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Wan
delröschen, s. lanwua. Wan
delsterne, soviel wie
Planeten
[* 2] (s. d.). Wan
deltürme, hölzerne, auf
Walzen oder Rä- der gesetzte
Türme (5-15 in im Geviert, bis .30 in hoch), welche, mit Wurfmaschine und
Bogenschützen besetzt, beim
Angriff einer Festung
[* 3] im
Altertum all- mählich der
Mauer genähert wurden, so daß ver- mittelst einer in einem obern
Stockwerk
des
Turms angebrachten Fallbrücke (s. d.) der Angreifer auf die
Mauer gelangen kounte.
In dem nntern Stockwerk dieser Türme wurden auch häufig Sturmböcke ange- bracht.
Die
Bewegung eines solchen
Turms er- folgte durch Menschcnkraft (Winden),
[* 4] die
im Unter- bau desselben
Deckung fanden. Wan
delungsklage, s. Wan
dlungsklage. durch Ausführung
größerer Wan
derungen sich aus- zeichnende Ameisenarten in
Südamerika
[* 5] und im tropischen
Afrika.
[* 6]
Die amerikanischen (Nciton- Arten), auch Besuchsameisen genannt, sind ziemlich groß, die Weibchen, die in trächtigem Zu- stande von den Indianern gegessen werden, erreichen eine Länge von 25 inin;
die Arbeiter, mit einem den Hinterleib an Größe übertreffenden Kopf ausgestat- tet, brechen manchmal in großen Scharen aus ihren mehrere Meter hohen Bauten hervor, alles Genieß- bare, Früchte, lebende Tiere aller Art, selbst Rat- ten vernichtend und sogar den Menschen anfallend. In den Häufern sieht man sie gern, da sie hier mit dem häufigen Ungeziefer gründlich aufräumen.
Die afrikanischen W. ^VuoinmH-Arten), gewöbnlich
Treiberameifcn genannt, stellen namentlich den
Termiten
[* 7] nach. Wan
derarbeitsftätten, s.
Verpflegungssta- tionen.
^Handel. Wan
derauktionen,
s.
Auktion und
Wander- Wan
derblöcke, soviel wie
Erratische Blöcke (s.d.). Wan
derbücher. Zum Ausweise auf der
Wan- derschaft
dienten dem
Gesellen schon im vorigen Jahrhundert die
Kundschaften, in denen vermerkt wurde, wie lange er sich am
Orte aufgehalten und wie er sich nach dem Zeugnis des
Meisters betragen habe.
Ohne Kundschaft durfte kein Geselle die Wan- derschaft fortfetzen und kein Meister durfte sie ertei- len, wenn ihm Nachteiliges über den Gesellen bekannt geworden war.
Aus diesen Kundschaften gingen die Wanderheuschrecke hervor, in denen nach und nach die ganze Wanderfchaft des Gesellen eingetragen wurde, in Bayern [* 8] in Preußen [* 9] eingeführt.
Seit 1845 aber werden sie in Preußen weder von Handwerksgesellen noch Fabrikarbeitern verlangt. Wanderdroffel (Iurän8 mi^iawiin" ^.), eine nordamerik.
Drosselart, die man gelegentlich in Europa [* 10] bis Wien [* 11] beobachtet hat und die wahr- scheinlich bei diesen Wanderungen von Osten her über die Beringstraße in die Alte Welt eindringt. Wanderelster, s. Baumeister.
Wanderfalke ft^Ico pLi-e^rinns ^., s. Tafel: Falken, [* 1] Fig. 1), zu den Edelfalken (f. Falken) gehörender Raubvogel von 42 ein (Männchen) bis 52 cm (Weibchen) ^änge und 84 - 120 cm Flug- weite.
Die Oberseite ist schön blaugrau mit dunklern dreieckigen Flecken.
Die dunkelgefleckte Unterseite ist vorn hell weißgelb, weiter nach hinten rostfarben;
bei jungen Individuen ist die Färbung matter und heller. Der Wanderheuschrecke ist ein Kosmopolit, der bei uns nicht bäusig ist, namentlich größere Waldkomplexe liebt, im Herbst südlich zieht, im April sein auf hohen Bäumen, zuweileu auch in Felsenspalten und selbst auf Türmen angelegtes Nest mit 3-1 braun- rot marmorierten Eiern belegt. Er ist ein äußerst kühner und gewandter Räuber, welcher der niedern Jagd und der Tanbenzncht sehr schädlich wird. Er wurde sonst zur Beize benutzt.
In der Gefangen- schaft hält er längere Zeit aus, wenn ihm seine na- türliche Nahrung, namentlich frische Vögel [* 12] geboten werden. Sein Preis schwankt um 15 M. Wandergewerbe, Wandergewerdesckein, s. Hausierhandel und Wanderhandel.
Wanderhandel, ein im Umherziehen betrie- bener Handel, der außer dem Hausierhandel (s. d.) auch die Wanderlager und Wanderauktio- nen umfaßt.
Jene bilden Verkaufsstätten, meist in zufällig zeitweise sonst unbenutzten Lokalitäten, wo einige Zeit, oft mehrere Wochen hindurch Manu- fakturwaren , Bekleidungsgegenstände, Kurzwaren u.dgl. zu billigen Preisen, freilich auch oft in schlechter Qualität feilgeboten, und die, wenn ihr Absatz zu stocken beginnt, nach einem andern Ort verlegt wer- den. Den ansässigen Gewerbtreibenden gegenüber befanden sich die Wanderlager in Deutschland [* 13] eine Zeit lang dadurch im Vorteil, daß sie nicht zu den Gemeindesteuern herangezogen wurden und auch nicht als Wandergewerbebetriebe galten.
Die Unter- nehmer machten die vorgeschriebene Anzeige von der Erösfnuug eines stehenden Gewerbes, zogen aber wieder weiter, bevor die dreimonatige Frist, nach welcher sie dein Freizügigkeitsgesetz gemäß erst zu Gemeindesteuern herangezogen werden konnten, ab- gelaufen war.
Nach Vundesratsbeschluß von 1879 können sich Wanderlager durch bloße Anzeige eines stehenden Gewerbes nicht mehr den Bestimmungen über das Wandergewerbe entziehen «Gewerbeord- nung §. 42), und vorher schon waren sie in meb- rern Städten durch Ortsstatut mit speciellen hoheu Steuern belastet worden. Inzwischen haben auch verschiedene deutsche Staaten den Gewerbebetrieb im Umherziehen schärfer zur Steuer herangezogen, ebenso wie die Gewerbeordnungsnovellen vom und für diesen Betrieb strengere Bestimmungen, vor allem über die Gewährung des Wandergewerbescheins einführten. (S. Hausierhan- del.) Der Wanderheuschrecke auf Märkten und Messen unterliegt jenen Beschränkungen jedoch nicht (Gewerbeordnung §§. 66 fg.). Wanderauktionen sind öffentliche Versteigerungen von neuen Waren, die für Rech- nung von nicht ortsansässigen Personen veranstaltet werden. Unzweifelhaft werden bei diesem Verfahren noch leichter als durch Wanderlager schlechte Aus- schußwaren, die selbst bei niedrigen Preisen noch zu tener sind, umgesetzt, und dem ansässigen Gewerbe- betrieb kann dadurch sehr lästige Konkurrenz bereitet werden. In Österreich [* 14] wendet sich gegen Wanderheuschrecke beson- ders anch das Gesetz vom über Aus- verkäufe und das Gesetz vom -25. Okt. 1896 über die direkten Personalsteuern, K§. 78 fg., welches den Wanderheuschrecke erhöhter Besteuerung unterwirft. Wanderheuschrecke oder Zug Heuschrecke s?ac1i^1n8 ini^rHwiiu8 ^., s. Tafel: Insekten [* 15] IV, [* 1] Fig. 13), eine 35-55 mm lange, oben grau- grün, unten rötlich gefärbte Feldheuschrecke (s. d.), die in Südrußland, Ungarn [* 16] und in einzelnen Erempla- ren bis in das östl. Deutschland zu Hause ist und sick von dort öfters in großen Sckwärmen nach Westen, bis nach Norddentschland und Belgien [* 17] verbreitet. Es sind schwärme beobachtet worden, die beim Nieder- fallen den Boden in mehrstündiger ^a'nge und Breite [* 18] ¶