459 (Braunschw. 1849) und
«AllgemeinePädagogik» (ebd. 1852; 3. Aufl., hg. von Willmann, 1883).
Indem Waidhofen die Unhaltbarkeit
der idealistischen
Philosophien von
Fichte,
[* 2] Schelling und
Hegel nachzuweisen suchte, war er zugleich bestrebt, die
Psychologie
zur Grundlage der
Philosophie zu machen, um dadurch wieder an Kant anzuknüpfen.
Während sich Waidhofen darin,
daß er die
Psychologie auf naturwissenschaftlich-anthropol.
Principien gründete, von Herbart entfernte, schloß er sich
ihm doch in der Bearbeitung dieser Wissenschaft selbst näher an.
oder
Waizen, ungar.
Vácz, Stadt mit geordnetem Magistrat und Hauptort eines Stuhlbezirks (49978 E.) im
KomitatPest-Pilis-Solt-Kleinkumanien, am linken Ufer der Donau, die sich hier nach
Süden wendet, am Fuß des Waizenberges (Nagyszál)
und an der Linie
Marchegg-Budapest der
Ungar. Staatsbahnen,
[* 3] Sitz eines kath.
Bischofs (seit 1075), ist Dampferstation
und hat (1890) 14450 meist kath. magyar. E. (871 Deutsche,
[* 4] 431 Slowaken),
darunter 1688
Evangelische und 1609 Israeliten, eine schöne, nach der Peterskirche zu
Rom
[* 5] 1761–77 erbaute
Kathedrale, einen
bischöfl.
Palast mit röm. und mittelalterlichen Denkmälern, einen
Triumphbogen zu Ehren Maria
Theresias, ein Piaristenkollegium
mit Obergymnasium, Taubstummeninstitut und andere Wohlthätigkeitsanstalten, ein 1857 erbautes Staatsgefängnis mit got.
Kirche;
Woll- und Getreidehandel, stark besuchte Viehmärkte und bedeutenden
Weinbau. – Hier erlitten 1597 und die
Türken eine
Niederlage durch die
Österreicher. Am fanden hier
Gefechte zwischen
Ungarn
[* 6] und
Österreichern
und 15., 16. und Gefechte der
Ungarn unter Görgey gegen die
Russen unter Saß statt.
Negervolk in Ukamba, in
Englisch-Ostafrika, ein Bantustamm, wahrscheinlich den
Massai verwandt. Die
Wakamba sind von kräftiger, ziemlich schlanker Gestalt, mit wohlgeformten, an die
Somal erinnernden
Gesichtszügen; sie haben gering
gekräuseltes, fast schlichtes Haupthaar; die obern
Zähne
[* 8] werden spitz gefeilt, die untern Schneidezähne zuweilen ausgebrochen.
Beschneidung und Tätowierung finden allgemein statt. Die
Männer gehen bis auf eine Lendenschnur vollkommen nackt; auch die
Frauen bedecken nur mit einer kleinen Perlenschürze die Schamgegend.
Als Schmuck werden
Eisen- und Messingringe um den
Hals,
Arme und
Beine getragen. Als Waffen
[* 9] dienen nur
Bogen
[* 10] und Pfeile und ein
gerades Schwert.
Blut wird mit Vorliebe von lebenden Rindern oder mit
Milch vermischt getrunken.
Hühner,
[* 11]
Eier
[* 12] und Fische
[* 13] sind
als Nahrungsmittel
[* 14] verschmäht.
Leichen werden nicht begraben, sondern in den
Busch geworfen. Die Hütten
[* 15] sind entweder runde Grashütten oder bestehen aus einer runden Lehmmauer mit aufgesetztem, kegelförmigem
Strohdach. Die Wakamba treiben
hauptsächlich Viehzucht,
[* 16] daneben auch
Ackerbau. Obwohl sie in stetem Verkehr mit der
Küste leben, haben sie sich doch ihre
Eigenart bewahrt.
(spr. wehkfihld),Municipal- und Parlamentsborough in der engl.
GrafschaftYork, Hauptort des West-Riding, in fruchtbarer Gegend, 43,7 km südwestlich von
York, am Wakefieldkanal und am
Calder,
über den eine uralte
Steinbrücke mit einer von Eduard IV. erbauten Kapelle führt, ist wichtiger Eisenbahnknotenpunkt,
hat (1891) 33146 E., eine Grafschaftshalle, einen Gerichtshof, ein Zuchthaus, eine Markthalle und Kornbörse, eine got.
Kirche (14. bis 15. Jahrh.) mit 70 m hohem
Turm,
[* 17] zwei Lateinschulen, ein Handwerkerinstitut und eine öffentliche
Bibliothek.
Wakefield ist ein Hauptsitz der
Tuch- und Wollzeugfabrikation. Es bestehen Garnspinnereien, Färbereien, Eisengießereien, Kohlengruben,
Malz- und Seifenfabriken, Vitriolwerke und Seilerbahnen, sowie ein ausgebreiteter
Handel mit
Wolle. Zugleich
gilt Wakefield als Getreide-, Vieh- und Kohlenmarkt der benachbarten Fabrikbezirke. Wakefield ist bekannt durch
Goldsmiths
Roman«The Vicar ofWakefield» und durch die
Schlacht vom in der
Herzog Richard von
York von der Königin Margarete
besiegt wurde und fiel.
oder Mbarawui, Negerstamm im äquatorialen Ostafrika. Die Wakuafi sind eine Gruppe der
Massai (s. d.), unterscheiden
sich von ihnen in Dialekt und durch mancherlei
Sitten, treiben hauptsächlich
Ackerbau und wohnen in elenden, heuschoberartigen
Hütten (im nördl.
Usegua in viereckigen Lehmhütten, Tembes). Ursprünglich waren sie an beiden Seiten
des Paregebirges und in der südlich gelegenen
Steppe Kibaia ansässig, wurden aber dann von den
Massai nach allen Himmelsgegenden
versprengt. In zerstreuten
Ansiedelungen findet man sie jetzt in
Nguru, Nordusegua, auf den
Höhen des Paregebirges, in der
Kilima-Ndscharo-Niederung (in Taveta,
Kahe und
Aruscha), am Natron- und
Baringosee und in
Kawirondo; in größerer
Masse vereinigt sind sie nur auf dem Leikipiaplateau.
(die türk.
Aussprache des arab. wakf, «Feststellung»),
in der Mehrzahl Ewkâf (arab. aukâf), eine den mohammed.
Ländern eigentümliche Form gebundenen Eigentums, welches, in seiner
Gesamtheit dieDotation der religiösen
Bildungs-,
Kultus- und Wohlthätigkeitsanstalten ausmachend und
dem freien Verkehr entzogen, mit der
Toten Hand (s. d.) des Occidents verglichen werden kann. Das Wakuf. Ist
von dreierlei Art. Zunächst wurde es begründet durch die von den Eroberern gleich nach der Besitzergreifung der
Länder,
in denen sie sich festsetzten, den Moscheen und Kultusanstalten zugewendeten und als deren
Dotation bestimmten
Liegenschaften.
Dazu kamen dann fromme
Stiftungen sowohl der spätern Herrscher wie auch begüterter
Unterthanen, als Lehranstalten,
Bibliotheken,
Bäder, Armenküchen (s. Imaret), Siechenhäuser,
Brunnen,
[* 18] neu errichtete Moscheen und die für den
Unterhalt erforderlichen
Dotationen. Diese Wakuf nennt man «gesetzliche», d. h.
in der «Scheri'a» (s. d.)
begründete
Stiftungen. Außerdem bildete sich eine dritte Art von Wakuf heraus, welche man «landesübliche»
(âdijja), d. h. im Gewohnheitsrecht (Âdat) wurzelnde
Stiftungen nannte. Diese bestehen in einer Menge in Privatbesitz befindlicher
Grundstücke, deren Eigentümer sie unter Erlegung von 10 bis 15 Proz. vom Taxwert als Wakuf anerkennen
ließen, um sie sodann
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