gerühmt. Auch die
Suggestion hat man zur Behandlung des Alkoholismus versucht, jedoch mit zweifelhaftem Erfolge.
In den letzten Jahren
hat die Goldkur (s. d.) des Dr. Keely in Nordamerika
[* 2] viel von sich reden gemacht. Die Hauptrolle in der Bekämpfung des Alkoholismus fällt jedoch der Prophylaxe zu. Neben
allgemeinen staatlichen Maßnahmen, als
Beschränkung der Produktion und des
Konsums,
Beschränkung der
Zahl der Schankstätten und der
Stunden des Ausschanks, strengster unnachsichtlicher
Ahndung aller im Rausche begangenen
Vergehen,
kann auch von einer Umgestaltung der Volkssitten sowie von thätiger Mithilfe des einzelnen viel erreicht werden. In dieser
Beziehung wäre z. B. besonders eine
Beschränkung des Trinkunfugs im Studentenleben sehr wünschenswert
(vgl. Theob. Ziegler, Der deutsche
Student am Ende des 19. Jahrh., Stuttg. 1895); ferner ist
gegen die z. B. in den balt.
Provinzen vielfach herrschende Unsitte der Bereitung von Schnäpsen im Hause und des täglichen
Genusses derselben im Familienleben mit aller Macht einzuschreiten.
Besondere Gesetze zur Bekämpfung der
Trunksucht besitzen
Frankreich (vom nur daß dessen
weise Bestimmungen nicht energisch gehandhabt und überdies dadurch fast hinfällig werden, daß seit dem Gesetz vom die
Errichtung von Schankstellen völlig freigegeben ist; dann
Österreich
[* 3] für Galizien und
Bukowina (vom ein
Entwurf mit
Gültigkeit für alle
Reichsländer erlangte nicht Gesetzeskraft), und
Belgien
[* 4] Das letztere
Gesetz stellt insbesondere unter
Strafe die öffentlich wahrgenommene
Trunkenheit, das Abgeben von
Spirituosen an offenbar Betrunkene
oder solche noch nicht 16 J. alte
Personen, die sich nicht unter
Aufsicht eines Erwachsenen befinden, seitens der Kaufleute
und Schankwirte, die
Aufforderung zu einer Trinkwette oder die
Annahme einer solchen, wenn der Austrag
derselben
Trunkenheit zur Folge hatte; das Feilbieten von
Spirituosen außerhalb der
Cafés, Schänken oder Verkaufsstellen,
den Verkauf von Getränken und Genußmitteln in öffentlichen Häusern. (S. auch
Trunksucht.) –
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Baden,
[* 5] in Niederösterreich, an der
Schwechat,
im
WienerWalde, hat (1890) 870, als Gemeinde 1430 E.;
große Kalkbrennereien und Cementfabrik. Alland war Babenbergischer
Besitz, Geburtsort
Friedrichs von
Baden, der mit dem letzten Hohenstaufen Konradin in Neapel
[* 6] enthauptet wurde, und Lieblingsaufenthalt
des Kronprinzen
Rudolf, der im nahen Mayerling, das zur Gemeinde Alland gehört, starb. In Alland wird 1896 eine großartige
Heilanstalt für Lungenkranke nach den Anleitungen Professor von
Schrötters errichtet.
Marktflecken im
Bezirksamt Hilpoltstein des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, hat
(1895) 1421 E., darunter 105
Evangelische, Postexpedition,
Telegraph,
[* 8] 4 kath.
Kirchen, ein Schloß;
Deutsche
[* 9]Credit-Anstalt *, arbeitet gegenwärtig mit
42 (früher 30) Mill. M. eingezahlten
Kapitals. Die neuen
Aktien lauten auf je 1200 M. Die Dividende betrug nach der Kapitalerhöhung 1891: 9,
1892: 8½, 1893: 8, 1894: 10, 1895 und 1896:11 Proz. Kurse der
Aktien in
Berlin
[* 10] ult. 1891‒96: 166, 163, 176,50, 193,90, 216,
216,50 Proz.
Umsatz 1895:3620 Mill. M. Reservefonds 14,5 Mill. M. Betrag der umlaufenden 4- und 3½ prozentigen
Pfandbriefe 26,5 Mill. M., der Hypothekendarlehen in Pfandbriefen 29,9 Mill. M.
DeutscheKleinbahngesellschaftinBerlin,Eisenbahngesellschaft, die im
Besitze folgender eigenen
Bahnen ist:
SpandauerStraßenbahn mit Abzweigung nach Pichelswerder, die Dampfstraßenbahn Eltville-Schlangenbad und die
Kleinbahn Groß-Peterwitz-Katscher.
Außerdem gehören ihr sämtliche Geschäftsanteile der Oberschlesischen Dampfstraßenbahn-Gesellschaft und Anteile
an andern in- und ausländischen
Kleinbahnen.
Das Aktienkapital beträgt (1896) 3,5 Mill.
M. in
Stammaktien, 4 Mill.
M. in 4½prozentigen
und 8 Mill.
M. in 4prozentigen
Obligationen.
*. 1) Almás, auch
Bács-Almás, hat (1890) 8458 deutsche, magyar. und serb. E.
– 2) Almás, auch Duna-Almás, an der Linie
Brucka. d. Leitha-Budapest
(Station Almás-Füzitö) und Almás-Füzitö-Gran
der
Ungar.
(Hypudaeus alpinus Wag.), ein 12 cm langer Nager mit 7 cm langemSchwanze von dunkelaschgrauer
bis rötlichgrauer
Farbe. Der
Schwanz ist ziemlich dick, weißlichgrau. Die Alpenmaus findet sich in den
SchweizerAlpen
[* 12] nie unter 1300 m,
am häufigsten aber in der eigentlichen Alpenregionbis in das Gebiet des ewigen Schnees, wo sie einen 9‒10
Monate dauernden
Winter zu überstehen hat und von den stark entwickelten
Wurzeln und unterirdischen
Stengeln der nur stellenweise
dicht vegetierenden
Pflanzenwelt der Hochalpen lebt. Sie besucht auch die Sennhütten und nascht von allen Eßwaren mit Ausnahme
von Fleisch. Im Winter lebt die von gesammelten Vorräten, aber auch von frischen
Pflanzen, zu denen sie sich unter Schnee
[* 13] und Rasen lange
Gänge wühlt. Die höchsten Punkte, wo sie beobachtet wurde, sind die
Spitze des Theodulhorns
und der
Bernina.