495 Kenntnis der Arbeitseigenschaften des zu verarbeitenden Materials und große praktische Erfahrung.
Verwickelte Querschnittsformen
erfordern meist eine große Zahl von Einzelkalibern. In
[* 1]
Fig. 2 sind die aufeinander folgenden
Kaliber eines Schienenwalzwerkes
wiedergegeben.
Sehr dünne
Stäbe zu
Walzdraht werden gleichzeitig durch eine Anzahl (bis 20)
Kaliber hindurchgeführt und hierbei
in einem Durchgang vollendet.
Die
Kaliber sind dann zweckmäßig auf Walzenpaare verteilt, die bei gleichem
Durchmesser mit zunehmender
Geschwindigkeit umlaufen.
Über die in der Münztechnik gebrauchten Walzwerk
[* 2] s. Münze.
Das Walzwerk tritt
auch als Zerkleinerungsmaschine
auf und hat je nach dem zu verarbeitenden Material verschiedene Konstruktionen.
Seine
Breite
[* 6] wechselt zwischen 45 und 90 m, seine
Tiefe vermindert sich im untersten Lauf bis auf 1 m. Seine Schiffbarkeit
ist wegen der
Stromschnellen und
Krümmungen äußerst beschränkt.
Triel, Koder, die von der
Kehle bis zur
Brust herabhängende Hautfalte beim Rindvied, die bei männlichen
Tieren
und einzelnen Rassen stärker hervortritt.
Perlen aus marinen
Konchylien geschnitten, die unter den Indianerstämmen östlich des Felsengebirges bis hinauf
nach dem Saskatschawan allgemein als Geldmünze in Gebrauch waren und durchTausch auch zu den
Stämmen
weiter westlich gelangten, wo sie indes nur als Schmuckgegenstand dienten. Man hatte eine weißgefärbte
Varietät und eine
von Purpur- und braunschwarzer Färbung. Die erstere wurde meist aus den 6–7" langen, birnförmigen Gehäusen zweier Schnecken
[* 7] aus der Gattung Fulgur angefertigt. Die dunklere
Varietät wurde aus dem Gehäuse einer Venusart hergestellt.
Man reihte sie auf Tiersehnen oder
Schnuren, die dann auch in handbreite Geflechte, sog. Wampumgürtel(wampum bells), verschlungen
wurden. Diese wurden bei Friedensschlüssen, wichtigen Verhandlungen u.s.w. ausgetauscht und überlieferten durch besondere
Muster die Art des Ereignisses der Nachwelt.
1)
Türk. Wilajet im südöstl.
Armenien, gewöhnlich zu Kurdistan gerechnet, bestehend aus den Sandschaks Wân und Hakkiari,
hat ein
Areal von etwa 47700 qkm und zählt etwa 430000 E., darunter 79998 armenische, 98002 andere
Christen, sonst Kurden
und einige
Türken in den
Städten. Es ist durchaus gebirgig und umschließt den Wansee (s.d.). –
2) Hauptort des Wilajets Wân, am Ufer des Wansees, Sitz des
Generalgouverneurs des nördl. Kurdistans, mit etwa 30000 E., zerfällt
in die ummauerte türk. Stadt mit der Citadelle und die armenische sog.
Gartenstadt mit herrlichen Gärten, hat vier Moscheen, schöne
Bazars, verwahrlostes Militärhospital;
Weberei
[* 9]
(Ziegen-
und Kamelhaar), Herstellung von groben Kalikos und feinen
Silberarbeiten, Obstbau und
Landwirtschaft. Innerhalb der
Mauern der
Citadelle finden sich großartige Felsenbauten («Felsschloß der Semiramis»),
hineingehauen in den Kalkstein mit polierten
Wänden, aus denen sich vorzüglich erhaltene
Keilinschriften befinden. Der Sage
nach ist Wân von Semiramis (daher auch Schamira makert = Semiramisstadt bei den Armeniern genannt),
nach den
Inschriften aber sind Stadt und Befestigungen etwa von der Mitte des 9. bis zur Mitte des 8. Jahrh.
v. Chr. Gebaut. Für die
Bewässerung ihrer Gärten diente der sog. Schamiramsul = Semiramiskanal, ein noch heute
erhaltener und in Gebrauch befindlicher Felsenaquädukt von 75 km Länge.
Ruinen finden sich auf der ganzen Ebene rings um den See. Die Stadt soll vom pers. König Schapur
II. in der Mitte des 4. Jahrh. n.Chr. zerstört worden sein, erscheint aber später, bis 1021,
als Residenz einer armenischen Dynastie im
Lande Vaspuragan. Sie kam 1021 unter die Herrschaft der
Byzantiner, 1081 unter
die der
Seldschuken und Turkomanen, gehörte Ende des 12. Jahrh. zum
Reiche Khilât (Achlath), im 13. und 14. Jahrh. zu Kurdistan,
wurde 1387 und 1394 von
Timur, 1425 vom Turkomanen
Iskander erobert und 1533 und 1548 von den
Türken durch Kapitulation den
Persern entrissen, welche sie 1636 auf kurze Zeit wieder eroberten.
der nationalen Sage nach die Tochter des poln. oder böhm.
Königs Krakus, des vermeintlichen Gründers der Stadt Krakau,
[* 10] nach einigen die Schwester der
Libussa (s. d.), soll um 700
Polen
beherrscht haben. Als der deutsche Fürst Rytiger um ihre
Hand
[* 11] anhielt und nach ihrer Weigerung
Polen mit
Krieg überzog, besiegte
ihn Wanda zwar, stürzte sich aber, um ihr Keuschheitsgelübde zu halten und
Polen vor weitern
Kriegen zu
bewahren, in die Weichsel. Noch heute wird ein Hügel, Mogila, unfern Krakau, als ihr Grabmal bezeichnet. Die Sage ward wiederholt
von poln. Dichtern, auch von Werner in dem
Drama «Wanda, Königin der Sarmaten», bearbeitet.
Blatt,
[* 14] mehrere zur Familie der Gespenstheuschrecken (s.
Phasmidae) gehörige Geradflüglerarten, deren Körper
in der Form durch die Erweiterung des Hinterleibs und der Flügeldecken sowie auch in der Färbung einem
Blatte gleicht, und deren gleichfalls erweiterte Schenkel kleinere
Blätter nachahmen. + Bekannt ist das ostindische, 70–95
mm lange, im Leben hellgrün, nach dem
Tode gelbgefärbte
Trockne Blatt(Phyllium siccifoliumL.; s.
Tafel: ZuchtwahlI.NachahmendeZuchtwahl,
[* 1]
Fig. 2).