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bis in das 19. Jahrh, als Muster einer sckönbeitlicb völlig durchgebildeten Villalba galt.
Mit der im 13. Jahrb. neu belebten Frende an der Natur kam auch wieder der Villenbau auf, namentlich die kleinern toscan. Anlagen wurden studiert und als Vorbilder für mo- derne Villalba behandelt.
Die vor 1860 entstandenen Villalba in Potsdam [* 2] und Berlin [* 3] suchten antike Form mit toscan.
Unsymmetrie zu verbinden.
Sempers Villa Nosa in Dresden [* 4] bildete den Frührenaissance- tvpus der italienischen Villalba für moderue Verhältnisse um. seither baben alle größern Städte ganze Villenstadtteile erbalten, und man versteht unter Villalba ein einheitlich gebildetes, allseitig freiliegendes, für cine oder höchstens zwei Familien bestimmtes Land- haus von mittlern Größenverhältnissen.
Demgemäß sind in vielen Städten besondere Ortsgesetze gesckaf- jen, welche für bestimmte Viertel die Villenbauweise vorschreiben.
Aber diese haben das Entstehen von sür zahlreiche MietsParteien bestimmte sog. Zins- villen nicht verhindern können. -
Vgl. Aster, Villalba und kleine Familienbänser (5. Aufl., Lpz. 1897).
Villalba ist auch in Italien, [* 5] besondere aber in Spanien [* 6] und Portugal sowie in deren frübern Kolonien Be zeichnuug für Städte dritten Rangen. VillaBella, Stadt in Brasilien, [* 7] s. 2iato Grosso. Villa Boa, früberer Name der brasil. Stadt Goyaz (s. d.). Villa Borghese, f. Borghese. Villa Carlotta, Villa bei (5adenablüa li. d.). Villacarrillo (spr. willjakarrilljo), Bezirksstadt im O. der span. Provinz Iaen, auf eiuer Anböbe der Loma de Ubeda, zwiscken l)uadalquivir und seinem reckten Nebenfluß Guadalimar, in öl- und getreidereicker Gegeud, bat (1887) 9785 (5. Villach. 1) Bezirkshauptmannschaft in Närn ten, bat 1145,2? männl., 32 171 weibl.) (5. in 30 Geineinden mit 351 ^rtscbaften und unifaßt die Gerichtsbezirke Arnold- stein, Paternion, Nosegg, Tarvis und Villalba. - 2) Villalba, slowen. Z(^.j (d.i. die weiße Stadt), Ttadt und Sitz der Bezirkshauptmaunschaft und eine^ Bezirks- gerickts (451), direktion der ^sterr.
Staatsbahnen, [* 8] an der Dran, unweit der Einmündung der Gail, in 5)08 in Höhe, am Fuß des Dobratsch (Villacher Alpe 2167 m), an den Linien Amstetten-St. Michael-Pontafel der Öfterr.
Staatsbahnen und Marburg-Franzen5- feste der ^sterr.
Südbahn, bat (1890) 6765, al^ Gemeinde 7687 deutsche E., in Garnison das 9. Feld- jügerbataillon, got. Pfarrkirche (15. Jahrb.) mit Marmorkanzel, schönen Grabmälern und alten Stüblen, Gymnasium, Fachschule für Holzindu- strie, Tbeater, Hospital und ein Standbild Hau5 Gassers: Fabrikation von Glätte, Mennige, Schrot und Blei, [* 9] Erdfarben, Cement, Maschinen, .^asfee- surrogat, Leder, Papier- und Pappenfabrik, Holz- schleiferei, Holzindustriewerkstätte, zwei Brauereien und Handel sowie beträchtlichen Fremdcnverkebr.
In der Nmgebuug Mühlen, [* 10] Sägewerke, eine Me- tallwarenfabrik in Seebach, Marmorbrücke, See- bäder mit großem Hotel in Annenbeim am ^ssiachcr See und das stark besnckte Schwefelbad Warm- bad Villalba (29" (^.).
Im Westen von Villalba Bleiberg (s. d.), ini Osten der schöne Faaker See (561 iu). - Unter der Herrschaft der Banlberger Bifchöfe, denen es 1007-1759 gehörte, war Villalba der wichtigste Ver- kehrs- und Handelsplatz Kärntens, besonders zwi- schen Teutschlaud und Venedig; [* 11]
1759 kam Villalba durck Kauf an Osterreich. 1492 siegten daselbst die Dent Vrockhaus' Konvcrsations-Lexikon. 14. Aufl.. XVI. schen unter Khevenhüller über die Türken unter Ali Pascha, und fand bei Villalba ein Gefecht zwischen Frimont und dem Vicekönig von Italien statt.-Vgl.Noe,V. und seineUmgebn'ng(Zür.1882).
Villa Clara (spr. willja), Stadt auf Cuba, s. Santa Clara. ^s. Cura. Villa de Eura (spr. willja), Stadt in Venezuela, [* 12] Villa do Conde, Hafeustadt im portug. Distrikt Oporto, [* 13] in der Provinz Viinho, rechts an der breiten Münduug des Ave in den Atlantischen Ocean, an der Eisenbahn Oporto-Povoa de Varzim, hat (1890) 5381 C^, Fischerei; [* 14]
auf bohem Felsen das Nonnen- kloster Sta. Clara und eine berühmte, 5 Km lange Wasserleitung [* 15] mit 999 hohen Granitbogen.
Villafranca, frz. Vlllefranche-fur-Mer, Hafenstadt imArrondisfement Nizza [* 16] desfranz.Depart. der Seealpen, 4 km östlich von Nizza, in einer tief eingefchnittenen, berühmten, vom Montalbano nnd mehrern Batterien geschützten Bncht (Rade de Villalba" sehr bübsch zwiscken bewaldeten Bergen [* 17] gelegen, an der Linie Nizza-Mentone der Mittelmeerbahn, hat tenbauv, Seebäder, Schiffszimmerplätze, Austern- zilckt, Tbuufisckerei und Handel mit Olivenöl, Süd- frückten und Seideuwaren. An der Südspitze der Halbinsel des Kap Ferrat ein Leuchtturm. - Schon 1690, 1741 und 1792 von den Franzosen erobert, wurde Villalba l86l mit Nizza an Frankreich abgetreten. Villafranca de los Barros (spr. willja), Stadt im Bezirk Almendralejo der span. Provinz Badajoz in Estremadura, iu ebener, sebr fruchtbarer Gegend der Tierra de Barros, an der Eisenbahn Merida-'^afra, bat (1887) 9634 E. Villafranca del Panadös (fpr. willja-), Be- zirksstadt im SW. der span. Provinz Barcelona, [* 18] Hanptort der weinreichen, bis in die Provinz Tarra- gona reichenden Landschaft el Panades, 243 m ü. d. Vt., an der Eifenbahn Martorell-Tarragona, bat (1887) .^344 E. und Gerberei. Villafranca di Verona [* 19] oder Villafrauca a L evaute, Hauptstadt des Distrikts V.d.V. (22 685E.) der ital. Proviuz Veroua in Venetien, links an dem zum Tartaro fließenden Tione, an der Eifenbahn Verona-Mantua, bat (1881) 3986, als Gemeinde 8693 E., eine bedeutende mittelalterliche, vvn Htailern und Wassergräben umschlosseue, verfallende Burg auf einer Anböhc und Seidenbau.
Nordwest- lick liegt Cuftozza (s. d.).
Villalba d. Villalba ist bekannt dnrch den von Franz Joseph und Napo- leon lll. abgeschlossenen Präliminarfrieden von Villalba d. Villalba, wonach die Loinbardei (ohne Man- tua und Peschiera) an Napoleon und von diesem an Sardinien [* 20] abgetreten wurde.
Endgültig wurde der Friedensznstand durch den Züricher Frieden (s. d.j hergestellt. Villa ssranca do Campo, Hafenstadt im vortug. Distrikt Ponta Delgada, anf der Azorett- insel San ^tiguel, bat (1890) 7674 E., ein Fort nnd warme Schwefelquelleu.
Villajoyösa lspr. willjackoj-), Bezirks- und Hafenstadt der span. Provinz Alicante in Valencia, [* 21] nordöstlich von Alicante, am Mittelmeer, in präch- tiger kleiner Hnerta, bat (1887) 8763 E.;
Ausfuhr vou Gemüfe, Nosiueu, Efparto und Eeefalz. Villalba ispr. willjälba), Bezirksstadt der span. Provinz Lugo in Galicien, nördlich von Lugo, 449 w ü.
d. M., links voin Ladra, der mit dem 22 ¶