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scheine oder Dockwarrants ausgegeben. Der Warschau [* 4] im engernSinne enthält wie der Lagerschein den Namen nnd Wohnort des.Hinterlegers, die Bezeichnung der Menge und die Merkzeichen derselben, das Datum der Ausstellung und die Unterschrift der Anstalt. Der durch den Lagerschein legitimierte Inbaber desselben kann die hinterlegten Gegenstände durch Iildossierung und Übergabe des Warschau verpfänden. Zu dem Bebuf entbä'lt der Warschau weiter: den Betrag der Pfandsumme an Kapital und Zinsen, den ^ahlungstag und die von der Anstalt vollzogene Bescheinigung, daß das Pfandrecht mit Bezeichnung der Pfandsumme, der Zinsen und des Zahlungstags in die Register der Anstalt und in den Lagerschein eingetragen ist.
Das Pfandrecht gebt durch Weiterindossierung auf den jedesmaligen Inhaber des Warschau über. Dem Inhaber eines mit dem Vermerk, daß ein Warschau ausgegeben ist, versebenen Lagerscheins wird die Ware nicht eber ausgeliefert, bis die Warrantschuld getilgt oder bis deren Betrag bei der Lagerhausanstalt hinterlegt ist. Der Einlagerer kann unbeschadet der Rechte de5 Warrantinhabers durch Übertragung des Lager- scheins das Eigentum an der Ware veräußern, der Warrantinhabcr bleibt gesichert.
Ist dieser zugleich Inhaber des Lagerscheins, so hat er Anspruch auf Herausgabe der Ware. Sonst kann er dieselbe bei Verfall der Schuld wie ein Pfand öffentlich verkaufeu lassen,um sich wegen seiner Forderung zu befriedigen. Wegen der durch den Verkauf nicht gedeckten Rest- forderung bat der Warrantinbaber den Regreß gegen seine Vormänner. Das Lagerhaus übernimmt die Haftung für Aufbewahrung der Waren; es haftet aber weder für höbere Gewalt noch für Beschä- digung durch mangelhafte Verpackung oder innern Verderb (neues yandelsgesetzb. ßß. 417 u. 390). Warren (spr. worr-), Samuel, engl. Roman- schriftsteller und Rechtsgelebrter, geb. zu Racre in Denbighshne (Wales), bezog 1826 die Universität Edinburgh, ging 1828 nach London, [* 5] wo er im Inner-Temple die Reckte studierte, und trat 1831 als Privatkonsuleut (8p6eia1 I'iOiiäei) auf. In «Zlcni^vooä'g N^ssii/in6» erschienen 1830 die ersten Kapitel seiner «1^88iiA68 lroin tne diar^ ot' n 1lU6 pli78i ian», die 1832 als Werk herauskamen.
Für dieselbe Zeitschrift begann er 183i) den Roman «^en tii0N8^nd a )-ear», sein populärstes Werk. Nach längerer Pause erschien der Roman «^cnv ^nd tiiew) (3 Bde., 1847). Unterdessen batte Warschau, seit 1837 als Barrister, seine amtliche Thätigkeit fortgesetzt und erlangte 185 l die Würde eines O.ueen's Counsel. Vom Ministerium Derby ward er 1852 zum Svn- dikus (I600!-än') von Hüll ernannt; 1856 und 1857 wurde er ins Parlament gewählt, verzichtete aber sckon 1859, als der konservative Lordkanzler Chelms- ford ibm das Amt eines Piaster in I^unac^ (d. b. einee» Richters bei Fällen vonIrrsinn) übertrug. Er starb zu London.
Verdienste als Jurist. Schriftsteller hat Warschau sich besonders durch die «?o- N835) und Ci,11x l^driä^^ä» (Lond. 1855 u. ö.) erworben, die in England und in Amerika [* 6] als Lehrbücher geschätzt sind. Außerdem veröffentlichte er 1853 die in der Littera- risch-philosopluschen Gesellschaft zu .yull gebaltene Vorlesung «1W^ inwliectuai l^nci mov^I ä^vc^op- m ol tii6 pi-686nt aA6n l Edinb. 1853). Eine Auswahl seiner kleinern Schriften erschien als »^lis- Nani68, criticlli, ima^inlUivß an^ jui'ülicgl" (5 Bde., 1854-55). Warrington (spr. wörringt'n), Parlaments-, ^ Municipalborough und bedeutende Fabrikstadt in ^ der engl. Grafschaft Lancasbire, am Mersey und am ^ Manckester-Sckiffvkanal, bedeutender Eisenbahn- knotenpunkt der London and North-Western-Bahn, , liegt in einer dicht mit Fabriken bedeckten Gegend, bat (1891) 52 742 E. gegen 42 552 im 1.1881, enge ^ Straßen, auf dem Marktplatz alte bemerkenswerte ^ Holzhäuser, ein Ratbaus, Markthallen, [* 7] Zellengefäng- nis, Lateinschule, Museum, Kupferstichschule; groß- artige Fabriken für Baumwoll- und Glaswaren, Maschinen, Feilen und Handwerkszeug, Seile, Leim, Papier, eiserne Dampfschiffe u. s. w. Nur 11 km nordwestlich liegt Saint [* 8] Helms ls. d.).
Warrnambool lspr. -bül), Stadt in der brit.- austral. Kolonie Victoria, [* 9] 265 km westlich von Mel- bourne, dicht am Ocean malerisch gelegen, mit gutem Hafen und (1891) 6582 E., ist Ausfuhrplatz für den nördlich liegenden fruchtbaren Ackerbaudistrikt (Ge- treide, Kartoffeln, Schweine). [* 10] Warschau, ehemaliges Groß Herzogtum Warschau, wurde 1807 aus den Teilen Polens gebildet, die im l Frieden zu Tilsit [* 11] von Preußen [* 12] abgetreten werden ! mußten. Das Großherzogtum, zum Rheinbund ge- ! börig, umfaßte anfangs 101866 l Lomza und Bromberg [* 13] geteilt. Durch den Wiener Frieden von 1809 kam noch Westgalizien hinzu, das Österreich [* 14] abtreten mußte. Letzteres wurde in die l Depart. Krakau, [* 15] Radom, Lublin und Eicdlce geteilt, und dae Großherzogtnnt umfaßte nun 154176 (ikin mit 3 78l000 E. (S. Historische Karten von Europa [* 16] II, 7.) Zum Großherzog von Warschau er- nannte Napoleon I. den König Friedrich August von Sacksen, der es aber schon Ende 1812 wieder verlor. -
Vgl. Skarbek, 1)^1^6 K8itz8tva, ^Var- 8^v8kk (2 Bde., Warsch. 1832).
Warschau.
1) Generalgouvernement im westl. Teil des Russischen Reichs, umfaßt die 10 sog. Weichselqouvernements, die das uuter russ. Herr- schaft stehende Königreich Polen oder Russisck-Polen bilden (s. Polen, Geographie 2). Generalgouver- neur ist Fürst Imeretiuskij. Der Militärbez i r k Warschau besteht aus dem Generalgouvernement Warschau (außer ! dem Gouvernement Suwatki, das zum Militä'r- - bezirk Wilna [* 17] gebort), sieben Kreisen des Gouverne- ! ments C'nodno und zwei Kreisen des Gouverne- ments Volbvnien.--2) Gouvernement im nördl. Teil von Russisck-Polen, grenzt im N. an die Gouverne- ments Plozt und Lomsba, im O. und SO. an Sjedlez, im S. an Radom, im SW. an Petrikau und Kalisch [* 18] uud im W. an die preuß. Proviuzcn Posen [* 19] und Westpreußen [* 20] und hat 17 520,3 (zkm mit (1897) 1932063 E. laußer der Stadt Warschau), d. i. 110,3 auf 1 cikm. (S. Karte: Westrußland [* 21] und Ostsee- provinzen, beim Artikel Rußland.) Das Land zicbt sich längs des linken Ufers der Weichsel von der ! Mündung der Piliza an bis zur preuß. Grenze, ein ! Teil im O. liegt rechts von der Weichsel und wird vom Bug und Narew durchflossen.
Die Oberfläche ist eben und neigt sich nach Warschau zu; nur im S. (bei ^owitsch) reichen die letzten niedern Ausläufer der Karpateu binein. Der Boden besteht stellenweise aus Lehm oder aus Lebm und Sand oder aus Schwarzerde. Wälder uebmen 1!0 155 Dessa'tinen ein. Das Klima ist gemäßigt, der Regen beträchtlich lam meisten im Juli), Schnccfall gering. Die Be- völkerung bestebt aus Polen, Juden, Dcn^chen und Russen. Der Ackerbau stebt der Industrie nach; ¶