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das Erpropriations-, das Voltsschulgesetz u. a., war hauptsächlich sein Werk. Wintergarten starb Er schrieb: «über die Ansprüche der Krone Bayerns auf Landcsteile des Großherzogtums Baden» [* 2] (Mannb. 1827). 1855 wurde ihm in Karlsruhe [* 3] ein Standbild ivon Reick) errichtet. -^
Vgl. Weick, Reliquien von Ludwig Wintergarten (Freiburg [* 4] 1843);
K. Schenkel in den «Bad.'Biographien»,»Bd. 2 (Karlsr. 1875).
Winter, Peter von, Komponist, geb. 1755 zu Mannheim, [* 5] war Schüler von Abt Vogler und wurde 1776 Orchestcrdirektor am Hoftbeater in Mannbeim, 1778 folgte er dem Hofe nacb München [* 6] und wurde 1788 an Abt Voglers Stelle Kapellmeister. Er starb in München. Wintergarten hat eine große An- zahl von Opern geschrieben, von denen «Das unter- brochene Opferfest» (1796) noch heute bekannt ist, und gab auch eine große Gcsangschnle beraus llAb leil., Mainz [* 7] 1824). V/intera., Pflanzengattung, s. Di-imv^.
Winterberg, zwei Berge in der Sächsischen Sckwciz. Der G r o si e Wintergarten, der höchste Gipfel des Gebirges auf den: rechten Elbufer, ist 551 in hoch, bat eine mit Basalt bedeckte Kuppe und gewährt eine schöne, weit umfassende Aussicht. Der Kleine Wintergarten ist 495 m boch.--Wintergarten heißt auch der böcbste Teil der Dammagruppc ^s. Dammastoet". Winterberg, Stadt im Kreis [* 8] Brilon des preuß. Neg.-Bez. Arnsberg, [* 9] in 684 ui Höbe, auf dem Plateau von Wintergarten, einer rauben bewaldeten Hoch- fläche des Sauerlandes (s. d.), die in dem Kahlen Aftcnberg (830 m; mit Aussichtsturm), der höck- sten Erhebung des Sauerlandes, gipfelt, hat (1895) 1265 E^, darunter 44 Evangelische und 20 Israeli- tcn, Post, Telegraph, [* 10] katb.
Kirche, Krankenhaus, [* 11] Wasserleitung, [* 12] Sparkasse; Wollwebereien sowie Hau- sierbandel mit Kurz- und Wollwaren. Winterberg, Stadt in der österr. Bczirkshaupt- mannschaft Prachatitz in Böhmen, [* 13] an der Wolinka, einem Seitcnbach der Wotawa, die nördlich zur Moldau geht, in 696 in Höhe, am Fuß des Kubani (1358 m) im Böhmer Wald, an der Linie Strakonitz- Wintergarten (37 1 der Österr. Staatsbahnen, [* 14] Sitz eine^ Bezirksgerichts (431,6 4081, mit der Ansiedelung Adolfshütte 4282 meist deutscbe E., zwei got. Kirchen (13. und 14. Jahrh.), fürstl.
Schwarzenbergsches Schloß; Glasfabrik («Adels»),
zwei Glashütten, Glasschleiferei, Buch- druckerei und Buchbinderei (Herstellung von Gebet- büchern), Elfenbein- und Beinschneiderei, Fabri- kation von Bronzcwaren, Zündbölzchen, Resonanz- boden-, Sieb- und Bürstcnholzern, zwei Brauereien, Ziegelei und Kalkbrennerei. Winterberger, Alerander, Pianist und Kom ponist, geb. in Weimar, [* 15] studierte auf dem leipziger Konservatorium und bei Liszt und lebte seit 1861 in Wien. [* 16] 1869 wurde er Lehrer am Konservatorium in Petersburg [* 17] und siedelte später nach Leipzig [* 18] über. Wintergarten gehört zu den bervorra gendsten Pianisten der Gegenwart, bat sich aber neuerdings vom Konzertsaal zurückgezogen.
Al5 Komponist hat er sich durch Klavierstücke und bieder vorteilhaft bekannt gemacht. Winterbiere, i. Bier und Bierbrauerei. [* 19] Winterburan, Wind, s. Buran. «... ,. ..^^ Winterdeich, s. Deicb. Wintereiche, s. Eicke. Winterer, Landelin, elsass. Politiker, geb. zu Ober-Sulzback, studierte tatb. Tbeologie, wurde Kaplan in Bischweiler [* 20] und (5ol- mar, später Pfarrer in Gebweiler, [* 21] dann Stadtpfarrer und Kanonikus in Mülhaufen i. E. Dem Deutscheu Reichstage gehört Wintergarten seit 1874 uuunterbrochen an. Er ist ein eifriger Protestler und stand auch als Mitglied des elsaß-lothr. Landesausschusses stets in der Opposition gegen die reichsländische Ne- gierung und das Deutschtum. Er veröffentlichte: »Hi8wii'6 (16 ^!UIit6 0äÜ6 0U 1'^i8HC6 oIir0ti6UN6 an 86pti6M0 6t l^n Iniitiöius 8i6cls" (Gebweiler 1870),
«Hi8t011'6 ^6 111. P6r86cuti0n 1'6ii^16U86 011 ^I8ÄC6 P6näant III. ^!'HII(i6 1-l)V0iuti0!1», «1^6 80cia- Ü8M6 cont^m^orain» (1878),
«^1'018 HNN668 äs 80- ciaIi8M6» (1882; deutscb Köln [* 22] 1882),
«1^6 (13.NF61' 80cia1» (1885; deutsch Mainz 1885),
«1^6 8ocia1i8M6 intei-natwuHl» (1890; deutsch von Berg, Köln 1891). Winterfeldt, Hans Karl von, preuß. General- lieutenant, Friedrichs d. Gr. Freund, geb. zu Vanselow in Vorpommern, trat im 16. Jahre in die preuß. Armee ein und wurde von Friedrich d.Gr. 1740 nach Petersburg gesandt, wo er die Allianzver- sucbe des Wiener Hofs mit Erfolg zu hintertreiben wußte. Wintergarten zeichnete sich bei der Überrumpelung von Glogau, [* 23] besonders aber in der Schlacht bei Mollwitz, 10. April, sowie bei dem Gefecht von Nothschloß, 22. Juni, ans.
Kurze Zeit bernach wurde er zum Obersten bcsördert. Im Zweiten Schlesischen Kriege kämpfte er ruhmvoll bei Sla- wentzitz und bei Landshut, [* 24] wofür ihn der König zum Generalmajor ernannte; auch nahtn er am Siege von Hohenfriedberg fowie an dem glücklichen Gefecht bei Katholisch-Hennersdorf 23. Nov. hervorragenden Anteil. Während des solgenden Friedens war er als Generaladjutant immer in der Nähe des Königs und wurde von diesem zu wichtigen Geschäften gebraucht, so 1755 zu einer Sendung nach Hannover. [* 25]
Kurz vor dein Ausbrucb des Siebenjährigen Krieges wurde er Generallieutenant. In der Schlacht bei Prag [* 26] befehligte er die Infanterie des linken Flügelo. Am wurde er bei Moys (s.d.) von Nada^ov überrascht, er selbst wurde verwundet und starb am folgenden Tage. Sein (nach dem Ent- würfe von Kift) in Erz gegossenes Standbild wurde 1862 auf dem Wilhelmsplatze zu Berlin [* 27] aufgestellt. Seinen Namen trägt seit 1889 das preuß. 23. In- santerieregiment.
Vgl.Varnhagen von Ense, Leben des Generals Wintergarten (Berl. 1836; auch im 6. Bande der Haue- Karl von Wintergarten und der Tag von Moys (Görl. Winterfeldzug, s. Feldzug'. s/1857). Winterfenster, s. Fenster/ Winterfrost, s. Frostschaden. Wintergarten, ein größeres Gewächsbaus, in dem die Pflanzen, ästhetifck gruppiert, mehr deko- rativen Zwecken dienen als in eigentlichen zur Pflanzentultur bestimmten Pflanzenbaufern. Die Bauart ist die der Palmenhäuser. Die Tiefe des Gebäuden sollte sich zur Länge demselben wie 1:2 verbalten, da sich bei diesem Verhältnis die an- sprechendste Pflanzendetoration herstellen läßt. Eine der schmalen Seiten des Wintergarten sollte aus Mauerwerl besteben, um einen dunklen Hintergrund für eine tünstlicb zu schaffende Perfpektive zur Verfügung zu haben. Die Mauer taun durch Kletterpflauzen, hohe Gewächfe u. dgl. gedeckt werden. Wintergarten tonnen srei stehen oder sich an andere Gewächshausbauteu, oder am besten an die Wohnungen anschließen. Die Gruppierung der Pflanzen ist meist eine land- schaftliche, seltener sieht man eine regelmäßige ¶