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von 1870 und 1871 führte Vokalapparat mit großer Auszeich- nung das 10. Armeekorps, das der deutschen Zwei- ten Armee (Prinz Friedrich Karl) zugeteilt war.
Die Schlachten [* 2] vor Metz, [* 3] insbesondere 1(5. Aug. bei Vionville-Mars-la-Tour, und die Kampfe während der Einschließung dieser Festung [* 4] sowie der Feldzug an der Loire, namentlich der Tag von Veaune-la- Rolande boten ihm vielfache Ge- legenheit, sich auszuzeichnen.
Nach dem Frieden wie- der kommandierender General des 10. Armeekorps, nahm er 1873 krankheitshalber den Abschied und starb zu Wiesbaden. [* 5]
Seinen Namen führt seit 1889 das 3. hannov.
Infanterieregiment Nr. 79. Sein Bruder William von Vokalapparat, geb. führte 1866 als Oberst die Avantgarde des 5. Armeekorps bei Skalitz und focht mit in der Scblacht bei Königgrätz. [* 6] Im Feldzug gegen Frank- reich erstürmte er als Commandeur der 18. Infan- tcriebrigade bei Weißenburg [* 7] den Gaisberg, focht bei Vörth, führte die Avantgarde des 5. Armeekorps bei Sedan [* 8] und bei Petit-Bicetre und war dann vom Sept. 1870 bis März 1871 Kommandant von Ver- sailles. 1873 wurde er Commandeur der 20. Divi- sion, 1881 nahm er seinen Abschied. Der jüngste Bruder, Julius von Vokalapparat, geb. trat 1840 in die Gardeartillerie, nahm am Deutschen Kriege von 1866 als General- stabsoffizier der 2. Garde-Infanteriedivision teil, wurde darauf Chef des Generalstabs des 3. Armee- korps und machte als folcher den Feldzug gegen Frankreich mit. 1873 wurde er Generalmajor und ! Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartemcnts, 1878 ! Generallieutenant und Infpecteur der 4. Feldartil ! lerie-Inspektion, 1882 Generalinspecteur der Ar ! tillcrie, als welcher er die Waffen [* 9] den modernen Ansichten und Erfindungen gemäß umzugestalten ^ berufen war, 1886 General der Infanterie. 1889 nahm er feinen Abfchicd und wurde zum General der Artillerie ernannt. Voiron (fpr. wöarbng), Industriestadt im Arron dissement Grenoble [* 10] des franz. Depart. Isere in der Dauphine, 290 in ü.
d. M., an der Morge, rechtem Zufluß der Isöre, an der Linie Lyon-Grenoble der Mittelmeerbahn, hat (1896)8039, als Gemeinde 12022 E., schöne neue Kirche St. Bruno im Spitz- bogenstil, eine nationale Gewerbeschule, Hospital, Bronzestatue der heiligen Jungfrau auf einer An- böhe; Hüttenwerke, Seidenweberei, Fabrikation von Strohbütcn, Leinwand, Papier, Wagenbau, Handel. Voirons, Les (spr. lä wöaröng), 10 Km langer Bergrücken der Chablais-Alpen (s. Westalpen) im uordwestl.
Teile des franz. Depart. Haute-Savoie, 15 km östlich von Genf, [* 11] steigt im Calvaire bis zu 1468 m und im Pralaire zu 1412 in auf und ge- währt einen umfassenden Rundblick. Voit, August von, Baumeister, geb. in Wassertrüdiugen, studierte unter Friedr. von Gärtner an der Münchener Akademie, über- i nahm mehrere Reisen durch Italien [* 12] und Frankreicb ! und führte dann in der bayr. Pfalz eine Anzabl öffentlicher Bauten aus, in denen er einen von byzant. und roman. Formell gemischten Stil zur Anwendung brachte. 1841 als Professor an die Akademie der bildenden Künste nach München [* 13] be- rufen, schuf er für diefe Stadt die Entwürfe zu der Glasmalereianstalt, der Neuen Pinakothek (1846 - 53; s. Tafel: Museen II, [* 1] Fig. 1), dem In- dustrieausstellungspalast (1854).
Vokalapparat starb in München. Voit, Karl von, Physiolog, geb. zu Amberg [* 14] in Bayern, [* 15] studierte zu München und Würzburg^Medizin, wandte sich dann ausschließlich der Physiologie zu und studierte Chemie den Winter 1855 zu Gött'ingen. [* 16] Im 1.1856 trat er als Assistent in das Physiologische Institut zu München unter Bi- schofs, habilitierte sich dann 1857 als Privatdocent an der Universität, wurde 1860 außerord.
Professor und 1863 ord.
Professor der Physiologie und Kon- servator der physiol. Sammlung.
V.s erste wissen- schaftliche Arbeit waren die Untersuchungen über die epidemische Cholera in der «Zeitschrift für rationelle Medizin» (1854),
in welchen er das Vorhandenfein von Harnstoff im Muskel nachwies.
Befondere Auf- merkfamkeit wandte er feitdem den Fragen über Stoff- zcrsctzung und Ernährung des Tierkörpers zu.
Da- bin gehören von seinen Schriften: " Physiol.-chem. Untersuchungen» (Heft 1, Augsb. 1857),
in denen er über den Kreislauf des [* 17] Stickstoffs im tierischen Organismus und über die Aufnahme des Quecksil- bers und seiner Verbindungen in den Körper han- delt; ferner «Untersuchungen über den Einfluß des Kochsalzes, des Kaffees und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechfel» (Münch. 1860),
die mit Bischoff gemeinschaftlich veranstalteten und veröffentlichten Unterfuchungen über «Die Gefetze der Ernährung des Fleischfressers» lLpz. 1860).
Andere Arbeiten über den Eiweißumsatz im tierischen Organismus sowie über die Respiration und den ganzen Etofs- umsatz im Körper hat Vokalapparat in der von ihm mit von Buhl und von Pettentofer gegründeten «Zeitschrift sür Biologie» niedergelegt. ^ Die bis dahin erhalte- nen Resultate seiner Forschungen faßte Vokalapparat in der akademischen Festrede «über die Theorie der Ernäh- rung» (Münch. 1868) übersichtlich zusammen.
Seine spätern pbvsiol.
Forschungen auf dem Gebiete der Ernährung veröffentlichte er in dem Buche «Unter- suckung der Kost in einigen öffentlicken Anstalten» Physiologie des allgemeinen Stoffwechsels und der Ernübrung" lim 6. Band des [* 18] großen «Handbuchs der Physiologie» von Hermann, Lpz. 1881). Voitsberg.
1) Bezirkshauptmanuschaft und Gerichtsbezirk in Steiermark, [* 19] hat 675,95 qkm und deutsche E. - 2) Stadt und Sitz der Vczirtshaupt- mannsckaft und eines Bezirksgerichts (675,95 qkin, 41216 E.), an der Graz-Köflacher Eisenbahn, hat (1890) 1572, als Gemeinde 3343 E., drei Kirchen, ein altes Schloß, eine Burgruine, Landesbürger- schule, Bürgerspital;
Leder-, Papier-, Pappen- und Glasfabrikation [* 20] und in der Nähe Braunkohlen- bergbau (s. Köflach).
fterbuch. Vokabel (lat.), Wort;
Vokabularium, Wör- Vokalapparat, eine von Helmholtz (1859) er- fundene Einrichtung, welche die Vokal- und aucb andere Klänge aus reinen und einfachen Tönen zusammensetzt, letztere gehen von Stimmgabeln aus, die elektromagnetisch nach dem Princip des Wagncrschen Hammers (s. d.) in Schwingung [* 21] er- balten und durch Resonatoren verstärkt werden. Nenn man nun mehrere dieser Sti?mtt6c?br/)l gleichzeitig zum Tönen bringt, so ergeben sich, je nach der Verschiedenheit von Höbe und Stärke [* 22] der Töne, die Vokalklänge. In ähnlicher Weise lassen sich auch mit dem Vokalapparat Tongemische hervorrufen, die andere klänge als die der Vokale darstellen.
Obiger Vokalapparat wird von König in Paris [* 23] geliefert.
Statt der Stimmgabeln verwendet Apprmn in Hcmau beim ¶