Fluß im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, entspringt auf dem Riesengebirge, fließt zwischen Riesen- und Isergebirge
hin, durch das westl. Becken des Hirschberger Thals und mündet unterhalb Hirschberg in den Bober. Er empfängt aus dem Riesengebirge
die Zackerle mit dem Zackenfall (25 m hoch) und die Kochel mit dem Kochelfall (11 m).
oder Heidenkrone, in der Heraldik eine altertümliche Kronenform, bei der dem Kronenreif unmittelbar eine
Anzahl hoher, weder durch Laubornament verzierter, noch mit Perlen besetzter Zacken aufgesetzt sind (s. Tafel: Kronen Ⅰ,
[* ]
Fig.
18).
Heidn. Krone heißt sie, weil ältere Heraldiker die fabelhaften Geschlechtsregister einzelner Familien bis in
die vorchristl. und vorheraldische Zeit mit erdichteten Wappen belegten und für die heidn.
einer der Priester Davids, der mit Nathan und Bathseba gegen den rechtmäßigen Thronfolger Adonia für Bathsebas
Sohn Salomo konspirierte.
Zur Belohnung erhielt er von Salomo die Stelle des bisherigen Oberpriesters bei der Königsburg,
des Abjathar aus Elis Familie, der wegen seiner Parteinahme für Adonia abgesetzt und auf sein Landgut
zu Anathoth verwiesen wurde. Zadok wurde der Ahnherr der spätern vorexilischen Oberpriester am Tempel und hierdurch auch der
sich von Aaron ableitenden nachexilischen Hohenpriester. (S. Levi und Sadducäer.)
lat. Julia Restituta, uralte Bezirksstadt der span.
Provinz Badajoz in Estremadura, ist Knotenpunkt der Eisenbahnen nach Sevilla (174 km), Huelva (180 km) und Merida (66 km) und
hat (1887) 6120 E., auf der Ostseite die große gotische, dem Herzog Medinaceli gehörige, 1437 erbaute Burg (Alcazar) und beim
Palacio große Viehmärkte. 5 km südlich, bei Alconera, sind Brüche bläulichen Marmors.
(spr. sa-) oder Kroatische Schweiz, die zwischen den Mittelgebirgen Ivansčica (1060 m), Matzel (683 m) und
Slema Vrh (1035 m) bei Agram sich erstreckende Landschaft (1437
qkm) mit fruchtbaren Thälern, reichen Weingärten und schönen
Wäldern (s. Karte: Bosnien u. s. w.).
Das Gebiet ist gut bewässert;
Hauptfluß ist die Krapina;
es wird
von der Zagorianer Bahn (s. d.) durchzogen. In Zagorien liegt der berühmte
Badeort Krapina-Töplitz (s. d.).
(spr. sadjwa), größter Nebenfluß der Theiß an deren rechtem Ufer, entspringt an der Südseite des Berges
Medves im ungar. Komitat Neograd und fließt nach vielfach gewundenem Laufe bei Szolnok in die Theiß.
Seine Länge beträgt 167 km.
Der größte Zufluß ist die Tarna aus dem Komitat Gömör, den er bei Jasz-Bereny links aufnimmt.
eine Menge von Einheiten einer und derselben Art. Das Gezählte heißt eine benannte oder konkrete Zahl, z. B. 5 Pfund, 7 Mark;
die Menge der Einheiten, ohne Rücksicht auf die Beschaffenheit des Gezählten, heißt eine unbenannte oder
abstrakte Zahl. Man unterscheidet ganze und gebrochene Zahl, positive und negative (s. Positiv), rationale und irrationale (s.
Irrational), reelle, imaginäre (s. Imaginär) und komplexe Zahl (s.
Komplexe Zahlen), algebraische und transcendente Zahl (s. Transcendent).
Eine ganze Zahl entsteht durch Vervielfachung oder Wiederholung der Einheit; eine gebrochene Zahl oder ein
Bruch (s. d.) durch Teilung der Einheit in eine Anzahl gleicher Teile oder Vervielfachung eines dieser Teile.
Die ganzen Zahl sind Primzahlen (s. d.) oder zusammengesetzte Zahl; ferner
entweder gerade oder ungerade Zahl, von denen die erstern durch 2 teilbar sind, die letztern nicht. Die Anordnung der Zahl zu
übersichtlichen Reihen ist das Zahlensystem (s. d.). Die Lehre von den Zahl ist die Arithmetik (s. d.). Die
Schriftzeichen für die Zahl sind die Ziffern (s. d.), die Wörter dafür die Zahlwörter (s. d.).
–
Vgl. Dedekind, Was sind und was sollen die Zahl (Braunschw. 1888);
Dirichlet, Vorlesungen über Zahlentheorie (4. Aufl.,
ebd. 1894);
Bachmann, Zahlentheorie (Lpz. 1892‒94).
Über Zahl in erkenntnistheoretischer Bedeutung s. Größe.
die Darstellung aller Zahlen mit Hilfe der Potenzen einer bestimmten ganzen Zahl, der Grundzahl. Wählt
man z. B. die 10 zur Grundzahl (entsprechend der Anzahl der Finger des Menschen), so erhält man das dekadische oder Decimalsystem
(s. d.), das in allen Kultursprachen der Benennung der Zahlen zu Grunde liegt. Mit Hilfe der Potenzen von 10 kann
man jede ganze Zabl in der Form: 𝛼₀+10𝛼₁+10²𝛼₂+10³𝛼₃+… darstellen, wo 𝛼₀, 𝛼₁, 𝛼₂,
… Zahlen aus der Reihe 0,1, 2, … 9 sind, und zwar nur auf eine einzige Weise.
Man nennt hier 10 einen Zehner, 10² ein Hundert, 10³ ein Tausend, 10⁶ eine Million, 10⁹ eine Milliarde,
10¹² eine Billion u. s. w. und kann so die Zahlen in bequemer Weise aussprechen. Statt die Potenzen von 10 wirklich hinzuschreiben,
schreibt man bequemer bloß die Zahlen 𝛼₀, 𝛼₁, 𝛼₂, … der Reihe nach von rechts nach links
nebeneinander hin und erkennt dann die Potenz von 10, mit der jede der Zahlen 𝛼₀, 𝛼₁, … multipliziert ist, aus
der Stellung der betreffenden Zahl unter den übrigen; in
mehr
diesem Sinne ist z. B. 5032 die Abkürzung für: 2 + 10·3 + 10²·0 + 10³·5. Bei Anwendung negativer Potenzen von 10 kann
man dieses Verfahren auch auf Brüche übertragen, (S. Decimalbruch.) Den Griechen und Römern war diese Schreibweise der Zahlen
noch unbekannt, hauptsächlich deshalb, weil ihnen ein Zeichen für die Null (0) fehlte; dagegen kannten
die Inder diese Schreibweise schon in uralter Zeit und von ihnen ist sie durch Vermittelung der Araber ins Abendland gekommen,
wo sie sich vom 12. Jahrh. an allmählich verbreitete. – Außer der 10 kann man auch jede andere ganze Zahl als Grundzahl
benutzen, unter den unendlich vielen so möglichen Systemen haben aber nur zwei Beachtung, aber freilich
keine praktische Anwendung gefunden: die mit den Grundzahlen 2 und 12. (S. Dyadik und Duodecimalsystem.) –
Vgl. Villicus,
Geschichte der Rechenkunst (3. Aufl., Wien 1897).