Riesenformen (Brontornis u. a.) sind neuerdings im
Eocän des südl.
Südamerikas gefunden worden. Die Litteratur der
Lehre
[* 2] von den Vögel
[* 3] oder der Ornithologie, die einen Zweig der Zoologie ausmacht, weist viele Prachtwerke auf, z. B.
von Vaillant, Vieillot, Temmink,
Audubon, Lesson,Gould u. a. Die deutsche Ornithologie behandelten
BechsteinundBrehm (s. d.)
und besonders J. F.
Naumann (s. d.) in seiner «Naturgeschichte
der Vögel
Deutschlands»
[* 4] (13 Bde., Lpz.
und Stuttg. 1822–60; neue Bearbeitung, hg. von Hennicke, Gera
[* 5] 1896 fg.). –
Vgl. außerdem Giebel,Thesaurusornithologiae
(3 Bde., Lpz. 1872–77), und für
Anatomie Fr.
Tiedemann, Zoologie,
Tl. 2
u. 3 (Landsh. 1810–14);
M. Fürbringer, Untersuchungen zur
Morphologie
und
Systematik der Vögel (2 Bde., Amsterd.
1888);
Käfige für
Stubenvögel. Erfordernisse sind: einfach langgestreckt-viereckige Form,
Gestell am zweckmäßigsten völlig aus Metall mit gutem, maschigem Drahtgeflecht oder Stabgitter, immer so eng, daß der
Vogel seinen
Kopf nicht hindurchstecken kann, Gestell wie Geflecht verzinnt oder verzinkt, weniger gut mit Lackfarbe gestrichen;
Blechschublade, leicht gehend mit hohem
Sockel, Sitzstangen nicht zu dünn und glatt, von weichem Holz,
[* 7] Thüren leicht und sicher schließend, Futter- und Trinkgefäße von Porzellan oder
Glas.
[* 8]
Gebräuchliche Käfige sind: Finkenkäfig
für den einzelnen Sänger oder ein
Pärchen Prachtfinken (Höhe 36,6–39,2 cm, Länge 31,4–47 cm,
Tiefe 23,5–36,2 cm,
Drahtweite 9
mm bis 2 cm);
großerFinkenkäfig für
Gimpel, Kardinäle u. a. (Höhe 50–60 cm, Länge 50 cm,
Tiefe 40–45 cm);
Lerchenkäfig, mit elastischer
Decke
[* 9] ohne Sitzstäbe (Höhe 26,2 cm, Länge 50–76 cm,
Tiefe 31,4 cm, Schublade 4 cm
hoch mit Schutzleiste von 6,5 cm);
Papageienkäfig für den einzelnen
Sprecher (Höhe 75 cm, Länge 43 cm,
Tiefe 43 cm);
Nachtigall-
oderGrasmückenkäfig, mit weicher oder elastischer
Decke (Höhe 33–35 cm, Länge 40–50 cm,
Tiefe 25 cm,
Schublade 4 cm hoch);
Drosselkäfig, ebenso (Höhe 40–50 cm, Länge 55–70 cm,
Tiefe 30–40 cm).
Ein Gesellschafts- oder
Flugkäfig, auch
Volière, muß natürlich so geräumig wie möglich sein, im übrigen aber denselben Erfordernissen entsprechen.
Gleiches ist bei jedem Heckkäfig der Fall, der nur um das Doppelte bis Dreifache größer sein muß
als der entsprechende Einzelkäfig. Die in neuester Zeit in vielen Häusern eingerichtete Vogelstube bildet irgend ein geeignetes
Zimmer, das als großer Heckkäfig hergerichtet wird. Das Vogelhaus erbaut man im
Freien als einen Heckkäfig in noch
viel größerm Maßstabe und zugleich mit Winter- und Sommerraum, in welchem letztern die
Vögel sich im
Freien befinden. Absonderliche
Vogelbauer sind noch: der Kistenkäfig, ein Heckbauer, das rings verschlossen und nur vorn vergittert, aber wie die andern ausgestattet
ist;
das HarzerBauerchen zur Beherbergung der jungen Canarienvögel, andererseits aber auch zur Niststätte,
mit Korbnest versehen;
das Gimpelbauer für den abgerichteten
Dompfaff u. a. m. – Litteratur s.
Stubenvögel.
unpassende Bezeichnung für den
Archäopteryx
[* 10] (s. d.). ^[= ein fossiles Wirbeltier von der Größe einer Taube, das sich durch den Bau seines Beckens, ...]
das regelrecht betriebene Einfangen lebender Schmuck- und
Singvögel, auch der Fang der
Vögel für
Küchenzwecke. Der Vogelsteller wendet zur Berückung der
Vögel zahlreiche Listen und Vorkehrungen an. Er fängt sie auf dem
Vogelherde (s. d.) mit Schlagnetzen oder Fallgarnen, am Tränkplatz, mit
dem Sprenkel, in Dohnen (s. d.), auf der Leimrute, im Kloben (zwei nebeneinander
befindliche, in ein rundes
Stück Holz eingepaßte, etwas auseinander klaffendeStäbe, die auf den innern
Seiten gekerbt sind und ineinander passen. Eine mehrmals durch beide
Stäbe laufende
Schnur ermöglicht deren Zusammenpressen,
sobald sich ein
Vogel auf einen der
Stäbe gesetzt hat; der
Vogel wird dann an den Krallen festgehalten); ferner im Meisenkasten,
auf der Lockstange mit dem Lockvogel, mit Laufschlingen, mit
Tag- und Nachtnetzen
(Lerchen), mit dem
Spiegel,
[* 11] mit
Steckgarnen und dem Käutzchen, in Fallen
[* 12] und Erdkästen u. s. w. Im großen werden
besonders gefangen
Drosseln (Krammetsvögel u. a.),
Lerchen, außerdem Wachteln und
Enten.
[* 13] Zahllose kleine
Vögel erliegen im
Herbst bei der Wanderung in wärmere
Länder der Nachstellungswut der südl.
Völker, unter denen sich
Tiroler und
Italiener ganz besonders hervorthun. In neuerer Zeit haben mehrfach Verhandlungen zur
Begründung eines internationalen
Vogelschutzes (s. d.) stattgefunden, bisher jedoch ohne großen Erfolg. –
Vgl. C.L.Brehm, Der vollständige Vogelfang (Weim.
1855).
ein in der Regel etwas erhöhter rechteckiger Platz, der zum Fang von
Krammetsvögeln mit Wacholderreisig
und
Beeren, für
Stare mit Regenwürmern und
Ameiseneiern, für
Lerchen mit Fruchtkörnern, für
Tauben
[* 14] mit einer Salzlecke bedeckt
wird und außerdem mit einem Lockvogel versehen ist. Der Fang erfolgt durch ein Schlagnetz, das der in
einer Hütte befindliche Vogelsteller durch einen Ruck an der
Zugleine über den Herd zieht, sobald die
Vögel darauf eingefallen
sind.
Außer solchen «Landherden», die ihre frühere Bedeutung verloren haben,
giebt es auch noch «Wasserherde» für
Enten und
Gänse.
Fliegenleim, eine stark klebende, zähe, schleimige, nicht eintrocknende
Masse, deren man sich zum
Bestreichen
der beim
Vogelfang gebräuchlichen Leimruten, zum Fliegenfang und andern Zwecken bedient.