Georg von, Geschichtsforscher, geb. 31.März 1816 in Zürich,
[* 2] studierte daselbst sowie in Genf,
[* 3]
Berlin
[* 4] und Göttingen,
[* 5] wurde 1843 Sekretär
[* 6] des
GroßenRates, zweiter Staatsschreiber in Zürich
und war von 1849 bis 1883 Mitglied des
GroßenRates; 1850 habilitierte er sich
als Privatdocent für
Schweizer Geschichte an der Hochschule inZürich,
wurde 1858 außerord. und 1870 ord. Professor.
Seit 1855 war Wyß Präsident der schweiz. Geschichtsforschenden Gesellschaft und
seit 1880 Mitglied der
MünchenerAkademie der Wissenschaften. Er starb in Zürich.
Außer zahlreichen
Abhandlungen veröffentlichte
Wyß:.«Über die
Quellen der ältern Schweizergeschichte» (Zür. 1853),
Teil des russ.-poln. Gouvernements Lomscha, im Gebiet des
Narew und
Bug, hat 1418,3 qkm und 69789 E. –
2) Wyssokomasówezk, poln. Wysokie Mazowieckie, auch Masówezk, poln.
Mazowieck, Kreisstadt im
Kreis Wyssokomasówezk am Brok (zum
Bug), hat (1892) 4931 E., Post,
Telegraph;
[* 9]
Fluß im russ. Gouvernement
Olonez, entspringt aus dem See Matko und mündet nach 110 km im Südosten des
Onegasees. Er ist ein
Glied
[* 10] des Marienkanalsystems (s. d.).
Teil des russ. Gouvernements
Olonez, am Onegasee, hat 12381,1 qkm, 48149 E., Fischerei,
[* 11] Getreide-, Flachs-, Hanfbau, Waldindustrie,
Schiffbau,
Töpferei, 22 Fabriken. – 2) Kreisstadt im
Kreis an der Wytegra (s. d.), 14 km
vor ihrer Mündung in den Onegasee, hat (1894) 3918 E., Post,
Telegraph, vier russ., eine evang.
Kirche, Lehrerseminar, Mädchenprogymnasium,
Stadtbank;
2 Fabriken, wichtigen Flußhafen (1891 mit einem Frachtumsatz von 1,58 Mill. Rubel).
russ. Feldmaß = genau 19
Dessätinen und 2010 Quadrat-Saschén oder 21,67 ha. – Wytj heißt auch ein Anteil
an Ackerland oder Grasnutzung für acht
Personen;
endlich bei ländlicher
Arbeit die Arbeitszeit zwischen den Eßpausen;
Dan.
Albert, holländ.
Philolog, geb. zu Bern
(wo sein
VaterDaniel Wyttenbach, gest. 1779 als Professor zu
Marburg,
[* 12] damals als Prediger angestellt war), studierte zu
Marburg, Göttingen und
Leiden,
[* 13] wurde 1771 Professor der griech.
Sprache
[* 14] am Kollegium der Remonstranten zu
Amsterdam,
[* 15] 1779 der
Philosophie am
Athenäum ebenda und 1799 der
Beredsamkeit zu
Leiden. 1816 trat
er ins Privatleben zurück und starb zu Oesgeest. Seine
Schriften zeugen von großer Belesenheit und gesundem kritischem
Urteil; die
Darstellung ist leicht, wenn auch bisweilen etwas breit. Seine
«Epistola critica» (Gött. 1769)
enthält viele Verbesserungen der Werke des Julianus, Eunapius und
Aristänetus und wurde von Schäfer in der
Ausgabe der «Oratio
in Constantini laudem» des Julianus (Lpz. 1802) wiederholt.
Ferner sind hervorzuheben die «Praecepta philosophiae logicae» (Amsterd.
1782; neueste
Ausgabe von Maaß,
Halle
[* 16] 1821),
«Bibliotheca critica» (12
Tle. in 3 Bdn., Amsterd. 1777‒1808),
der «Moralia» des Plutarch (15 Bde.,
Oxf. 1795‒1830),
und die «Philomathia sive miscellanea doctrina» (3
Tle., Amsterd. 1809‒17). Aus seinen hinterlassenen
Papieren erschien ein «Index graecitatis» (2 Bde.,
Oxf. 1830). Durch seine meisterhafte «Vita
Ruhnkenii»
(Leid. 1800; hg. von Frotscher, Freib. 1846) setzte er seinem ehemaligen
Lehrer ein
Denkmal. Seine vermischten
Abhandlungen
erschienen als «Opuscula varii argumenti» (2 Bde.,
Leid. 1821; neue Ausg. von Friedemann, Braunschw. 1825‒28),
seine
Briefe u. d. T. «Epistolarum selectarum
fasciculi tres» von Mahne (Gent
[* 17] 1830). –
Vgl. Mahne, Vita Wyttenbachii (2. Aufl., Gent 1823).
Seine Gattin Johanna, geborene
Gallien aus
Hanau,
[* 18] mit der er sich in seinem 72. Jahre verband, eine geistreiche Frau, lebte
nach dem
Tode ihres Gatten in
Paris,
[* 19] erhielt 1827 von der
Universität in
Marburg die philos. Doktorwürde und starb 1830 auf
einem Landgute beiLeiden. Sie hat mehrere anziehende Werke verfaßt, namentlich «Théagène»
(Par. 1815; 2. Aufl. 1825; deutsch Lpz. 1816),
«Das Gastmahl der Leontis» (deutsch,
Ulm
[* 20] 1821) und einen
Roman«Alexis» (Par. 1832).
der 24.
Buchstabe unsers
Alphabets, stand ursprünglich bei den Phöniziern zwischen n und o
an 15.
Stelle.
In den ältesten semit.
Inschriften besteht der
Buchstabe, der dort einen
s-Laut bezeichnet, aus drei wagerechten
Strichen, gekreuzt von einer senkrechten (vgl. griech. Ξ
ξ). Die Griechen gaben ihm die Bedeutung ks, die er in den meisten
Alphabeten, die ihn anwenden, behalten
hat (span. x bedeutet in älterer
Orthographie ch, wofür man jetzt j schreibt, z. B.
Mejico statt Mexico). Die östl.
¶
mehr
Gruppe der Griechen behielt den Buchstaben ξ in verschiedenen Variationen der Form an seiner ursprünglichen 15. Stelle bei.
Die westl. Gruppe dagegen ließ ihn bloß als Zahlzeichen stehen, gebrauchte aber für den Laut ks das Zeichen x, das die 24. Stelle
erhielt, während dasselbe Zeichen in der andern Gruppe für ch (chi) verwendet wurde. Zu der westl.
Gruppe gehört auch das Uralphabet der italischen Schrift. X wurde daher im lat. Alphabet für ks verwendet; alle von ihm abgeleiteten
europ. Alphabete brauchen dieselbe Form. Als Zahlzeichen bedeutet das griech. Ξ 60 (dagegen X
600). (S. Schrift.)
Als Abkürzung steht X (zugleich das lat. Zahlzeichen für 10) in röm.
Schriften u. s. w. für Denarius, weil derselbe aus 10 As bestand. In der Mathematik zeigt x die unbekannte Größe an. Auf
ältern franz. Münzen
[* 22] bezeichnet X den Prägort Amiens,
[* 23] im kanonischen Recht den ersten Teil der Dekretalen.