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*Arcachonhat(1891)7671,alsGemeinde7910E. «'Archangelsk, Gouvernement, zerfällt, nach- dem 1891 Petschora hinzugekommen ist, in 9 Kreise. [* 2] "Archäologisches Institut. Neben dem deut- schen I. sind zumeist im Laufe der letzten Jahr- zehnte eine Anzahl ähnlicher Anstalten anderer Nationen in den klassischen Ländern entstanden. Frankreich begründete bereits 1846 seine I^cols krki^ki?L ä'^tQ6N68, die aber erst 1876 nach dem Muster des deutschen I. zu Athen [* 3] als In3tiwt ä6 coi-i'e^onäNiics ksiieni^nO ausgestaltet wurde und seit 1877 das «Luiletin äe c0ii'68p0näHnc6 lislißnihUL» erscheinen läßt ,(Direktor zur Zeit Th. Homolle). 1874 trat zur ^cole ä'^t1iön68 als selbständige Zweiganstalt die I^cole li'an^i36 äe R01116.
Beide Schulen liefern größere Abhand- lungen zu der in zwanglosen Heften seit 1881 er- scheinenden «Lid1iot1i6hU6 ci68 ecoi63 li'Hn^i868 1886 die Li-iti8N Zciwol 3,t ^Ui6n8 (Direktor zur Zeit Cecil Smith), die aus Privatmitteln unter- halten wird und 1896 mit der Herausgabe einer Zeitschrift (»^nnual») begonnen hat. Die meisten Beiträge der Mitglieder wurden bisher im «^oui-i^i ok IleliLnie 8wäi68» (seit 1880) veröffentlicht. Italien [* 4] hat besonders auf Domcnico Comparettis Anregung ein I. eingerichtet und entsendet jähr- lich Stipendiaten. Seit 1884 erscheint das «^Iu86o itHÜHno äi antioliitö. c1ii88icli», das seit 1890 durch die den «Denkmälern» des deutschen Instituts entsprechenden «NonumoMi anticki puld1icati per cui'3. äeilli Ideals ^celläemi^ äei I^incei» ersetzt ist.
Amerika [* 5] unterhält seit 1882 aus Privatmitteln des 1881 gegründeten ^.reliiNolossicHi In8tiwt6 ol ^mkricll die American 8oii00l of c1ll38iclll 8tnäi63 in Athen (Direktor zur Zeit R. Richardson),
die seit 1885 die «I^ap6i'8 ol tlio ^m6i'ican 8cii00i ol cla.8- 8ica1 8wäio8 at^td6N8» erscheinen läßt. Öster- reich hat in Konstantinopel [* 6] und Emyrna je einen Gelehrten stationiert, die namentlich die archüol. Erforschung Kleinasiens betreiben sollen; außerdem schickt es ebenfalls Stipendiaten aus. Nuß land hat den Mittelpunkt seines I. nach Konstanti- nopel verlegt, wohin auch Frankreich neuerdings einen ständigen archäol. Sekretär [* 7] sendet. Einen Teil der Aufgaben der I. baben außer den Akademien auch die archäologischen Ge- sellschaften der verschiedenen Länder übernom- men, wie in Deutschland [* 8] der Verein der Altertums- freunde in den Nhcinlanden, der die «Bonner Jahr- bücher» herausgiebt, die Archäologische Gesellschaft inVerlin «Archäo- logische Zeitung», außerdem jährliche «Winckel- mannsprogramme»),
in England die 1733 gegrün- dete äociet^ ol äiiettiintj, die societ^ lor tli6 pro- motion ol lleilenic 8wäie8, der N^vpt expioration lunci, der engl. -
amerik. ^8ia Ninoi- oxpwi-ation llinci, in Frankreich die ^880ci^ion poui- 1'6N(^0n- ra^Linknt ä68 etuä68 Fi-6c (seit 1868; Zeit- schrift «ÜLVU6 ä68 6tuä68 Fi'6cquL3»),
in Amerika das ^.rc1i3L0i0FicllI In8titnt6 ol ^nieiicH (Zeit- schrift «^iNLi-icÄN »loui-nHi ok Qi'cdiN0i0Fv"),
in Griechenland [* 9] die ^i-ckaeologiki 1l6w6i'iN l'^p'/."^- Xo-^x-h ^«^p-l», seit 1837; Zeitschriften «^ äp^»^X2^^x-/j» und «Iipc/.x^^x» i7?^ iv '^.d^vA^ äp^"l.2XQ7c.x^^ 5^"^-^^"),
in der Türkei [* 10] der Hei- 1inik68 p1iii0i0Fi1i68 8M0A03 (^XX^vl.x2^ cj)^X2X2- 7^x2^ ciüXXQ^Q^) in Konstantinopel (seit 1861; Zeit- schrift unter dem gleichen Namen) und die Nvan^e- liki 3c1ioli (^^775X^xvj c?x2X-s) in Smyrna (Zeit- schrift «N2'^55?2V X»1. ß^X^I'^XT) 17^ 5U"^5Xc.X^ c?^2X^^ i') ^^.vo^»). * Archiv. Während die Benutzung der öffent- lichen in frühern Zeiten Privatpersonen ängstlich untersagt oder nur in Ausnahmefällen gestattet war, hat man neuerdings fast in allen europ. Staaten, namentlich nach dem Vorgang des österr.
Staatsarchivs unter Arneth (seit 1868) und des preußischen unter Sybel (seit 1875), liberalern Grund- sätzen Naum gegeben und die Benutzung zu wissen- schaftlichen Zwecken, wenn auch nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt, dem sog. Normaljahr, gestattet, wobei allerdings gewisse Archivbcstandteile, bei denen das Staatswohl in Frage kommt, ausge- schlossen bleiben. Dies Normaljahr ist jedoch in den verschiedenen Staaten sehr verschieden angesetzt und bestebt in vielen überhaupt nicht. In Preußen [* 11] gilt als Grenze, bis zu der jedem die Benutzung der Archiv freisteht, das Jahr 1849, in Mecklenburg-Schwerin 1800, in den übrigen deutschen Staaten giebt es kein Normaljahr. Im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv gilt 1830, in England 1760, in Italien 1815, doch werden Prozeßakten nach 70, Verwal- tungsakten nach 30 Jahren vorgelegt; in Frankreich gelten 1791 und 1814 und im Moskauer Archiv die Regierungszcit Katharinas II. (1762-96). Aller- dings gehen die Wünsche der Historiker über die Freigebung der Archiv noch bedeutend weiter, und auf dem 1893 in München [* 12] abgehaltenen ersten Deut- scken Historikcrtage wurde beschlossen, darauf hinzu- wirken, daß als Normaljahr in allen deutschen Staa- ten das Iabr 1847 festgesetzt werde.
Die Archivbehörden sind in der Regel un- mittelbar dem Ministerium, die Staatsarchive dem Staats-, die fürstl. Hausarchive dem Hausmini- sterium unterstellt. In Preußen sind zu unterschei- den: k. das Geh. Staatsarchiv zu Berlin, [* 13] zu- gleich Archiv für die Provinz Brandenburg; [* 14] d. die Pro- vinzialarchive zu Aurich, [* 15] Breslau, [* 16] Koblenz, [* 17] Düssel- dorf, Hannover, [* 18] Königsberg, [* 19] Magdeburg, [* 20] Marburg, [* 21] Münster, [* 22] Osnabrück, [* 23] Posen, [* 24] Schleswig, [* 25] Sigma- ringen, Stettin, [* 26] Wiesbaden. [* 27]
Das königl. Haus- archiv bildet eine Abteilung des Geh. Staatsarchivs, weswegen das gesamte Archiv unter der gemeinsamen Oberleitung des Hausministers und des Präsidenten des Etaatsministeriums (seit 1852) steht; die Pro- vinzialarchive unterstehen allein dem letztern; c. das dem Finanzministerium unterstellte Geh. Mini- sterialarchiv. In Bayern [* 28] bestehen: k. das Geh. Haus- und Staatsarchiv (letzteres verwahrt die auf die internationalen Verhältnisse bezüglichen Urkun- den), dem Minister des königl. Hauses und des Äußern unterstehend; d. das allgemeine Reichs- archiv, dessen Filialen die Kreisarchive sind und das dem Ministerium des Innern untersteht. In Württemberg [* 29] besteht ein Geh. Haus- und Staats- archiv in Stuttgart, [* 30] ein Staatssilialarchiv in Ludwigsburg [* 31] und ein dem Staat und der Stadt Hall [* 32] gemeinschaftliches Archiv zu Hall. In Sachsen [* 33] giebt es ein dem Gesamtministerium unterstelltes Haupt- staatsarchiv zu Dresden. [* 34] - Österreich [* 35] besitzt kein centralisiertes Archivwesen. Neben dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, das dem Ministerium des k. k. Hauses uutersteht, bestehen nur Behörden- archive. Die wichtigsten sind das des Ministeriums des Innern, die Statthaltereiarchive, das Archiv des Reichsfinanzministeriums, das Adelsarchiv des Ministeriums des Innern, das k. k. Kriegsarchiv. ¶