forlaufend
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jedoch im Laufe eines Jahres selten über 1^ m. Der einzige Abfluß des Sees in das Ekagerrak ist die Götaels (s. d.), während der See auf der an- dern Seite durch den Götakanal mit den: Wettersce und der Ostsee verbunden ist.
Seine größte Tiefe beträgt gegen 90 m. Eine von Wermland südwärts vorspringende Landzunge, die sich in zabllosen Felsencilanden (Lurö) bis zu der großen Insel Kal- landsö gleichsam fortsetzt, teilt das ganze Becken in den kleinen: Dalbosee im Südwesten und den gröhern eigentlichen Wenzel im Nordosten. Er ist reich an Fischend Unter den zahlreichen (etwa 30) größern und kleinern Flüssen, die er aufnimmt, ist der Klarelf (s. d.) der bedeutendste.
Wengernalp, einer der berühmtesten Aussichts- punkte (mit Kote!) des Oberlandes im schweiz. Kanton Bern, [* 2] in 1885 in Höhe, der Jungfrau, dem Mönch und dem Eigcr gegenüber, 3 km südöstlich von Lauterbrunncn, mit dem sie durch die Wengern- alpbahn (s. d.) verbunden ist, an dem Paßwcg über die Kleine Scheidegg. (S. Scheideck.) Wengernalpbahn, Zahnradbahn von Lauter- brunncn «über Wengernalp (s. d.) nach Grindelwald (rund 18 km), eröffnet (s. Schwei- zerische Eisenbahnen). WengerfkaGörka, Eisenwerk bei Ci^cina (s. d.). Wenglein, Joseph, Landschaftsmaler, ged. zu München, [* 3] studierte daselbst als Schüler von Eteffan und Lier die Malerei. Wenzel entnimmt i'eine Motive meist der obcrbayr. Land- sckaft, deren grauen Tönen er reizvoll und wabr nabe kommt, .hervorzuheben sind: Bergrücken mit Ruine ll.875), Simssee bei Rosenheim (1877), Hocb- nwor in Oberbayern (1880'. Galerie in Karlsruhe), [* 4] Kaltsteinsammlerinnen im Isarbett bei Tölz (1883; Neue Pinatotbek in München), Im oberbayr.
Hoch- moor (ebd.), Kalköfen an der Isar (1886), Herbst im oberbayr.
Leipzig

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Leipzig.Moos (1888'. Museum in Leipzig), [* 5] Winter am Isaruser (Nationalgalcrie in Berlin), [* 6] Isariandschaft bei Tölz (18l2- Vtuscum in Leipzig). Wengrow.
Teil dev rnss.-poln. Gouvernements Sjedlez, im Gebiet des Bug und seines Zuflusses Liwez, bat 1338,.". qkm, 71946 E/, Ackerbau, Viehzucht, [* 8] 7 Branntweinbren- nereien, 88 Fabriken, darunter Ziegelbrennereien, Mühlen, [* 9] Käsereien und 1 Glashütte. - 2) Wenzel, poln. ^Vs^w, Kreisstadt im Kreis Wenzel am Liwez, hat graph, 2 kath. und 2 evang. Kirchen;
Glockengießerei, Gerbereien.
Wenigborster, s. Vorstenwürmer.
Weniger-Glogau, preuß. Stadt, s. Ober- g log au. s. Bd. 17. Wenings, Stadt im Grohberzogtun: Hessen, [* 10] Wenlock (Mu ch - W enl o ck), Municipalborough in der engl. Grafschaft Shropshire (Salop), im SO. von Shrewsbury, Station der Linie Welliugton- Craven-ArmsderGreat-Nestern-Bahn, zählt (1891) 1^703 E., hat eine Ruine der 1080 gegründeten (5istercienserpriorei und Steinkohlengruben. Wennigfen, preuß. Dorf, s. Bd. 17. Wenno lin, s. Wenden (Stadt). Wen-fhu, s. Buddha. Wente, Fluß, s. Windau. Wentow-Kanal, s. Tabelle I zur Karte: Die Schiffahrtsstraßen des Deutschen Reiches, beim Artikel Schiffahrtskanüle.
Wen-tfchou, Vertragshafen in der chines. Pro- vinz Tscbe-kiang, an der Mündung des On-kiang in das Meer, nüt geringem ausländischen: Verkehr, hat 1895 etwa 80000 E. Wentworth, Thomas, s. Strasford, Gras von. Wentworth - Fitzwilliam, eng! Familie, s. Fitzwilliam.
Belgien und Luxemburg

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Luxemburg.Wenzel werden die Unter, oft auch die Ober in verschiedenen Kartenspielen genannt. Wenzel (Wenccslaus IV. von Böhmen), [* 11] deut- scher König (1378-1400), ältester Sohn Kaiser Karls IV. aus dem Hause Luxemburg, [* 12] geb. 1361, wurde schon als dreijähriges Kind zum König von Böhmen gekrönt, 1373 nüt der Mark Brandenburg belehnt, die aber 1378 seinem Bruder Sigismund übertragen ward, und 1376 zum röm. König ge- wühlt. 1378 folgte er seinem Vater auf dem böhm. und deutfchen Königsthron, in einer Zeit, wo die bürgerlichen und kirchlichen Elemente Deutschlands [* 13] sicb in einem Zustande der Gärung und Auflösung befanden.
Zwar versuchte Wenzel auf dem Reichstage zu Nürnberg [* 14] 1383 den Etä'dtebündnissen und Adels- vereinen entgegenzutreten;
allein weder dieser Plan noch ein 1384 zu Heidelberg [* 15] gemachter und 1387 zu Mergenthcim wiederholter Versuch einer Gesann- einigung aller Fürsten und Städte war von Ersvlg. Aus dem Reichstage in Eger [* 16] 1389 gelang es endlich, einen Landfrieden herzustellen.
Vergeblich bemühte er sich ferner, das püpstl.
Schisma beizulegen. In der Verstimmung über seine Mißerfolge überließ er sich immer mehr seiner Neigung zum Trunke und zur Jagd und vernachlässigte die Regierungsge- schäfte.
Brücken I

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Brücke.Dazu verleitete ihn seine iahzornige Natur ;u mancherlei Gewaltthaten. So ließ er den Prie- ster Johann von Nepomuk (s. d.) zu Tode foltern und von der Prager Brücke [* 17] in die Moldau werfen. Der hohe Adel und der Klerus empfanden insbe- sondere die Strenge seiner Mahregeln.
Die bdhm. Großen verbanden sich mit W.s Bruder, dem König Sigismund vou Ungarn, [* 18] und seinem Vetter, dem Markgrafen Iobst von Mähren. Wenzel wurde aus einer Reise 1394 überfallen und auf dem Prager schloß mehrere Monate in geheimer Haft gehalten, bio auf seines Bruders, des Herzogs Johann von Görlitz, [* 19] Betreiben die deutschen Fürsten seine Frei- lassung bewirkten.
Neue Empörungen zwangen ihn, unter Vermittelung seines
Bruders Sigismund
und des Markgrafen Iobst einen Frieden mit dem
Adel einzugehen, wodurcb seine königl.
Autorität zu einer Schattenherrschaft
hcrabgedrückt wurde. Auch in Deutfchland sank sein Ansehen immer mehr. Während er, in steter Geldnot, sich verleiten ließ,
an
Johann Galeazzo Visconti 1395 die Würde eines
Herzogs von Mailand
[* 20] für 100000 Goldgülden zu verkaufen,
benutzten die Ritter- und Städtebünd- nisse die Unthätigkeit W.s zu Gewaltthätigkeiten, denen ein neues Landsriedensgebot 1398 auf dem
Reichstage zu
Frankfurt
[* 21] nicht zu steuern vermochte. Als Wenzel sich zur Beseitigung der Kirchenspaltung mit
Frankreich vereinigte,
verfeindete er sich mn dem Erzbischof
Johann (s. d.) von Mainz,
[* 22] dem es endlich gelang, für
den
Plan der Absetzung W.ö eine Mehrheit unter den Kurfürsten zu gewinnen. An: wurde zu Oberlahnstein von den
vier Kurfürsten von Mainz, Köln,
[* 23]
Trier
[* 24] und Pfalz die Absetzung W.s beschlossen und an seine
Stelle der Kurfürst Ruprecht
von der Pfalz gewählt. Unterdessen war Wenzel mit den
Böhmen in neue Zwi- stigkeiten geraten, die Sigismund
benutzte, um iei- nen
Bruder 1402 gefangen zu nehmen und 15 Mo- nate zu
Wien
[* 25] in Haft zu halten, bis es Wenzel gelang,
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