mehr
heiligen Bücher der Parsen (Stuttg. 1895);
Darmesteter, Le [* 2] Zend-Avesta, traduction nouvelle avec commentaire (3 Bde., Par. 1892-93). -
Vgl. Geldner, Awestalitteratur (im «Grundriß der iran. Philologie», Straßb. 1896).
heiligen Bücher der Parsen (Stuttg. 1895);
Darmesteter, Le [* 2] Zend-Avesta, traduction nouvelle avec commentaire (3 Bde., Par. 1892-93). -
Vgl. Geldner, Awestalitteratur (im «Grundriß der iran. Philologie», Straßb. 1896).
eine leichte Sorte Taffet. ^[= (Taft, frz. taffetas), Benennung glatter, leinwandbindig gewebter Zeuge aus gekochter Seide, ...]
Bernardino, ital. Dichter, geb. zu Bergamo, studierte die Rechte zu Pavia, wo er 1861 mit einer Dissertation über den Cavourschen Satz «Freie Kirche im Freien Staat» promovierte. 1861 wurde er Professor der ital. Litteratur am Lyceum zu Bergamo, 1862 in Como, 1865 in Ferrara, [* 3] 1867 Professor der deutschen Sprache [* 4] und Litteratur an der Universität zu Padua [* 5] und seit 1876 in Palermo, [* 6] wo er starb. Seinen Ruf als Dichter erwarb er durch eine vorzügliche Übersetzung von H. Heines «Buch der Lieder» («Enr. Heine. Saggio di traduzione», Como 1863; «Il Canzoniere di Enr. Heine tradotto», Padua 1866; 3. Aufl. 1878). Von Z.s eigenen Gedichten («Prime posie», Padua 1871) sind mehrere von P. Heyse u. a. ins Deutsche [* 7] übersetzt. Eine Gesamtausgabe seiner Werke veranstaltete seine Witwe («Opere complete di B. Zendrini», 6 Bde., Mail. 1881-86). -
Vgl. Pizzo, Bernardino Zendrini (Rom [* 8] 1880; in der «Nuova Antologia»);
Breitinger, Bernardino Zendrini (in «Unsere Zeit», II, Lpz. 1886).
s. Holztransportwesen. ^[= # Das Herausschaffen des Holzes aus dem Schlage bis zu dem nächsten Abfuhrwege bezeichnet man ...]
Senj oder Segnia, Königl.
Freistadt mir Municipium im Komitat Lika-Krbava in Kroatien-Slawonien, am Canale della Morlacca des Adriatischen Meers und am Fuße des Vellebichgebirges, der Insel Veglia gegenüber, Sitz eines kath. Bischofs, hat (1890) 2785 meist kroat.
E., eine große Kathedrale, Priesterseminar, Seetribunal, Obergymnasium, Hauptschule, Handels- und Gewerbekammer, Tabakfabrik, Salz- und Getreidemagazine, zwei Messen, einen kleinen Freihafen und Handel.
(spr. sénitza), Hauptstadt des Bezirks Zenica (23629 E.) im bosn.
Kreis [* 9] Travnik, in 315 m Höhe, am linken Ufer der Bosna, an der Bosnabahn, hat (1895) 4226 meist mohammed. E.;
Leder- und Teppichfabrikation.
(arab.) oder Scheitelpunkt, derjenige Punkt am Himmel, [* 10] der gerade über dem Haupte, dem Scheitel des Beobachters steht und als der höchste Punkt des Himmels betrachtet wird. Er ist der Durchschnittspunkt eines in der Mitte des Horizontes errichteten Lotes mit der Himmelskugel. Der andere, dem Zenith entgegengesetzte Schnittpunkt desselben heißt der Nadir. Nadir und Zenith sind die Pole des Horizontes und jeder Punkt des letztern steht daher gleichweit von Zenith und Nadir ab. Zenithdistanz eines Gestirns heißt derjenige Bogen [* 11] eines größten Kreises, welcher zwischen dem Zenith und jenem Gestirn enthalten ist. Sie macht mit der Höhe des Gestirns zusammen 90° aus.
die Regenfälle der Tropen, weil sie beim höchsten Sonnenstand eintreten.
s. Zenith. ^[= (arab.) oder Scheitelpunkt, derjenige Punkt am Himmel, der gerade über dem Haupte, dem Scheitel ...]
ein Höhenkreis älterer Konstruktion, speciell zum Messen kleiner Zenithdistanzen eingerichtet.
Die Stelle den geteilten Vollkreises vertritt bei ihm ein Kreissektor.
ein Höhenkreis, der durch die Verbindung eines feinen Niveaus mit einem guten Fadenmikrometer [* 12] gestattet, nahezu gleichgroße Zenithdistanzen von Sternen nördlich und südlich vom Zenith mit großer Schärfe zu bestimmen.
Der Gebrauch des Zenithteleskop zur Breitenbestimmung, der früher wesentlich auf Amerika [* 13] beschränkt war, ist neuerdings ziemlich allgemein geworden.
hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Jonathan Karl Zenker, geb. zu Remda bei Weimar, [* 14] gest. zu Jena [* 15] als Professor der Botanik und Naturgeschichte.
Friedrich Albert von, Mediziner, geb. zu Dresden, [* 16] studierte 1843-48 in Leipzig [* 17] und Heidelberg [* 18] Medizin, fungierte dann zwei Jahre als Assistenzarzt am Georgenhospital zu Leipzig und übernahm 1851 die Stelle eines Prolektors am Stadtkrankenhause zu Dresden; zugleich wirkte er seit 1855 als Professor der pathol. Anatomie und allgemeinen Pathologie an der dortigen chirurg.-mediz. Akademie. 1862 wurde er ord. Professor der pathol. Anatomie und Staatsarzneikunde in Erlangen, [* 19] 1887 unter Verleihung des bayr. Kronenordens in den persönlichen Adelstand erhoben. Zenker ist der eigentliche Entdecker der Trichinenkrankheit, indem er durch seine Abhandlung «Über die Trichinenkrankheit des Menschen» (in Virchows «Archiv», Bd. 18, 1860) die Gefährlichkeit dieser Schmarotzer nachwies.
Außerdem schrieb er: «Beiträge zur normalen und pathol. Anatomie der Lunge» [* 20] (Dresd. 1862),
«Über die Veränderungen der willkürlichen Muskeln [* 21] im Typhus» (Lpz. 1864),
«Über Staubinhalationskrankheiten der Lungen» (im «Deutschen Archiv für klinische Medizin», 1866),
«Krankheiten des Ösophagus» (in Verbindung mit von Ziemssen in dessen «Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie», 2. Aufl., Lpz. 1877),
«Über den Cysticercus racemosus des Gehirns» (Bonn [* 22] 1882). Auch giebt er seit 1865 mit von Ziemssen das «Deutsche Archiv für klinische Medizin» (Leipzig) heraus.
Jonathan Karl, s. Zenk. ^[= hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Jonathan Karl geb. 1. März 1799 zu Remda ...]
(Zenon), oström. Kaiser, ein Isaurier mit Namen Traskalissäos, geb. 426, hatte bei seiner Vermählung mit Ariadne, der Tochter des Kaisers Leo I., mit der seine Einsetzung zum Patricius und Führer der Garde und der asiat. Truppen verbunden war, auch den Namen Zeno erhalten. Als der Kaiser im Jan. 474 starb, übernahm Zeno die Regentschaft für seinen Sohn Leo, und nach dessen Tode im Nov. 474 wurde Zeno endlich selbst Kaiser. Zu Anfang seiner Regierung (475-477) hatte er mit einer gefährlichen Empörung in und bei Konstantinopel [* 23] zu kämpfen, die ihn sogar nötigte, die Hauptstadt zu verlassen, bis es ihm mit ostgot.
Hilfe möglich wurde, der Empörer und des Gegenkaisers Basiliskos Meister zu werden. Nachher aber (478-487) stand Zeno in stetem, oft bis zu offenem Kriege gesteigertem Konflikt mit den damals in Mösien wohnenden Ostgoten, bis er endlich 487 ihren König Theodorich zu bestimmen wußte, gegen Odoaker zur Eroberung Italiens [* 24] auszuziehen. Nachdem er 482 nur mit sehr geringem Erfolg durch das sog. Henotikon (s. d.) den kirchlichen Frieden zwischen Monophysiten und Orthodoxen herzustellen versucht hatte, mußte er 484-488, namentlich in Cilicien und Syrien, einen Aufstand seiner Heerführer Illos und Leontios unterdrücken. Zeno starb 9. April 491.
(Zenon) der Eleat, griech. Philosoph aus Elea, Lieblingsschüler des Parmenides (s. d.), mit dem er die Pythagoreische Lebensweise teilte, nach Plato etwa 25 J. jünger als dieser. Er lebte nach 490-430 v. Chr. Bei einer Unternehmung gegen einen Tyrannen ergriffen, soll er unter Foltern ¶
die größte Standhaftigkeit bewiesen haben. Er stützte die Lehre [* 26] seines Meisters vom Einen unwandelbar Seienden indirekt durch den Beweis, daß die Annahme vieler beweglicher Substanzen zu Widersprüchen führe. Plato schätzte an diesen Beweisen besonders das dialektische Verfahren; auch Aristoteles bezeichnet ihn deshalb als Urheber der Dialektik. Diese Beweise haben in der That die Bedeutung einer scharfsinnigen Kritik der Sinnlichkeit in ihren Grundgesetzen Raum und Zeit. Zeno zeigt eigentlich, daß das Viele und Wandelbare der sinnlichen Anschauung in Raum und Zeit deshalb nicht real sein könne, weil es dem Begriffe, den unsere Vernunft von einem streng Seienden hat, nicht entspricht, sondern wir uns bei jedem Versuche, diesen Begriff darauf anzuwenden, das Erscheinende als seiend nach reinem Verstandesbegriff zu denken, notwendig in Widerspruch verwickeln.
Das Verfahren ist daher demjenigen nahe verwandt, welches Kant in seinen «Antinomien» anwendet. Die Zenonischen Argumente stützen sich hauptsächlich auf die unendliche Teilbarkeit des Raums wie der Zeit, auf die Unmöglichkeit ein Unteilbares (ein streng Seiendes aber müßte unteilbar sein) in beiden festzuhalten. An dieser Schwierigkeit liegt es in der That, daß in der Sinnenwelt weder eine absolute Größe, noch ein absoluter Ort oder Zeit, noch folglich eine absolute Bewegung sich bestimmen läßt; die durchgängige Relativität schließt solche absolute Bestimmungen, wie doch das Identitätsgesetz des reinen Verstandes sie zu fordern scheint, von vornherein aus.
Auf dies Motiv lassen die sämtlichen Zenonischen Beweise sich zurückführen, sie sind, so betrachtet, trotz einiger Unbeholfenheit in der Fassung, unangreifbar und z. B. auch von Aristoteles nur scheinbar widerlegt worden. Wesentlich auf dieselbe Grundlage stützen Leibniz und Kant die Unterscheidung der sinnlichen und Verstandeskenntnis, des Phänomenon und Noumenon, mit deren Feststellung sie sich bewußt waren, den alten, von den Eleaten entdeckten Unterschied der Erkenntnisprincipien zu erneuern.
(Zenon), Stifter des Stoicismus aus Citium auf Cypern, [* 27] Zeitgenosse Epikurs, etwa 350-264 v. Chr. Er widmete sich, nachdem er anfangs Handelsmann gewesen, zu Athen [* 28] der Philosophie und hörte zuerst den Cyniker Krates, dann auch den Megariker Stilpo und die Akademiker Xenokrates und Polemo. Hierauf begründete er um 308 eine eigene Philosophenschule, die von dem Orte, wo er lehrte, der Stoa, in der Folge den Namen der Stoischen erhielt. (S. Stoicismus.) Zeno erfreute sich bei den Athenern eines hohen Ansehens, auch der macedon. König Antigonus Gouatas achtete ihn hoch. Seine Philosophie stand der cynischen noch in manchen krassern Anschauungen ziemlich nahe. Von seinem Werke über den Staat sagte man, er habe dasselbe «auf den Schweif des Hundes» geschrieben, d. h. er sei darin Nachfolger der Cyniker. Die wesentlichsten Grundzüge der stoischen Lehre sind bei ihm schon ziemlich fertig zu finden. Zeno soll seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht haben.
(Zenon) von Sidon, epikureïscher Philosoph, geb. um 150 v. Chr., war etwa seit 100 v. Chr. das Schulhaupt der Epikureer, der Lehrer Ciceros und des Philodemus; von ihm sind in Herculanum zahlreiche Schriften aufgefunden worden. Seine hauptsächliche Bedeutung liegt in der Ausbildung der Lehre vom Erfahrungsschluß, von der wir durch seines Schülers Philodemus Schrift «Von den Induktionsschlüssen» (hg. von Th. Gomperz in den «Herculanischen Studien», Heft 1, Lpz. 1865) unterrichtet sind. Gemeint ist eigentlich der Analogieschluß, der auf der Voraussetzung der Gleichförmigkeit der Erfahrung beruht. Sonst wissen wir von Zeno (durch Proklus' Kommentar zum Euklid), daß er die mathem. Beweisführung angriff.
Apostolo, ital. Dichter und Litterarhistoriker, geb. zu Venedig, [* 29] machte sich zunächst durch Gedichte bekannt. Mit Maffei und Vallisnieri gab er 1710 das «Giornale de' letterati d'Italia» heraus. Auf Einladung Kaiser Karls VI. kam er 1718 als Hofdichter nach Wien, [* 30] wo er auch zum Historiographen ernannt wurde. Diese Ämter verwaltete Zeno bis 1729, kehrte dann nach Venedig zurück, wo er starb. Namentlich durch seine Melodramen hat er der ital. Oper eine regelmäßige Gestalt gegeben.
Seine dramat. Werke, 60 an der Zahl, erschienen zuerst in 10 Bänden (Vened. 1744), dann in 12 (Tur. 1795). Vorzügliches leistete er als Biograph und Historiker. Hervorzuheben sind auf diesem Gebiete seine Anmerkungen zu Fontaninis «Biblioteca della eloquenza italiana» (2 Bde., Vened. 1753),
«Istorici delle cose veneziane» (10 Bde., ebd. 1718-22),
«Dissertazioni istorico-critiche e letterarie agli istorici italiani», auch «Dissertazioni Vossiane» genannt (2 Bde., ebd. 1752-53),
sein Hauptwerk; seine Lebensbeschreibungen des Sabellico, Guarini, Davila und der drei Manucci (Aldi); endlich «Lettere» (3 Bde., Vened. 1752, und 6 Bde., ebd. 1785). -
Vgl. Negri, Vita di A. Zeno (Vened. 1846).