der 68. Infanteriebrigade, hat (1890) 9041 meist kath. deutsche E. (1497
Serben, 670 Rumänen, 574 Magyaren), darunter 2187 Griechisch-Orientalische, 2063
Evangelische
und 203 Israeliten, in Garnison 3
Bataillone des 83. ungar. Infanterieregiments
«Graf von Degenfeld-Schonburg» und das Divisions-Artillerieregiment
Nr. 21, ein Staats-Obergymnasium, höhere Mädchenschule, große
Spitäler; Seidenspinnereien und regenHandel.
Weißkirchen war einer der größten Weinbauorte Europas (jährlich 300000 hl), doch wurde der
Weinbau durch die Phylloxera verwüstet;
jetzt sind wieder bedeutende Anpflanzungen gemacht worden.
Kraut,Kabus
(BrassicaoleraceaL. capitata), eine Form des
Kopfkohls (s.Brassica) mit
weißen
Köpfen von flachrunder, gewölbter oder ganz spitz zulaufender Gestalt. Wie alle Kopfkohlarten verlangt der einen
guten, kräftigen, auch sandigen
Lehmboden, mehr feuchtes als trocknes
Klima,
[* 2] eine mehr temperierte und höhere, als eine zu
heiße, niedrige
Lage. Frühkraut wird Ende Mai oder Anfang Juni 50-70-80 cm weit gepflanzt.
Andere Sorten
werden gegen Anfang bis Mitte Juni 60-80 cm weit gesteckt. In großen
Massen wird der Weißkohl zur Fabrikation des Sauerkrautes
(s. d.) verwendet.
Die zur Samenzucht bestimmten
Köpfe werden im
Freien oder
Keller frostfrei eingeschlagen und im
Frühjahr an einem freien luftigen
Orte ausgepflanzt. Der Same hält sich 5-6 Jahre keimfähig. Empfehlenswerte Sorten sind:
Ulmer früher
Weißkohl, kleiner früher
Erfurter, früher Johannistag, sehr großer platter weißer
Braunschweiger, Johannistrieb, stumpfspitzes
CasselerKraut (s.
Tafel: Gemüse I,
[* 1]
Fig. 2), Filder (spitzköpfig, sehr fest), großer, sehr fester
Magdeburger, allergrößtes
Schweinfurter Kraut
[* 1]
(Fig. 1), großer später
Ulmer, Centner-, allerfrühester Zucker- oder Maiweißkohl, Winnigstädter
Kraut
[* 1]
(Fig. 4).
der weiße, d. h. weiß gekleidete König, das in Prosa geschriebene unbedeutende
Gegenstück des
Theuerdank (s. d.), halb
Chronik, halb
Roman, das in drei
Teilen die Vermählung und Krönung
KaiserFriedrichs
III., die Erziehung und Regierung Maximilians I. (s. d.) bis zur Beendigung des
venet.
Krieges erzählt, im ganzen der Geschichte gemäß, aber mit rätselnder, allegorischer Verhüllung sämtlicher Eigennamen
(so ist Maximilian der junge Weißkunig, der König von
Frankreich der blaue König u. s. w.). Auch dies Werk hat Maximilian bis 1512 selbst
entworfen und begonnen, dann aber 1514 durch seinen
GeheimschreiberMarxTreizsaurwein von Erentreiz (gest.
ausführen und vollenden lassen. Erst 1775 ward der Weißkunig gedruckt (2 Bde.,
Wien),
[* 4] mit 237 trefflichen Holzschnitten
Hans Burgmairs, deren Originaltafeln sich in Graz
[* 5] erhalten hatten. -
Vgl.
Liliencron,
Der Weißkunig Maximilians I. (im «Histor.
Taschenbuch», Lpz. 1873).
Eine Faksimileausgabe besorgte Alw. Schultz im sechsten «Jahrbuch
der kunsthistor. Sammlungen des österr. Kaiserhauses»
(Wien 1887).
weißer
Tombak, weiße
Legierung von Kupfer,
[* 6]
Zink und
Nickel mit einem Nickelgehalt, der meist dem des Neusilbers
(s. d.) entspricht, aber auch bis zu 30 Proz. betragen
kann.
(Pieridae),
eine Familie meist weißer oder gelber, mit schwarzen Flecken oder Flügeladern
gezeichneter
Tagschmetterlinge mit kurzen, keilförmigen Fühlern, abgerundet dreieckigen Vorder- und eiförmigen Hinterflügeln,
die in 35 Gattungen und etwa 820
Arten auf der ganzen Erde mit Ausnahme Neuseelands vorkommt. Die
Puppen sind meist schwarz
und gelb gefleckt, am Hinterende aufgehängt und mit einemFaden
[* 7] um die
Brust befestigt; die äußerst
gefräßigen, verschieden gefärbten Raupen mehrerer
Arten richten oft große Verheerungen an. Zu diesen schädlichen
Arten
gehört der Kohlweißling
(PierisbrassicaeL.), dessen schwarz und gelb gefleckte Raupe die Kohlblätter frißt, so daß
nur die Rippen übrigbleiben; mit ihm finden sich auf denselben
Pflanzen der Gartenweißling
(PierisrapaeL.) und der Rübenweißling
(PierisnapiL.). Die Obstbäume werden verheert von dem
Baumweißling (s. d.,
PieriscrataegiL.).
Zu dieser Familie gehört weiter der
Aurorafalter oder Kreßweißling (Anthocharis cardaminesL.), sowie der verwandte südeurop.
Anthocharis EuphenoL. (s.
Tafel:
Schmetterlinge
[* 8] I,
[* 1]
Fig. 14) und der Citronenfalter (s. d.,
Rhodocera rhamniL.).
oder Rammelsbergit, ein in rhombischen
Krystallen, aber gewöhnlich in radial feinstengligen bis faserigen
Aggregaten vorkommendes
Erz von zinnweißer
Farbe (im frischen
Bruch mit einem
Stich ins
Rote) und dem spec.
Gewicht 7,1 bis 7,2.
Die
Analysen führen auf die Formel NiAs2 ;
da dieses Doppelarsennickel als Chloanthit (s. d.) reguläre
Krystalle
bildet, so ist es dimorph.
Man kennt den Weißnickelkies unter anderm vonSchneeberg und von Riechelsdorf in Hessen.
[* 9]
russ. Bělorussy, die kleinste der drei Hauptgruppen des russ.
Volksstammes (s.
Russen), hat ihre Wohnsitze in Westrußland,
[* 12] und zwar in
Teilen der Gouvernements Grodno,
Wilna,
[* 13] Witebsk, Smolensk,
Tschernigow sowie in den Gouvernements Mohilew und Minsk.
Über die Sprachgrenzen s.
Russische Sprache;
[* 14] über die eingestreuten poln. und jüd. Elemente s.
Polen (Volksstamm). Die Zahl der Weißrussen beträgt etwa 4½ Mill.,d. i. 6,1 Proz. aller
Russen. Sammlungen der
Volkslitteratur enthalten: Schein, Bělorusskija narodnyja pěsni (Petersb. 1874);
ders., Materialy dlja izučenija byta
i jazyka russkago naselenija sěvero-zapadanago kraja
(Tl. 1, Bd. 1
u. 2, ebd. 1887, 1890);
Die
Geschichte
Weißrußlands behandelte Antonowitsch, Monografii po istorii zapadnoj i jugozapadnoj Rossii (Bd.
1, Kiew 1885);
Batjuschkow, Bělorussija i Litwa (Petersb. 1891).
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