ver-1068 fuhren, und das Bedürfnis nach einem schriftlich abgefaßten
Landrecht überhaupt veranlaßte 462 v.Chr. den
Tribun
Gajus Terentilius
Arsa zu dem Gesetzvorschlag, es sollten fünf
Männer zur Aufzeichnung der Gesetze gewählt werden. Der
Vorschlag
ging wegen des
Widerstandes der
Patricier nicht durch. Die folgenden
Tribunen nahmen ihn wieder auf. Aber
erst 454 ging der Senat darauf ein; angeblich sollen drei
Patricier nach
Großgriechenland (den griech.
Kolonien in Unteritalien),
nach anderer Überlieferung nach
Athen
[* 2] gegangen sein, um sich über die dortigen Gesetze zu unterrichten.
Nach ihrer Rückkehr 451 trat nach dem
Vorschlage des Senats an die
Stelle der Konsuln, unter Suspendierung
des
Tribunats, ein Kollegium von zehn Männern, die mit der höchsten Gewalt ohne Provokation den
Auftrag erhielten, den Wortlaut
der Gesetze festzustellen. (S.
Decemvirn.) In demselben Jahre wurden die Gesetze, auf zehn
Tafeln aufgezeichnet, von dem
Volke
in Centuriatkomitien bestätigt. Auch für das nächste Jahr wurden zur Weiterführung derAufgabeDecemvirn
gewählt: doch wurden sie wegen
Mißbrauchs ihrer Macht 449 endlich gewaltsam entfernt.
Nach ihrem
Sturze wurden die Gesetze zusammen auf zwölf Tafeln eingegraben und unter den Konsuln
LuciusValerius und
MarcusHoratius öffentlich ausgestellt. Als die
Römer
[* 3] nach der
Niederlage durch die
Gallier 386 v.Chr. ihre Stadt wieder aus
der
Asche erhoben, stellten sie auch die Zwölf Tafeln wieder auf. Sie enthielten in altertümlicher Gedrungenheit
weniger das sakrale und das
Staatsrecht als das Kriminal- und hauptsächlich das Civilrecht und wurden fortdauernd, natürlich
unter Berücksichtigung der
Veränderungen, welche durch neuere Einrichtungen und Gesetze herbeigeführt waren, als Grundlage
der röm. Rechtsverfassung angesehen, auch von bedeutenden Rechtsgelehrten
ausgelegt, ja selbst bei dem Elementarunterricht berücksichtigt. Im 3. Jahrh. n.Chr. befanden
sich die
Tafeln sicher noch in
Rom,
[* 4] und obgleich sie später untergegangen waren, so besaß doch das Zeitalter Justinians noch
den vollständigen
Text in dem Kommentar des Gajus. Um die Sammlung und Bearbeitung der geringen Bruchstücke,
die in vereinzelten Anführungen besonders bei Festus und Gellius erhalten geblieben sind, machten sich namentlich
Gothofredus,
Dirksen,
Scholl (Lpz. 1866) und Voigt, Die XII
Tafeln (2 Bde., ebd. 1883), verdient. –
Vgl. auch
Bosch,
DeXII tabularum legea Graecis petita (Gött. 1893).
(spr.
sw-), Hauptstadt der niederländ.
Provinz Oberyssel, an dem in den Zuidersee fließenden Zwarte
Water, unweit
der
Yssel und
Vecht, mit ersterer durch den
Kanal
[* 5] Willemsvaart in
Verbindung gesetzt, an den Linien
Zutphen-Leeuwarden und
Almelo-Zwolle
der Staatsbahnen
[* 6] und der Linie
Utrecht-Kämpen der
Centralbahn, zählt (1896) 30165 E. Hauptgebäude der
Stadt sind die reform. St. Michaelskirche (1406 begonnen) mit einer berühmten Orgel und einem
Grabdenkmal des
Thomas a Kempis (von Mengelberg), das Regierungsgebäude mit dem Provinzialarchiv, das Justizgebäude, das
modernisierte Rathaus, das Kaufhaus neben der Bethlehemkirche und ein altgot.
Thor, das Sassenthor. Zwolle hat einige
Eisen- und
Baumwollindustrie und bedeutende
Korn-, Vieh-
und Fischmärkte.
Beträchtlich ist der Binnen- und Außenhandel sowie der Dampfschiffahrtsverkehr mit
Amsterdam,
[* 7] den
Yssel- und Rheinstädten.
Der 6 km im Norden
[* 8] der Stadt gelegene, jetzt mit
Anlagen gezierte Agnetenberg trug einst das Augustinerkloster, in dem
Thomas a Kempis
sein Leben beschloß. Zwolle war schon frühzeitig eine bedeutende Handelsstadt und Mitglied der
Hansa.
Stadt in der
AmtshauptmannschaftChemnitz
[* 9] der sächs. Kreishauptmannschaft
Zwickau,
[* 10] an der Zwönitz, der Linie
Chemnitz-Aue-Adorf
und der
NebenlinieChemnitz-Stollberg-Zwönitz (40,1 km) der Sächs. Staatsbahnen, hat (1895) 2926, mit dem nahen
Niederzwönitz 5556 E.,
darunter 44 (49) Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 11] evang.
Kirche im Barockstil, 1891 erneuert, Rathaus (1878)
mit Stadtbibliothek, städtische
Sparkasse, Spar- und Vorschußverein; Fabrikation von Metallwaren, besonders Emailgeschirr,
Schuh- und
Strumpfwaren, Preßspänen und
Pappe,
Brauerei, Gerberei, Gorlnäherei und Jahrmärkte. Zwönitz wird bereits 1417 als
Stadt erwähnt, war Bergstadt und gehörte bis 1536 dem
Kloster Grünhain.
zu ihr gehören viele der sog.
Schimmelpilze,
besonders die Gattung Mucor nebst einigen verwandten
Arten.
Charakteristisch für diese
Pilze ist die
Bildung vonZygosporen
durch Kopulation
[* 17] zweier benachbarter Pilzhyphen. (S. auch Mucor und Kopulation sowie
Tafel:
PilzeIII,
[* 1]
Fig. 3c.)
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Terebinthinen (s. d.) mit gegen 100 meist tropischen
Arten, kraut-
oder strauchartige Gewächse, selten
Bäume, mit gegenständigen zweizähligen oder gefiederten
Blättern und verschieden gefärbten
zwitterigen fünfzähligen
Blüten und einem mehrfächerigen
Fruchtknoten mit einem Griffel. Zu den Zygophyllaceen gehört
die Stammpflanze dcs Guajakholzes (s. d.).
Krankheiten, soviel wie
Infektionskrankheiten (s. d.). ^[= zum Unterschiede von denjenigen Krankheiten, die durch veränderte Körperzustände oder Unregelmä ...]