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Erzherzog Karl zum Rückzug. Der Gesamtverlust der Österreicher betrug 34000 Mann tot und verwundet, darunter 753 Offiziere; die Franzosen verloren 29000 Mann, darunter 7000 Gefangene, 12 Fahnen und 11 Geschütze. [* 2] -
Erzherzog Karl zum Rückzug. Der Gesamtverlust der Österreicher betrug 34000 Mann tot und verwundet, darunter 753 Offiziere; die Franzosen verloren 29000 Mann, darunter 7000 Gefangene, 12 Fahnen und 11 Geschütze. [* 2] -
[* 5] Fürst von, s. Berthier, ^[= (spr. -tieh), Alexandre, Herzog von Neuchâtel und Balangin, Fürst von franz. Marschall, ...] Alexandre.
der zwischen Ostsee, Trave und Schwentine gelegene, durch seine Naturschönheiten ausgezeichnete östl. Gau des Herzogtums Holstein. Ursprünglich gehörte dazu auch die Insel Fehmarn. Wagrien umfaßt nach der heutigen Einteilung die Kreise [* 6] Oldenburg, [* 7] Plön, Segeberg (größtenteils) nebst kleinern Teilen der Kreise Kiel [* 8] und Stormarn; außerdem das oldenb. Fürstentum Lübeck [* 9] und (großenteils) das Gebiet der Freien Hansestadt Lübeck. Das (erst im 16. Jahrh. entstandene) Wappen [* 10] W.s zeigt einen silbernen Stierkopf, zwischen dessen Hörnern das holstein. Nesselblatt im roten Felde. - In der Urzeit hatten wahrscheinlich hier die zum Dienste [* 11] der Nerthus vereinigten german. Völkerschaften ihren Hauptsitz. 804 räumte Karl d. Gr. Wagrien der slaw. (wend.) Völkerschaft der Obotriten ein.
Ihre Hauptstadt Oldenburg (wend. Stargard) [* 12] war ein wichtiger Stapelplatz des Ostseehandels, zeitweilig (952-1163) auch Sitz eines Bischofs. Die Bemühungen der einheimischen Fürsten Gottschalk (ermordet 1066) und Heinrich (gest. 1124), in Wagrien das Christentum einzuführen, hatten keinen bleibenden Erfolg. Unter Heinrichs Schutz begann der Apostel W.s, Vicelin (gest. 1154), seine Missionsthätigkeit. 1139 eroberten die Holsteiner Wagrien, das seitdem mit Holstein vereinigt blieb und ganz germanisiert ward.
czech. Bilovec.
1) Bezirkshauptmannschaft in Österreichisch-Schlesien, hat 351,45 qkm und (1890) 36819 E. und umfaßt die Gerichtsbezirke Königsberg [* 13] und Wagstadt. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (174,35 qkm, 17283 E.), südlich von Troppau, [* 14] an dem zur Oder gehenden Waagfluß und der Linie Stauding-Wagstadt (8 km) der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, hat (1890) 4214 deutsche E.;
Landbau, Fabrikation von Tuch, Umhängetüchern, Bändern und Knöpfen.
Waguhr,
s. Uhren. ^[= # Instrumente, die zur Messung und Einteilung der Zeit dienen. (Tafel: Uhren I zeigt verschiedene ...] [* 15]
afrik. Volk, s. Mafiti. ^[= (Maviti, Masitu), ein Stamm der Zulukaffern, der Mitte der zwanziger Jahre von der südl. Ostküste ...]
s. Wahhâbiten. ^[= (unrichtig: Wehabiten oder ), die Anhänger einer in der Mitte des 18. Jahrh. aus ...]
ed-Dachle, ägypt. Oase, s. Dachel. ^[= oder (die "innere Oase"), ägypt. Oase, etwa 6 Tagereisen westlich ...]
die Bewohner von Uhehe (s. d.). ^[= Landschaft in Deutsch-Ostafrika, grenzt im N. an Usagara, im O. an Mahenge, im S. an Konde und ...]
el-Chargeh, s. Chargeh. ^[= oder Khardgéh, vollständig Wâh-el-Chargeh, d.h. die äußere Oase, Trinyths oder Oasis major ...]
die Bewohner von Uhha (s. d.). ^[= (Uha), Landschaft in Deutsch-Ostafrika, liegt zwischen dem Tanganika und dem Victoriasee, 1100–120 ...]
(unrichtig: Wehabiten oder Wahâbiten), die Anhänger einer in der Mitte des 18. Jahrh. aus dem centralen Hochlande Arabiens (Nedschd) ausgegangenen religiösen Bewegung, welche auf die religiösen und polit. Verhältnisse Arabiens großen Einfluß übte. Der Stifter der wahhâbitischen Reformation, Mohammed Ibn Abd al-Wahhâb, aus dem Stamm der Temimiten, wurde Anfang des 18. Jahrh. in der Provinz Nedschd geboren. Als Kaufmann machte er viele Reisen welche er zum Verkehr mit den großen orthodoxem Theologen in den Hauptstädten mohammed. Wissenschaft (Damaskus, Bagdad, Medina u. a. m.) benutzte.
Seine Bestrebung ging dahin, den Islam von aller in späterer Zeit eingedrungenen Verderbnis zu reinigen und sowohl in dogmatischer wie auch in praktischer Beziehung die alte Sunna (s. d.) in ihrer ursprünglichen Reinheit und Einfachheit herzustellen. In erster Reihe bekämpfte er die abgöttische Verehrung des Propheten, den Glauben an die Notwendigkeit der Fürbitte bei Gott, die Verehrung der Heiligen und ihrer Gräber und Reliquien sowie alle an diesen Kultus sich knüpfenden Vorstellungen.
Alle Mohammedaner, welche den reinen Monotheïsmus durch solche als Menschenverehrung gekennzeichnete Momente trüben, wurden als Muschrikin («die dem einzigen Gott Genossen zugesellen») gebrandmarkt. Die Lebensweise der patriarchalischen Zeit sollte wiederhergestellt werden, der Krieg gegen die Ungläubigen seine hervorragende Stelle in der Bethätigung des Islams wieder erhalten, die obligate Almosensteuer (Zakât) wieder in alter Weise entrichtet und aller Luxus verpönt werden. Dagegen ward in rigorosester Weise auf die strenge Einhaltung aller m Koran und im Hadîth (s. d.) begründeten Pflichten gedrungen. - Ibn Abd al-Wahhâb oder Wabhâbî, wie man ihn zu nennen pflegte, kam nach seiner Rückkehr in die nedschdische Heimat durch seine Lehre, [* 16] welche er auch in theol.
Schriften theoretisch begründete und entwickelte, in Konflikt mit den herrschenden Kreisen und mußte mit seinen Getreuen erst aus Horaimala, bald auch aus Ejâna auswandern. Sie wandten sich (etwa ums Jahr 1750) nach Darija (unrichtig Dheraja), dessen junger Fürst, Saûd ibn Abd al-azîz, die Flüchtigen freundlich aufnahm. Wahhâbi starb um 1787 in Darija. Saûd fand in kurzer Zeit unter den Beduinen viele Anhänger, deren Tapferkeit ihm bald die Herrschaft über das innere Arabien sicherte.
Als nach Saûds Tode (1765) dessen Sohn Abd al-azîz (1765-1803) den Thron [* 17] bestieg, unterwarf er die Provinzen Bahrain und Oman. Seine Eroberungen in Arabien nahmen einen wachsenden Umfang ein; selbst der Großscherif von Mekka, der 1790 gegen die einen Kriegszug begann, war genötigt, Frieden zu schließen. 1801 überfiel die Armee der Wahhâbiten unter Führung Saûds, des Sohnes Abd al-azîz’, Kerbela, die heilige Stadt der Schiiten (s. d.), und zerstörte, im Sinne der Lehren [* 18] der Wahhâbiten, die Grabesstätte des Husein.
Durch die Eroberung von Taif, 1803, kam Mekka in ihre Gewalt. Im selben Jahre wurde Abd al-azîz ermordet. Ihm folgte sein Sohn Saûd II. (1803-14), der das Werk der Unterwerfung Arabiens mit der Eroberung Medinas vervollständigte. Jetzt erteilte die Pforte dem Pascha von Ägypten, [* 19] Mehemed Ali, den Befehl, behufs Wiedernahme der beiden heiligen Städte (Mekka und Medina) den Wahhâbiten den Krieg zu erklären. Unter Anführung Tußuns, des zweiten Sohnes des Paschas, landete die ägypt. Expedition Ende 1811 in Arabien, rückte in Hidschas ein und eroberte nach harten Kämpfen mit den arab. Stämmen 1814 Mekka und Medina wieder.
Die Wahhâbiten boten 1816 Frieden an, den jedoch Mehemed Ali nicht ratifizieren wollte. Er sandte seinen Adoptivsohn Ibrahim Pascha nach Arabien; derselbe drang bis nach Nedschd vor, eroberte nach fünfmonatiger Belagerung Darija, nahm den als Nachfolger des Abd al-azîz seit 1814 herrschenden Abdallâh gefangen und schickte ihn nach Konstantinopel, [* 20] wo er hingerichtet wurde (1818). Ibrahim Pascha suchte zunächst die religiösen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Wahhâbiten und den Sunniten beizulegen und die Wahhâbiten mit letztern zu versöhnen. Er setzte einen ägypt. Gouverneur in Darija ein und kehrte nach Ägypten zurück. Sofort riefen die Wahhâbiten 1820 Turkî, den Sohn des hingerichteten Abdallâh, als Herrscher aus, der bald darauf von seinem Vetter Meschârî ermordet wurde. Auch die Herrschaft des Meschârî dauerte nur kurze Zeit, da ¶
Turkis Sohn Faißal ihn bald wieder stürzte. Aber auch Faißal mußte (1832) die Flucht ergreifen, als der ägypt. General Khurschid Pascha in Arabien einrückte. Ein großer Aufstand brachte Faißal wieder auf den Thron, aber er wurde von Khurschid gefangen genommen und in Ketten nach Ägypten geschickt, wo er bis zum Regierungsantritt des Abbâs Pascha eingesperrt blieb. Um diese Zeit entkam er von neuem. Er soll um 1870 gestorben sein. Sein Sohn Abdallâh folgte ihm in der Regierung; ihn verdrängte später sein Bruder Saûd. Das Gemeinwesen der Wahhâbiten mit der dasselbe charakterisierenden religiösen und socialen Richtung besteht noch heute auf seiner ursprünglichen puritanisch-zelotischen Grundlage. An Umfang ist das Reich der Wahhâbiten auf seine nedschdische Heimat eingeschränkt, wo es noch 316 Ortschaften im Umfang von 523098 qkm mit etwa 1133000 Seelen umfassen mag. - Außer Arabien ist der Wahhâbismus als religiöses System auch nach Indien eingedrungen. Gegen 1826 verkündete Sejjid Ahmed (geb. 1786 in Rai Bareli in der Provinz Oudh) die religiösen Principien der Wahhâbiten und predigte den Religionskrieg gegen die Sikh. Sein Schüler und Genosse Mohammed Ismail (geb. 1781 in Dehli) gab der neuen Lehre weitere Begründung in seinen Werken: «Stärkung des Glaubens» (Takwijat al-îmân) und «Der gerade Weg» (Sirât mustakîm). Im südl. Indien ist das Bekenntnis der Wahhâbiten noch heute vertreten. -
Vgl. Histoire des Wahabis depuis leur origine jusqu’à la fin de 1809 (Par. 1810);
Burckhardt, Notes on the Bedouins and Wahabys (Lond. 1830; deutsch Weim. 1830-31);
Wahhâbiten G. Palgrave, Narrative of a year’s journey through Central and Eastern Arabia 1862-63 (2 Bde., Lond. 1865; deutsch, 2 Bde., Lpz. 1867-68);
d’Avril, L’Arabie contemporaine (Par. 1868);
Zehme, Arabien und die Araber seit hundert Jahren (Halle [* 22] 1875).