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jicren der Metalle ist eine Anwendung dieses Satzes, der aber nur richtig ist, solange es sich um völlige Eintauchung des zu schützenden Metalls in die angreifende Flüssigkeit handelt. So werden aller- dings Schiffsbeschlage von Eisen [* 2] durch Befestigung mit Zinknägeln und Verbindung mit kleinen Zink- platten konserviert; dagegen kann die Anwendung von Zinknägeln auf Dachdeckungen von Eisen nicht dieselbe Wirkung haben. Das Galvanisieren eiserner Bleche, Drähte und Geräte, wie es jetzt überall aus- geführt wird, ist weiter nichts als ein Verzinken überzug ganz ist; jedenfalls ist aber durch die Ein- führung des I. zum Überziehen eiserner Gegenstände statt des Verzinnens ein wichtiger technischer Fort- schritt geschehen.
Neuerdings stellt man, um die Züge der gezogenen Geschütze [* 3] zu schonen, die Hülle der Geschosse [* 4] und die Kartätschen vielfacb aus dar. Sehr wichtig endlich ist das Zinke durch seine An- wendung zu Legierungen mit andern Metallen. Am wichtigsten sind die Legierungen mit Kupfer, [* 5] deren Farbe und andere Eigenschaften von dem Vcr- bältnis beider Metalle abhängen. Man unterschei- det Messing (s. d.) oder Gelbguß und Tombak (s. d.) oder Rotguß. Kupfer, Zinke und Zinn geben Bronze [* 6] ^s. d.); Kupfer, Zinke und Nickel geben Nensilber (s. d.). S. auch Zinkgießerei und Zinkgußwaren.
Statistisches. Die jährliche Förderung von Zinkerzen ist anzunehmen in Europa [* 7] zu 1400900 t im Werte von etwa 33 Mill. M., auf der ganzen Erde zu 1750000 t im Werte von etwa 38 Mill. M. Fast die Hälfte der europ. Förderung (1896: 004 744 t) entfällt auf Oberschlesien, weitere 125128 t auf das übrige Deutschland [* 8] und zwar auf Rheinland, West- falen und den Harz. In Deutschland förderten 1896 in 70 Bergwerken 13 391 Arbeiter 729 942 t Zinkerze im Werte von 17023279 M. Die Gewinnung von Rohzink ist für 1896 nach der Produktion der^Vor- jahre anzunehmen: in Deutschland zu 153100 t, Belgien [* 9] 125000, England 20000, übriges Europa 40000, Vereinigte Staaten von Amerika 60000, zusammen auf der Erde etwa 425000 t im Werte von etwa 148 Mill. M. In Deutschland wurden 1896 auf 30 Zinkhütten 153100 t Blockzink im Werte von 47108021 M. gewonnen, darunter 97885 t (29,469 Mill. M.) im Oberbergamtsbezirk Vreslau, der Rest in den Bezirken Dortmnnd und Bonn. [* 10] (E. auch Deutschland Md Deutsches Reich, Bergbaus) Die deutsche Ausfuhr belicf sich 1896 auf 55937 t Rohzink und 16227 t gewalztes und gestrecktes Zinke im Gesamtwert von 24,419 Mill. M. Zinkacetat, s. Essigsaure Salze.
Zinkäthyl, s. Zinkmethyl. Zinkätzung, s. Zinkographie. stleck. Zinkblech, s. Blech, über vernickeltes Zinke s. Nickel- Zinkblende, Mineral, s. Blende und Zink. Zinkblumen, Zinkblüten, s. Zinkoxyd. Zinkbutter, ^. Zintchlorid. Zinkcarbonat, kohlensaures Zink, 2u(X)z, kommt in der Natur als Galmei (s. d.) vor, ent- steht beim Vermischen einer kalten Lösung von Zinkchlorid mit Natriumcarbonat als gallertartiger, sehr voluminöser, schwer zu waschender Niederschlag, .handelt es sich bei der Darstellung des Zinke um die Gewinnung eines Zwischenprodukts für die Her- stellung von Zinkoxyd oder von Zinksalzen, so trägt man eine von fremden Metallen befreite Lösung von Zinkchlorid in kochende Lösung von Natriumcarbonat wobei man einen Teil des letztern Salzen un- em, zersetzt läßt. Es entsteht dann unter Freiwerden von Kohlensäure ein basisches Zinke von dichter Beschaffen- beit, das sich leicht waschen läßt.
Zinkchlorld, Chlorzink, 2nO1.2. Zink ver- einigt sich bei gelindem Erwärmen mit Chlorgas zu wasserfreiem Zinke. In wässeriger Lösung erhält man es durch Lösen von metallischem Zink in roher Salz- säure. Aus der Lösung werden die meisten verun- reinigenden Metalle durch Digestion mit Zink ent- fernt; das Eisen nach vorheriger Oxydation mit Hilfe von Chlor durch Zinkcarbonat. Die eisenfreie Lösung wird in einer Porzellanschale verdampft, bis .'in Tropfen der Flüssigkeit auf einen: kalten Gegen- stande erstarrt, und dann nach Entfernung des Feuers bis zum Erkalten gerührt, wobei das Zinke als weißes Krystallpulver zurückbleibt.
Bei einer Tem- peratur von 700° d ist das Zinke destillierbar und er- starrt beim Erkalten zu einer weißen, an der Luft äußerst leicht zcrfließlichen, in Wasser und Alkohol leicht löslichen Masse (Zinkbutter). Das reine Zinke findet Verwendung in der Pharmacie, äußerlich als 'Atzmittel, zu Verbandwässern, Einspritzungen und als Waschmittel, und im chem. Laboratorium; [* 11] tech- nisch wird das Zinke namentlich zur Konservierung von Holz [* 12] (s. Holzkonservierung), Eisenbahnschwellen, als Lötwasser, mit Salmiak als Lötsalz, als Neservage in der Färberei (bei Kellblau), zum Brünieren der Gewehrläufe, zum Beizen des Messings, zur Berei- tung von Pergamentpapier, zur Befreiung des Branntweins von Pyridinbasen, zum Vertilgen der Wanzen u. s. w. benutzt.
Für diese Zwecke braucht cs nicht chemisch rein zu sein; es wird entweder durch Lösen von Zink in Salzsäure und Verdampfen in eisernen Pfannen, oder durch Mischen von äquiva- lenten Mengen von Zinksulfat und Kochfalz und Verdampfen der Lösung, wobei nach Erreichung einer gewissen Konzentration das entstandene Natrium- Sulfat ausgeschieden wird, dargestellt. Mit Zinkoxyd verbindet sich Zinke zu Zinkoxy- chlorid oder basischem Zinke. Dieses entsteht als plastische, nach einiger Zeit erhärtende Masse, wenn Zinkoxvd in eine Lösung von Zinke von 50° L einge- rührt wird, und findet technische Verwendung zum Abformen von Gegenständen, wobei die Gußstücke weit größere Härte als Gipswarcn und ein schönes elfenbeinartiges Aussehen annehmen; ferner zur Anfertigung künstlicher Zähne [* 13] und als Zahnkitt (Saurcls, Sürsens Zahntitt).
Zinkchromät, Zinkgelb, ein wasserhaltiges basisch chromsaures Zink, ^n(^()4-^n(()II)2, ent- steht als citronengelber Niederschlag beim Vermischen eines Alkalimonochromats mit einer Lösung von Zinkvitriol. Es findet Verwendung als Malerfarbe. Zinkdampf, s. Zink. Zinkdruck, s. Lithographie. Zinke, Zinken, ital. cornetw, frz. ccn-uet, ein früher allgemein gebrauchtes, aus Horn oder ledcr- überzogenem Holz verfertigtes, mit 7 Löchern ver- sehenes Vlasinstrument, ohne Stürze (Schallbecher), mit Kesselmundstück von Horn oder Holz, und ko- nischer Röhre, die gerade oder im Halbkreis gebogen war (s. Tafel: Musikinstrumente 1, [* 1] Fig. 10, Bd. 17). Die größten Zinke für Baß ((^ornone, Oorno torto) hatten eine 8-förmig gekrümmte Nöhre; aus diesem entstand der Serpent (s. d.). Der gewöhn- liche Umfang war nicht viel größer als 2 Oktaven in chromatischer Skala, der Klang hornartig schmet- ternd, aber rauh und scharf. Das RMaM und dic- Applitatur ist sehr schwer und erfordert viel ¶