. 1) Wallfahrtsort im
BezirksamtStaffelstein des bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, 7 km von Lichtenfels,
liegt gegenüber von SchloßBanz (s. d.) am östl. Rande des Mainthals auf
einer Anhöhe mit herrlicher Aussicht auf
Banz und das Mainthal. An der
Stelle, wo nach der Legende einem
Schäfer 1446 die vierzehn heiligen
Nothelfer erschienen waren, wurde 1447 eine Kapelle errichtet, die 1525 im
Bauernkriege
zerstört, später aber wieder aufgebaut wurde. Die prächtige zweitürmige
Kirche ist 1743 -- 72 von dem
Würzburger Obersten
Balthasar Neumann im Barockstil erbaut und nach
Beschädigung durch
Blitz (1835) wieder-hergestellt worden
(im Innern ein Gnadenaltar; s.
Tafel:
Altäre II,
[* 1]
Fig. 8); sie wird jährlich von etwa 50000 Wallfahrern besucht. --
2) Dorf und ehemaliger Wallfahrtsort im
Kreis
[* 6]
Saalfeld
[* 7] des Herzogtums
Meiningen,
[* 8] 7 km im NW.von
Jena,
[* 9] von weimar. Gebiet umschlossen,
hat (1895) 142 E., evang.
Kirche und war Mittelpunkt des Entscheidungstreffens in der
Schlacht bei
Jena.
, persische vierzeiligeStrophe, deren erster, zweiter und vierterVers aufeinander reimen, während der dritte
reimlos ist. Im
Deutschen ist die Vierzeile von
Rückert für die
Spruchdichtung verwendet worden.
(spr. wĭärrsóng wil) , Fabrikstadt im
ArrondissementBourges des franz. Depart. Cher inBerry,
auf einem Hügel in fruchtbarer Ebene rechts an der Yèvre, wo sie in den Cher geht, und am
Kanal von
[* 10]
Berry, an den Linien
Orléans-Limoges und
Tours-Revers der Orléansbahn, hat (1896) 11176, als Gemeinde 11392 E., Pensionate, Hospital;
Hüttenwerke,
Porzellanfabriken, Maschinenbau für
Landwirtschaft und
Industrie und
Handel mit Holz,
[* 11] Vieh, Getreide,
[* 12]
Eisen,
[* 13] Wolle und
Wein. Daneben hat Vierzon-Bourgneuf als Gemeinde 1836 E. und das 1 km nördlich liegende Vierzon-Village 8382 E.;
Hüttenwerke, Fabrikation von Porzellan,
Nadeln
[* 14] und
Draht
[* 15] sowie
Mahl- und Schneidemühlen. Nördlich davon der 5000 ha große
Wald von Vierzon .
(Fiesch) , Dorf im
Bezirk Goms des schweiz. Kantons Wallis,
15 km nordwestlich von
Brig, auf der rechten
Seite des Rhônethals, an der Einmündung des
ViescherBachs in dieselbe, in 1071 m Höhe, an der Furkastraße, bei der Abzweigung
des Saumwegs zum Eggischhorn (s.
Aletschgletscher ), hat (1888) 393 kath. deutsche E., Post und
Telegraph.
[* 16] Bei Viesch öffnet sich rechts das
ViescherThal,
[* 17] bewässert vom
ViescherBach, dem Abfluß des mächtigen
ViescherGletschers (s. d.). Das
ViescherHorn (3750 m) zwischen dem
Walliser Viescher Firn und dem Obern
Eismeer (Grindelwald)
ist einer der beschwerlichsten Gletscherpässe.
Gletscher (FiescherGletscher) , der viertgrößte
Gletscher der
Alpen,
[* 18] liegt an der Südseite
der
Berner Alpen zwischen Aletsch- und Aargletscher, umgeben von den
Walliser ViescherHörnern (3905 m), dem Finsteraarhorn
und dem Oberaarhorn. Sein Sammelgebiet mißt 33½ qkm, die Gesamtfläche 40 qkm; die Länge der
Gletscherzunge beträgt 8 km,
die Höhe seines
Endes 1500 m. Sein
Ausfluß
[* 19] mündet unterhalb
Viesch (s. d.) in die Rhône. Im NW.
des Finsteraarhorns, von den GrindelwalderViescherHörnern , senkt sich ebenfalls ein
Gletscher hinab.
(spr. wĭötáng) ,
Henri, Violinvirtuos, geb. zu Verviers in
Belgien,
[* 22] erhielt von seinem
Vater den ersten Geigenunterricht. Bereits im
Alter von 8 J. konnte er eine Kunstreise durch
Belgien unternehmen. Hierbei erregte
er zu
Brüssel
[* 23] das Interesse
Beriots, der seine weitere Ausbildung übernahm. Vieuxtemps kam mit letzterm 1835 nach
Paris,
[* 24] machte Kunstreisen
und nahm bei
Sechter in
Wien
[* 25] theoretischen Unterricht, den er 1835 bei
Reicha in
Paris fortsetzte. 1846--52
hatte er eine feste
Stellung in
Petersburg
[* 26] als Kammervirtuos und erster Soloviolinist des kaiserl. Orchesters; sonst machte
er Wanderungen als Virtuos. Seit 1866 wohnte er meist in
Paris. Er starb zu
Mustapha Pascha bei
Algier. Vieuxtemps'
Spiel war
durch breiten, gesangreichen
Ton,
Adel des Vortrags und glänzende
Technik ausgezeichnet. Seine
Kompositionen,
Konzerte,
Phantasien,
Variationen,
Capricen, Salon- und Charakterstücke u. s. w., gehören zu dem
Besten, was in neuerer Zeit
für die
Geige komponiert worden ist. ---
Vgl. Radoux,Henri Vieuxtemps.
Sa vie, ses œuvres (Par. 1893).