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der Verbrechen" (2 Tle., ebd. 1836-39),
«Das Eigentumsrecht am deutschen Kammergut» (ebd. 1864),
«Zur Frage von der Reichskompetenz gegen- über dem Unfehlbarkeitsdogma» (Braunschw. 1871). Aachariä, Just Friedr. Wilh., Dichter, geb. zu Frankenhausen, studierte seit 1743 in Leipzig [* 2] und Göttingen [* 3] die Rechte, beschäftigte sich aber fast ausschliesslich mit schöner Litteratur und Dichtkunst.
Sein erstes größeres und zugleich sein bestes Werk, das Gottsched, zu dessen Schule er sick anfangs hielt, in den «Belustigungen des Verstandes und Witzes» bekannt machte (1744),
war «Der Re- nommist» (neue Ausg., Verl. 1840; auch in Reclams «Universalbibliothek» und in Bd. 2 der von Muncker in Kürschners «Deutscher Nationallitteratur» heraus- gegebenen «Bremer Beiträgen»),
ein tomisches Hel- dengedicht, bei den: er Pope zum Vorbilde batte und das die Abenteuer eines Jenaer Raufboldes in dem galanten akademischen Leben Leipzigs parodisch be- singt. Doch bald trennte sich Zacher von Gottsched und schloß sich dessen Gegnern an. 1748 wurde er Lebrer am Carolinum zu Braunsckweig und 1761 Professor der Litteratur in halle;
auch führte er mebrere Iabre die Aufsicht über die Buchhandluug und Buchdructe- rei des Waisenhauses daselbst. Er starb Das meiste Talent batte Zacher für das komische Heldengedicht;
hierher geboren noch «Pbaeton», «Das Schnupftuch», «Murner in der Hölle» u. a. Minder glücklich war er in der beschreibenden Poesie. Seine bestell Gedichte dieser Art sind die «Tages- zeiten» (Rost. 1755) und «Die vier Stufen des weib- lichen Alters» (ebd. 1757).
Seine Sprache [* 4] war rein, obwohl nicht immer korrekt.
Seine Übersetzung von Miltons «?ai-aäi8s Io8v in Hexametern ist matt, untreu und unharmonisch; gelungener seine »Fabeln und Erzählungen in Burkard Waldis' Manier» (Braunschw. 1771; neue Aufl. 1777).
Seine «Poet. Schriften» erschienen in 9 Bänden (Braunschw. 1763-65; 2. Aufl., ebd. 1772);
nach feinem Tode fügte Eschenburg noch einen Band [* 5] «Hinterlassener Schriften» (ebd. 1781) hinzu. -
Vgl. Zimmer, Zacher und fein Renommist (Lpz. 1892);
Zimmermann, Fried- rich Wilhelm Zacher in Braunschweig [* 6] (Wolfenb. 1896).
Zacharias, Papst (741-752), ein Mehrer der Antorität des röm. Stuhls.
Der König der Lango- barden, Luitprand, mußte ihm die Eroberungen im Erarchat wieder zurückgeben;
Pippin ss.d.) derKleine erhielt durch ihn die Bestätigung seiner Wahl zum Könige, und durch Vonifatius wurde die Macht diefeo Papstes besonders im Fränkischen Reicke erweitert. In den Bilderstreitigkeiten stand er auf Seite der Bilderverehrer.
Von Zacher hat man eine " Viw ^tino Frasca 8t. Nensäicti» (Vened. 1723).
Er wurde heilig gesprochen. Sein Gedüchtnistag ist der 15. März. Zacharias, Emil Otto, Zoolog und natur- wissenschaftlicher Schriftsteller, geb. zu Leipzig, wo er Mathematik, Philofophie und Zoologie studierte.
Nach mehrfachen Reifen ins Ans- land und einein längern Aufenthalt als Erzieher in Süditalien, [* 7] lebte er einige Zeit als Privatgelehrter und befchäftigte sich dann mit dem Studium der Tier- und Pflanzenwelt der süßen Gewässer Deutsch- lands und erreichte 1890 mit Unterstützung der preuß. Regierung und verschiedener Privatleute die Errich- tung einer biolog.
Station am Plöner ^ee in Hol- iilüv, ^v^v TneNor cr wurde.
Außer verschiedenen Arbeiten in Fachzeitschriften lieferte er: «Charles R. Darwin und die kulturhistor. Bedeutung seiner Theorie vom Ursprünge der Arten» (Berl. 1882), «Die Bevölkerungsfrage und die wirtschaftlichen Notstände der Gegenwart» (5. Aufl., Jena [* 8] 1892), «Nber gelöste und ungelöste Probleme der Natur- forfchung» (2. Aufl., Lpz. 1887),
«Bilder und Skizzen aus dem Naturlebeu» (Jena 1889),
«Die Tier- und Pflanzenwelt des Süsiwassers», hg. unter Mitwirkung mehrerer anderer Forscher (2 Bde., Lpz. 1891).
Mit E. Lemmermann veröffentlichte er: «Ergebnisse einer biolog. Exkursion an die Hochfeen und Moorgewässer des Riesengebirges» (Berl. 1896).
über die'Thätig- keit der biolog.
Station giebt Zacher jährlich einen Jah- resbericht heraus. Iachariä von Lingenthal, Karl Eduard, Jurist, Sohn des folgenden, geb. zn Heidelberg, [* 9] widmete sich zu Leipzig, Heidelberg und Berlin [* 10] rechtswissenschaftlichen Studien und habili- tierte sich zu Heidelberg, wo er 1842 eine außerordent- liche Professur erhielt.
Seit 1845 lebte er auf feinem Rittergute Großkmehlen bei Ortrand, wo er starb.
Seine Hauptwerke sind die «volwvlUw Iii8toi'i^6 Mi'is Fraeco-i'oinani» (Heidelb. 1839), die «Geschichte des griech.-röm. Privatrechts» (Lpz. 1864; 3. Anfl., Berl. 1892),
das " Fi-^co-i-o MÄI1NIN» (7 Bde., Lpz. 1856 - 84),
eine Samm- lnng von Qnellen des byzant.
Reckts, «?»i-Hli^0- in^im llä Z3.8i1ica" (ebd. 1893) und «^U8tiniani Xo v^II^» (2 Bde. und Appendix, ebd. 1881-84). Zachariä von Lingenthal, Karl Ealomo, Ju- rist, geb. zu Meißen, [* 11] studierte zu Leipzig die Rechte. 1792 begleitete er als Hofmeister den Grafen zur Lippe [* 12] auf die Universität zu Witten- berg, habilitierte sich hier 1794, wurde 1797 außerord. und 1802 ord.
Professor der Rechte dafelbst, 1807 in Heidelberg. 1820 wnrde er Mitglied der Ersten, 1825 der Zweiten bad. Kammer, 1842 unter Verleihung des Namens von Lingenthal in den erblichen Adelstand erhoben. Er starb Vorzüglich er- warb er sich durch seine Schrift «Die Einheit des Staates und der Kirche» (Lpz. 1797),
der ein «Nach- trag über die evang. Brüdergemeine» (ebd. 1798) folgte, und fein «Handbuch des kurfächs. Lehnrechts» leb'd. 1796;
2. Aufl. von Chr. Ernst Weiße und F. A. von Langenn, ebd.
1823) einen geachteten Namen. Unter feinen spätern Schriften sind hervorzuheben das «Handbuch des franz. Civilrechts» (8. Aufl., von C. Crome, 4 Bde., Freib. i. Br. 1894-95),
«Vierzig Bücher vom Staate» (5 Bde., Stuttg. 1820-32; 2. Aufl., 7 Bde., 1839-42) und der «Entwurf eines Strafgesetzbuchs» (Heidelb. 1826 u. 1840).
Sein «Biogr. und jurift. Nachlaß» wurde von seinen: Sohne K. E. Zachariä von Lingenthal herausgegeben (Stuttg. 1843). -
Vgl. Brocher, K. 8. ^oliai'iao. 83. V16 «t 868 WUVI-68 (Par. 1870).
Zacher, Julius, Germanist, geb. zuObernigk in Schlesien, [* 13] studierte in Breslau [* 14] Philo- logie, verweilte dann einige Iabre im Auslande al? Hauslehrer und lebte 1842-47 inVerlin, wurde 1847 Assistent an derUniversitätsbibliothek zu Halle, [* 15] 1854 ord. Professor und Oberbibliothekar zu Königsberg, [* 16] 1863 ord.
Professor der deutfchen Sprache und Litte- ratur zu Halle, wo er starb.
Ein überaus gelehrter und gewissenhafter Forfcher, trat Zacher nur felten, dann aber mit abgeschlossenen und ergebnisreichen kleinen Arbeiten in die Öffentlichkeit;
darunter sind «Die deutschen Spnchwörtersamm- lungen» (Lpz. 1852),
«Das gor. Alphabet Vulsilas und das Runenalphabet» lebd. 1855),
«^Isxanäi-i NaZni itor ad I'ai»äi8um» (Kdnigsb. 1859),
«Die ¶