namentlich bei der überhaupt so altertümlich organisierten
Brückenechse (s. d.), ist er aber noch im Zusammenhang mit dieser
und entspricht einem mittlern, unpaaren
Sehnerven. Bei diesem
Tiere ist auch das der
Birne entsprechende, außen von einer Bindegewebskapsel
umhüllte distale Ende der Zirbeldrüse hohl (Epiphysenblase). Seine vordere Wandung stellt eine Linse
[* 2] dar
und der größte
Teil der Innenwandung des hinter derselben liegenden Hohlraums zeigt sich mit eigentümlichen feinsten, von
Pigment umgebenen Nervenendigungen (Stäbchen) besetzt und entspricht so einer Netzhaut.
Daß manche Reptilien mit dem Parietalauge,
wenn auch nicht deutlich sehen, so doch Lichteindrücke wahrnehmen können, erscheint nicht unwahrscheinlich.
Reißzirkel, ein zum Reißzeug (s.d.) gehöriges Zeichengerät, besteht aus zwei metallenen unten gespitzten
Schenkeln, die durch ein Scharnier verbunden sind. Zum Abgreifen und
Auftragen der
Maße dient der
Stock- oder Handzirkel; zum
Zeichnen von
Kreisen der Einsatzzirkel mit Einsatzstangen für
Bleistift
[* 6] und Ziehfeder, Verlängerungsstange
für größere
Kreise
[* 7] und Nadeleinsatz. Der letztere ist nötig, um die Mittelpunkte der
Kreise nicht auszuweiten.
Man unterscheidet im allgemeinen zwei Formen der Zirkel. Die alte Form hat Schenkel mit dreieckigem Querschnitt und
muschelförmigem
Ausschnitt im obern
Teile für bequeme Handhabung. Die Befestigung der Einsätze geschieht durch Schrauben.
[* 8] Die «neue Form», die von Clemens Riefler eingeführt
ist und jetzt in unzähligen
Variationen auftritt, hat Schenkel mit rundem Querschnitt, die Befestigung der Einsätze erfolgt
in der Regel durch federartig wirkende Rohrverbindungen.
Der
Teil-, Feder- oder
Haarzirkel ist für genaue
Einteilung einer gegebenen
Strecke in eine Anzahl gleicher
Teile bestimmt. Die
beiden Schenkel sind aus einem
StückStahl federartig gearbeitet; durch eine Schraube mit flachem
Gange
läßt sich die Entfernung der Zirkelspitzen um ganz geringe Unterschiede verändern. Der Nullenzirkel ermöglicht das Ziehen
sehr kleiner
Kreise und ist in neuerer Zeit als Fallnullenzirkel sehr beliebt, der vor dem einfachen Nullenzirkel den Vorzug
hat, daß er beim Ziehen der
Kreise das Loch für den Mittelpunkt nicht erweitert.
Der Dreispitzzirkel gehört zu den Winkelmeßapparaten. Er hat drei Schenkel, die am
Kopfe so miteinander verbunden sind,
daß die drei
Spitzen auf die drei
Ecken eines jeden Dreiecks eingestellt werden können. Der Volutenzirkel dient zur Zeichnung
rechts- und linksläufiger
Spiralen sowie der dazugehörigen Spiegelbilder. Der Ellipsenzirkel
[* 9] (s. d.)
zum Zeichnen von Ellipsen. Zum Reduzieren von
Strecken auf einen andern Maßstab
[* 10] dient der Reduktionszirkel, speciell zum
Halbieren
[* 11] der Halbierzirkel (s. Reduktionszirkel). Zum Abstechen größerer
Strecken und zum
Schlagen größerer
Kreise benutzt
man den
Stangenzirkel (s. d.). Zum
Zeichnen mit Kreide
[* 12] auf der
Wandtafel dient der
Tafelzirkel (s. d.).
Über die im Maschinenbau zum Abmessen von Dimensionen gebräuchlichen Zirkelformen s. die
Artikel:
Greifzirkel,
[* 13] Hohlzirkel,
[* 14] Mikrometerzirkel.
[* 15]
Verbindungszirkel, die zu einem Zeichen zusammengezogenen Anfangsbuchstaben des
Namens und oft auch des
Wahlspruchs
einer studentischen
Verbindung, z. B. die vereinigten
Buchstaben E. F. V. als die Anfangsbuchstaben des
burschenschaftlichen
Wahlspruchs «Ehre,
Freiheit, Vaterland».
Die Zirkel sind aus den Chiffern der Studentenorden entstanden und
dienten zuerst als geheimes Erkennungszeichen.
Ferdinand, Mineralog und Geolog, geb. zu
Bonn,
[* 16] widmete sich zuerst berg- und hüttenmännischen
Studien und ging nach einer im
Sommer 1860 nach
Island
[* 17] unternommenen
Reise 1861 nach
Wien,
[* 18]
um an dem Hofmineralienkabinett
und an der
Geologischen Reichsanstalt mineralog. und geolog. Untersuchungen auszuführen. 1863 wurde er Professor an der
Universität
zu Lemberg,
[* 19] wo er mit mehrfachen
Unterbrechungen durch größere Studienreisen nach
Frankreich, in die Pyrenäen, nach
Schottland,
Italien
[* 20] fünf Jahre verweilte.
Als 1868 in Kiel
[* 21] ein besonderer Lehrstuhl für Mineralogie und Geologie
[* 22] errichtet wurde, folgte er einem
Rufe dahin. Seit Herbst 1870 wirkt er als Nachfolger
Naumanns in
Leipzig
[* 23] als ord. Professor an der
Universität und Direktor
des neubegründeten Mineralogischen Museums. Der
Sommer 1874 führte ihn nach Nordamerika
[* 24] zur Untersuchung der von der sog.
Geologischen Erforschung des vierzigsten Breitengrades veranstalteten großartigen Sammlungen. 1883 wurde
er zum
Geh.
Bergrat ernannt. Im Winter 1894/95 war er zu wissenschaftlichen Zwecken in
Ceylon
[* 25] und
Indien. Zirkel hat sich mit besonderer Vorliebe
dem mikroskopischen
Studium der Beschaffenheit und
Struktur der
Mineralien
[* 26] und Felsarten zugewandt.
Außer zahlreichen in Fachzeitschriften
veröffentlichtenAbhandlungen sind von größern Werken Z.s zu nennen: «Reise nach
Island im
Sommer 1860»
(mit W. Preyer, Lpz. 1862),
«Lehrbuch der Petrographie» (2 Bde.,
Bonn 1866; 2. gänzlich neu verfaßte Aufl., Lpz. 1893‒95),
«Untersuchungen über die mikroskopische Zusammensetzung und
Struktur der Basaltgesteine»
(Bonn 1869),
«Die mikroskopische Beschaffenheit der
Mineralien und Gesteine» (Lpz.
1873),
«Microscopical petrography» (Neuyork
[* 27] 1876). Auch gab er
Naumanns «Elemente der Mineralogie» neu heraus (13. Aufl.,
Lpz. 1897 fg.).
Diallele, oder logischer
Zirkel, ein falscher
Schluß, der darauf beruht, daß das zu Beweisende ausdrücklich
oder versteckt als Beweisgrund gebraucht wird.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk
Loitsch in Krain,
[* 30] am
Zirknitzer See (s. d.), hat (1890) 1547, als Gemeinde 5311 E.
und Salzhandel.
See,Czirknitzer See, nach dem Markt
Zirknitz (s. d.) benannt, 8 km östlich von
Adelsberg, liegt in einem
Thalkessel ohne Ausgang, südwestlich vom Javornik, nordöstlich vom
¶
mehr
Slivenzaberge überragt, hat je nach dem Wasserstande 21‒56 qkm Flächeninhalt, eine größte Tiefe von 5 m und umschließt
vier Inseln, auf deren größter das Torf Ottok liegt. Wie das ganze Karstgebiet aus zerspaltenen und durchhöhlten Kalkmassen
besteht, so auch der Grund und die Umgebung des Zirknitzer See; daher finden sich viele natürliche Kanäle, die
stets unterirdische Verbindungen mit benachbarten Gegenden unterhalten. Dunkle Stellen des Wasserspiegels verraten das Dasein
solcher Trichter, in denen das Wasser unterirdisch abläuft und im Laibacher Thale als Bistrizza und Borownizza wieder erscheint.
Nach anhaltendem oder heftigem Regen erreicht der See die Höhlen Velka-Karlauza und Mala-Karlauza und durch
sie das Thal
[* 32] St. Canzian, nach wiederholtem Verschwinden oberhalb Planina die Unz. Bei sehr großem Wasserandrange aber tritt
der See aus und erhebt sich bis zu 1,3 m über den gewöhnlichen Wasserstand; 1707‒14 floß der See nur einmal ab, Jan. 1834 bis
Febr. 1835 war er ausgetrocknet. –
Vgl. Urbas, Das Phänomen des Zirknitzer See (in der «Zeitschrift des Deutschen
und Österreichischen Alpenvereins», 1879) und Martel, Les abimes (Par. 1894).