 5. Fingers sichtbar sind, die erstern sind 15irmi lang und allenthalben 4iuni breit und endigen stumpf, die des 5. Fingers ist etwas kürzer, an der Basis 8 inni breit.
Die lüntern Gliedmaßen sind gleichfalls kurz mit nach auswärts gekehrten Sohlen. Die 5. Zehe ist sehr kurz mit einem kurzen, breiten, festen Nagel, die 4. ist mit einer 7 mm langen, schmalen, gekrümmten, scharfen Klaue [* 25] verseben, die 1., 2. und 3. haben breite, flache, am freien Ende abgerundete Nägel. Am Bauch [* 26] ist eine 4 inm weite Beutcltasche mit nach hinten gerichtetem Eingang, sie ist nach vorn zu 4-5 nun tief. Ihre äußere Oberfläche ist haar- los. Sonst ist der Körper mit einem dichten, lammet - artigen, gelblichen Pelz bedeckt mit Ausnadme des kablen, quergerunzelten Schwanzes.
Der ^ckädel ist verhältnismäßig breit ohne knöcherne Augenhöhlen: der Sckultergürtel hat zarte Schlüsselbeine, während Rabenschnabelbeine feblen; 4-5 Halswirbel sind verfchmolzen. Die Brustmuskeln find, wie beim Maulwurf, groß; das Becken ist sehr geräumig mit ganz rudimentären, höckerförmigen Beutelknochen. Das Gebiß besitzt jederseits oben und unten 3 Echneidezähne und 1 Eckzahn, oben 6, unten 5 Backzähne. Der Beuthen ist ein echtes Beutel-, kein Kloaktier. Er macht sehr schnell im Sande lange Gänge, ist sehr selten und lebt im innern Australien. [* 27]
Beutelspringmäuse MooropiiZ), Stutzbeut - ler, Gattung der Beuteltiere [* 28] mit spitzer Schnauze und sehr zarten Beinen; hintere bedeutend länger; an den Vordersüfteil finden sich zwei kurze Ze^en, an den Hinterfüßen ist die Außenzebe (fünfte) ein walzenförmiges Rudiment, die zweite und dritte sehr kurz und miteinander verbunden, die vierte wohlent- wickelt, lang, alle vier mit Nägeln. Die Augen sind klein, Ohren lang und spitz. Es findet sich nur eine einzige Art ((^Iioeropng caLtlniotis 6"?/) von 30 cm Körper- und 15 cm Schwanzlänge in Südaustralien; sie soll von Insekten [* 29] und Vegetabilien leben und sich aus Laub ein Nest bauen. *Beutheu in Oberschlesien, liegt ferner an der Linie Schwientochlowitz-Beuthen (11 km) der Preuß. Staatsbahnen und der Oberschles. Tampfstraßen- bahn, ist Sitz eines Bezirkstommanoos und hat (1895) 42343 (21264 männl., 21079 weibl.) E., darunter 35385 Katholiken, 4612 Evangelische und 2342 Israeliten, ferner 1238 bewohnte Wohn- bäuser, 8815 Haushaltungen und 20 Anstalten, d. i. ¶