forlaufend
313
Städte, die ihm feindlich gewesen, mit den dazu- ! gehörigen Lündereien anwies und so eine Art Mili- türkolonien begründete. Im Bedarfsfall wurden die Veurne oft wieder zum Dienste [* 2] aufgerufen (I^vocltti". In der Kaiserzeit pflegte man die Veurne in eigenen Abteilungen noch nach der förmlichen Entladung eine Zeit lang im Dienste zu behalten (v^xilw vctt- i-anorum), wäbrcnd die I^vociUi damals eine be- sondere Masse von ausgedienten Mannschaften bil- deten, die nicht entlassen wurden, sondern als Elite- torps bei den sahnen verblieben.
Veteranenvereine, s. Kriegervereine. Veteranihöhle, 22 km oberhalb Alt-Orsooa am linken Ufer der Donau gelegen, wo diese sich dnrck ein enges Felscntbal, den Engpaß von Kasan, [* 3] drängt. Die Höhle, welche sich hoch über der berühm- ten Szeckenyi-Strasie an der Felsenwand des Berges Schukuru befindet, ist sehr geräumig, 15 m boch und fast völlig dunkel: sie beberrscht die hier nur 26s) in breite Donau vollständig. Sie wurde 1691 auf Be- fehl des Generals Grafen Veterani (daher der Name) vom Freiherrn von Arnau mit 400 Soldaten und 5 Kanonen befetzt und 45 Tage gegen die Türken verteidigt.
Vom 11.bis31.Aug. 1788bebauptetesick hier Major Stein mit 400 Mann und 10 Kanonen. Veterinär (lat.), tierärztlick; Tierarzt, s. Tier- heilkunde. Veterinärkliniken, Anstalten zur Ausnabme und Behandluug kranker Kaustiere. Veurne bestehen an jeder tierärztlichen Hochschule, außerdem aber noch an etlichen Universitäten, z.B. Leipzig, [* 4] Jena, [* 5] Halle, [* 6] Göttingen, [* 7] zum Zwecke des Unterrichts für die Stu- dierenden der Landwirtschaft. ^kunde (s. d.). Veterinärkunde, gleichbedeutend mit Tierheil- Veterinärpolizei,' s. Tierheilkunde.
Veterinärrat, ein neuerdings (z.B. in Mecklen- burg) eingeführter Ratstitel für verdiente Tierärzte. Veterinärschulen, s. Tierärztliche Hochschulen. Veto (lat., d. i. ich verbiete), im allgemeinen eine Einsprache, wodurck die entgegenstellende Willensäußerung verhindert werden soll, rechtlich gültig und wirksam zu werden. Einen ganz specifi- schen Sinn gewinnt das Veurne im öffentlichen Recht, infofern nämlich verfassungsmäßig gewissen Per- sonen das Recht und die Pflicht znstcbt, durch Verweigerung ibrer Einwilligung die Beschlüsse eines andern staatsrechtlichen Faktors unwirksam zu machen.
Wird dabei durch die eingelegte Ver Weigerung die Wirksamkeit des Beschlusses für immer versagt, so sprickt man von einem unbedi n g - ten oder absoluten Veurne: hat die Verweigerung dagegen nur eine aufschiebende Wirtung und der Beschluß erhält nach wiederholter Annahme durcb die betreffende Körperschaft auch ohne weitere Zu- stimmung des Staatsoberhauptes Gesetzeskraft, fo spricht mau von einem beschränkten oder s n s pen - siven P. Letzteres, z. Veurne in Norwegen [* 8] bestehend, unterwirft die Monarchie im letzten Ende den Be schlüssen der Volksvertretung.
Die deutschen Einzel- verfassungen balten am absoluten Veurne fest. )n der gegenwärtigen franz. Republik bat der Präsident kein Veurne, sondern nur den formalen Anteil an der Gesetzgebung, daß er die von beiden Kammern an- genommenen Gesetze promulgiert. In der Schweiz [* 9] giebt es in Gestalt des sog. Referendum (s. d.) ein Veurne des Volks selbst. In den Vereinigten Staaten [* 10] von Amerika [* 11] bat der Präsident ebenfalls das Reckt des Veurne: doch wird eine Bill trotzdem Gesetz, wenn sie in beiden Hänsern eine Zweidrittel-Majorität findet, ^n den erstell 40 Jahren 1789-1829 mach- ten die Präsidenten im ganzen nur achtmal vou ihrem Vetorecht Gebrauch, seitdem wurde es bäu- figer angewandt, und Eleveland bat (1885 - 89) 301mal fein Veurne eingelegt, allerdings meistens gegen Privatpensionsgesetze.
Anch die Gouverneure der meisten Einzelstaaten besitzen das Vetorecht. Im Altertum wurde zuerst den röm. Volkstribunen das Veurne als Einsprache gegen Befehle der Magistrate zngestanden. sLitteratur 1. Vetranic ispr. -uitsch), Mavro, s. Kroatische Vetriolo, Bad, [* 12] s. Levieo. Vetschau, Stadt im Kreis [* 13] Calau des preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, [* 14] an der links zur Spree gehen- den Luckaitze und der Linie Berlin-Görlitz der Preuß. Staatsbahnen, [* 15] bat (1895) 3250 E., darunter 13 l Katboliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 16] dentsche und wend. Kirche; je zwei Fabriken für landwirtsckaftlicbe Maschinen und Geräte und für Sackleinwand, Jute- und Flachsspinnerei, Dampf- ! schneidemühle, bedeutende Viehmärkte. ! Vetter, s. Geschwisterkinder. ! Vetter, I. A., niederländ. General, s. Bd. 17. ! Vetterli, Friedrich, Techniker und Erfinder auf ! dem Gebiet der Handfeuerwaffen, [* 17] geb. ^ im schweiz. Kanton Thurgau, [* 18] ging als Büchsen- macher zur weitern Ausbildung nach Frankreich und England, trat dann in den Dienst der schweizeri- schen Industriegesellschaft zu Neuhausen und wurde Direktor der Waffenfabrit dafelbst. Die Schweiz nahm 1868/69 ein von Veurne konstruiertes Magazin- gewehr N 1869 als Ordonnanzmodell an, Italien [* 19] 1870 einen Einlader von Veurne. Für Frankreich änderte Veurne das Grasgewehr (s. Gras) zur Magazinwaffe l um, die als System Gras-Vetterli bezeichnet wurde. ! (T. Handfeuerwaffen und Taf. II, [* 1] Fig. 1.) Veurne starb ! zu Neuhausen. ^ Vetturmo (ital.), Lohnkutscher. ! Vetverwurzel, s. ^ncliopo^ou. ! Veuillot lspr. wöjoh), Louis, franz. ultramon- ! taner Schriftsteller und Publizist, geb. 11. Okt ! 1813 zu Boynes (Loiret), erwarb sich seine Bildung ^ durch Selbstunterricht und begann seine litterar. ! Thätigkeit als Publizist in ministeriellen Tages- ! blättern.
Seit einer Reise nach Rom [* 20] (1836) war er ! der rücksichtsloseste Vertreter des llltramontanis- j mus iu Frankreich und wurde Mitarbeiter, bald l Chefredacteur des «Vnivei^» ls. d.). Veurne war eiuer ! der Hauptvertreter der Infallibilität. Er starb ! zu Paris. [* 21] Seine zahlreichen Schrif- ^ ten, ziilneist erbauliche Romaue und Heiligen- ! geschickten, sind vielfach ins Deutfche übersetzt. Es ^ seien genannt: «I'('wrinil3e8 ä» 8ui386" (1838u.ö.. «?i6i'i-^ 8aintivo» (1840 u. ö.),
religiöser Ronian in i Briefform;
«I/iioiinöw teiume» (2 Bde., 1814),
«1^88 lidi e^ i)cii80ni8» 11848),
«I^'e^c^vL Viiiäsx» (1849), «I^ pni't'uin do Iloinov (2 Bde., 1861 u. ö.), »I^e^ oät^ur^ do I^lii^" (1866 u. ö.),
«1^8 s-o»1t'ilv^c'F» ! (1869),
eine Sammlung von Gedichten;
«Romc ! iiknclant 1l? concill')) (2 Bde., 1871), eine Samm- ' lung von Briefen aus Rom von 1869 bis 1870; »I'uii^ ;cii(Ilntt 1(8 äl'ux 810^^8" (2 Bde., 1871). Eine Sammlung von Zeitungsartikeln und Schrif- ten V.s ersckien als «^I»1iiii^68 i^liKiLux, iiisw- iitins'. i) (Iiti(iuO3 0t 1itt6i'Äii68" (18 Bde., 1857 ^ -76). -
Vgl. E. Veuillot, I.01N8 Veurne (Par. 1883).
Veurne der belg. Provinz Westflandern, 5 km von der Meeresküste, 7 Km von der franz. Grenze, ¶