Wilh., Dichter, geb. in
Darmstadt,
[* 2] besuchte daselbst das Polytechnikum und studierte
Philosophie
in
Heidelberg.
[* 3] Er lebt als Schriftsteller in
Darmstadt. Walloth bekennt sich zu der modernen realistischen
Richtung und hat versucht,
auch den histor.
Roman nach ihren Kunstanschauungen zu gestalten, so: «Das Schatzhaus des Königs» (3
Bde., Lpz. 1883),
«Im
Banne der
Hypnose»
(Jena
[* 5] 1897). Walloth schrieb auch
Dramen: «Gräfin Pusterla»,
«Johann
von
Schwaben», «Marino Falieri», «Semiramis»,
«Das Opfer»,
«Alboin» (gesammelte
«Dramen», ebd. 1888) und «Gedichte» (ebd. 1885: 2. Aufl.
u. d. T. «Gesammelte Gedichte», 2 Bde.,
1890). Von seinen «Gesammelten
Schriften» erschienen bisher 5
Bände (Lpz. 1890‒91).
Ferd.
Franz, der Begründer des nach ihm genannten Museums in Köln,
[* 8] geb. daselbst,
studierte
Theologie, erhielt 1773 die Priesterweihe und wurde Mitglied der philos.
Fakultät an der
Universität zu Köln, 1786 aber
ord. Professor der Naturgeschichte,
Botanik und Ästhetik, Aufseher über den
BotanischenGarten.
[* 9] Er wurde 1794 Rektor der
Universität;
doch legte er dieses
Amt nieder,
weil er den von den Priestern geforderten
Eid nicht schwören wollte.
Nach Aufhebung der
Universität erhielt er 1799 eine Professur der Geschichte und der schönen Wissenschaften an der neu errichteten
Zentralschule und starb Als
Numismatiker machte er sich bekannt namentlich durch
«Beschreibung der Münzsammlung
des Domherrn von Mörle» (Köln 1792). Die Resultate seiner histor. Forschungen findet man in der «Sammlung
von Beiträgen zur Geschichte der Stadt Köln» (Köln 1818). Von 1799 bis 1804 gab er das an kunstgeschichtlichen
Aufsätzen reichhaltige
«Taschenbuch der
Ubier» heraus. Seine an seltenen Gegenständen der Kunst und Wissenschaft reichen Sammlungen
vermachte er der Stadt Köln; dieselben bilden den
Grund des Wallraf-Richartz-Museums in Köln.
(spr. wahls-),Vorort von Newcastle
[* 11] in der engl.
GrafschaftNorthumberland, mit (1891) 11620 E., Kohlengruben
und dem Ende des Piktenwalls, nach dem es benannt ist.
der im Innern der Festung
[* 12] am Fuße der innern
Böschung des Hauptwalls entlang führende
breite Verkehrsweg, der mit dem auf dem Wall zwischen den Geschützbänken und der innern Wallböschung entlang führenden
Wallgange (s. Wall) durch Rampen (s. d.) verbunden
ist.
(spr. wahmĕr),Dorf in der engl.
GrafschaftKent, südlich von
Deal, an der Nordseeküste,
hat Seebäder und (1891) 4565 E.
In dem von
Heinrich Ⅷ. erbauten Schloß, der Residenz des Lord Warden der Cinque
Ports (s. d.),
starb 1852 der
Herzog von Wellington.
Zwischen Walmer und
Deal landete wahrscheinlich Julius
Cäsar.
hinter lat. Pflanzennamen
Abkürzung für Wilhelm Gerhard Walpers, geb. 1816 zu
Mühlhausen
[* 18] in
Thüringen, gest. 1853 durch
Selbstmord zu Cöpenick
[* 19] bei
Berlin.
[* 20] Er gab heraus: «Repertorium botanices systematicae» (Lpz.
1842‒48) sowie «Annales botanices systematicae» (seit 1848), die nach
seinem
Tode fortgesetzt wurden.
(spr. wóllpohl),Horace, engl. Schriftsteller, geb.
Sohn
Sir Rob. W.s (s.
Orford), studierte zu
Eton und
Cambridge und wurde mit dem Dichter Gray, mit dem er 1739
Italien
[* 21] bereiste, befreundet. Er kam
verschiedenemal nach
Paris, wo er in den schöngeistigen Salons eifrig verkehrte, besonders bei Madame
Du Deffand, die
eine wahrhafte Leidenschaft zu ihm erfaßte. Seit 1741 viermal ins
Unterhaus gewählt, hielt er streng zu den
Whigs, ohne politisch
hervorzutreten; 1767 zog er sich von den Staatsgeschäften zurück. 1791 wurde Walpole noch (durch den
Tod seines Neffen)
Graf von
Orford; er starb Seine Wohnung auf dem Landgute zu Strawberry-Hill bei
Twickenham baute er
im mittelalterlichen
Stil aus und legte darin die kostbaren Sammlungen von Kunstwerken,
Büchern,
Autographen und Seltenheiten
aller Art nieder, die 1842 durch Versteigerung zerstreut worden sind.
Seine spätern Werke sind: «Catalogue of royal and noble authors» (Strawberry-Hill 1758),
«Anecdotes of Painting in
England» (5 Bde., ebd. 1762‒71 u. ö.),
«Aedes Walpolianae» (Lond. 1743 u. ö.),
das Verzeichnis aller im
Besitz seiner Familie zu
Houghton in Norfolk befindlichen Kunstschätze, die später Kaiserin
Katharina
Ⅱ. ankaufte. Ferner verfaßte er den Geisterroman «The castle of Otranto»
(Lond. 1765),
das Urbild einer Menge ähnlicher Werke, das
Trauerspiel«The mysterious mother» (1768)
und «Historic doubts on the life and reign of Richard Ⅲ.» (1768). Seine
Briefe, 1841 in 6
Bänden gesammelt, denen 1851 noch 2
Bände seiner Korrespondenz mit dem Dichter Mason folgten (neu hg. von
Cunningham, 9 Bde., Lond. 1857‒59),
sind
Muster von Lebendigkeit, Witz und
Schärfe, oft auch von
Bosheit, und enthalten die lebendigsten
Schilderungen
der Persönlichkeiten und Zustände seiner Zeit.
W.s Memoiren, die von 1751 beginnen und fast bis an sein Ende reichen (neuere Ausg. 1846; deutsch
in der
«Bibliothek ausgewählter Memoiren» von Pipitz und
Fink, 4 Bde., Konstanz
[* 22] 1846‒48), stehen den
Briefen nach. Seine
bittern und sonderbaren, oft wechselnden
Urteile über
Personen treten hier zu grell hervor. Zur Geschichte
der Zeit
Georgs Ⅱ. und Ⅲ. sind sie eine wichtige
Quelle.
[* 23] –
Vgl. Warburton, Memoirs of H. and his contemporaries (2 Bde.,
Lond. 1851);