Mähren
[* 2] gekommen und viele Jahre
Älteste der ledigen Schwestern zu Herrnhut gewesen war. Zinzendorf starb zu Herrnhut.
– Z.s «Geistliche Gedichte» sammelte
Knapp (Stuttg. 1845).
(Sion), ursprünglich
Name des Hügels und der Bergfeste, durch deren Eroberung
David die Jebusiter und ihre Stadt
Jerusalem
[* 5] unterwarf. Der kleine, südlich vom Tempelberg gelegene Hügel war nicht durch seine Höhe, sondern durch seine
steilen
Wände, durch seine Abgeschlossenheit und durch die Beherrschung der an seinem Fuße entspringenden
einzigen
Quelle
[* 6] bei
Jerusalem zur Zwingburg sehr geeignet. Weil
David hier seine Residenz einrichtete, erhielt der
Bezirk des
Hügels den
Namen Davidsstadt. Mit der allmählichen
Ausdehnung
[* 7] der königl. Residenz nach Norden
[* 8] (Bauten Salomos) wurde der
Name Zion auf den nördlicher gelegenen Tempelberg übertragen und bei der wachsenden Bedeutung des
Tempels dichterisch auch für ganz
Jerusalem gebraucht. Seit dein 4. Jahrh. n. Chr.
bis in die neueste Zeit verstand man Zion fälschlich von dem höchsten Hügel
Jerusalems, dem Südwesthügel (daher «traditioneller
Z»). (S.
Jerusalem nebst
Plan.)
(EmberizaciaL.), eine 18 cm lange, 24 cm klafternde graue
Ammer, die jenseit der
Alpen
[* 10] sehr gemein ist,
in
Deutschland
[* 11] aber sich nur am Rhein von
Baden
[* 12] abwärts
bis in die Gegend von
Bonn
[* 13] findet.
ungar.
Szepes,
Komitat in
Ungarn
[* 19] (s. d. nebst Karte), grenzt im N. an Galizien,
im O. an das
Komitat Sáros, im
S. an
Abanj-Torna und Gömör, im
W. an das
Komitat Liptau und an Galizien und hat mit den 16 ehemaligen
Zipser Kronstädten, die bis 1876 einen selbständigen Distrikt bildeten, 3605 qkm und (1890) 163291 meist röm.-kath.
slowak. E. (44958 Deutsche,
[* 20] 17518 Ruthenen, 4999 Magyaren), darunter 29404
Evangelische, 21397
Griechisch-Katholische
und 6095 Israeliten.
Das
Komitat ist sehr gebirgig und rauh, aber gut bewässert durch den
Poprád, Hernád,
Dunajec u. s. w. Es wird von der
Hohen Tatra,
der
Zipser Magura und der
Niedrigen
(Kleinen)
Tatra und ihren Fortsetzungen durchzogen und liefert Getreide,
[* 21] Flachs, Hopfen
[* 22] und in den südl.
Thälern auch Obst, Hornvieh, Schafe
[* 23] und Wild, darunter selbst
Wölfe und
Bären, ferner Kupfer,
[* 24] Eisen
[* 25] und andere Metalle. Haupterwerbszweige sind
Ackerbau und Viehzucht,
[* 26]
Bergbau,
[* 27] Verfertigung von Leinwand, Leder- und
Töpferwaren.
Das
Komitat umfaßt 13
Städte mit geordnetem Magistrat und 6 Stuhlbezirke und heißt nach dem
Zipser Schloß
(s. Kirchdrauf). Hauptstadt ist die Stadt mit geordnetem Magistrat Leutschau (s. d.).
Die Sechzehn
Zipser Kronstädte, von denen Igló (s. d.) die bedeutendste ist, wurden
im 12. Jahrh. durch eingewanderte
Sachsen
[* 28] gegründet und von
Kaiser Sigismund 1412 für 37000 Schock
Prager Groschen an
Polen
verpfändet, nach dessen erster
Teilung sie an
Ungarn 1773 zurückkamen. ^[]
Gehirnepiphyse
(Glandula pinealis oder conarium), ein ziemlich in der Mitte des
Gehirns liegender erbsengroßer,
rundlicher Körper von fester Gehirnsubstanz, der in seinem Innern zuweilen eine
Höhle und in seinem Zellgewebe sandige Körnchen
von derselben Zusammensetzung wie die der
Knochenasche enthält (s.
Gehirn
[* 29] nebst
Tafel,
[* 1]
Fig. 1, 9, sowie
Tafel: Körper des
Menschen,
beim
ArtikelMensch).
Beim weiblichen Geschlecht ist die Zirbeldrüse größer als beim männlichen, und von einigen
Philosophen, z. B.
von Descartes, wurde sie für den Sitz der Seele angesehen.
Man findet dieses Organ, dessen Funktion noch zweifelhaft ist, auch bei Säugetieren,
Vögeln, Reptilien
und
Amphibien, während es bei Fischen noch nicht vollständig nachgewiesen ist. Die sandigen Konkremente (Hirnsand) werden
nur bei dem
Menschen beobachtet. Eine
Drüse ist die Zirbeldrüse nicht, sondern heißt nur so wegen ihrer drüsenförmigen Gestalt.
In neuerer Zeit ist die Zirbeldrüse durch H. de
Graaf und W.
BaldwinSpencer einer eingehenden Untersuchung unterzogen
worden, wobei sich herausgestellt hat, daß die Zirbeldrüse höchst wahrscheinlich ein rudimentäres Organ und zwar
der funktionslose Rest eines mitten auf dem Scheitel gelegenen unpaaren
Auges (Scheitel-, Parietal- oder Pinealauge) ist.
Ursprünglich scheinen die Stammformen sämtlicher Wirbeltierordnungen ein solches Parietalauge besessen
zu haben, das bei den verschiedenen Ordnungen in verschiedenem
Umfange geschwunden ist, sich aber am besten bei einer Reihe
von Reptilien gehalten hat. Eine Anzahl dieser
Tiere haben oben auf dem knöchernen Scheitel zwischen den Scheitelbeinen ein
rundes Loch (das foramen parietale), das besonders bei einigen fossilen Formen sehr ansehnlich ist und
das Schädeldach
bis in die Schädelhöhle durchsetzt. Am nicht macerierten, noch mit
Haut
[* 30] überzogenen Schädel wird dies
Loch oft von einer eigenartig beschaffenen, pigmentlosen, gelegentlich sogar durchsichtigen
Schuppe überdeckt, die als ein
der Hornhaut des eigentlichen
Auges entsprechendes Gebilde aufgefaßt werden kann. Die Zirbeldrüse selbst erscheint
als ein birnförmiges Gebilde mit langem Stiel, der in demselben Gehirnteile wie die eigentlichen
Sehnerven, im Zwischenhirn
nämlich, wurzelt. Meist ist er degeneriert und sein Zusammenhang mit der eigentlichen Zirbeldrüse unterbrochen.
Bei andern Formen,
¶
mehr
namentlich bei der überhaupt so altertümlich organisierten Brückenechse (s. d.), ist er aber noch im Zusammenhang mit dieser
und entspricht einem mittlern, unpaaren Sehnerven. Bei diesem Tiere ist auch das der Birne entsprechende, außen von einer Bindegewebskapsel
umhüllte distale Ende der Zirbeldrüse hohl (Epiphysenblase). Seine vordere Wandung stellt eine Linse
[* 32] dar
und der größte Teil der Innenwandung des hinter derselben liegenden Hohlraums zeigt sich mit eigentümlichen feinsten, von
Pigment umgebenen Nervenendigungen (Stäbchen) besetzt und entspricht so einer Netzhaut. Daß manche Reptilien mit dem Parietalauge,
wenn auch nicht deutlich sehen, so doch Lichteindrücke wahrnehmen können, erscheint nicht unwahrscheinlich.