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Instrumenten gemacht werden, sind keimfrei und können daher aseptisch behandelt werden. Der An- wendung der Aspergillus hat demnach stets gründliche Anti- sepsis (Sterilisation) voranzugehen; die Hautober- fläche wird mit Wasser und Seife gereinigt, mit einer antiseptischen Lösung desinfiziert und hierauf mit keimfreiem Wasser abgespült; Instrumente, Ver- bandstoff u. s. w. werden am einfachsten durch Kochen in Wasser oder durch Desinfektion [* 2] im Dampfofen [* 3] sterilisiert.
Man hat besondere aseptische Bestecke verfertigt, die meist ganz aus Metall bestehen, um die Hitze beim Sterilisieren auszuhalten, und sebr leicht zerlegbar sind, wodurch ihre Reinigung und Sterilisation vereinfacht wird. * Asien. [* 4] Eine große Depression [* 5] ist südlick von Turfan in Centralasien entdeckt worden; inmitten der großen Gebirgsumwallung sinkt hier der Boden A.s 67 m unter den Meeresspiegel, wahrscheinlich noch tiefer. In Centralasien liegen noch die unbe- kanntesten Gebiete A.s, doch ist die Kenntnis des Innern seit zwei Jahrzehnten sehr gefördert worden. Namentlich der Kuen-lun (s. d., Bd. 10) erscheint jetzt auf den Karten in ganz neuer Gestalt, als weit- verzweigter Gebirgszug und Träger [* 6] des großen neuern Hochlandes; ebenso muß Tibet nicht mehr als ein Hochland zwischen Kuen-lun und Himalaja auf- gefaßt werden, sondern als ein gefaltetes Gebirgs- land, indem die Kuen-lun-Ketten sich verzweigen und zwischen ihren Zügen Hochebenen Raum geben.
Unter den wichtigsten Seehäfen sind neuerdings Aden [* 7] undColombo sehr emporgekommen, auch Kar- ratschi an der Indusmündung und Kobe in Japan. [* 8] In polit. Beziebung verschwinden mebr und mehr die Eingeborenenstaaten. Buchara und Chiwa haben nur noch eine Scheineristenz, und seit 1896 ist Eiam (s. d.) zur völligen Aufteilung unter England und Frankreich vorbereitet worden. China hat Formosa und die Pescadorcs an Japan verloren; England und Rußland haben sich in die Pamir [* 9] geteilt, Be- lutschistan ist brit. Schutzstaat geworden.
Die Besitz- verhültnisse sind daher 1895 wie folgt: Besitzungen und Staaten Einwohner Britische Besitzungen Niederländische [* 10] Besitzungen . . Französische « . . Russische » . . Spanische « . . Portugiesische » . . 5314576 1978 762 705 620 16 495 951 296182 19 970 296 141 200 33 121300 22 974000 18 845 271 6 985 124 881000 Europäische Besitzungen l 24811061 ! 378 947 895 China Japan Korea Siam (bis 1895) . Nepal Bhotan ' Buchara Chiwa Afghanistan . . . Persven Arabische Staaten.
Türkisches Reich . 11081100 357250000 417000 44500000 218 650 7500000 637000 5000000 154000 3000000 34000 200000 205000 1250000 60000 800000 550000 5000 0 1645000 9000000 2 144 200 2100000 1 778 200 15478000 Selbständige Staaten j 18924150 > 451078000 Gcsamtasien ^ 43735211 > 830 025 395 Das Eisenbahnnetz hatte eine Ausdehnung [* 11] von 41970 km, und zwar entfielen auf Vritisch-Indien 30 220, auf Ceylon [* 12] 436, Klein- asien 1770, das russ. Transkaspische Gebiet 1433, Sibirien 1618, Persien [* 13] 54, Niederländisch-Indien 1950, Japan 3600, Portugiesisch-Indien 82, die Malaiischen Staaten 140, (lhina 200, Siam 144 und auf Malakka, Cochinchina, Pondichery,Tongking u. s. w. zusammen 323 km. Der Zuwachs in den letzten vier Jahren betrug 8798 km oder 26,5 Proz. Die wicbtigste polit. Veränderung der letzten Jahre inA. wurde durch den Chinesisch-Japanischen Krieg (s. d.) und den diesen abschließenden Frieden von Eimonoseki hervorgebracht, wobei ' zum erstenmal eine asiat. Macht mit voller Beherr- schung der europ. Kriegstechnik auf dem polit.
Schau- platz hervortrat und ernstlich gewillt schien, sich inOst- asien die Hegemonie zu sichern, was sie höchstwahr- scheinlich obne die Intervention Rußlands, Deutsch- lands und Frankreichs in kurzer Zeit erreicht hätte. Litteratur. I. de Ponteves de Sabran, Nots ä6 V0)'5lF6 ä'nn Ini88H1'ä 6N ^816 (Par. 1890); L. von Iedina, An A.s Küsten und Fürstenhöfen (Wien [* 14] 1891); von Venko, Die Schiffsstation der k. und k. Kriegsmarine in Ostasien (ebd. 1892); Sievers, Asien (Lpz. 1892); Uchtomskn, Orientreise Sr. kaiserl. Hoheit des Großfürsten-Thronfolgers Nikolaus von Ruhland 1890 - 91 (ebd. 1894); C. de Decken, ^ ti-av6i'8 1'^8i6 (Brüss. 1894); Curzon, 1i-odl6m8 ol tli6 lar Nast (Lond. 1894); Potanina, Reisen in Ostsibirien, der Mongolei, Tibet und Cbina (Mosk. 1895). Askäri (Soldaten), neuerdings üblich gewordene Bezeichnung der eingeborenen Truppen in Ost- afrika. Ursprünglich führten die Soldaten des Sul- tans von Sansibar, [* 15] die sich hauptsächlich aus den Suabeli der Küste rekrutierten, diesen Namen auch im Munde der Europäer. Als dann ein Teil der Küste an Deutschland [* 16] abgetreten und eine Schutz- truppe gebildet wurde, traten viele der in den Küsten- städten verteilten Sultanssoldaten in deutsche Dienste [* 17] und behielten den Namen Aspergillus bei im Gegensatze zu den übrigen Bestandteilen der Truppen, den Suda- nesen und Zulu.
Gegenwärtig haben sich diese Unterschiede verwischt, und der Name Aspergillus wird jetzt mit Vorliebe den Soldaten der Polizeitruppe beigelegt, die von der Schutztruppe (s. d.) abgezweigt und in den Küstenstädten stationiert ist. ^19575 E. ^Asnieres hat (1891) 19141, als Gemeinde *Asnyk, Adam, starb inKrakau. Aspang, Markt in der österr. Bezirkshaupt- mannschaft Neunkirchen [* 18] in Niederösterreich, am Pischingbach und am Fuße des Wechsel (1738 m), der von hier aus meist bestiegen wird, an der Wien- Aspanger Bahn (87 km), Sitz eines Bezirksgerichts (11365 E.), hat (1890) 1154, als Landgemeinde 2684 E. und ist besuchte Sommerfrische der Wiener. ^^«per^ilius. Einige zu dieser Pilzgattung ge- hörige Arten, insbesondere der ^.lumi^ws FVeFsn. und Ü^vu3 ^Vt?am, sind dadurch besonders bemerkens- ! wert, daß sie im Körper des Warmblüters zu wuchern ! und krankheitserregende Wirkung auszuüben ver- mögen. Nach Injektion [* 19] zahlreicher Sporen dieser Arten in die Blutbahn von Kaninchen [* 20] gchcn diese Tiere unter Ausbildung massenhafter Herde von Aspergillusmycel zu Grunde. Auf der Hornhaut des Auges erzeugt der Pilz [* 21] schwere eiterige Entzündung. Nach Einatmung von Sporen entstehen Pilzwuche- rungen, Entzündungen und Knötchenbildungen in den Luftwegen und Lungen. Auf diesem Wege scheint bäusig auch eine natürliche Infektion zu stände zu kommen, besonders beim Geflügel, wo sie zuweilen in zoolog. Gärten geradezu epidemisch auf- tritt, ^olcke Pneumonomykosen durch ^. sind übri- gens auch beim Menschen, relativ bäufig bei Tau- benzüchtern, beobachtet worden, wobei die Infektion ¶