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und Iurisdiktionsprimar des Papstes und über die unbefleckte Empfängnis Maria verneinen, dem- zufolge ihre Kirchen das Necht der Öffentlichkeit ein- gebüßt haben und nur noch als solche religiöser Pri- vatgesellschaften gelten. Auch in Preußen [* 2] hat das Centrum sich bemüht, die Streichung der etat- mäßigen Leistungen an den altkath. Bischof wie an die altkatholische theol. Lehranstalt in^Bonn herbeizuführen. In Nordböhmen und in der Schweiz [* 3] dagegen behauptet der Altsächsisch seine kraftvolle Stellung. Die Kongresse und Synoden haben unter Teil- nahme der Altkatholiken in Frankreich, Holland, Italien [* 4] und verwandter bischöfl. Kirchengemein- schaften ihren Fortgang genommen. Nachdem Tode des Bischofs Reinkens (1896) wurde defsen bis- heriger Generalvikar Theodor Weber (f.d.) in Bonn [* 5] zum Bischof der Altkatholiken gewählt und in Preußen und Vaden bestätigt. -
Vgl. noch Sckulte, Das Vorgehen des bayr. Ministeriums gegen den Altsächsisch (Gießen [* 6] 1890);
Fischer, Ursprung, Wesen und Stellung des Christkatholicismus zur röm.-kath. und pror.
Kirche (Aarau [* 7] 1893); Götz, Die gescbickt- liche Stellung und Aufgabe des Altsächsisch (Lpz. 1896).
über den in Osterreich vgl. Österr. Etaatswörterbuch, Bd. 1 (Wien [* 8] 1895), S. 39 fg. Alt-Lublau, Groß-Gemeinde, s. Lublau. *Altona hat (1895) 148944 (73 290 männl., 75654 weibl.) E., darunter 139766 Evang-elische, 5866 Katboliten, 1103 andere Cbristen und 2209 Is- raelitcn, ferner 7324 bewohnte Wohnhäuser, [* 9] 34488 Haushaltungen und 79 Anstalten. Die Zahl der Ge- burten betrug 1895:5319, der Eheschließungen 1498, der Sterbefülle (einschließlich Totgeburten) 3217. In Garnison liegt ferner die 4. Abteilung des Feld- artillerieregiments Nr. 24. Ehrenbürger sind seit 1896 Generaloberst Graf von Waldersee und Fürst Bismarck.
Die Friedenskirche (von Otzen) ist 1894 geweiht worden. Der Hausbaltplan 1896/97 schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 9960434 M., da- von 1575434 Ertraordinarium; die Einnahme aus den Kommunalsteuern ist auf 3730000 M. veran- schlagt. Für Unterrichtszwecke werden 1285266, für Armenpflege 557 200 M. aufgewendet. Die Schulden betrugen Ende 1895/96: 19110350, das Vermögen 19 871000 M. Die 1.1895 und 1896 sind besonders wichtig für die Entwicklung der Stadt. Der neue, etwa 600 in nach Norden [* 10] verlegte ansehnliche Haupt- bahnhof wurde eröffnet, und die Bahnhöfe [* 11] Holsten- straße, Bahrenfeld und Othmarfchen, sämtlich auf Al- tonaer Gebiet liegend, mit dem Hauptbahnhof direkt in Verbindung gebracht, fo daß die Straßen unter den neuen Bahnlinien hindurchgeführt werden konn- ten.
DerBahnhofHolstenstraßeist als stattlicherHoch- bahnhof, ähnlich den Berliner [* 12] Stadtbahnhöfen, er- baut ; die gleichfalls hochliegenden Bahnhöfe Bahren- feld und Othmarfchen sind (1897) im Bau begriffen. Die frei gewordene ehemalige Babnhofsfläche, auf der sich gegenüber dem Haupthahnhofe das neue, Ende 1895 fertig gewordene Eisenbahndirektions- gebäude erhebt, ist von der Stadtgemeinde ange- kauft worden. Nach dem aufgestellten Bebauungs- plan wird sich auf diesem über 60000 hin großen Gebiet ein neuer Stadtteil erheben, welcher durch drei breite von Osten nach Westen laufende, die Alt- statzt mit dem Stadtteil Ottensen verbindende Straßen und durch die vom Hauptdabnhofs-Em- pfangsgeoäude auf die Palmaille von Norden nach Süden lausende, mit Anl.aa.en und Plätzen versehene breite Kaiserstraße aufgeschlossen wird. Hier wird unter anderm ein Kolonnadenbau, das städtische Museum, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal (Grundstein gelegt) und ein Bismarckstandbild so- wie das neue städtische Verwaltungsgebäude (1897 im Bau) erstehen.
Nächst dem Bahnhof Bahrenfeld ist eine neue städtische Centralgasanstalt erbaut worden, ferner eine Realschule in Ottensen, wo auch eine neue evang. Kirche erbaut wird. Der Fischmarkt, eine großartige Fischauktionshalle mit Fischereihafen, ein Hafen für kleine Schiffahrt, von welchem sich west- lich ein mächtiger Kohlen-Silospeicher mit Kohlen- hof erhebt, fowic die für 1500 Stück Vieh Raum ge- währende ViehquarantäneanstaltimVorortBahren- feld gehören der neuern Zeit an. Unter den ausgeführten Straßendurchbrüchen und Freilegungcn sind bemerkenswert der Ende 1895 erfolgte Durchbruch der Gustavstraße von Altsächsisch nach Hamhurg, die Freilegung des Fischmarktes, der Durchbruch der Kirchenstrafte nach der Königsstraße unter Freileaung der luth.
Hauptkirchc, ferner große Straßcnanlagen zur bessern Verbindung der Vor- orte mit der Stadt. Der alte Keiligengeistkirchhof zwischen Königs- und kleiner Mühlenstraße ist in eine öffentliche Anlage umgewandelt worden. Er- wähnenswert ift auch der Behnbrunnen an der Kreuzung der Goethestrasie und der Allee. Die Ein- fuhr seewärts betrug 1895: 213308 t im Werte von 28789456 M., die Ausfuhr 42693 t im Werte von 12512838 M. Die clektrifche Straßenbeleuchtung ist 1893 eingeführt worden.
Die Pferdebahngesell- schasten beförderten 1895: 15015 479 Personen. Die Ausführung elektrischer Straßenbahnen nach den Vororten sowie nach Vlankenese steht bevor. Seit 1895 sind sämtliche Straßenbahnen im über- czancze zum elektrischen Betriebe begriffen; im Jan. 1896 wurde der elektrische Betrieb der Hamburg- Altonaer Centralhabngesellschaft eröffnet. Die elek- trische Kraftstation befindet sich in Hamburg, [* 13] wo selbst 1896 eine dritte Centrale erbaut ist. Der Postoerkehr umfaßte 1895: 8100934 (10001888) eingegangene (abgegangene) Briefe, 26 652 793 und 15 593 083 M. in ein- und abgegangenen Post- anweisungen, 115157 (87 278) ein- und abge- gangene Depeschen. )895 kamen 813 Seeschiffe mit 264308 t Gütern an, 655 mit 100455 t gingen ab. -
Vgl. Eeelig, Führer durch Damburg-Altona und Umgegend (31. Aufl., Hamb. 1896);
Altsächsisch unter sckauenb. Herrschaft (7 Tle., Altona [* 14] 1891-93); Ehrenberg und Stahl, A.s topogr.
Entwicklung (ebd. 1894); W'ichmann,Gefchichte A.s (2.Anfl., ebd.1896).
Alt-Pilsenetz, czech. rix6N6c 8wi^, Markt- flecken in der öfterr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Pilfen in Böhmen, [* 15] an der Hs- lawa und an der Linie Wien-Eger der Österr. Staats- bahnen, hat (1890) als Gemeinde 1672 czech. E., eine Pfarrkirche (1351), roman. Kapelle; große Brauerei mit bedeutender Bierausfuhr. Nahebei aus einem Felfen die Ruinen einer Gauburg. Altruppin, Stadt im Kreis [* 16] Ruppin des preuß. Reg.-Bez. Potsdam, [* 17] 3 km von Neuruppin, [* 18] am Einfluß des schiffbaren Rhin in den Nnppiner See (Nhinsee), bat (1895) 1849, mit Amt und Oberförsterei 2175 E., Post, Telegraph, [* 19] Fernsprech- verbindung, cvang. Kirche; Stärke- und Ofenfabri- kation, Gerbereien, Dampfsägewerkc, Schiffbau- anstalten, Schiffahrt und Fifcherei. ^Altsächsifch. Auf der Vatikanischen Bibliothek hat Zangemeister 1894 in einer Palatinischen Hand- schrift nicht nur ein weiteres Bruchstück des Helicmd, ¶