Ptolemäus Philadelphus (284‒246
v. Chr.) Vorsteher der
Bibliothek zu
Alexandria und zugleich der erste, der nach den in jener
Bibliothek vorhandenen ältern Exemplaren der Homerischen Gedichte eine
Recension besorgte. –
Staatsbahnen,
[* 3] hat (1390) 25725 meist kath. magyar. E. (2221Serben),
darunter 2168
Griechisch-Orientalische und 1225 Israeliten, städtisches Untergymnasium;
(grch.), eine Gruppe von Silikatmineralien (s. Silikate),
die
an sich farblos und stark durchscheinend, mitunter aber weiß oder durch Beimengungen rötlich oder
grau gefärbt sind, geringe Härte und
Schwere besitzen, bei der Behandlung mit Säuren die
Kieselsäure meist in Gallertform
abscheiden und vor dem Lötrohr
[* 5] unter starkem Aufschäumen und scheinbarem
Kochen (daher der
Name: Zeolith =
Brausestein, Kochstein)
zu einem blasigen, weißen oder farblosen Email schmelzen. Zu ihnen gehört unter andern der
Apophyllit,
[* 6] Analcim,
Chabasit,
Stilbit,
[* 7] Desmin,
Harmotom,
[* 8] Phillipsit, Natrolith, Skolecit u. s. w. (s. diese
Artikel).
Chemisch sind die Zeolithe wasserhaltige Silikate von
Thonerde und meist entweder von Kalk oder Natron. Sie finden sich in schönen
Krystallen als sekundäre, zweifellos auf nassem Wege entstandene Absatzprodukte, namentlich in den
Blasenräumen der
Basalte und Phonolithe, z. B. im
Böhmischen Mittelgebirge, Hessen,
[* 9] dem
Tiroler Fassathal, im westl.
Schottland,
auf den
Färöer und
Island,
[* 10] ab und zu auch auf
Erzgängen; sie scheinen dadurch gebildet worden zu sein, daß die basischern
Feldspate und feldspatähnlichen
Mineralien
[* 11] (wie z. B. Nephelin,
Haüyn) der Gesteine zersetzt wurden und
die gelösten
Substanzen auf den Höhlungen im wasserhaltigen Zustande zur Regeneration gelangten.
(spr. scheptsche),Hauptstadt des
Bezirks Ž. (13510 E.) im bosn.
Kreis
[* 12]
Travnik, in 266 m Höhe, am linken Ufer
der
Bosna und an der Bosnabahn, hat (1895) 2093 meist mohammed. E.
Der Engpaß von Ž. wurde 1697 von Prinz Eugen erstürmt.
in der Septuaginta
Sophonias genannt, ein Sohn des Chusi, Enkel des Gedalja und Ururenkel
des Hiskias, unter dem vielleicht der König dieses
Namens zu verstehen ist, ist einer der sog. zwölf kleinen
Propheten. Er
weissagte vor Josias
Reform zur Zeit des Scytheneinbruchs die Nähe des Gerichtstages Jahwes und den
Untergang
Ninives.
(spr. -witsch),Victor, Ritter von, Mineralog, geb. zu
Wien,
[* 13] studierte
am Montanistischen Museum in
Wien und an der
Bergakademie zu Schemnitz. Von 1852 bis 1857 war
er Geolog an der
Geologischen Reichsanstalt zu
Wien, beteiligte sich an den
Aufnahmen in
Böhmen
[* 14] und wurde 1857 ord. Professorder
Mineralogie an der
Universität Krakau.
[* 15] Nach Polonisierung dieser Hochschule 1861 wurde er an die Grazer
Universität versetzt
und folgte 1864 einem Rufe an die
UniversitätPrag,
[* 16] wo 1880 ein mineralog.
Institut errichtet wurde. Er starb Seine sehr wertvollen mineralog. und krystallographischen
Arbeiten sind vornehmlich
in den Publikationen der
Geologischen Reichsanstalt, der
WienerAkademie der Wissenschaften, deren wirkliches Mitglied er war,
der
Prager Zeitschrift «Lotos»,
[* 17] sowie in der «Zeitschrift
für
Krystallographie» enthalten. Die österr. Mineralvorkommnisse gelangten zum erstenmal in seinem «Mineralog.
Lexikon für das Kaisertum
Österreich»
[* 18] (2 Bde.,
Wien 1859
u. 1873) zur zusammenfassenden
Beschreibung. ^[]
Zephyr, der kühle und angenehme Westwind, der im
Sommer kühles Wetter,
[* 20] im
Frühling warme, den
Pflanzen
günstige
Tage herbeiführt. Nach der Mythologie der Griechen war Zephyros ein Sohn des
Astraios und der
Eos.
[* 21] Mit der
Harpyie
[* 22]
Podarge
erzeugte er die schnellen Rosse des
Achilleus,
Xanthos und
Balios, eine Sage, die an die
Vorstellung der
Winde
[* 23] in Roßgestalt anknüpft. Verschmäht von Hyakinthos (s. d.), war er
Ursache von dessen
Tod. Wegen seiner befruchtenden Eigenschaft gab man dem Zephyros die
Chloris (die
Flora bei den
Römern) zur Gemahlin.
Am
Denkmal des
Andronikos Kyrrhestes zu
Athen ist
[* 24] er fast nackt dargestellt, nur mit einem Mantel um die
Hüften, in dessen
BauscheBlumen liegen.
Bei denRömern findet man ihn unter demselben
Namen wieder, aber auch einen einheimischen,
dem griechischen Zephyros entsprechenden Windgott, Favonius.
(spr. sefihr) wurden im Volksmunde in
Frankreich zuerst die Mannschaften der Disciplinarcompagnien in
Algerien,
[* 25] später aber auch die Mannschaften der
Bataillone leichter afrik.
Infanterie genannt. Es bestehen deren
im Bereich des 19.
Armeekorps in
Algier 5
Bataillone zu je 6 Compagnien.
1)
Kreis im Herzogtum
Anhalt
[* 27] (s.Karte:Brandenburg
[* 28] u. s. w.), hat 802,97 qkm und (1895) 50293 (25127 männl., 25166 weibl.)
E., darunter 800 Katholiken und 124 Israeliten, 4
Städte, 72 Dörfer und 1 Gutsbezirk. – 2) Kreisstadt im
Kreis Zerbst, an der
Nuthe, in 67 m Höhe, an der Linie
Magdeburg-Dessau-Leipzig der
Preuß. Staatsbahnen, Sitz der Kreisdirektion und
eines Amtsgerichts (Landgericht
Dessau),
[* 29] hat (1895) 16983 (8404 männl., 8579 weibl.) E., darunter 324 Katholiken und 85 Israeliten,
in Garnison das 2.
Bataillon des Infanterieregiments Nr. 152, Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 30] Fernsprecheinrichtung, Pferdebahn,
Reste der alten
Stadtbefestigung (1430) mit Türmen und Wachthäusern,altertümliche Giebelhäuser, eine Rolandsäule (1445) und die Butterjungfer,
ein messingenes Standbild auf einer Holzsäule auf dem ansehnlichen Marktplatze, vier evang. Kirchen, darunter die Nikolaikirche
(15. Jahrh.) mit roman. Resten der frühern Kirche (11. oder 12. Jahrh.), Bartholomäikirche mit alleinstehendem Glockenturm
(1215) und die Trinitatiskirche (1683‒96), neue kath. Kirche, Synagoge, herzogl. Schloß (1681‒1750)
mit dem Haus- und Staatsarchiv von Anhalt (Urkunden von 941 an), Rathaus (12. Jahrh.), 1480 mit schönen Backsteingiebeln geziert
und 1610 erweitert, mit dem städtischen Museum, dessen wertvollstes Stück eine Prachtausgabe der von Hans Luft 1541 gedruckten
und von Lukas Cranach dem Jüngern ausgemalten Lutherbibel ist (vgl. Schmidt, Das Rathaus zu Zerbst, Zerbst
1897). Das Cisterciensernonnenkloster (1294‒1542) ist jetzt Kaserne, das Augustinerkloster (1390‒1525) Hospital und das
Franziskanermönchskloster (1250‒1531) Gymnasium mit Realprogymnasium (Francisceum).
Ferner hat die Stadt höhere Mädchenschule, Knaben- und Mädchenbürgerschule, Fortbildungs-, Bau-, Landwirtschaftsschule,
Taubstummenanstalt, Waisenhaus, Kreiskrankenhaus, Wasserleitung
[* 33] und Gasanstalt; Fabriken für Gold- und
Silberwaren, Schirmstöcke, Seife, Maschinen, Kartoffel- und Maisstärke, Sprit, Chemikalien und Wagen, Viehmärkte und viele
Brauereien (altberühmtes Zerbster Bitterbier). Bedeutend ist der Gemüsebau im Stadtteil «der
Ankuhn». – Zerbst ist sehr alt; 948 wird der Gau, 1007 die Stadt Zerbst zuerst genannt. Gegen Ende des 12. Jahrh. kam sie in
Besitz der edlen Herren von Zerbst, 1264 in den der von Barby, 1307 in den der Fürsten von Anhalt. 1603‒1793 war Zerbst die Hauptstadt
eines besondern Fürstentums (s. Anhalt, Geschichte). 1797 kam die Stadt an Anhalt-Dessau.