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der Ätna [* 2] deren über 709 trägt, der alte eentrate Hauptscklot wird verschoben, im Innern des Berges längere Zeit stagnierende Lava löst die alten Massen anf, bei einem starken Ausbruche werden außer der neu empordringenden Lava auch ältere, bereits zu Gestein verfestigte Massen derselben hinausgeschlcu- dert; es bildet sich ein gewaltiger Dohlraum im Berge, und endlich bricht sein Gipfel in sich zusam- men. In diesem Zustande stellt sich der Vulkan dar als ein Wall, der ringförmig einen Kessel, eine Caldera (s. d.) umgiebt; die Val del bove auf den östl. Flanken des Ätnas wird als solch ein sog. Ein- sturzkrater gedeutet.
Auf dem Grunde der Cal- dera kann sich von neuem ein Schlund öffnen, über dem sich wieder allmählich ein Kegelberg empor- baut, und es entsteht dann ein zusammengesetzter ! Vulkan, wie z. B. der Vesuv, [* 3] an dem der Monte- Somma den Rest des Randwalles eines Einsturz- kraters bildet, von dessen Boden der Atrio del (5a- vallo der Rest ist.
Vgl. nachstehende Abbildung eines zusammengesetzten Vulkans, wo «. die Wand eines Einsturzkraters, d dessen schluchtartige Durchbrechung Warranco, s. d.), c einen jüngern Eruptionskegel auf dem Boden des Einsturzkraters bezeichnet. Im 1.1866 häufte sich bei eiuer Eruption auf der griech. Inselgruppe Santorin zähflüssige Lava zu einem Regel über der Ausbruchstelle an; man glaubt hier einen zweiten Typus vou Vulnus, homo- gene Vulnus, bei der Entstehuug beobachtet zu habeu. Zu diesen homogenen Vulnus gehören dann die zahl- reichen basaltischen und trachytischen kegel- oder glockenförmigen Berge in Deutschland, [* 4] Böhmen, [* 5] Centralfrankreich u. s. w. Doch können solche Berge auch wohl dadurch eutstehen, daß in den: vorhin besprochenen Hohlraum eines ältern Vulkane [* 6] Lava eindringt und dort erstarrt; wird später der äußere Schlackeumautel durch Erosiou weggeführt, so bleibt eiue große homogene und ungeschichtete Masse übrig. ('S. auch Latkolitb.) Auch in der Vorzeit der Erdentwicklungsacschichte hat es Vulnus und vulkauische Eruptionen gegeben; sind auch die äufteru Formen dieser Berge zerstört worden, so ist es doch bisweilen möglick, aus deu Ruinen, aus Überresten, die durch Erosion [* 7] freigelegt wurden, die alten Vulnus zu rekoustruiereu. So deutet man z. B. die Umgebung vou Prcoazzo am Avifio in Südtirol mit Recht als den Kern eines Vulkans der Triasperiode. Was die Grundursache aller vulkanischen Er- scheinungen anbetrifft, so ist sie zu suchen im Em- pordringen der Lava, das seinerseits durch einen Druck der äußern Erdrinde auf das Innere infolge der allmählichen Abkühluug der ganzen Erde be- wirkt wird. Das Vorkommen der Vulnus steht überall im Zusammenbange mit dem geolog. Bau, wie sick das schon äußerlich durch ihr Auftreten in Reihen ! und in der Nähe der Ränder der Kontinente kund- ! giebt. Die gewaltsamen Eruptions-und Explosiono- ! erscheiuungcn bei einem Ausbruch sind die Folgen ^ der Befreiung des Wasserdampfes aus dem Berge i oder aus dem ^choße der Lava selbst. Noch ist es strittig, ob das Meereswasser bei deu an den Küsten gelegenen Vulnus und bei den Insclvulkancn Zutritt er- langt zu der aufsteigenden Lava, oder ob aller Wasserdampf ursprünglich in der Lava absorbiert vorhanden war. Das nicht selten beobachtete Auf- treten von großen Mengen von Kochsalz, Chlor- natrium und von Salzsäure und gasförmigen Schwefelverbindungen bei den Eruptionen wird zu Gunsten eines Zuflusses von Meereswasscr zu dem vulkanischen Herde gedeutet. Die Zahl der thätigen Vulnus auf der Erde läßt sich sehr schwer angeben; einerseits ist die Ausscheidung der erloscheneu Vulnus unsicher, andererseits ist es oft kaum möglich, festzustellen, wie viel Eruptions- schlünde zuciuem Vulkan zusammengehören. Man kann sagen, daß es in der Gegenwart über 300 selb- ständige vnlkanische .Herde giebt; die Zahl der »vul- kauischen Berge» beläuft sich auf mehrere Tausend. Die Schlammvulkaue (s. d.) haben nur eine rein äußerliche Ähnlichkeit [* 8] mit den Vulnus.
Vgl. P. Scrope, über Vulnus (deutsch von Klöden, Verl. 1872);
I. F. I. Schmidt, Vulkanstudien (Lpz. 1874);
Fuchs, [* 9] Die vulkauischen Erscheinungen der Erde (Lpz. und Heidelb. 1865);
ders., Vulnus und Erd- beben (Lpz. 1875);
Neyer, Beitrag zur Physik der Eruptioueu und der Eruptivgesteine (Wien [* 10] 1877); Hüll, Vo1can068: ?a8t anä ?i'686iit (Lond. 1892) und ueuere Lebrbücher der Geologie. [* 11] Vulkänglas, s. Glas. [* 12] Vulkaninsel, bedeutende Insel vor der Küste vou Kaiser-Wilhelms-Laud, in der Nähe der Etation Hatzfeldthafen; besteht aus einem noch thätigen, steil kegelförmig aus der See ausragenden Vultau. Vulnus heißt auch eiue Insel in der Vlanchebai (s. d.).
Vulkaninseln, s. Voleano-Inseln. Vulkanisation, s. Gummiwarenfabrikation. Vulkanische Asche, s. Asche, vulkanische. Vulkauifche Bomben, s. Bomben, vulkauische. Vulkanische Gebirge, s. Gebirgsbildung. [* 13] Vulkanische Gesteine, [* 14] s. Gestemsbildung. Vulkanisiertes Gummi, s. Gummiwaren- sabrikation. Vulkanismus, die Gesamtheit der Erschei- nungen, die in ursächlichem Zusammenhange mit dem .herausdringen geschmolzener Gesteinsmassen aus dem Erdinnern stehen.
Hierher gehören die Eruptiouen solcher Masfen (Laven, jung- und alt- vulkanische Gesteine, z. B. Basalte, Porphyre); Auswürfe von durch Dampferplosionen zerstäubtem Gesteinsmaterial (vnlkanische Aschen und Sande, Lapilli, Bomben, vulkanische Tuffe);
Ausströmun- gen von Gasen und Dämpfen (Mofetten, Fuma- rolen, ^olfataren);
heiße Quellen und Geysirs;
Erd- beben und Hebungen und Senkungen weiter Ge- biete zum Teil. Vulkanisten, s. Geologie. Vulkanit, soviel wie Vulcanit (s. d.). s mittet). Vulkänöl, soviel wiePhöniröl(s.d. und Schmier- Vulkänpaß, die tiefste Einsenkung des Vulkan- gebirges der südwcstl. Grenze Siebenbürgens und der Walachei. Der Paß [* 15] (948 m) führt an der Ost- seite des Strazsaberges (1877 m) aus dem Giulu- thal nach Rumänien [* 16] in die Kleine Walachei. Vulkänpulv er, eiue in Nordamerika [* 17] eingeführte Sorte Dynamit (s. d.); es zählt besonders zu den Nobeliten und enthalt 35 Teile Nitroglyceriu, 48 Natronsalpeter, 7 Schwefel und 10 Holzkoble. Vulnus (lat.), Wunde (s. d.^. ¶