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nach Bobinen zu entkommen.
Hier begünstigte er die Anhänger von Huß, und seine Hinneigung zur czeck.-nationalen Partei trug nicht wenig zur Schwä- chung des Deutschtums im Lande bei.
Verhä'ngnis- 0011 m dieser Beziehung war sein Dekret vom durch welches die Prager Universität czechi- siert und der Auszug der deutschen Professoren und Studenten veranlaßt wurde. Als nach Ruprechts Tode 1410 Sigismund zum röm. König gewählt wurde, trat Werch zu dessen Gunsten seine Rechte aus die Kaiserwürde ab, fübrte jedock den röm. Königs- titel fort. Er starb am Ecklagfluß.
Vgl. Pelzet, Lebensgeschichte des röm. und böhm. Königs Werch (2 Bde.,Prag 1788 -90);
Palacw, Geschichte von Vöbmen, Bd.:; (ebd. 1844 fg.); Deutsche [* 2] Reichstagsakten nnter König Werch, hg. von Weizsäcker (3 Bde'., Münch. 1808 - 77);
Lindner, Geschichte des Deutschen Reichs nnter König Werch 12 Bde!, Braunschw. 1875 u. 1880);
Vahlen,' Der Deutsche Reichstag unter König Werch (Lpz. 1892).
Wenzel, Wenceslaus (czech. Vac^v), der heilige, Herzog von Böhmen [* 3] (928-935), Sobn des Herzogs Wratislaw und seiner Gattin Drabo- mira, wurde von seiner Großmutter Ludmila (s. d.) inl Ehristcntuin erzogen und wirkte als Herzog auf das eifrigste für die Verbreitung des Christentums in Böhmen.
Mit dem deutschen König Heinrich I., dessen Oberlebnsherrlichteit er anerkannte, hielt er gute Freuudscbaft.
Aber seine Hinneigung zum Ebristentum und zum Deutschen Reiche erbitterte den beidn.
Adel, und so wurde Werch 28. Sept. 935 von seinem Bruder Boleslaw und dessen Genossen in Altbunzlau erschlagen.
Nach seinem Tode wurde er zum ersten Schutzpatron des Landes erhoben. Wenzel, W enceslaus, NamemehrererKönige von Böhmen. Werch I. (1230-53) übernahm nach seinein Vater Ottokar I. das Reich und führte einen langwierigen Streit mit Herzog Friedrich dem Streitbaren von Österreich [* 4] fort. Im Kampf zwischen Kaiser Fried- rich II. und den Päpsten neigte sich Werch bald auf des Kaisers, bald auf des Papstes Seite.
Während des Mongolensturms zog er dem Herzog Heinrich dem Frommen von Breslau [* 5] zu Hil^'e, kam aber zur Schlacht von Wahlstatt In den letzten Jahren seiner Regierung, als Werch sich ganz und gar der welfischen Partei angeschlossen hatte, mußte er die Waffen [* 6] gegen seinen eigenen Sohn Ottokar (s. d.) wenden, der sich an die Spitze der aufständischen Barone gestellt batte.
Ottokar bemächtigte sich der Hauptstadt Prag [* 7] und drängte seinen Vater in das nördl. Böhmen (1248).
Hier kam es zu einem für den ^obn unglücklichen Kampfe bei Brür und zu einem Vertrage in Prag, dem zu- solge Vater und Sohn gemeinschaftlich die Regie- rung führen sollten.
Aber Werch hielt den Vertrag nicht und erlangte in dem neuerdings ausbrechen- den Kampfe das Übergewicht. Werch starb Er begünstigte die Ansiedelung deutscher Mönche in Böbmen und förderte auch die Ein- wanderung deutscher Bürger und Bauern. Werch II. (1278-1305), Enkel des vorigen, war beim Tode seines Vaters Ottokar II. 7 I. alt und wurde bei seinem Vormund, dem Markgrafen Otto dem Langen von Brandenburg, [* 8] erzogen.
Als er 1283 nach Bödmen zurückkehrte, geriet er ganz nnter die Herr- schaft seines Stiefvaters Zawisch von Falkenstein, der jedoch durch das Eingreifen des deutschen Königs Rudolf von Habsburg, des Schwiegervaters W.s, vom Hofe entfernt und 1290 hingerichtet wurde. Werch erwarb nebst Oberschlesien und Krakau [* 9] Groß- polen und ließ sich 1300 zum König von Polen krönen.
Seinem Sohne verschaffte er nach dem Alls- sterben der Arpaden in Ungarn [* 10] vorübergebend die St. Stepbanskrone(1301).
BeiderWahlAlbrechts I. zum deutschen König erlangte er von diesem die Ernennung zum Reichsverweser in Meißen, [* 11] dem Oster- und Pleißnerlande.
Vergeblich suckle später Albrecht I. die immer bedrohlicher anwachsende Macht W.s durch einen Kriegszug zu brechen. Er scheiterte an dein Widerstand Kuttenbergs 11304). Als der Krieg im nächsten Iabre erneuert werden sollte, starb Werch Unter seiner Re- gierung breitete sich die deutsche Kolonisation und deutsche Kultur in Böhmen immer mehr aus. Werch III. (1305-6), Sohn des vorigen, gelangte 1 I. alt zur Regierung und nannte sich König von Böhmen, Polen und Ungarn.
Die Ansprüche auf Ungarn qab er zu Gunsten des Her,-,ogs Otto von Niederbavern auf. Um seine durch Wladislaw ge- fährdeten Rechte auf Polen zu behaupten, rüstete er zum Kriege. In Olmütz [* 12] aber, wo sich die Truppen sammeln sollten, siel er durch Meuchelmord der in seinem Urheber wie in den Motiven nicht aufgeklärt erscheint. Mit Werch III. starb das Haus der Premysliden in der männlichen Linie aus. Werch IV., s. Wenzel, deutscher König. Weppur, ind. Sckreibunq für Bepur ls. Ma- Wer, s. Burg. jlabarj. Werbach, Dorf im AnttsbezirkTaudc'rbischofs- heim des bad. Kreises Mosbach, am Welzdach, un- weit der Tauber, bat < 1895) 988 tatd. E., Post- agcntur, Fernsprechverbindung, katb.Kircke; Wein- bau und Sandsteinbrüche. Hier fand 24. ^uli 186 ein Gefecht zwischen der oldenb.-banseat. Brigade nnd den bad. Truppen statt, wobei die letztern zum Rückzug gezwungen wurden. Werbelliner Kanal, [* 13] s. Finowtanal und Ta- belle I zur Karte: Die Sckiffabrtsstraßen des Deut s ch e n R e i ch e s, beim Artikel Schiffahrts- kanäle. Werbelliner See, See im preuß. Reg.-Bez. Potsdam, [* 14] 1l 1 lang und mit geringer Breite, [* 15] zwischen bewaldeten Hügeln gelegen, mit neuer- dings entdeckten Pfahlbauresten, auf 5 km schiffbar nnd durch den Werbelliner Kanal mit dem Finow- tanal verbunden. Werben in der Alt mark, Siavt und königl. Domäne im Krcis Osterlmrg des prcuß. Reg.-Bez. Magdeburg, [* 16] am Aland, hat (1895) l, mit der dazugebörigen, am rechten Elbufer gelegenen Ko- lonie N e n werb e n l 763 evang. E., Post, Tele- graph, St. Johannistirche (1160) mit wertvollen Glasmalereien (14()7); Ziegeleien, SckiMdrt und Getreidehandcl. Werbesystem, Aufbringung der Truppen durch Werbung (Anwerben), d. h. Annabme dienstlustiger ^eutc gegell Geldvergütung auf eine bestimmte Zeit. Geworbene Truppen treten zu allen Zeiten auf. Seit dem spätern Mittelalter tritt das Werch nament- lich in Mitteleuropa immer mebr in den Vorder- grund und erreicht seine größte Ausdehnung [* 17] um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. und Landsknecht.) Von den großen Staaten Eu- ropas hat nur England das Werch beibehalte i). GiFß- britannisches Heerwesen und Heerwesen Europas). Werbung, s. Werbesystem. ? ,.. -^' Werch, s Hede. - - ¶