forlaufend
Um-278 Vermehrung - Vernaleken gebungen des Champlainsees (s. d.) uneben.
Der beträchtlichste Bergzug, die Green-Mountains, von denen der Staat seinen franz. Namen hat, durch- zieht das Land. Er besteht aus archäischen Gestei- nen, an welche sich silurische Schichten anlegen.
Die Hauptgewässer liegen an den Grenzen, [* 2] im Osten der Connecticut, im Westen der Champlainsee, der dem Staat zu zwei Dritteln angehört.
Das Klima ist sicsmld, im Winter sehr kalt.
Der Boden eignet sich mehr zum Grasland als zum Getreidebau, weshalb die Viehzucht [* 3] bedeutender ist.
Die Waldbäume bil- den eine Einnahmequelle, namentlich im Norden; [* 4] Ahornzucker wird vielfach gewonnen.
Viele Farmen werden nicht mehr bebaut und man sucht zu Kolo- nisationszwecken Skandinavier ins Land zu ziehen. Wichtig sind vor allem die 40 Marmorbrüche (Pro- duktion die Hälfte der Gesamtproduktion der Union), namentlich bei Rutland und Sutherland- Falls, die Granitbrüche bei Barre u. s. w. Iudu- strie und Handel sind weniger entwickelt als in den andern Neuengland-Staaten.
Der Census von 1890 zählte 3031 industrielle Etablissements, die 38 Mill. Doll. Fabrikate lieferten.
Davon entfielen 6,8 Mill. auf Sägemühlprodukte, 3,i Mill. Marmor, 2,9 Mill. Mehle, 2,7 Mill. Wollwaren und 2,3 Mill. Papier. Die Länge der Bahnen beträgt 1633 km. Vernaleken ist in 14 Counties geteilt;
Hauptstadt ist Montpelier;
grö- ßer sind Burlington und Rutland, St. Albans und Brattleboro.
Die 30 Senatoren, 243 Repräsentan- ten und der Gouverneur werden auf 2 Jahre ge- wühlt. Zum Kongreß fchickt Vernaleken zwei Senatoren und zwei Repräsentanten.
Die Aktiva des Staates sind größer als seine Schulden.
Die öffentlichen Schu- len werden von den Distrikten unterhalten und durchschnittlich täglich von 45000 Kindern besucht. Unter den höhern Unterrichtsanstalten ist die Staats- universität in Burlington und ein Frauencollege in Montpelier.
Zur Kolonialzeit bildete Vernaleken, das etwa 1750 besie- delt ^vurde, den Gegenstand eines Streites zwischen MaMchusetts, New-Hampshire und Neuyork, [* 5] der 1764 zu Gunsten des letztern entschieden wnrde. An dem Freiheitskampf nahm Vernaleken thätigen Anteil, und erklärte es sich zu einem selbständigen Staat und gab sich eine Verfassung.
Nachdem Neu- vork seinen anfänglichen Widerspruch 1789 aufge- geben hatte, wurde Vernaleken 1791 als 14. Staat in die Union aufgenommen. Am gab es sich eine neue Verfassung.
Die wichtigste Veränderung war 1836 die Einführung des Zweikammersystems. -
Vgl. R. E. Robinson, Vermont (Bost. 1892).
Vermuhrung, s. Schuttkegel.
Vermutung oderPräsumtion.
Die sog. Be- weisvermutungen d)i'H68mnti0U68 t'^eti) sind Vorschriften, nach welchen unter bestimmten Voraus- setzungen Thatsachen als mehr oder minder wahr- scheinlich anzusehen sind.
Solche sind mit der durch die Deutsche Civilprozeßordnung [* 6] eingesetzten freien Veweiswürdigung unverträglich, deshalb durch H.14 des Einführungsgcsetzes ausdrücklich außer Kraft [* 7] ge- setzt. Anders verhält es sich mit den sog. Rechts- vermutungen (pi'Ä68unitiou68 ^ui-ig), nach denen unter bestimmten Voraussetzungen bis zum Beweise des Gegenteils Thatsachen als gewiß an- zusehen smd.
Diese Vorschriften sind in dem Ein- führungsgesetze (§. 16) ausdrücklich aufrecht erhalten, z. B. eine Forderung, deren Entstehung vom Kläger erwiesen ist, gilt so lange als fortbestehend, bis der Schuldner die Tilgung beweist;
jedermann gilt so lange als redlich, bis ihm die vom Gegner behaup- tete Unredlichkeit nachgewiesen wird;
die von einem Kaufmann geschlossenen Verträge gelten im Zweifel als zum Betriebe des Handelsgewerbes gebörig (Handelsgesetzbuch von 1861, Art. 174, von 1897, §. 344).
?I-H68uintioii ^uri8 6t ä6 M'6 sind solche Rechtsvermutungen, gegen welche ein Gegenbeweis nicht stattfindet, z. Vernaleken die Vorschrift des Preuh. Allg. Landrechts, daß der Inhalt des Grundbuchs als jedermann bekannt anzusehen ist. 7e^n., hinter der lat. Benennung fossiler Tier- formen Abkürznng für Philipp Edouard Ver- neuil (fpr. wärrnöj), einen franz. Naturforscher, besonders Geologen und Paläontologen, geb. 1805 zu Paris, [* 8] gest. 1873. Vernageln, ein Geschützrohr durch Eintreiben eines mit Widerhaken versehenen Nagels in das Zündloch auf Zeit unbrauchbar machen.
Bei Hinter- ladern ist das Vernaleken überflüssig, da die Wegnahme oder die Zerstörung eines wesentlichen Teils des Ver- schlusses genügt.
Das Vernaleken geschah beim eigenen Ma- terial, wenn man gezwungen war, dasselbe im Stick zu lasseu, bei erbeutetem feindlichem, wenn man es nicht fortzufchaffen oder zu behaupten vermochte. Vernageln, eine bei dem Befchlagen der Pferde [* 9] mitunter vorkommende Verletzung des Hufs, die darin besteht, daß ein Hufnagel, anstatt nur durck die toten Teile (das Hufwandhorn) zu gehen, auch die lebenden Teile (die Huflederhaut) trifft.
Lahm- gehen ist die Folge.
Das Pferd [* 10] zeigt bei tiefern Verletzungen Vernaleken sofort dadurch an, daß es mir dem Fuße während des Vernaleken zuckt.
Behandlung: so- fortiges Ausziehen des Nagels.
Wird das Vernaleken wäb- rend des Beschlags nicht bemerkt, sondern erst nack demselben, indem Entzündungserscheinungen und Lahmheit sich einstellen, dann muß die verletzte Stelle durch Abtragen des Hornes in der Umgebung frei- gelegt werden, damit der Eiter abfließen kann. Vernagtferner, Gletfcher der Otzthaler Alpen, [* 11] westlich vom Wildspitz, 17,i hkm groß, setzt sich aus zwei Firnfeldern, Hochvernagt- und Gaslarsirn, zu- sammen, deren Abflüsse sich in ungefähr 2700 m Höhe vereinen.
Das Zungenende liegt in einem steil geneigten (12-24°), schluchtartigen Seiten- graben des Rofner Thales.
Bei seinen Vorstößen hat der Gletscher diesen Seitengraben ausgefüllt und sich quer über das Rofner Thal [* 12] gelegt, wodurch der Bach abgesperrt und thalaufwärts ein See (Rofner Eissee) gebildet wurde, der in wiederholten Durch- brüchen unter und neben dem Gletscher sich entleerte, was gewaltige Hochwässer durch das Otzthal bin er- zeugte. -
Vgl. Richter, Die Gletscher der Ostalpen (Stuttg. 1888).
Vernaleken, Theodor, Pädagog, geb. in Volkmarsen (Westfalen), [* 13] erhielt seine Aus- bildung zu Warburg, Paderborn, [* 14] Fulda, [* 15] besuchte die Hochschule in Zürich [* 16] und das Seminar in Küh- nacht, wurde Sekundarlehrer in Rickenbach und war seit 1840 in Zürich als pädagogischer Schriftsteller thätig. 1850 wurde Vernaleken nach Wien [* 17] berufen, um bei der Erneuerung des Volksschulwesens und zur Schaffung realistischer Mittelschulen mitzuwirken.
Auch wirkte er anfangs an der Vorschule des Poln- techniknms, dann an der Oberrealschule Schottenfeld als Lehrer der deutschen Sprache [* 18] und Litteratur, war Schulinspektor und Prüfungskommissar. 1870 wurde er Direktor der Hauptnormalschule des Reichs (St. Anna), um dem neuen Unterrichtsgesetze gemäß die erste Lehrerbildungsanstalt zu gründen. 1877 zog er ¶