Als Bildhauer schuf er die Statue des Lord Holland in Holland Park, des Bischofs von
Londsdale in Lichfield, die Reiterstatue des Grafen von Chester in Eatonhall. Er wurde 1868 in die Royal Academy gewählt verzichtete
aber 1896 auf seinen Sitz.
Stadt im Kanton Sennheim, Kreis Thann des Bezirks Oberelsaß, am Fuß der Vogesen, hat (1895) 1259 meist kath.
E., darunter etwa 30 Israeliten, Postagentur, Fernsprechverbindung, kath. Kirche;
Baumwollweberei, Weinbau, zwei vermutlich
schon den Römern bekannte Mineralquellen mit Badeanstalt, und wird als Luftkurort und zur Traubenkur besucht.
Im Nordwesten die Trümmer des Schlosses Hirzenstein (13. Jahrh.);
Flecken im Bezirk Neutoggenburg des schweiz. Kantons St. Gallen, in 619 m Höhe, 2 km südlich von Lichtensteig
(s. d.), zu beiden Seiten der Thur, an der Linie Wil-Ebnat-Kappel (Toggenburgbahn), einer der schönsten Orte der Schweiz,
hat (1888) 5245 deutsche E., darunter 1348 Katholiken, Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, neue paritätische Kirche, Webschule,
Armen- und Waisenanstalt, Molkenkur- und Badeanstalt, Wasserleitung, elektrische Beleuchtung;
Bleicherei, mechan. Werkstätten,
Baumwollindustrie und Stickerei.
Auf einer Anhöhe das Nonnenkloster St. Maria der Engeln, darüber Ruine Yberg.
Tyler (spr. wott teilĕr, d. i. Walter, der Ziegelbrenner), der Führer der großen socialen
Empörung, die unter Richard II. (s. d.) 1381 England erschütterte und hauptsächlich
durch eine vom Parlament 1380 erneut aufgelegte Kopfsteuer veranlaßt wurde. In Kent erfolgte der erste Ausbruch; an 100000
sammelten sich um Wat Tyler und John Hales, zogen von Kent und Essex gegen London und drangen in die Stadt,
ja selbst in den Tower ein. Der mutige fünfzehnjährige Richard II. trat unter sie und bewog sie unter Zubilligung ihrer
Forderungen zur Umkehr; als jedoch Wat Tyler drohende Worte erhob, erstach ihn der Mayor von London vor Richards Augen. Der König
hielt sein Wort nicht, und was er zu gewähren noch bereit war, hinderte das Parlament. Der Aufruhr wurde
in Blut ertränkt, und der lastende Druck blieb wie zuvor.
Negerstamm, Zweig der Wangoni, breiteten sich um 1850 in dem westl. Uniamwesi aus.
Sie wurden die gefürchtetsten
Krieger unter dem Eroberer Mirambo und unternahmen Plünderungszüge, bis sie die deutsche Kolonialmacht 1890 zwang,
ihr Räuberleben aufzugeben.
Jetzt haben sie sich in dem östl. Ussui angesiedelt.
der höchste und schönste Gipfel der Wimbachgruppe in den Berchtesgadener Alpen (s. Ostalpen), in dem bayr.
Bezirksamt Berchtesgaden (s. d.), unweit der Salzburger Grenze, erhebt sich westlich vom Königssee als
schroffe Felsmasse mit mehrern turmartigen Hörnern. Die höchste Spitze ist die 2714 m hohe Mittlere Watzmannspitze, südlich
erhebt sich die Südliche Watzmannspitze zu 2712 m, nördlich das Hocheck zu 2650 m; ein zackiger, mit ewigem Schnee bedeckter
Kamm, die Watzmannscharte, trennt den nordöstlich zu 2304 m aufsteigenden Kleinen Watzmann vom Massiv. Die Besteigung
nimmt
von Ramsau aus 7, von Berchtesgaden 8 Stunden in Anspruch; man übernachtet gewöhnlich in der Münchener Hütte (1930
m). Der Anstieg aus dem Wimbachthal ist schwierig, der direkte Anstieg vom Königssee eine der schwierigsten
Kletterpartien in den Alpen.
(spr. wahkĕschĕ), Hauptort des County Waukesha in Wisconsin (Nordamerika),
Bahnknotenpunkt westlich von Milwaukee, Badeort mit (1890) 6321 E. und der State Industrial-School.
Das Wasser der Bethesdaquelle
wird weithin versandt.
Emile, belg. Historienmaler, geb. zu Brüssel, war Schüler von Portaels in Brüssel und Gérôme
in Paris und ist gleich ausgezeichnet durch Sicherheit der Zeichnung wie durch strenges und wirkungsvolles
Kolorit. Seine bekanntesten Gemälde sind: Maria von Burgund erfleht von den Genter Schöffen die Gnade ihrer Räte, Der Prior
des Augustinerklosters, in welches sich der Maler Hugo van der Goes zurückgezogen hatte, versucht dessen Wahnsinn durch Musik
zu heilen (Museum in Brüssel);
im Treppenhause des Brüsseler Rathauses zwei Gemälde: Herzog Johann III.
von Brabant überläßt 1421 den Zünften von Brüssel das Recht der Bürgermeisterwahl, Maria von Burgund beschwört 1477 die
Freiheiten der Stadt Brüssel. Wauters malte auch Porträte.
ein rhombisches Mineral, das nur in äußerst winzigen nadelförmigen Kryställchen
vorkommt, die zu kleinen halbkugeligen und nierenförmigen Aggregaten von radialfaseriger Textur, drusiger Oberfläche und
gelblicher oder grauer, auch wohl schön grüner und blauer Farbe zusammengefügt sind. Das Mineral ist glasglänzend, durchscheinend,
von der Härte 3,5 bis 4, dem spec. Gewicht 2,3 bis 2,5. Die Analysen ergeben ein wasserhaltiges Thonerdephosphat von
der Formel 2Al2P2O8+Al2(OH)6+9H2O. Wavellit findet sich namentlich auf Klüften des Kieselschiefers, wie z. B.
bei Langenstriegis bei Frankenberg in Sachsen, am Dünsberg bei Gießen, zu Barnstaple in Devonshire, auch aus Klüften silurischer
Grauwacke bei Cerbovic unfern Beraun in Böhmen.
(Wavern), Stadt in der belg. Provinz Brabant, an der Dyle, Station der Bahnlinie Löwen-Charleroi und der Nebenbahn
Wavre-Jodoigne, mit (1897) 7971 E.;
Baumwoll- und Papierfabrikation. Wavre ist geschichtlich merkwürdig durch
das Gefecht vom zwischen preuß. Truppen unter Thielmann und dem franz. Korps Grouchy;
letzterer wurde dadurch verhindert,
Napoleon bei Waterloo zu unterstützen. An das Gefecht erinnert ein schönes Denkmal von Van Oemberg (1859).