durch ganz Asien bis Australien, in Westafrika und im tropischen Amerika mit Ausnahme der westind. Inseln vorkommen. Die Wasserschlangen haben
einen nicht sehr großen, schwach eingeengten Leib, einen abgeflachten, verbreiterten Kopf und sehr langen, zugespitzten Schwanz;
ihre Nasenlöcher können beim Schwimmen durch eine Hautfalte geschlossen werden. Sie sind fast immer
im Wasser, ernähren sich von Fischen und Krustentieren und gebären lebendige Junge.
Friedrich Wilhelm Hermann, Jurist, geb. 22. April 1812 in Liegnitz, studierte in Breslau und Berlin die Rechte,
habilitierte sich 1838 in Berlin, wurde 1841 außerord. Professor in Breslau und 1850 ord. Professor in
Halle, 1852 in Gießen. 1873 wurde er zum lebenslänglichen Mitglied der Ersten Kammer der Stände, 1875 zum Kanzler der Universität
Gießen ernannt. Das Kanzleramt legte er 1883 nieder, das akademische Lehramt 1889. Er starb 28. Juni 1893 in Gießen. Wasserschleben veröffentlichte
namentlich: «Reginonis libri II de synodalibus causis» (Lpz.
1840),
«Die Bußordnungen der abendländ. Kirche» (Halle 1851),
«Jurist. Abhandlungen» (Gieß. 1856),
«Das Princip der Successionsordnung»
(Gotha 1860),
«Sammlung deutscher Rechtsquellen», Bd. 1 (Gieß.
1860),
«Das Princip der Erbenfolge» (Lpz. 1870),
«Die irische Kanonensammlung» (2. Aufl., ebd.
1885),
«Deutsche Rechtsquellen des Mittelalters» (ebd. 1892).
(Nepidae), eine Familie von Wasserwanzen mit flachem Körper, ziemlich verstecktem
Kopf, großen Augen, vordern Raub- und hintern Schwimmbeinen;
der Hinterleib läuft oft in zwei verlängerte Atemröhren aus.
In den Tropen giebt es Arten von 9 cm Länge (Belostoma), unser gewöhnlicher Wasserskorpion (Nepa cinerea L., s. Tafel: Insekten
IV,
Fig. 3) wird nur 2 cm lang.
s. Dachrinne.
Besonders sind die Wasserspeier im got. Baustil gebräuchlich, meist als fratzenhafte Tiergestalten
(Hunde, Drachen, Frösche) ausgebildete Abflußröhren für das von den Dächern fließende Regenwasser.
(Argironeta acquatica Cl.), eine im Wasser der Gräben und Lachen lebende gelblichgraue bis dunkelbraune
Röhrenspinne (s. d.).
Das Männchen ist bis 20 mm, das Weibchen nur 12 mm lang;
sonst sind Spinnenweibchen stets größer
als ihre Männchen.
Die Wasserspinne bewegt sich sehr geschickt im Wasser und baut zwischen Wasserpflanzen ein glockenförmiges, mit
der Öffnung nach unten gerichtetes Nest.
Ihre Nahrung besteht aus Wasserasseln und im Wasser lebenden
Insektenlarven.
eine Vorrichtung zur Erkennung des Wasserstandes in Dampfkesseln oder andern mit Flüssigkeit
gefüllten Gefäßen. Am gebräuchlichsten für den Dampfkessel ist der mit Wasserstandsgläsern ausgestattete Wasserstandszeiger (s.
Dampfkessel nebst Abbildung), über Sicherheitswasserstandsgläser s. Sicherheitsvorrichtungen.
Bisweilen werden Wasserstandszeiger als Alarmapparate (s. d.) ausgeführt;
sie melden dann durch Zeiger oder Läutewerke
jeden zu niedrigen oder zu hohen Wasserstand auf größere Entfernungen, wobei die Übertragung meist elektrisch geschieht.
(S. Telemeter und Elektrischer Wasserstandszeiger.)
(grch. Hydrogenium; chem. Zeichen H; Atomgewicht 1), chem. Element, das 1781 von Priestley
entdeckt und dann von Cavendish in seinen Eigenschaften näher bestimmt wurde. Der Wasserstoff ist ein farbloses, geruch- und geschmackloses
Gas von der Dichte 0,0692, das nach Versuchen von Pictet durch Abkühlen auf –150°, Zusammenpressen durch einen Druck von 650 Atmosphären
und plötzliche Entspannung zu einer stahlblauen Flüssigkeit verdichtbar ist. An der Luft oder im Sauerstoff
erhitzt, verbrennt der Wasserstoff mit matt leuchtender blauer Flamme zu Wasser. Im richtigen Verhältnis mit Luft
oder Sauerstoff gemengt, explodiert er beim Entzünden äußerst heftig (s. Knallgas).
Dagegen kann der Wasserstoff die Verbrennung wie das Atmen nicht unterhalten. Auf der Erde kommt er in freiem Zustande
nur selten und in geringer Menge vor, dagegen in großer Menge in Verbindungen, z. B. im Wasser und in den organischen Verbindungen.
Auf der Sonne und andern Fixsternen ist sein massenhaftes Vorkommen auf spektralanalytischem Wege erkannt worden. Man stellt
den Wasserstoff entweder durch Zersetzen von Zink oder Eisen mit verdünnter Schwefelsäure, durch Überleiten von
Wasserdampf über glühende Eisenkörnchen oder durch Elektrolyse des Wassers dar. Für technische Zwecke gewinnt man ihn,
indem man Wasserdampf über glühende Kohlen leitet: 2H2O+C=2H2+CO2. Die entstandene Kohlensäure kann man durch Kalk
absorbieren. Nach dem Verfahren von Tessié du Motay und Maréchal erhitzt man Kohle mit gelöschtem Kalk
in eisernen Retorten:
C+Ca(OH)2+H2O=CaCO2+2H2.
Da der Wasserstoff das leichteste Gas ist, verwendet man ihn zur Füllung von Luftballons. Auch bei der Döbereinerschen Zündmaschine
(s. Feuerzeug) findet Wasserstoff Verwendung, ferner zur Erzeugung einer äußerst heißen
Flamme, indem man ihn mit Luft oder Sauerstoff verbrennt (Knallgasgebläse). Der Wasserstoff ist ein einwertiges
Element und zeigt vorzugsweise Verwandtschaft zu den elektronegativen Metalloiden, vermag sich aber auch mit gewissen Metallen
zu Verbindungen zu vereinigen, die den Charakter von Legierungen besitzen. Aus Palladiumwasserstoff ließ Graham sogar Denkmünzen
prägen. (S. Occlusionsvermögen.) Mit Sauerstoff verbindet sich der Wasserstoff zu Wasser, H2O,
und zu Wasserstoffsuperoxyd (s. d.).
zum Unterschied von den Sauerstoffsäuren früher Bezeichnung der Säuren, die aus der Verbindung
von Wasserstoff mit einfachen Elementen, den Halogenen, oder
mehr
sauerstofffreien Radikalen hervorgehen, wie Chlor , Fluor-, Cyanwasserstoff.