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für forstwirtschaftliche Nebenprodukte. Leuchtstoffe, Fette, Öle [* 2] und Firnisse, 628 Betriebe der Textil- industrie, 1351 Betriebe der Papier- und Leder' industrie, 5123 Betriebe der Industrie der Holz- und Schnitzstoffe, 11023 Betriebe für die Produktion von Nahrungs- und Genußmitteln, 1281 Betriebe für die Industriezweige für Bekleidung und Rei- nigung, 621: Betriebe der polygraphischen Gewerbe und 3206 Betriebe sonstiger Industriezweige. Verkehrswesen.
Dem Schiffsverkehr dienten 37 Dampfschiffe (3397 t). ImI. 1895 gingen auf dem Main bei Würzburg [* 3] durch zu Berg 2011 Segelschiffe mit 4213 t Gütern, zu Thal [* 4] 2006 Segclfchiffc mit 23 718 t Gütern. Angekommen sind zu Berg 97 Se- gelschiffe mit 954 t Gütern, zu Thal 88 Segelschiffe. Abgegangen zu Berg 59 Segelfchiffe mit 70 t Gü- tern und zu Thal 40 Segelschiffe mit 1840 t Gütern. Auf der Donau sind zu Passau [* 5] angekommen zu Berg 189 Personen-, 335 Schlepp-, 474 Güterdampf- fchisfe mit 60538 t Gütern. Zu Thal kamen an 62 Schlepp-, 72Güterdampfschisfe mit 272 t Gütern und 10 Segelschiffe mit 114 t Gütern; zu Berg gingen ab 69 Schlepp-, 67 Gütcrdampfschiffe mit 709 t Gütern, zu Thal 108 Personen-, 203 Schlepp-, 172 Güterdampfschifse mit 9851 t Gütern nebst 34 Segelschiffen mit 1154 t Gütern. In Ludwigs- hafen am Rhein kamen 1895 an zu Berg 639 Per- sonen-, 1028 Schlepp- und 330 Gütcrdampffchiffc nebst 2148 Segelschiffen mit zusammen 585 804 t Gütern', zu Thal kamen an 1030 Segelschiffe mit 30590 t Gütern; zu Berg gingen ab 4 Schlepp- dampffchiffe und 1065 Segelschiffe mit 2096 t Gü- tern, zu Thal 639 Personendampfschiffe, 1024 Schlepp-, 330 Güterdampfschiffe nebst 2123 Segel - schiffen mit 150 049t Gütern.
Auf dcmBodensee kamen 1894inLindau an 9426 Personen-, 459Schlepp-,2148 Güter- und 215 Segelschiffe mit 34291 t Gütern; abgegangen sind 9431 Personen-, 445 Schlepp-, 2142 Güter- und 205 Segelschiffe mit 164437 t Gütern. Den Ludwigs-Donau-Main-Kanal befuhren im ganzen 1221 beladene und 863 leere Schiffe [* 6] und 1122 Flöhe, davon in der Richtung nach dem Main 882 beladene Schiffe mit 71651 t Gütern und 148 leere, in der Richtung n'ach der Donau 339 be- ladene Schiffe mit 18427 t Gütern und 715 leere.
Der Floßvcrkehr nach dem Main betrug 1067, in der Richtung nach der Donau 55 Flöße. Die Ein- nahmen betrugen 1894: 108 804 M., die Ausgaben 193557 M. Äuf dem Frankenthaler Kanäle kamen 1895 au zu Berg 14 Segelschiffe mit 1965 t Gütern, zu Thal 475 Segelschiffe mit 23 267 t Gütern. Ab- gegangen find zu Berg 3 Segelschiffe mit 208 t, zu Thal 2 Segelschiffe mit 49 t Gütern. Die Post beförderte 1894: 241651370 Briefe, Postkarten, Drucksachen und Warenproben, darunter 103031800 im innern Verkehr und 1272650 einge- schriebene. Es gingen ein 528310 Postaufträgc, auf- gegeben wurden 536 930. An Zeitungsnummern wurden 148286600 Stück befördert.
Auf 8827034 Postanweisungen wurden 511584783 M. Einzah- lungen und auf 8352684 Stück wurden 485196011 M. Auszahlungen geleistet. Pakete ohne Wertan- gabe wurden befördert 17096912 Stück, mit Wert- angabe 641184 im Werte von 498462660 M. uud Bnefe mit Wertangabe 1302880 im Werte von 1069786700 M.; an Postnachnahmescndungen im innern Verkehr 409890 Briefe und 534610 Pakete im Betrage von 8673180 M., im ganzen 687030 Briefe und 1546 350 Pakete im Betrage von 24918 360 M. Mit den Fahrposten wurden beför- dert 806876 Personen.
DieLängederTelegraphen-und Fernsprech- linien ohne die Stadttelephonanlagen betrug l 894:14 284,68 km mit 59 091,741 cm Drahtleitungen. Hiervon treffen auf den Staatstelegraphen 41638,03 km und zwar 34677,50 km auf reine Staatstelegra- phenleitungen, 5342,43 km auf telephonische Städte- verbindungsleitungen, 273,33 km auf Privattele- graphenleitungen, 1344,?? km auf Privattelephon- lcitungen; aufdenVahntelegraphcntreffen 17453,05 Km. Die Länge der Stadttelephonleitungen beträgt 13193,83 km. Befördert wurden 1133 431 Tele- ! gramme im innern Verkehr, 2410300 im äußern ! Verkehr.
Die Gesamteinnahmen der Post und Tele- ! graphen betrug 23 977 433 M., der Ausgaben ! .i1966266M. ' Finanzwesen. Der Etatsuoranschlag 1896/97 ! schließt für ein Jahr dcr23.Finanzperiodc 1896 und ^ 1897 in Einnahme und Ausgabe mit 342 930 240 M. ab; davon kommen auf die Erhebung und Verwaltung 150681688 M.,aufdieStaatsausgaben192 248 552 M. Die Matrikularbciträge für Reichszwecke be- ziffern sich auf 51355000 M. Die direkten Steuern ergaben 31168000 M., die Erbfchaftsstcuern 2 300000 M., Gebühren und Stcm- pelabgabcn 23 225100 M., Strafen 643100 M., Zölle und indirekte Steuern 82403050 M., Berg- werks-, Hütten- und Salinengefälle 7509067 M., die Münzanstalt 346 757 M., die Llrarialreute von der königl. Bank in Nürnberg [* 7] 650000 M., die Staatseiscnbahnen 125996 221 M., die Post-und Tclegraphenverwaltung 26982513 M., die Voden- seedampfschiffahrt 456130 M., der Luowigs-Donau- Main-Kanal 97 790 M., der Frankenthaler Kanal 8030 M., das Gefeh- und Verordnungsblatt 62390 M., die Staatsforst-, Jagd- und Triftgefälle 30185000M.,dieÖkonomimundGewerbe2347183 M., die Grundgefälle 7215603 M., dieZinfen, Ren- ten u. s. w. 837 200 M. und für Zwecke des allge- meinen Untcrstützungsvercins für die Hinterlassenen der königlich bayr. Staatsdiener u. s. w. 402000 M. Den Einnahmen stehen als Ausgaben gegenüber die Etats des königl. Kaufes und Hofs 5403160 M., der Staatsschuld 50958 750 M., des königl. Staats- rats 15720 M., der Landtagsversammlung 466415 M., der königl. Staatsministcrien und zwar: des königl. Hauses und des Äußern 653630 M., der Justiz 15529396 M., des Iunern 23193 925 M., des Innern für Kirchen- und Sckulangelegcnheiten 25922258 M., der Finanzen 4340700 M., Pen- sionen und Unterstützungen der Staatsdiencr und deren Hinterbliebenen 14183 880 M., allgemeine Reserven fürunvorhergcsehenc Ausgaben 185078M.
Die Ausgaben für die Militärverwaltung betrugen 65848621 M. Am Schlüsse des 1.1895 betrug die allgemeine Staatsschuld 206307 759 M., die Eisen- bahnschuld 1034460400 M., die Grundrentenschuld 143477469 M. und die Landcskulturrentenschuld 1855 600 M. 1896 wurde die Konversion der4pro- zcntigen Anleihen in 3^prozcntige beschlossen. Im I. 1893 wurden 180 921 Personen unter- stützt, darunter 112004 dauernd. Die Zahl der eigentlich verarmten Unterstützten beträgt 59 663 Personen, d. i. 0,95 Proz. der Bevölkerung. [* 8] Die Ge- samtausgaben der gemeindlichen öffentlichen Armen- pflege betrugen 7 835 859 M. (davon aus Kreis- mitteln 200205 M., aus Distriktsfonds für die mit ¶
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Armenlasten überbürdeten Gemeinden 243167 M.). DasrentierendeVermögendergemeindlichen Armen- pflege betrug 21224002 M., das der Distriktsarmen- fonds 3592800 M., das aller (839) Wohlthätig- keitsanstalten und (3355) Stiftungen 149514887 M. Es bestanden287 Pfründen-und Armcnversorgungs- ! Häuser, 70 Waisen- und Findelhäuser und Anstalten ' zur Unterbringung armer und verwahrloster Kinder, 279 Klcinkinderbewahr-, Säuglings-, Krippen-, Armcnbeschäftigungs-und Suppenanstalten, endlich 203 Krankenanstalten.
Die erwähnten Stiftungen aber gliedern sich in 155 Krankenstiftungen, 89 Wai- senstiftungen, 825 Schul- und Stipendienstiftungen, 106 Aussteuerstiftungen und 2180 sonstige Wohl- thätigkeitsstiftungen. Außerdem 295 Privatwohl- thütigkeitsanstalten (am zahlreichsten ^177^ sind dar- unter die Kleinkinderbewahr-, Krippen- und Säug- anstalten (71) mit einem rentierenden Vermögen von 7115453 M. (in diesen wurden 57 771 Personen mit einem Gesamtaufwand von 2589469 M. unter- stützt) und 464 Privatwohlthätigkcitsvereine mit einem rentierenden Vermögen von 5181726 M.; in denselben wurden 56743 Personen mit einem Aufwand von 1015 867 M. unterstützt. Im I. 1895 bestanden 4092 Gcmeindekranken- versicherungskassen, 52 Orts-, 497 Betriebs-, 9 Bau- und 11 Innungskrankenkassen, 10 eingeschriebene und 10 landesrcchtliche Hilfskassen mit einer Ge- samtmitgliedcrzahlvon 645821 Personen.
Die Ein- nahmen betrugen 10176 922 M., die Ausgaben 9354804 M. 'Ausschließlich für Bayern [* 10] gebildete Be- rufsgenossenschaften und Ausführungsbehörden der gewerblichen Unfallversicherung bestanden 7, näm- lich die Baugewerbs- und die Holzindustric-Berufs- genossenschaft, die Versicherungsanstalt der Bau- gewerbs-Verufsgenossenschaft, die Gcncraldirektion der königl. Staatseisenbahnen, die Direktion der königl. Posten und Telegraphen, [* 11] die Intendantur des I. Armeekorps und die des II. Armeekorps.
Die Zahl der entschädigten Verletzten betrug an Bestand aus den Vorjahren 4936 und an neuem Zugang 1622 mit einem Gesamtbetrag der Ausgaben von 1810392 M. An Vernfsgenosscnschaftcn für land- nnd forstwirtschaftliche Unfallversicherung bestanden in jedem der acht Regierungsbezirke je eine Verufs- genossenschaft für landwirtschaftliche Unfallversiche- rung und eine Ausführungsbchörde der königl. Staatsforstverwaltung (38 557 versicherte Personen, 419 entschädigte Verletzte und 56171 M. Gesamt- ausgaben).
Von den 8 Versicherungsanstalten der Invaliditäts- und Altersversicherung (in jedem der acht Regierungsbezirke ist eine Versicherungs- anstalt gebildet) wurden gezahlt an Personen mit Altersrenten (19 951) ein Jahres- detrag von 1403 941M. und an solche mit Invaliden- renten (7227) einJahresbetrag von 433949 M. Der Kapitalwert der Nentenanteile der sämtlichen Ver- sicherungsanstalten belief sich auf 11580 599 M. Heerwesen. Die Etatsstärke des bavr.
Heers für das Etatsjahr 1896/97 beträgt: 2557 Offiziere, 8840 ! Unteroffiziere (138 Zahlmeisteraspiranten, 651 Spiel- ! leute, 218 Lazarettgehilfen, 7833 sonstige Unter- ^ offiziere), 54246 Gemeine (1818 Spielleute, 219 Unterlazarettgehilfen, 843 Okonomiehandwerkcr, ! 51366 Kapitulanten, sonstige Gefreite und Gemeine), 247 Militärärzte, 124 Zahlmeister und Werkstätten- vorsteher, 60 Nohärzte, 121 Büchsenmacher, lOSatt- - ler; 10128 Dicnstpferde.
Die Ergebnisse der Musterung vom 1.1894 sind: von 60693 Militärpflichtigen wurden 32 632 (55,5 Proz.) tauglich und 26016 im allgemeinen untaug- lich befunden. Bayern besitzt noch eine Militärschieh- schule in Augsburg, [* 12] eine Militärtelegraphcnschule in München, [* 13] eine Luftfchisferabteilung in München, eine Equitationsanstalt in München, eine Geschütz- gießerei in Ingolstadt, [* 14] eine Gewehrfabrik in Amberg, [* 15] eine Oberfeuerwcrkerschule in München, eine Ar- beiterabteilung in Ingolstadt, eine Artillcnewcrk- stätte und ein Meldcreiterdetachcment.
Seit neuerer Zeit ist bei den Iägerbataillonen der Tschako als Kopfbedeckung eingeführt. Geistige Kultur. Unterrichtswesen. Bayern be- sitzt 3 Universitäten (München, Würzburg, Erlan- gen, s. diese Artikel) mit 435 Lehrkräften und (Sommer 1894) 6262 Studierenden, 7 Lyceen für das philos. und kath.-theol. Studium (Freising, [* 16] Passau, Re- gensburg, Bamberg, [* 17] Eichstätt, [* 18] Augsburg und Dil- lingen) mit 739 Schülern, eine technische Hochschule in München, eine Akademie der bildenden Künste (München), eine Forstlehranstalt (Aschaffenburg), [* 19] eine tierärztliche Hochschule (München), eine Aka- demie der Tonkunst (München); ferner (1893/94) 37 bumanistische Gymnasien und 49 isolierte Latein- schulen, ein Kadettenkorps mit 24 Lehrkräften und 210 Schülern, 4 Realgymnasien mit 66 Lehrern und 551 Schülern, 58 Realschulen mit 929 Lehrern und 13 289 Schülern, 3 Industrieschulen und 5 Vau- gewcrkenschulen mit 153 Lehrern und 2300 Schülern. 2 Kunstgewerbeschulen mit 44 Lehrkräften (2 davon weibliche) und 417 Schülern (Schülerinnen), 8 Han- delsschulen mit 110 Lehrern und 1234 Schülern, 44 Präparandcn(-innen)-Schulen mit 235 Lehrkräf- ten und 1994 Schülerinnen), 22 Lehrer- und Lehrc- rinnenscminarien mit 203 Lehrkräften und 1240Schü- ler(-innen), ein Unterrichtskurs für Taubstummen- und Spracbkrankenlehrer in München, eine Central- turnlcbrerbildungsanstalt (München) mit 343 Schü- lern (152 weibliche), 13 Musikschulen mit 603Schülern, 738 Schülerinnen und 557 Hospitanten, eine Akade- mie für Landwirtschaft und Brauerei (Wcihcnstephan: bis 1895 landwirtschaftliche Centralschule genannt) und eine königl. landwirtschaftlickcSchule(Lichtenhof) mit je einer Vrauerschule und 4 Kreisackerbauschulen mit (einschließlich der vorgenannten Schulen) 67 Leh- rern und 332 Schülern; 132 höhere Töchterschulen mit 611 Lehrern, 1088 Lehrerinnen, 13 737 Schü- lerinnen und 251 Hospitantinnen; 36Frauenarbeits- schulen und 6 Arbeitslehrerinnenseminare mit zu- sammen 30 Lehrern, 142 Lehrerinnen und 3272 Schü- lerinnen.
Fachschulen, welche nicht unter die Fort- bildungsschulen fallen (wie Zeichen-, Sing- und Geigenbauschulen, Töpferschule, Vaumwärterkurs, mcchan. Lehrwerkstätte, Weberschule, Bezirksobst- und Weinbauschule, höhere Kunstschule; Mal-, Architektur- und Vrauerschulen, Kindergärtnerinnen- seminare, Hufbeschlaglehranstaltcn, Haushaltungs- schulen u. dgl.), bestehen 45 mit 113 Lehrkräften und 2682 Schülern, dann sonstige Privatlehrinstitute 3 mit 20 Lehrern und 133 Schülern. Die Volksschu- len zerfallen in Werktags- und Feiertagsschulen.' 1893/94 bestanden Werktagsschulen 7253 (darunter 50 private) mit 24252 Lehrkräften (17 953 männ- liche, 6299 weibliche) und 819565 Schulkindern (402 082 männliche, 417 483 weibliche);
am Sitze jeder Werktagsschule ist auch eine Feiertagsschule (297 245 Schüler, 131434 männliche und 165811 weibliche);
an Fortbildungsschulen bestanden 257 ¶