Volcanalĭa,
Fest des Vulcanus (s. d.). ^[= (ältere Form Volcanus), der italische Gott des Feuers und zwar nach seiner zerstörenden Seite ...]
Fest des Vulcanus (s. d.). ^[= (ältere Form Volcanus), der italische Gott des Feuers und zwar nach seiner zerstörenden Seite ...]
de San Andres, s. Orizaba. ^[= Stadt im mexik. Staat Veracruz, an der Eisenbahn von Mexiko nach Veracruz, in der Ostcordillera ...]
die südlichste der Liparischen Inseln. ^[= An solchen ist A., mit Ausnahme von Südamerika, der ärmste Kontinent. Rechnet man die nahe ...]
Gruppe von vier felsigen, unbewohnten Inseln im Großen Ocean, zum Magalhãesarchipel gehörig, südwestlich von den Bonin-Inseln, 22 qkm groß.
Sie heißen: Arzobispo (Forfano, 4 qkm), Sant’ Alessandro (4 qkm), Sulphur (10 qkm, mit einem Vulkan) und Sant’ Agostino (4 qkm).
etrurische Stadt, s. Vulci. ^[= oder eine etrurische Stadt, die erst 280 v. Chr. von den Römern überwunden wurde, nachdem ...]
F., Buchhandlung in Leipzig, [* 2] gegründet 1829 von Friedrich Volckmar (geb. in Soest, [* 3] gest. und Schaarschmidt (der jedoch schon 1833 wieder austrat) durch Übernahme der Sortimentsabteilung der Hartmannschen Buchhandlung daselbst. Einige Zeit wurde der Verlag gepflegt (Werke von Tiedge, Mahlmann, Eberhard, Gesenius, von Rotteck u. a.), später aber ausschließlich das Kommissionsgeschäft (s. Kommissionsbuchhandel), und seit 1861, nach Übernahme des betreffenden Geschäftszweiges von der Firma Louis Zander in Leipzig, auch das Baarsortiment (s. Sortimentsbuchhandel). 1859 wurden Besitzer Volckmars Schwiegersohn Karl Voerster (geb. in Soest, Teilhaber seit 1854) und Sohn, Otto Volckmar (geb. in Leipzig, gest. Ihnen traten als Teilhaber bei: 1884 Voersters Sohn Alfred Voerster (geb. in Leipzig) und 1893 Johannes Ziegler (geb. in Obermöllern), vorher Prokurist.
Das Kommissionsgeschäft hatte 1839: 52,1859: 123, 1870: 234, 1897 (nach Übernahme und Verschmelzung der Kommissionsgeschäfte von J. G. Mittler) [1877], T. O. Weigel [1888] und Justus Naumann [1893]) 650 Kommittenten. Der Katalog des Baarsortiments enthielt 1861 auf 21 Seiten 110 Verfassernamen, 1897 auf 544 Seiten 15000 Titel. Beschäftigt waren (1897) 150 Personen, für die eine Hilfskasse, eine Witwen- und Waisenkasse sowie die Fritz-Volckmar-Stiftung bestehen. Im Besitz der Firma ist seit 1850 auch C. F. Amelangs Verlag (gegründet 1806 in Berlin) [* 4] mit eleganter Geschenklitteratur.
(frz., spr. woll), im Kartenspiel die Gesamtheit der Stiche, auch Schlemm, Schwarz genannt.
non fit injurĭa (lat.), dem Einwilligenden geschieht kein Unrecht. Schon seit dem Mittelalter sind die Juristen diesem Satze, der im Corpus juris, Digesten, lib. 47, tit. 10 (de injuriis), L. 1, §. 5 steht, aber wenn er allgemein genommen wird, unrichtig ist, entgegengetreten. Der Staat, der ein öffentliches Interesse daran hat, daß kein Verbrechen begangen werde, kann nicht zulassen, daß sich der Übelthäter mit der Einwilligung des Verletzten deckt, zumal wenn es sich um Güter handelt, welche der freien Verfügung des Verletzten entzogen sind. Über die geringere Strafbarkeit der Tötung eines Einwilligenden s. Totschlag. Etwas anderes ist es, wenn infolge der Einwilligung des Verletzten der Thatbestand der speciellen strafbaren Handlung nicht mehr vorhanden ist, z. B. der Eigentümer war ganz damit einverstanden, daß der Besitzer die fremde Sache für sich verwendet; oder der Geschmähte rechnet sich die Schmähung eines Lumpen zur Ehre an.
Georg Heinr. Otto, genannt Senckenberg, Mineralog und Geolog, geb. zu Lüneburg, [* 5] widmete sich zu Göttingen [* 6] erst jurist., dann naturwissenschaftlichen Studien, habilitierte sich 1847 daselbst, ging 1849 als Lehrer der Naturgeschichte nach dem Kloster Muri im Aargau und 1851 als Professor der Naturgeschichte an der Kantonsschule nach Zürich, [* 7] wo er sich auch an der Universität habilitierte. Doch legte er schon 1852 das erstere Lehramt nieder. Seit 1856 lebte Volger zu Frankfurt [* 8] a. M., wo er bis 1860 als Lehrer der Mineralogie und Geologie [* 9] am Senckenbergischen Museum thätig war.
Hier rief er 1859 das Freie Deutsche [* 10] Hochstift (s. d.) ins Leben, als dessen Obmann und freier Lehrer seines Fachs er seitdem fungierte, bis er 1881 in den Ruhestand trat. Seit 1892 bewohnte Volger die von ihm errichtete Warte «Sonnenblick» in Sulzbach und starb daselbst Von V.s Schriften sind außer den verschiedenen naturhistor. Lehrbüchern und Monographien über einzelne Mineralien [* 11] (z. B. dem Boracit) zu nennen: «Beiträge zur geognost. Kenntnis des norddeutschen Tieflandes» (Braunschw. 1846),
«Studien zur Entwicklungsgeschichte der Mineralien» (Zür. 1854),
«Entwicklungsgeschichte der Mineralien der Talkglimmerfamilie» (ebd. 1855),
«Die Krystallographie oder Formenlehre der stoffeinigen Naturkörper» (Stuttg. 1855),
«Erde und Ewigkeit. Die natürliche Geschichte der Erde als kreisender Entwicklungsgang im Gegensatz zur naturwidrigen Geologie der Revolutionen und Katastrophen» (Frankf. 1857),
«Untersuchungen über das Phänomen der Erdbeben [* 12] in der Schweiz» [* 13] (3 Bde., Gotha [* 14] 1857‒58),
«Die Steinkohlenbildung Sachsens» (ebd. 1860),
«Das Steinsalzgebirge von Lüneburg» (Frankf. 1865) u. s. w. Volger kaufte das Vaterhaus Goethes, das bis dahin völlig vernachlässigt worden war (1862),
um es völlig der Jugendzeit Goethes entsprechend wiederherzustellen und dem Freien Deutschen Hochstifte zur Erhaltung zu übergeben. (Vgl. hierüber seine Monographie «Goethes Vaterhaus», 2. Aufl. 1863.)
oder Wolhynien.
1) Volhynien, russ. Wolyń (Volyń), poln. Wolyń oder Wołhyń, Landschaft im Gebiet des obern Pripet und zu beiden Seiten des Westlichen Bug (später gewöhnlich nur rechts an demselben), benannt nach einer ehemaligen Stadt Wolynj oder Welynj am Westlichen Bug. Volhynien war schon in den ältesten Zeiten von slaw. Stämmen bewohnt und bildete seit dem 12. Jahrh. das russ. Fürstentum Volhynien, das sich nach O. und N. erweiterte. Später bildete es, im wesentlichen in die ursprünglichen Grenzen [* 15] zurückgeführt, die poln. Woiwodschaft Volhynien, aus der nach der zweiten und dritten Teilung Polens unter Ausschluß einiger Gebiete, die an Österreich [* 16] (Galizien) kamen, und unter Hinzufügung der westl. Teile der Wojwodschaft Kiew [* 17] das heutige russ. Gouvernement Volhynien entstand. – 2) Gouvernement (russ. Volyńskaja gubernija) in Westrußland, [* 18] grenzt im N. an die Gouvernements Grodno und Minsk, im O. an Kiew, im S. an Podolien, im SW. an Galizien, im W. an die russ.-poln. Gouvernements Lublin und Sjedlez und hat 71852,7 qkm mit (1897) 2999346 E., d. i. 41,7 auf 1 qkm. Der südl. Teil ist hügelig und zum Teil sogar felsig; es gelangen hierher einzelne Ausläufer der Karpaten und gleichzeitig tritt das südruss. Granitgebiet zu Tage. Der nördl. Teil, zum Poljessje gehörig, ist voll Sümpfe und Torfmoore. Im ganzen ist das Land nicht unfruchtbar, in den südl. Gegenden selbst ergiebig. Das Ackerland umfaßt 37,4 Proz. des Areals, unter Wald stehen im nördl. Teil 37,1 Proz. An ¶
Mineralien finden sich Granit, lithogr. Steine, Mühlsteine, [* 20] Kreide, [* 21] Porzellanerde, Eisen, [* 22] stellenweise Steinkohlen, Graphit und Bernstein. [* 23] Die Flüsse [* 24] Turija, Styr, Goryn u. s. w. gehen zum Pripet und Westlichen Bug, der die Grenze gegen Polen bildet; zum Dnjepr unmittelbar geht der Teterew. Das Klima ist gemäßigt. Die Niederschläge betragen 500, im Süden 600 mm. Die Bevölkerung besteht aus Kleinrussen, Juden (13 Proz.), Großrussen, poln., deutschen und czech.
Kolonisten. Ein großer Teil des Adels und ein Teil der Städtebewohner sind Polen. Betrieben wird Acker-, Obstbau, Vieh- und Bienenzucht [* 25] (135000 Bienenstöcke). Geerntet wurden 1889-92 durchschnittlich an Roggen 2,4 Mill. Tschetwert, an Weizen 0,8, an Hafer [* 26] 2 Mill., an Gerste [* 27] 0,8 Mill. Tschetwert, an Zuckerrüben (1890) 1,9 Mill. Berkowez, an Tabak [* 28] 61400 Pud. An Vieh wurden gezählt 758000 Pferde, [* 29] 808000 Rinder, [* 30] 1 Mill. Schafe, [* 31] 650000 Schweine [* 32] u. a. An größern Fabriken gab es (1892) 1474 mit 12,21 Mill. Rubel Produktion, darunter besonders Holzschneidewerke, Porzellan- und Maschinenfabriken, ferner Branntweinbrennereien, Zuckerfabriken und außerdem noch zahlreiche Mühlen. [* 33] Bedeutend ist der Handel mit Getreide [* 34] und Holz. [* 35] Die Eisenbahnen haben eine Länge von 789 km, wovon 71 km Privatpersonen gehören. Es giebt 9 Mittelschulen für Knaben, 3 für Mädchen, 3 Special-, 1703 niedere und Elementarschulen. Das Gouvernement, 1797 gebildet, zerfällt in 12 Kreise: [* 36] Dubno, Kowel, Kremenez, Luzk, Nowograd Wolynskij, Owrutsch, Ostrog, Rowno, Saslawl, Shitomir, Starokonstantinow und Wladimir. Die Hauptstadt ist Shitomir (s. d.).