mehr
hinlänglich hervor, daß er sich dieser Einkleidung bedient hat, um seine eigenen Ansichten vorzutragen, die in vielem gewiß den Sokratischen glichen, vielfach aber auch von denselben abwichen. Eine Art Anhang dazu bildet die jedenfalls nicht von Xenophon herrührende «Apologie des Sokrates». Echt Xenophontisch dagegen sind: das «Symposion» (Gastmahl),
welches den Sokrates in heiterer und fröhlicher Geselligkeit vorführt;
der «Oeconomicus», ein Gespräch, in dem Sokrates eine Unterhaltung erzählt, die er mit einem Ischomachus über die beste Art der Verwaltung des Hauswesens und des Vermögens gehabt habe, und der «Hiero», ein Gespräch zwischen dem Fürsten Hiero von Syrakus [* 2] und dem Dichter Simonides über die Vorzüge des Fürsten- und des Privatlebens und die Kunst des Herrschens.
Rein praktischer Natur endlich sind die kleinen Abhandlungen über die athen. Finanzen und die Mittel zu ihrer Hebung, [* 3] über die Reitkunst, über die Obliegenheiten eines Anführers der athen. Reiterei und über die Jagd (wenn letztere echt).
Die besten Gesamtausgaben der Werke X.s sind die von Schneider (neue Ausgabe, zum Teil von Bornemann und Sauppe bearbeitet, 6 Bde., Lpz. 1805‒49), die von Bornemann, Kühner und Breitenbach (4 Bde., Gotha [* 4] und Erfurt [* 5] 1838 fg.; zum Teil in 2. Aufl., Lpz. 1863), die von L. Dindorf (Par. 1839), von G. Sauppe (Lpz. 1865‒66) und die von Schenkl begonnene (Berl. 1869 fg.). Von Ausgaben einzelner Schriften mit erklärenden Anmerkungen sind zu nennen die der «Anabasis» von Krüger (7. Aufl., besorgt von Pökel, Lpz. 1888),
Hertlein (3. Aufl., ebd. 1855),
Kühner (Gotha 1852),
Vollbrecht (8. Aufl., Lpz. 1887 fg.),
Rehdantz und Carnuth (6. Aufl., Berl. 1888 fg.);
der «Hellenika» von Büchsenschütz (1. Bdchn., 6. Aufl., Lpz. 1891; 2. Bdchn., 4. Aufl., 1880),
Breitenbach (Bd. 1, 2. Aufl., Berl. 1884; Bd. 2, 1874; Bd. 3, 1876) und Gilbert (Lpz. 1889);
der «Cyropädie» von Hertlein und Nitsche (Bd. 1, 4. Aufl., Berl. 1886; Bd. 2, 3. Aufl., 1876) und Breitenbach (3. Aufl., Lpz. 1875 fg.);
der Schrift «Vom Staate der Lacedämonier» von Haase (Berl. 1833);
der «Memorabilien» von Kühner (4. Aufl., Lpz. 1882),
Breitenbach (6. Aufl., Berl. 1889) und Seyffert (4. Aufl., Lpz. 1883);
von kritischen Ausgaben einzelner Schriften noch die der «Anabasis» (2. Aufl., Leid. 1873),
«Cyropädie» (3. Aufl. 1881) und der «Hellenika» (2. Aufl., Leid. 1880) von Cobet und die der «Anabasis» (Lpz. 1878) und der «Cyropädie» (ebd. 1882) von Hug, sowie die der Schrift über die Finanzen der Athener von Zurborg (Berl. 1876).
Wiederholt ist insbesondere die Schrift «Vom Staate der Athener» bearbeitet und untersucht worden; so von Kirchhoff (Berl. 1874, 1878, 1881), Wachsmuth (Gött. 1874), M. Schmidt (Jena [* 6] 1876), Rettig (Wien [* 7] 1877), Müller-Strübing Gött. (1880) ^[richtig (Gött. 1880)], Belot (Par. 1880), Ludw. Lange (Lpz. 1882). Unter den deutschen Übersetzungen ohne griech. Text sind die von Walz, Campe, Hertlein, Fincke u. a. bearbeitete (Stuttg. 1854 fg.) und die von Forbiger u. a. (ebd. 1879) hervorzuheben.
Eine biogr. Skizze schrieb Krüger (Halle [* 8] 1822). –
Vgl. Ranke, De Xenophontis vita et scriptis (Berl. 1851);
Croiset, Xenophon, son caractère et son talent (Par. 1873);
Roquette, De Xenophontis vita (Königsb. 1884);
Hartmann, Analecta Xenophontea (Leid. 1887).
Über den Zug der Zehntausend vgl. außer Moltkes «Briefen aus dem Orient» die Schriften von Koch (Lpz. 1850), Hertzberg (Halle 1861; 2. Aufl. 1870), Strecker und Kiepert (Berl. 1870), Robiou (Itinéraire des Dix-mille, Par. 1873), Strecker (Berl. 1886), von Treuenfeld (Naumb. 1890).