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Halle,
[* 2] wurde 1823 an einer Erziehungsanstalt seines Lehrers K. von Raumer angestellt, 1829
Lehrer an der Gewerbeschule
zu
Berlin,
[* 3] 1830 an einer Erziehungsanstalt zu Stetten in
Württemberg,
[* 4] 1845 Professor am Realgymnasium zu
Wiesbaden,
[* 5] 1849 Direktor
der Gewerbeschule zu
Elberfeld,
[* 6] privatisierte seit 1861 in
Dresden
[* 7] und starb daselbst Er erwarb
sich große Verdienste um die deutsche
Hymnologie, deren wissenschaftlicher Begründer er ist, durch sein
«DeutschesKirchenlied»
(Stuttg. 1841; neue Bearbeitung, 5 Bde.,
Lpz. 1864–77),
eine aus den
Quellen zusammengestellte Sammlung der religiösen Lieder der
Deutschen von den ältesten
Zeiten
an bis zu Anfang des 17. Jahrh., und die treffliche
«Bibliographie des deutschen
Kirchenliedes» (Frankf.
1854).
Von den geistlichen Liedern
Luthers (Stuttg. 1848), Joh.
Heermanns (ebd. 1856) und
PaulGerhardts (ebd. 1843; 8. Aufl.
1888) veranstaltete er besondere
Ausgaben.
Streng kirchlich gesinnt, war er beteiligt an der
Begründung des evang. Kirchentags 1848. –
Vgl. L.Schulze, Philipp Wachsleinwand (Lpz. 1879).
Wilh.,Germanist, geb. zu
Berlin, trieb 1824–27 unter Lachmanns Leitung altdeutsche
Studien,
privatisierte 1828–33 in
Breslau
[* 8] und
Berlin und folgte 1833 einem Rufe nach Basel;
[* 9] dort wurde er 1835 ord. Professor der deutschen
Sprache
[* 10] und Litteratur, 1837 durch Ehrengeschenk
Bürger von Basel,
1854 in den
GroßenRat, 1856 in den
Stadtrat
gewägt. Wackernagel starb zu Basel.
Er war einer der vielseitigsten
Germanisten, in
Schärfe der Methode Lachmann, in der Freude
an den Realien Jak.
Grimm verwandt; als langjähriger Direktor der mittelalterlichen Sammlung in Basel
zog er auch die bildenden
Künste in den
Kreis
[* 11] seiner
Arbeiten. Seine Hauptwerke waren das «Deutsche
[* 12] Lesebuch» (3. Aufl., 4 Bde.,
Bas. 1873–79) mit dem zugehörigen «Wörterbuch» (5. Aufl.,
ebd. 1878) und die «Geschichte der deutschen Litteratur» (ebd. 1848–55,
unvollendet; 2. Aufl. von E. Martin, 2 Bde.,
1879–94),
die auch die
Sprach- und Kulturgeschichte, die Metrik u.a. berücksichtigt und das wissenschaftliche
Material in knappster
Darstellung, nach Dichtarten geordnet, erschöpft. Ferner gab Wackernagel heraus das
«Landrecht des Schwabenspiegels»
(Zür. 1840),
«Altdeutsche
Predigten und Gebete»
(Bas. 1876; aus dem Nachlaß). Seine akademischen Vorlesungen über
«Poetik, Rhetorik und
Stilistik» veröffentlichteL. Sieber
(Halle 1873). Die Mehrzahl der überaus mannigfachen und reichhaltigen
Arbeiten W.s sind kleinere Monographien, Programme,
Vorträge und
Aufsätze, unter denen die «Geschichte des deutschen Hexameters und
Pentameters bis aufKlopstock»
(Berl. 1831),
«Die altdeutschen Handschriften der
Baseler Universitätsbibliothek»
(Bas. 1836),
«Vocesvariae animantium» (2. Aufl.,
Bas. 1869) und «Job. Fischart von
Straßburg»
[* 14] (2. Aufl., ebd. 1874) genannt seien.
Eine Sammlung seiner
«KleinernSchriften» veranstaltete M. Heyne (Lpz. 1874–75) in drei
Bänden. Die naive Kraft,
[* 15] den
schalkhaften
Humor seines frischen poet.
Talents bezeugen die «Gedichte eines fahrenden
Schülers» (Berl. 1828),
die «Neuern
Gedichte» (Zür. 1842),
«Zeitgedichte»
(Bas.
1843) und vor allem das köstliche «Weinbüchlein» (Lpz.
1845); eine Auswahl seiner «Gedichte» erschien Basel
1873.
StaateTexas, südlich von
Fort Worth, am
Brazos-River,
mit schöner
Hängebrücke, mit
Bahnen nach sechs
Richtungen, zählte 1894 etwa 20000 E., hat beträchtlichen Baumwollhandel
und mehrere Großhandelshäuser, Baumwollpressen, Getreidemühlen, Fabrikation von Baumwollöl;
ein Mineral, das aus
Mangansuperoxyd mit
Manganoxyd und Wasser besteht, nierenförmigknollige
Massen, Stalaktiten
und rindenartige
Überzüge von nelkenbrauner bis bräunlichschwarzer
Farbe bildet, die aus schaumähnlichen,
zartschuppigen oder höchst feinerdigen Teilchen in so lockerer
Verbindung zusammengesetzt sind, daß die sehr weiche und
milde
Masse auf dem Wasser schwimmt, obschon das eigentliche spec.
(in der Schriftsprache auch
Dar Salah,
[* 17] einer der mächtigsten
Staaten im
Sudan, mit unbestimmbaren Grenzen
[* 18] zwischen
Darfur und
Bagirmi (s.
PolitischeÜbersichtskartevonAfrika).
[* 19]
Nachtigal schätzte den
Umfang des ganzen Machtgebietes auf 440000
qkm und die Einwohnerzahl auf 2½ Mill. Das Land ist vorwiegend Steppengebiet, mit einzelnen kahlen Berggruppen
besetzt; nur im O. steigt das Tirgegebirge bis zu 600
m an und im
SW. das wild geklüftete, dicht bewaldete, fast 1000 m Höhe
erreichende Geregebirge.
Perennierende Wasserläufe scheinen nur im S. vorzukommen, wo sich das
Flußsystem des Aukadebbe, eines
mächtigen Nebenflusses des
Schari (s. d.), findet. Unter den
Wadi sind der
Bahr es-Salamat und der
Batha die bedeutendsten.
Letzterer sammelt in der Regenzeit das
Gewässer in dem
Fitrisee (s. d.) im O. der Scharimündung.
Flora und Fauna sind ähnlich
derjenigen von
Bornu (s. d.). Hauptnahrungsmittel sind Duchn (Pennisetum typhoideum Rich.),
Weizen und
Reis.
Man züchtet ausgezeichnete Kamele,
[* 20]
Pferde
[* 21] und Rinder.
[* 22] Die Haupthandelsartikel sind
Straußenfedern, Elfenbein und Sklaven.
Die herrschende, ein Siebentel der Gesamtzahl ausmachende
Bevölkerung
[* 23] sind die Maba, ein Negerstamm, der zuerst den Mohammedanismus
eingeführt und sich der Sekte der
Snûssi (s. d.) angeschlossen hat. Zu den Einwanderern gehören dieAraber
in großer Menge. Die Mahamid treiben Kamel- und Pferdezucht,
[* 24] die Dschellaba
Handel nach
Bornu und
Dar-Banda.
Vasallenstaaten sind Fitri,
Ost-Kanem und
Dar-Runga.
Städte giebt es nicht, nur Marktflecken.
Abesche (s. d.) ist die Residenz
des jetzigen
Sultans, früher war es Wara. – Das
Reich Wadai wurde 1635 von
Abdel-Kerim gegründet, der 20 Jahre
regierte und
Tribut an
Darfur und an
Bornu zahlte. Der kräftigste seiner Nachfolger,
Abdel-Kerim Sabun, herrschte 1803–13.
Der später, seit 1859 regierende
SultanAli eroberte die Osthälfte
Kanems, das Land Runga und später
Borku, im Norden
[* 25] W.s.
Der Sudanese Rabah eroberte 1892/93 Wadai und dehnte von hier aus seine Herrschaft über
Bagirmi und
Bornu
aus.
Über die gegenwärtigen polit. Verhältnisse W.s ist man vollkommen im unklaren. Der erste Europäer, der Wadai betrat,
war Eduard
Vogel (s. d.). Bereist und erforscht wurde es
¶
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437 1873 durch Nachtigal, 1879 durch Matteucci und Massari. –