Slivenzaberge überragt, hat je nach dem Wasserstande 21‒56 qkm Flächeninhalt, eine größte
Tiefe von 5 m und umschließt
vier
Inseln, auf deren größter das
Torf Ottok liegt. Wie das ganze Karstgebiet aus zerspaltenen und durchhöhlten Kalkmassen
besteht, so auch der
Grund und die Umgebung des Zirknitzer See; daher finden sich viele natürliche
Kanäle, die
stets unterirdische
Verbindungen mit benachbarten Gegenden unterhalten. Dunkle
Stellen des Wasserspiegels verraten das
Dasein
solcher
Trichter, in denen das Wasser unterirdisch abläuft und im Laibacher
Thale als Bistrizza und Borownizza wieder erscheint.
Nach anhaltendem oder heftigem
Regen erreicht der See die
Höhlen Velka-Karlauza und
Mala-Karlauza und durch
sie das
Thal
[* 2] St. Canzian, nach wiederholtem Verschwinden oberhalb Planina die
Unz. Bei sehr großem Wasserandrange aber tritt
der See aus und erhebt sich bis zu 1,3 m über den gewöhnlichen Wasserstand; 1707‒14 floß der See nur einmal ab, Jan. 1834 bis
Febr. 1835 war er ausgetrocknet. –
Vgl. Urbas, Das
Phänomen des Zirknitzer See (in der «Zeitschrift des
Deutschen
und
Österreichischen Alpenvereins», 1879) und Martel, Les abimes (Par. 1894).
ein tetragonales, mit Rutil
[* 3] und Zinnstein
[* 4] isomorphes Mineral, das meist säulenförmige oder pyramidale
[* 1]
(Fig. 1:
Kombination von Prisma,
[* 5] Pyramide, ditetragonaler Pyramide;
[* 1]
Fig. 2:
Kombination von
Deuteroprisma, Pyramide, ditetragonaler Pyramide),
ganz selten auch verzwillingte Individuen bildet, von der Härte 7,5 und dem spec. Gewicht 4,4 bis 4,7. Der Zirkon ist
an sich farblos, selten wasserhell oder weiß (Jargon), meist gefärbt in grauen, gelben, grünen, namentlich roten und
braunen
Farben; die lebhaft orangefarbenen durchsichtigen nennt man Hyacinth. Im
Feuer brennen sich manche
intensiv gefärbten
Varietäten ganz weiß.
Die farblos gemachten Zirkon werden, wenn auch selten, zur Imitation von Diamant
[* 6] verwendet. Das Mineral hat einen
sehr oft diamantartigen, auch in den
Fettglanz fallenden
Glasglanz und ist pellucid in allen
Graden. Der chem. Zusammensetzung
nach besteht der Zirkon aus 1
Molekül Zirkonsäure und 1
MolekülKieselsäure, ZrO2 + SiO2 ^[ZrO2
+ SiO2] oder ZrSiO4 , manche besitzen auch einen kleinen Eisengehalt, der wohl die Färbung bedingt. Die
schönfarbigen und durchsichtigen
Varietäten des Zirkon, die sich namentlich lose in den Flußsanden
Ceylons und
Ostindiens finden,
werden als
Edelstein (s.
Phantasiesteine) benutzt; auch gebraucht man den Zirkon wegen seiner Härte zu
Zapfenlagern
für feine Wagen, für die
Spindeln feiner
Räder.
Der Zirkon wird imitiert durch goldgelben
Topas,
[* 7] dem man durch
Glühen einen rötlichen
Stich verliehen hat, besonders aber durch
Hessonit (s. Granat).
[* 8] Im letztern Fall ist das hohe
specifische Gewicht des Zirkon für die Unterscheidung
charakteristisch.
Größere Zirkon erscheinen als accessorische Gemengteile in gewissen Graniten,
Syeniten und
Basalten. Sehr merkwürdig
ist aber die außerordentlich weite und konstante
Verbreitung des Minerals in vereinzelten mikroskopischen Individuen durch
fast sämtliche
Eruptivgesteine und die meisten krystallinischen
Schiefer; auch in Sandsteinen, Sanden und Grauwacken fehlt
eingeschwemmter mikroskopischer Zirkon in oft abgerundeten
Körnern selten. ^[Abb. 1 und 2: Zirkonkrystalle]
ältere Bezeichnung für
Zirkonoxyd, s.
Zirkonium. ^[= (chem. Zeichen Zr; Atomgewicht 90,7), ein selten vorkommendes, zur Gruppe des Titans gehöriges ...]
(chem. ZeichenZr;
Atomgewicht 90,7), ein selten vorkommendes, zur Gruppe des
Titans gehöriges vierwertiges
Metall, das, mit Sauerstoff verbunden, die
Zirkonerde, das Zirkonoxyd, ZrO2 bildet. Diese findet sich mit
Kieselsäure
verbunden imZirkon (s. d.) und außerdem mit Wasser verbunden in dem Malakon. Das Zirkonium ist
ein schwarzes, beim Zusammendrücken unter dem Polierstahle graphitartig aussehendes Pulver, das sich an der Luft weit unter
der
Glühhitze entzündet und zu
Zirkonerde verbrennt. Das Zirkonoxyd strahlt beim Erhitzen ein sehr intensives Licht
[* 9] aus und
dient deshalb, wie die
Thorerde (s.
Thorium), zur Herstellung der
Strümpfe für das Gasglühlicht
[* 10] (s. d.).
Markt im
BezirksamtFürth
[* 14] des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, unweit der Bibert, an der
Linie
Fürth-Kadolzburg der
Lokalbahn-Aktiengesellschaft, hat (1895) 3779 E., darunter 255 Katholiken und 79 Israeliten, Postexpedition,
Fernsprechverbindung, Spar- und Vorschußverein;
bedeutende
Spielwaren- und Metallspiegelfabrikation, Metalldruckerei, Cichorienfabrikation,
Brauerei, Ziegelei und Tabakbau.
Nördlich die alte Feste mit Aussichtsturm.
Bei Zirndorf griff Gustav
Adolf Wallensteins
Lager
[* 15] vergebens an.
oder Cikaden, auch
Gleichflügler (Homoptera), eine Unterordnung der Schnabelkerfe, ziemlich plump gebaute
Insekten
[* 16] mit kurzem, breitem
Kopf, kurzen, in eine
Borste auslaufenden Fühlern, ganz hinten an der Unterseite des
Kopfes entspringendem
Saugrüssel, vier ihrer ganzen Länge nach gleichartig gebildeten hautigen Flügeln, deren vordere manchmal
etwas derber als die hintern sind und in der Ruhe dachartig über dem Körper getragen werden. Die meisten
Arten, besonders
die durch
Größe und Schönheit ausgezeichneten, leben in warmen
Ländern, bei uns nur wenige kleine und unscheinbare. Die
Zirpen nähren sich sämtlich von Pflanzensäften. Die Weibchen besitzen am Hinterleibsende einen
Legebohrer, mit dem sie die
Eier
[* 17] in Pflanzenteilen, namentlich in Baumrinde unterbringen. Die Zirpen zerfallen in die Familien
der
Singzirpen,
[* 18]
Leuchtzirpen,
Buckelzirpen und
Kleinzirpen. (S. die betreffenden
Artikel.)
(s. d.), organisierte ihre Streitkräfte und ließ auf den Anhöhen von Austie
eine Befestigung (Tabor) anlegen, wovon die strenge Partei der Hussiten den NamenTaboriten erhielt. Um Prag
[* 25] gegen den Kaiser Sigismund
zu verteidigen, verschanzte Ziska sich auf dem Berge Witkow. Mit angeblich 4000 Mann schlug er hier die
wiederholten Stürme von 30000 Mann zurück, und jener Ort heißt deshalb jetzt noch der Ziskaberg. Am schlug er
Sigismund bei Pankratz, und den Tag darauf eroberte er die Bergfeste Wyšehrad bei Prag.
Nach dem Tode des Nikolaus von Husinetz 1421 erkannten alle Hussiten Ziska als ihr Oberhaupt an. Bei der Belagerung
des Schlosses Raby verlor er durch einen Pfeilschuß auch sein zweites Auge, führte aber trotzdem seine Truppen weiter, schlug
Kaiser Sigismund aufs neue bei Deutsch-Brod und drang in demselben Jahre in Mähren
[* 26] und Österreich
[* 27] ein. Als die Prager
seinem Willen nicht gehorchten, demütigte sie der blinde Heerführer durch mehrere Niederlagen und zwang
die Stadt 1424, sich zu unterwerfen. Ziska starb an einer pestartigen Krankheit während der Belagerung von Pribislau.
Er war der begabteste Feldherr der Hussiten und wußte namentlich die Wagenburg geschickt anzuwenden, durch die er bei gänzlichem
Mangel an Reiterei sein Fußvolk gegen feindliche Angriffe sicherte. Die Enthüllung eines Denkmals für
Ziska bei Pribislau fand 1874 statt. Alfred Meißner hat Z.s Leben in einem Epos «Ziska» (12. Aufl.,
Berl. 1884) poetisch behandelt. –